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Namibia: EZA, HIV-Schule Oa Hera und im Reich der Geparde

Auszug aus dem Buch des Zürcher Fotojournalisten Gerd Michael Müller

VORWORT

Dieses Buch des Zürcher Foto-Journalisten Gerd Michael Müller nimmt Sie aDas Buch des Zürcher Foto-Journalisten Gerd Michael Müller nimmt Sie ab den wilden 80er Jahren mit auf eine spannende Zeitreise durch 30 Länder und 40 Jahre Zeitgeschichte mit Fokus auf mehrere politische und ökologische Vorgänge in Krisenregionen rund um den Globus. Er beleuchtet das Schicksal indigener Völker, zeigt die Zerstörung ihres Lebensraumes auf, rückt ökologische Aspekte und menschenliche Schicksale in den Vordergrund, analysiert scharfsichtig und gut informiert die politischen Transforma-tionsprozesse. Müller prangert den masslosen Konsum und die gnadenlose Ausbeutung der Ressourcen an, zeigt die Auswirkungen wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Prozesse auf und skizziert Ansätze zur Bewältigung des Klimawandels. Pointiert hintergründig, spannend und erhellend. Eine Mischung aus globalem Polit-Thrillern, gehobener Reiseliteratur, gespickt mit sozialkritischen und abenteuerlichen Geschichten sowie persönlicher Essays – den Highlights und der Essenz seines abenteuerlich wilden Nomaden-Lebens für die Reportage-Fotografie. Nach der Lektüre dieses Buchs zählen Sie zu den kulturell, ökologisch sowie politisch versierten Globetrotter.

Interteam/Nacobta: Schweizer Entwicklungszusammenarbeit in Namibia

Durch die vielen Reisen und Konflikterfahrungen in zahlreichen Ländern wollte ich schliesslich in die Entwicklungszusammenarbeit («EZA») einsteigen und via «Interteam» (einer Schweizer Hilfsorganisation) nach Namibia fliegen, um vor Ort ab 2011 stationär drei Jahre im Bereich Tourismus und Entwicklungszusammenarbeit zu arbeiten. Konkret ging es um ein Projekt mit der lokalen halbstaatlichen Organisation «NACOBTA», welche die Ureinwohner ökologisch und nachhaltiger in die Tourismuswirtschaft integrieren wollte, um dort die indigen ansässigen Stämme an der wirtschaftlichen und nachhaltigen touristischen Entwicklung teilhaben zu lassen. Leider kürzten kurz vor dem Einsatz ein paar ausländische Hilfsorganisationen ihr Budget für «NACOBTA» und so wurde der «EZA»-Einsatz in Namibia gestrichen. Dennoch wurde ich durch das «Interteam NACOBTA»-Assessment neugierig auf das südwestafrikanische Land mit deutscher Kolonialvergangenheit und beschloss dort hin zu reisen.

Erst verabredete ich mich mit dem lokalen «Interteam» Repräsentanten, um mir die Arbeit vor Ort und die Herausforderungen dieser Aufgabe anzuschauen. Das erste was ich lernen sollte, ist, dass helfen nichts für Abenteurer ist, wie es in den 70er und 80er Jahren war, als scharenweise Personen in alle Welt aufbrachen, um sich mit lokalen Bevölkerungsgruppen oder Befreiungsbewegungen zu solidarisieren. „Besserwisser und Weltverbesserer“ sind bei dieser Arbeit fehl am Platz. Die heutige Freiwilligenarbeit hat sich sehr professionalisiert, sagte, Martin Schreiber, der damalige Geschäftsführer von «Unite», dem Dachverband der Entwicklungspolitischen Organisationen in der Schweiz. Heute verfügen fast 80 Prozent der vor Ort tätigen über einen Hochschulabschluss, zudem gibt es spezielle Umweltexperten, Telekommunikationsspezialisten, Management-Coaches, Ernährungsberaterinnen und Sozialfachleute.

Während des einjährigen Assessment muss die Kandidatin oder der Kandidat nicht nur seinen Durchhaltewillen und seine Motivationsgründe reflektieren sondern werden auch mit komplett anderen Wertvorstellungen und Religionen konfrontiert. Gleichzeitig gäbe es viele Hürden zu überwinden, wie Unzuverlässigkeit von Menschen, die Tücken der Technik und mangelnden Infrastruktur sowie bei der Kommunikation und den soziokulturellen Unterschieden. Schliesslich sei jede Person, die zum Einsatz kommt, Teil eines Ganzen, das sich laufend den Erfordernissen anpasse und mit den lokalen Partnern im beratenden Austausch stehe, welche Strategien entwickelt werden. Der Erfolg des Einzelnen, ist der Erfolg aller.

