Plädoyer für einen liberalisierten Hanfanbau

Bei Kiffern beliebt: Canabis sative Blüte. Am 26.11.08 stimmt das Schweizer Volk über eine Hanfliberalisierung abGesundheits- und Drogenfachleute haben die Debatte um die Legalisierung von Cannabis neu entfacht, denn «nüchtern gesehen ist die repressive Drogenpolitik gescheitert», das wird einmal mehr, diesmal von Thilo Beck, Mitautor des Grundlagenberichtes „Marktregulierung in der Drogenpolitik“ bestätigt. Gemäss dem Bericht der Nationalen Arbeitsgemeinschaft Suchtpolitik (NAS) hat sich der Konsum von Cannabis trotz Verbot auf hohem Niveau gehalten.Dennoch fällt das Umdenken schwer.

Die Abdrängung des Hanfkosnums in die Illegalität hat letztlich wie befürchtet dazu geführt, dass vor allem kriminelle Organisationen enorm viel Geld verdient hätten. Durch das Verbot und den Anbau in Indoor-Hanfplantagen ist zudem nicht nur der THC-Gehalt sondern auch der Anteil schädlicher  Pestizide und Fungizide enorm angestiegen. In Städten wie Zürich Genf und Lausanne hat sich der Hanfhandel  mit Handel von Koks und Heroin vermischt, was zu einer fatalen Entwicklung geführt hat.

Dass eine Canabis-Abgabe sinnvoll ist, darin sind sich landauf, landab alle Fachleute einig. Seit Jahren fordern Suchtfachleute eine Entkriminalisierung. Doch die Botschaft des Staates ist ebenso zweifalhaft wie konfus: Canabis ist zwar gefährlich und verboten aber doch nicht so schlimm, daher gibt es nun nur noch Ordungsbussen statt Strafverfahren. Kiffen dürft ihr, wenn ihr euch nicht erwischen lässt, aber kaufen müsst ihr die Substanz im Untergrund von mafiösen Banden.

So kann es nicht weitergehen, zumals das Kraut als weitaus harmloser als Alkohol gilt, einen hohen medizinischen und landwirtschaftliche ökologischen Wert hat und ist in der Schweiz als auch in ganz Europa ein weit verbreitetes Genussmittel ist. Allein hierzulande konsumieren nach Schätzungen der Fachleute gegen 200’000 Personen die illegale Droge regelmässig. Die Dunkelziffer dürfte weit höher sein.

Nur kriminelle Organisationen profitieren vom Verbot

Nicht nur der Genuss auch der Anblick der Hanfkristalle ist berauschend

Nicht nur der Genuss auch der Anblick der Hanfkristalle ist berauschend

Viel besser wäre es, den Hanfanbau wieder zu erlauben und auf ökologisch sinnvoller Basis (mit Sonne und Regen statt Elektrizität, hohem Wasserverbrauch und dem Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln wie in Indoor-Anlagen) für die Bauern und Gärtner einen Erwerbszweig zu schaffen, der in geregelten Bahnen den Bedarf und Konsum von rund einer halben Mio. Konsumenten regelt und dafür mehr in Präventionsmassnahmen statt in den nutzlosen Repressionsapparat steckt.

Die Fachleute der NAS wollen in ihrem Bericht aufzeigen, wie die Gratwanderung zwischen totalem Verbot, Entkriminalisierung, Reglementierung und völliger Freigabe  aussieht und sprechen sich zunächst einmal dafür aus, für alle psychoaktiven Substanzen eine Regulierung zu definieren. Ihnen schwebt vor, dass in den zu Pilotprojekten bereiten Städten wie Genf, Lausanne, Winterthur und Zürich Cannabis reguliert abgegeben werden könnte und dass die Versuche wissenschaftliche begleitet werden.

Soll der Staat inskünftig als Drogendealer auftreten?

Der Plan des Genfer Soziologieprofessors und Projektleiters Sandro Cattacin sieht hingegen so aus, dass alle über 18 jährigen Cannabis-Konsumenten sich bei einem Verein oder Social Club registrieren lassen müssen, um legal an Gras oder Hasch zu gelangen. Für die Mitgliedschaft im Verein würden Sie einen Vereinsbeitrag in der Höhe ihres Konsums bezahlen._IND4923

Über  taugliche Modelle einer liberalisierten Hanfabgabe wird mit Sicherheit noch viel debattiert, doch eines ist laut Nicole Disler, Sprecherin des Zürcher Gesundheits- und Umweltdepartements (GUD) sicher: «Die Stadt Zürich würde gerne an solchen Pilotprojekten teilnehmen um besser an die problematischen Gesundheitsfälle heranzukommen». Doch das Problem für alle Städte sei das heutige Betäubungsmittelgesetz, das den Cannabiskonsum völlig verbietet. Denn für eine Abgabe müsste der Bund eine Ausnahmebewilligung samt begleiteter Forschungsstudie aussprechen. Ohne wissenschaftliche Studie, die beschränkten medizinischen Studien dienen, ist ein solcher Vorstoss beim BAG derzeit offenbar chancenlos. Jedenfalls hat bsiher weder Genf, noch Zürich oder Winterhthur einen Antrag  gestellt.

