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Vorsicht beim Bestellen eines Strafregisterauszugs im Internet

Bern, 17.12.2020 – Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) erhält vermehrt Meldungen über Täuschungen bei der Bestellung von Strafregisterauszügen im Internet. Auf täuschenden Webseiten wird anstatt des gewünschten Strafregisterauszugs nur ein «Online-Wegweiser» angeboten.

Betroffene beanstanden, dass sie nach einer Internet-Suche versehentlich auf einer Webseite gelandet seien, auf welcher sie anstelle des schweizerischen Strafregisterauszugs lediglich einen «Online-Wegweiser» erworben hätten. Der Wegweiser erkläre, wie Strafregisterauszüge bestellt werden können. Die Kosten von CHF 20.00 seien direkt von ihrer Kreditkarte abgebucht worden.

Aktuell werden die Täuschungshandlungen auf den Webseiten https://registerwegweiser.online/, https://www.bopayment.info/strafregisterauszug-schweiz und https://www.dienstweg.info/strafregisterauszug/ begangen, welche bei einer Internet-Suche als Treffer an oberster Stelle erscheinen können.

Das SECO weist darauf hin, dass der schweizerische Strafregisterauszug auf der Webseite des Bundesamts für Justiz oder am Postschalter bestellt werden kann. Link: https://www.strafregister.admin.ch

«Auf Gästelob ist kein Verlass». Ein Drittel der Bewertungen sind frisiert

Hoteliers können gute Bewertungen für ihre Unterkünfte auch gleich im Paket kaufen und so die Statistiken frisieren. Rund ein Drittel der Bewertungen sind fake.

Es gibt mittlerweile einige Anbieter, die «künstlich positive Bewertungen» vornehmen und den Hoteliers bessere Rankings auf Booking.com, Holiday-Check, HRS und Tripadvisor anbieten. Man verspricht den Hoteliers, dass man präzise auswählen könne, auf welchen POrtalen man die Bewertungen steigern und welche Vorzüge man hervorheben wolle.

Macht ein Hotelier mit und koopiert mit dem Betrüger, dann werde es schwer, den Betrug herauszufinden. Insbesondere wenn die Bewertungen mit Amateurbildern versehen sind, welche die angeblichen Kundenbesuche belegen sollen. Einer dieser Anbieter, welcher in Deutschland in Österreich und in der Schweiz für seine Dienstleistungen geworben hat, ist die Firma Phoenix-Power Ltd. aus Hong Kong.

Konsumentenorganisationen und –zeitschriften gehen davon aus, dass rund ein Drittel der Bewertungen gefällscht sind oder mit Gegengeschäften (Barter-Deals) gepusht wurden. Auch die deutsche Stiftung für Warentests hat in den vergangenen Jahren viele Missbräuche aufgedeckt.

Zwar versuchen die Online-Portale solche Missbräuch aufzudecken und zu unterbinden, aber nur mit mässigem Erfolg. Da helfen auch Stichproben mit Hotelbelegen wenig, wenn der Hotelier auf Teufel komm raus, auch noch diese Belege rausrückt, um die Machenschaften zu verbergen.

Überdies sind Bewertungen selbst aus dem Bekanntenkreisen mit Vorsicht zu geniessen, den sie gewähren noch lange keine Garantie, dass es dem Suchenden und Buchenden ebenso passt.

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Erneut markanter Anstieg von Meldungen zu strafbaren Vermögenshandlungen

Bern, 26.03.2015 – Die beim Bundesamt für Polizei (fedpol) angesiedelte Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (KOBIK) hat 2014 insgesamt 10 214 Verdachtsmeldungen aus der Bevölkerung erhalten. Dies entspricht einer Zunahme von rund elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. 67 Prozent der Meldungen betrafen Vermögensdelikte. Damit setzte sich der Trend der Vorjahre auch 2014 fort.

Strafbare Handlungen gegen das Vermögen (6837 Meldungen) wurden mit rund 67 Prozent am häufigsten gemeldet. Die Unterkategorie Betrug verzeichnet dabei mit 3106 Meldungen 30,4 Prozent des Gesamtvolumens an eingegangenen Meldungen.

Die gemeldeten Betrüge sind vielseitig: Wie in den Vorjahren betrafen viele Meldungen Betrugsversuche auf Auktions- und Kleinanzeigeplattformen, bei denen sowohl Käufer als auch Verkäufer Ziele der Täterschaft waren. Die potentiellen Geschädigten werden durch besonders billige Angebote für allgemein begehrte Waren angelockt, wie beispielsweise für Marken-Smartphones oder bestimmte Auto-Typen. Ziel der Betrüger ist es, aufgrund des tiefen Preises die Kaufinteressenten zu einer Vorschusszahlung zu bewegen, ohne anschliessende Lieferung der Ware.

Zunahme bei Betrug auf Auktions- und Kleinanzeigeplattformen

Vermehrt geraten auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ins Visier von Betrügern. Die auf Social-Engineering spezialisierte Täterschaft betreibt einen beachtlichen Aufwand, um an Informationen über Zahlungsmodalitäten von Unternehmen zu gelangen. Die Täter informieren sich in einer ersten Phase über Personen in den Unternehmen, die regelmässigen Kontakt zu Treuhandbüros oder Banken haben.