Nach dieser Einführung traf ich mich mit Vertretern von «NACOBTA» in Windhoek und hernach beschloss ich, ein Spital in Rehoboth, dass von Schweizern finanziert wurde, zu besuchen, bevor ich quer durch das riesige, menschenleere Land fuhr und die geschützten Wildlife-Reservate besuchte. Ich legte auch in Namibia gut 5000 Kilometer mit dem Auto zurück aber relativ wenig Off-Road, vom Caprivi-Streifen im Norden, der bis zum Vierländereck Botswana, Südafrika, Zimbabwe bei den Victoriafällen reicht und bis zum Fishriver-Canyon runter, dem zweittiefsten der Welt im Süden des Landes. Da war zunächst einmal der Etosha Nationalpark, der bereits 1907 unter Schutz gestellt wurde, nachdem der ehemals reiche Wildbestand durch Wilderei und bedenkenlose Grosswildjagd bis an den Rand der Ausrottung reduziert wurde und damit die Fleischversorgung der Bevölkerung ernsthaft gefährdet worden war. Der Etosha Nationalpark besticht heute durch seinen fantastischen Tierreichtum, der sogar das Okavango Delta übertrifft, soweit Giraffen, Antilopen und Zebras damit gemeint sind. Doch nicht nur die Wildtiere, auch die lokal ansässigen Herero und Ovambo wurden nach dem durch Existenzängste geschürten Aufstand von 1904 gnadenlos ausgelöscht. Auch Frauen und Kinder wurden von Generalleutnant Lothar von Trotha nicht geschont, der im Auftrag des Generalstabschef Alfred Graf von Schlieffen handelte und die volle Unterstützung von Kaiser Wilhelm I. hatte. Das war einer der ersten geschichtlich rapportierten Völkermorde.

Völkermord, Sklaverei, Landraub, Vergewaltigung, Demütigung

Namiba: A Police-train locomotive during Apartheid in the Railway museum in Windhoek City

1884 wird Afrika an der «Kongo Konferenz» in Berlin unter den europäischen Mächten und Kolonialherren aufgeteilt. Deutschland steigt zur Kolonialmacht auf, worauf Deutsch-Südwestafrika, das heutige Namibia, offiziell errichtet und zur Kolonie ausgebaut wurde. Bis 1914 kamen rund 15.000 weisse Siedler nach Deutsch-Südwestafrika, darunter mehr als 12.000 Deutsche. Die deutsche Kolonialverwaltung regierte das Gebiet mithilfe von Rassentrennung und Unterdrückung. Die Einheimischen wurden von den europäischen Siedlern als Menschen zweiter Klasse behandelt und praktisch entrechtet. Einheimische Stämme wurden gezwungen, ihr Land zu räumen. Das für die Nomadenstämme lebenswichtige Weideland und ihre angestammte Heimat ging so immer mehr in die Hände der Siedler über. Dies bedrohte vor allem die Lebensgrundlage der dort ansässigen Hirtenstamme der Herero und Na’ama’s.

Sklaverei, Landraub, öffentliche Exekution, Zwangsarbeit, Vergewaltigung und Demütigung wurden zur Doktrin und zur qualvollen Tagesordnung für die geschundene Bevölkerung. Mit Samuel Maharero begann 1904 der Aufstand gegen die weissen Besatzer. Das Na‘ama Oberhaupt, Capitain Hendrik Witboo war die Ikone des antikolonialen Widerstandes. Er warf dem Ovambo Führer vor, dass er mit der sogenannten „Schutzmacht“ der Deutschen kooperierte und so die Schleusen für die Eroberung öffnete. Erst nach 20 Jahren der Unterdrückung durch die «Herrenmenschen», wehrten sich die Völker Namibias zum ersten Mal geeint gegen ihre Unterdrücker.