Das BAG wäre gut beraten, wenn es die Anträge der Städte gutheissen würde und so zumindest zu einem entkrampfterem Umgang mit dem Genussmittel und zu dessen Entkriminalisierung beitragen würde. Und die bürgerlichen und christlichen Politiker, die in den letzten Jahren neue Einschränkungen beim Alkohol- oder Nikotinkonsum stemmten, aber gegen eine Cannabis-Legalisierung sind, sollten sich an den Ohren nehmen und „ihre odeoligisch-kulturell bedingten Scheuklappen ablegen und sich vor Augen halten, wie die Situation vor der Kriminalisierung aussah.

Oder wäre eine völlige Freigabe nicht viel smarter?

_IND4921Warum stellt bei der wieder ausgelösten Hanfdebatte niemand in Frage, wieso inskünftig nur der Staat bzw. die Kantone das Monopol auf den Hanfanbau erhalten sollen, um legal eine kontrollierte Abgabe an Hunderttausende von Hanfkonsumenten gewährleisten zu können.

Würde man den Anbau im Freien vom Bauer über die Gartencenters bis zum Hobby- und Balkongärtner völlig freigeben, gäbe es genügend inländisches Angebot für die hiesige Nachfrage und die Konsumenten könnten zudem frei entscheiden, ob sie das Kraut auf dem Balkon oder im Garten selbst anpflanzen, bei einem Gartencenter oder Bauern kaufen oder dereinst gar in der Migros und im Coop sowie in den Apotheken und Drogerien kaufen können.

Arznei-, Beauty- und Nahrungsmittel-Industrie würden profitieren

Ein völlig liberalisierter Binnenmarkt würde für marktwirtschaftliche Preise bei allen Arten von Hanfprodukten sorgen, egal ob das Hanfkraut nun zum Brauen, für Arznei- und Nahrungsmittel, für Textilien oder für den berauschenden Konsum verwendet würde. _IND4930Beim Cannabis-Genuss könnte der Bund beispielsweise auch eine oberste THC-Grenze festsetzen um eine weitere Leitplanke zu schaffen. Der THC-Gehalt würde jedoch beim ökologischen Anbau in der freien Natur sowie wieder auf normale Werte sinken. Vielen schwer kranken Patienten könnte mit günstigen und natürlichen Mitteln geholfen werden. So könnte auch die Pharmabranche dieses Geschäft nicht einfach an sich reissen und monopolisieren. Denn genau hier liegt die Krux auf auf der Gratwanderung zu einer neuen Suchtpolitik. Wer soll davon am meisten profitieren, lautet die Frage der Parlamentarier? Am Schluss gewiss nicht die Konsumenten. Denn die meisten Politiker sind oft ja auch Profiteure von gewissen Gesetzen, die sie durchboxen und zudem oft treue Lobbisten.

Jugendschutz wie beim Alkohol. Cannabis bei Coop und Migros?

Gleich wie beim Alkohol könnte man für den Jugendschutz den Hanf-Verkauf nur gegen Abgabe eines Ausweises und dem erlaubten Mindestalter regeln bzw. ein Verkauf an Minderjährige unter Strafe stellen und mit den frei werdenden Mitteln könnte man die Prävention ankurbeln oder auch eine Nationale Hanfsteuer auf Hanfprodukten einführen. Verkauf und Handel wären MwSt-pflichtig, wovon der Bund und die Kantone profitieren würden. Die Hersteller hätten normale Produkt-Deklarationspflichten.  Es geht mit Sicherheit auch ohne aufgeblähte Verwaltungsbehörden und Kontrollmassnahmen. Ich sehe schon die Cannabis-M-Budget und die Globus Gourmet Green Leaf Linie in den Regalen stehen. Bin ich jetzt total berauscht oder völlig übergeschnappt?

10 medizinische wertvolle Einsatzgebiete von Cannabissyntesen

1. Hilft bei Migräne wie Kalifornische Ärzte übereinstimmend feststellten. In über 300’000 Fällen konnte Migräne erfolgreich behandelt werden.

2. Verlangsamt das Wachstum von Tumoren. Der amerikanische Verband für Krebsforschung befand Marihuana als äusserst wirksam um das Tumorwachstum bei Lungen- Brust- und Gehirntumoren zu bremsen.

3. Vermindert Symptome chronischer Krankheiten. Forschungen belegen, dass Marihuana durch seine brechreizmindernde sowie bauchschmerz- und durchfalllindernde Wirkung bei chronischen Krankheiten wie Reizmagen und der Crohn-Krankheit helfen kann. 1985 akzeptierte die FDA dass THC diese Wirkung habe und lies das synthetische Medikament Marinol zu, das schon im Jahr 1989 an über 100’000 Personen verkauft wurde.