Für mehrere Millionen Schaden angerichtet

Durch die Phishing-Methode gelangen die Betrüger an die E-Mail-Zugangsdaten und damit an Informationen über Zahlungsmodalitäten und ausstehende Zahlungen. Diese Erkenntnisse setzen die Täter danach ein, um mittels gefälschten E-Mails an die Kundenberater der Banken oder Treuhandbüros der entsprechenden Firmen Zahlungen umzuleiten oder auszulösen. Die erschlichenen Beträge reichen in den gemeldeten Fällen von einigen hundert bis zu mehreren zehntausend Franken. Die Gesamtschadenssumme in der Schweiz wird bereits auf mehrere Millionen Franken geschätzt.

Abnahme von Meldungen zu Delikten gegen die sexuelle Integrität

Die Anzahl der Meldungen zu Delikten gegen die sexuelle Integrität hat 2014 erneut deutlich abgenommen. Die Zahl der Meldungen sank um fast 58,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 758. Der Rückgang erklärt sich aus Sicht KOBIK einerseits durch die Effizienzsteigerung bei der Bearbeitung der Sperrliste und andererseits durch die gute Zusammenarbeit mit den Internet Service Providern (ISPs) und INTERPOL. Der Meldungsrückgang könnte auch zusammenhängen mit den seit 2012 festgestellten Tendenzen, dass verbotene pornografische Inhalte einerseits im Darknet ausgetauscht werden oder die Täterschaft auf Private-Peer-to-Peer-Lösungen ausweicht.

Der Rückgang der Meldungseingänge bei KOBIK zu Delikten gegen die sexuelle Integrität darf in keinem Fall mit einer Abnahme von verbotenem Bild- und Videomaterial im Internet in Zusammenhang gebracht werden. Die kürzlich erfolgte Sicherstellung von pädopornografischem Bildmaterial im Umfang von 1,2 Petabytes (1,2 Millionen Gigabytes) in Kanada zeigt deutlich auf, dass immer grössere Mengen strafbaren Materials online (wenn auch nicht öffentlich zugänglich) verfügbar sind und ausgetauscht werden.

Die Strafverfolgungsbehörden werden damit inskünftig nicht nur vor technische und logistische sondern ebenfalls vor koordinative Herausforderungen gestellt, um die riesigen Datenmengen zeitgerecht auszuwerten und den betroffenen Ländern zukommen zu lassen, um die Abklärungen über die Täterschaft bei den zuständigen Providern überhaupt innerhalb der legalen Aufbewahrungsfrist vornehmen zu können.

Aktive Bekämpfung der Pädokriminalität

Neben der Entgegennahme und Bearbeitung von Meldungen aus der Bevölkerung betreibt KOBIK verdachtsunabhängige Recherchen im Internet. Aufgrund dieser aktiven Recherchen konnten 2014 insgesamt 396 Anzeigen erstattet werden. Erstmals resultierte die Mehrheit der Anzeigen nicht aus der aktiven Überwachung von öffentlich zugänglichen P2P-Netzwerken (86 von 396) sondern aus den verdeckten Ermittlungen in den geschlossenen Bereichen (307 von 396).

KOBIK-Mitarbeitende wurden 2014 gestützt auf die Schwyzer Polizeiverordnung in 27 Fällen als verdeckte Vorermittler gegen pädokriminelle Täter in Chats, Online-Plattformen oder privaten P2P-Tauschbörsen tätig. In zwei Fällen konnten die Täter verhaftet werden, als sie am vermeintlichen Treffen mit den Minderjährigen erschienen. In einem Fall erfolgte die Anzeige, nachdem der Täter unaufgefordert die Webcam in einem Videochat einschaltete und das minderjähriges Mädchen, bzw. den verdeckten Ermittler, dadurch in seine sexuellen Handlungen einbezog. In den meisten Kantonen bestehen die gesetzlichen Grundlagen, dass in Kinder-Chaträumen ermittelt werden kann. Hier konzentrierte KOBIK den Einsatz ihrer Ressourcen auf das Monitoring und die damit verbundenen verdeckten Ermittlungen in privaten P2P Tauschbörsen sowie Einsätze im Dark-Net.


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Die Militärregierung der Alliierten überfluteten den Irak nach dem Sturz Sadamm Husseins mit Milliarden US-Dollars, die dann rasch in dubiose Quellen verschwanden. Auch Dick Cheney’s Firma bereicherte sich schamlos am Geld, das dem irakischen Volk gehört. Ein weiterer Profiteur, der ehemalige Notenbankchef, wohnt unbehelligt in Genf. Die CIA und die Obama-Regierung hüllen sich in Schweigen.