Am 12. Januar 1904 fallen die ersten Schüsse gegen die Besatzer. Die Aufständischen belagerten Militärstationen, blockierten Bahnlinien und überfielen Handelsniederlassungen. In den ersten Monaten des Kriegs dominierten die Herero die Auseinandersetzungen. Die Vertreter des deutschen Reiches waren von dem Aufstand überrascht. Der Gouverneur Deutsch-Südwestafrikas, Theodor Leutwein, wurde angewiesen, den Aufstand militärisch niederzuschlagen. Im Mai 1904 wurde das Kommando auf Generalleutnant Lothar von Trotha übertragen. Von Trotha führte die Auseinandersetzungen gezielt als einen Vernichtungskrieg. Die nur 2‘000 Mann starke kaiserliche Schutztruppe wurden sofort durch 14‘000 Soldaten verstärkt, die mit brutaler Härte gegen die Aufständischen vorgingen.

Namiba: Herero womenselling indigenious art work in the capital city Windhoek.

1884 wird Afrika an der «Kongo Konferenz» in Berlin unter den europäischen Mächten und Kolonialherren aufgeteilt. Deutschland steigt zur Kolonialmacht auf, worauf Deutsch-Südwestafrika, das heutige Namibia, offiziell errichtet und zur Kolonie ausgebaut wurde. Bis 1914 kamen rund 15.000 weisse Siedler nach Deutsch-Südwestafrika, darunter mehr als 12.000 Deutsche. Die deutsche Kolonialverwaltung regierte das Gebiet mithilfe von Rassentrennung und Unterdrückung. Die Einheimischen wurden von den europäischen Siedlern als Menschen zweiter Klasse behandelt und praktisch entrechtet. Einheimische Stämme wurden gezwungen, ihr Land zu räumen. Das für die Nomadenstämme lebenswichtige Weideland und ihre angestammte Heimat ging so immer mehr in die Hände der Siedler über. Dies bedrohte vor allem die Lebensgrundlage der dort ansässigen Hirtenstamme der Herero und Na’ama’s.

Sklaverei, Landraub, öffentliche Exekution, Zwangsarbeit, Vergewaltigung und Demütigung wurden zur Doktrin und zur qualvollen Tagesordnung für die geschundene Bevölkerung. Mit Samuel Maharero begann 1904 der Aufstand gegen die weissen Besatzer. Das Na‘ama Oberhaupt, Capitain Hendrik Witboo war die Ikone des antikolonialen Widerstandes. Er warf dem Ovambo Führer vor, dass er mit der sogenannten „Schutzmacht“ der Deutschen kooperierte und so die Schleusen für die Eroberung öffnete. Erst nach 20 Jahren der Unterdrückung durch die «Herrenmenschen», wehrten sich die Völker Namibias zum ersten Mal geeint gegen ihre Unterdrücker.

Am 12. Januar 1904 fallen die ersten Schüsse gegen die Besatzer. Die Aufständischen belagerten Militärstationen, blockierten Bahnlinien und überfielen Handelsniederlassungen. In den ersten Monaten des Kriegs dominierten die Herero die Auseinandersetzungen. Die Vertreter des deutschen Reiches waren von dem Aufstand überrascht. Der Gouverneur Deutsch-Südwestafrikas, Theodor Leutwein, wurde angewiesen, den Aufstand militärisch niederzuschlagen. Im Mai 1904 wurde das Kommando auf Generalleutnant Lothar von Trotha übertragen. Von Trotha führte die Auseinandersetzungen gezielt als einen Vernichtungskrieg. Die nur 2‘000 Mann starke kaiserliche Schutztruppe wurden sofort durch 14‘000 Soldaten verstärkt, die mit brutaler Härte gegen die Aufständischen vorgingen.

In Swakopmund an der Küste des Atlantik, direkt vor dem Stadthaus steht bis heute ein Stein des kolonialen Anstosses: Das Kriegsdenkmal der deutschen Marine, welches die gefallenen, deutschen Soldaten namentlich ehrt, die hier über 100‘000 Menschen umgebracht haben. Ein kleines Messingschild erinnert auch an die gefallenen Einheimischen. Das ärgert den Stadtabgeordneten Uahimisa Kaapehi massloss.