4. Marihuana beugt Alzheimer vor. Das wies schon 2006 das Scripps-Institut nach, weil Cannabis diejenigen Ablagerungen im Gehirn blockiert, die für die Entstehung der Krankheit verantwortlich sind. In Europa leiden 7,3 Mio. Personen an Alzheimer.

5. Marihuana hilft bei Glaukom, das haben mehrere Studien gezeigt. Bei Einnahme von Marihuana senke sich der Augendruck der Patienten die am Grünen Star leiden.

6. Cannabis beugt Schlaganfällen vor, da es die Muskeln entspannt und auch im Gehirn entkrampfende Wirkung zeigt, was eine Methode der Schlaganfall-Prävention ist. Noch besser sind natürlich viel Bewegung und eine gesunde, ausgewogene Kost.

7. Hilft bei Hyperaktivität. Obschon der Konsum von Marihuana nicht generell apathisch macht sondern je nach Person, Grasart und THC-Gehalt sowie Anteil von Schadstoffen wie Pstiziden, Fungiziden usw. variiert, legte eine Studie aus Kalifornien dar, dass Marihuana eine hervorragende Alternative zu Ritalin sei und darüber hinaus auch die schädlichen Störungen von Ritalin beseitigt würden. Also liebe Ritalin-Süchtige, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker inskünftig nach Cannabispräparaten.

8. Hilft MS-PatientInnen. Marihuana bremst neurologische Effekte und verhindert Muskelkrämpfe von personen, die an Multipler Sklerose leiden.

 9. Cannabis lindert das prämenstruale Syndrom (PMS): Sich häufenden Einzelberichten zu Folge werden Schmerzen, die von PMS ausgelöst werden gelindert. Wenn rund 75 Prozent der Frauen PMS-Symptome verspüren, wäre auch hier zur Behandlung ein Hanftee gewiss nicht schlecht.

10. Hilft Personen mit dem Tourette-Syndrom und OKS. Gerade in den USA gibt es dank der Liberalisierung in drei Staaten einen Run von Patienten, die am Tourette-Syndrom oder an obbsessiv-kompulsiven Störungen (OKS) leiden, in diese Staaten umzuziehen. In den USA leiden 8 Mio. Personen an OKS und rund 700’000 am Tourette-Syndrom.

Nach den positiven Aspekten nun zu den wichtigsten Vorsichtsregeln. Hier sind die  fünf wichtigsten Tipps beim Hanf-Konsum.

1.  In der Pupertät kann übermässiger Cannabis-Konsum gerade im Zusammenhang mit Alkohol irreversible Schäden in deinem Gehirn verursachen. Geh behutsam mit Cannabis um. Lass also die Finger davon, bis du ein wenig älter bist oder beschränke den Konsum auf das Wochenende. Die Kombination von Gras und Alkohol lass lieber sein. Geniess den einen oder anderen „Rauschzustand“.  Du hast mehr davon.

2. Das Schädlichste am Cannabis-Konsum ist der Rauch in der Lunge (wie beim Nikotin). Wenn man beim Kiffen zu tief einatmet, kann dies zu Schmerzen im Brustkorb, Hustenanfällen und Atem-beschwerden führen. Besser ist es, kleine Züge zu nehmen und rasch wieder auszuatmen. Lass dich von der konischen Form eines Joints inspierien und mach den Filter so dünn wie möglich. Dadurch werden die meisten Schadstoffe beim Filter aufgefangen.

3. Indoor-Gras ist hochgezüchtet und weist daher die doppelte oder dreifache Menge an THC und leider auch viel Mehr äusserst bedenkliche Schadstoffe von Düngern , Pestiziden und Fungiziden auf.  Verwende nach Möglichkeit das ökologisch gewachsene Outdoor-Gras, welches erst noch viel euphorischer und kreativer einfährt.

4. Nimm kleine Dosen  und warte, bis sich die volle Wirkung entfaltet. Beobachte auch, wie du auf die verschiedenen Grassorten reagierst. Es gibt solche die beruhigend, andere die euphorisierend wirken. Generell gilt auch die alte Kiffer-Regel, dass Cannabis lediglich deinen mentalen Zustand verstärkt. Bist du depressiv, tauchst du noch tiefer ins Nirvana ab, bist du gut drauf, bist du mit einer Prise Gras vollim Schuss.

5. Das Zirkulieren von Joints ist zwar ein soziales Kiffer-Ritual wie dasjenige der Indianer mit ihrer Pfeife, die stets im Kreis der Weisen herumging.  Diese Ritual dient aber auch der Übertragung von Krankheiten wie Hepatitis, Menigitis, Grippe und anderer Viren. Also ist auch ein wenig Vorsicht und Vernunft geboten.

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