Wenn die USA ein Land wieder aufbauen, dass sie zuvor infiltriert und später bombardiert haben dann geht das so: Nach dem Sturz von Saddam Hussein überfluteten die USA den IRAK mit tonnen von Geldbündeln in Milliardenhöhe. Das Geld kam von der UNO, die das eingefrorene und beschlagnahmte Geld des Diktators aus den Ölquelleneinnahmen verwaltet hatte. Nun sollten die irakischen Petrodollars dazu dienen, das nach dem Sturz von Saddam Hussein kriegsversehrte Land wieder auf die Beine zu bringen, denn der Irak war Pleite. Also organisierte Paul Bremer, der US-Statthalter ein paar Flugzeugladungen voller „heisser Kohle». Die Vereinten Nationen übergaben der Militärregierung diese Mittel mit einem Blanko-Check. Das Fed schaufelte Lastwagenweise Geld zur nächsten US-Luftwaffenbasis. Dann wurde der Irak förmlich mit US-Dollar-Luftfrachtpaketen bombardiert.

Der Dollarsegen, der in mit Geldbündeln vollgefüllten Transportmaschinen der US-Air Force eingeflogen wurde, betrug über zehn Milliarden Dollar. So viel ist gewiss. Doch diese schmolzen wie Butter in der Sonne rasch dahin. Unter anderem auch, weil ein gewisser Dick Cheney aus den USA, der dem Halliburton-Konzern vorstand, bevor zum innersten Zirkel der Bush-Entourage gehörte, für täglich 42‘000 Mahlzeiten abkassierte, obschon nur 14‘000 Mahlzeiten ausgegeben wurde. Das war wohl seiner politischen Bewerbung förderlich. Jedenfalls störte sich im Weissen Haus niemand an solchen Kleinigkeiten im Kampf gegen den Terror. In der grünen Zone der amerikanischen Sicherheitszone in Bagdad verschwand ein grosser Teil der zehn Milliarden spurlos. Riesige Beträge wurden ohne Quittung an irakische und amerikanische Offiziere sowie zwielichtige Sicherheits- und Söldnerfirmen übergeben. Die grösste Geldmenge zweigten zwei Iraker ab. Der «New York Times» Journalist James Riesen zeigt in seinem Buch «Pay any price» auf, dass fast zwei Milliarden US-Dollar in Form von Gold und Bargeld im Libanon in einem Bunker gehortet werden. Wem dieser Reichtum gehört und wer darauf Zugriff hat, weiss niemand so ganz genau. Und es interessiert auch keinen in Washington. Es gab kaum Kontrollen, Belege für die Transaktionen oder eine Buchhaltung über die Auszahlung und Verwendung irakischer Gelder. Denn die Milliarden, welche die Militärregierung der Alliierten (Coalition Provisional Authority) so grosszügig verteilten, gehörtem dem irakischen Volk.

«Diebstahl im Zuge des Anti-Terror-Krieges hat industrielles Mass angenommen“

«Dieses Geld sollte niemals kontrolliert werden»; sagt Jeremy Carver von der Organisation «Transparancy International». Mit diesem Geld sollten Dinge gemacht werden, über die die US-Regierung keine Rechenschaft ablegen wolle. Auf Drängen des Kongresses kam dann 2004 doch noch ein Untersuchungsausschuss zustande. Der konservative Stuart Bowen, der Bush als Rechtsberater gedient hatte, wurde mit der Aufgabe betraut und zum Generalinspekteur ernannt. Stewart stellte Bowen und den Irakern wieder Erwarten hartnäckig viele Fragen und deckte einige der Betrügereien auf. Unter anderem dass der damalige irakische Verteidungsminister Hazim al-Sha’alan mit fingierten Waffenaufträgen rund 1,3 Mia. US-Dollars ausser Landes schaffte, bevor er selbst floh.

2008 im Zuge der Ermittlungen von Stewart, wurde in der Zentralbank in Bagdad ein Feuer entfacht, dass die Computer und alle Unterlagen zerstörte und die weiteren Untersuchungen aussichtslos machten. Der Verdacht fiehl auf den Notenbankchef Sinan al-Shabibi, derv or seiner bevorstehenden Verhaftung gewart wurde und nach Genf floh, wo er bis heute unangetastet lebt. Trotz eines Haftbefehls wurde al-Shabibi nicht an sein Heimatland ausgeliefert, schreibt Riesen.

Die zwei Milliarden im Bunker in Beirut werden nach wie vor von der CIA geheimgehalten und die dubiosen Quellengeschützt. Als Stewart erst 2010 den Hinweisen nachgehen wollte, verweigerte die US-Botschaft ihm die Einreise im Libanon, mit der Begründung, ein Besuch ware zu gefährlich. Die CIA verweigerte konstant jegliche Kooperation, das FBI erklärte sich für nicht zuständig und die Regierung hüllt sich ebenfalls in Schweigen. Das könnte darauf zurückzuführen sein, dass sich auch IS-nahen Kreise an den irakischen Milliarden bereichert und so ihren Krieg und ihre Propaganda finanziert haben. Es ist schon pervers, dass die USA jede Transaktion weltweit unter ihre Kontrolle bringen wollen, aber zugleich mit Milliarden von Dollars immer wieder die falschen Kreise unterstützen und noch mehr Elend und Krieg fördern.

Buchtipp: James Riesen, Pay any Price, Greed, Power and endless war, Houghton Mifflin Hartcourt, Bosten 2014. 285 Seiten, ca 25 Franken

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