„Das Denkmal sollte abgerissen, auf dem Müll geworfen oder nach Deutschland verschifft werden“. Noch stossender ist aber, dass sich Deutschland sich bis heute nicht offiziell für den ersten Völkermord der Geschichte bei den namibischen Völkern angemessen entschuldigt hat und es wurde auch kein Land zurückgegeben, welches den Einheimischen Nomaden damals gestohlen wurde. Noch heute sind die Besitzer grosser Farmen und die Häuser in den Städten im Besitz der Nachfahren der damaligen deutschen Unterdrückern, derweil die Hereros und Na’ama’s nur Arbeitslosigkeit, Rassismus und Hoffnungslosigkeit kennen.

Namiba: Herero women working as souvenier traders in Windhoek, selling handicraft to tourists

Der Völkermord an den Hereros und Namas sowie die In Swakopmund an der Küste des Atlantik, direkt vor dem Stadthaus steht bis heute ein Stein des kolonialen Anstosses: Das Kriegsdenkmal der deutschen Marine, welches die gefallenen, deutschen Soldaten namentlich ehrt, die hier über 100‘000 Menschen umgebracht haben. Ein kleines Messingschild erinnert auch an die gefallenen Einheimischen. Das ärgert den Stadtabgeordneten Uahimisa Kaapehi massloss. „Das Denkmal sollte abgerissen, auf dem Müll geworfen oder nach Deutschland verschifft werden“. Noch stossender ist aber, dass sich Deutschland sich bis heute nicht offiziell für den ersten Völkermord der Geschichte bei den namibischen Völkern angemessen entschuldigt hat und es wurde auch kein Land zurückgegeben, welches den Einheimischen Nomaden damals gestohlen wurde. Noch heute sind die Besitzer grosser Farmen und die Häuser in den Städten im Besitz der Nachfahren der damaligen deutschen Unterdrückern, derweil die Hereros und Na’ama’s nur Arbeitslosigkeit, Rassismus und Hoffnungslosigkeit kennen.

Im Süden des Landes in Maltahöhe war die HIV-Sterblichkeit besonders hoch und es gab zu dieser Zeit beinahe 40 Prozent Waisenkinder, die in den 90er Jahren entweder einen oder auch beide Eltern verloren haben. Und so gibt es auch eine HIV-Waisenschule in Maltahöhe, wo die Armut und Arbeitslosigkeit besonders hoch ist. Es war ergreifend dem «Oa Hera»-Kinderchor zuzuhören, der von dem Backpacker-Camp unterstützt wird. Die hellen, ergreifenden Engelsstimmen der Waisenkinder haben mich genauso beeindruckt, wie der Fantasie-Reichtum und die Kreativität in der Schule bei Gestaltungsmitteln oder Kinderspielzeugen. Und wenn man bedenkt, welche Gefahren auf die Schulkinder bei ihren beträchtlich langen Anmärschen in dieser unwirtlichen Gegend drohen, erstaunt die Gelassenheit und Fröhlichkeit, der Kinder angesichts ihres schweren Schicksals.

Im Reich der Geparde

Auch die «Cheetah Foundation» (CFF) in Ojjowaringo ist ein beeindruckendes Wildlife-Projekt mit einmaligen Erlebnissen. Zwar sah ich diese edlen, eleganten Tiere schon zum zweiten Mal in Die «Cheetah Foundation» (CFF) in Ojjowaringo ist eines der beeindruckenden Wildlife-Projekte mit einmaligen Erlebnissen. Es war das erste Mal, dass ich diese edlen, eleganten Raubkatzen in freier Wildnis und beim Jagen nach ein paar armen Kaninchen zu sah, die den Geparden als Frühstückshoppen zum Frass vorgeworfen wurden. Die Populationsstudie des CCF für namibische Geparde läuft seit 1990, wobei bis heute über 750 Gewebeproben und 1000 Kotproben gesammelt wurden.

Diese Proben ermöglichen die Erforschung der namibischen Gepardenpopulationen über einen Zeitraum von 30 Jahren. Die Populationsüberwachung innerhalb des 50.000 Hektar großen Wildschutzgebiets wird durch die Kombination mit genetischen Analysen über Mikrosatellitenmarker ermöglicht. Das erlaubt den CCF-Forschern und Wildhütern die einzelnen Geparden sowohl anhand von visuellen als auch genetischen Merkmalen zu identifizieren.

Im Rahmen dieser Studie promovierte Dr. Marker an der Universität Oxford, für die 322 Proben aus 7 nordzentralen namibischen Regionen genetisch untersucht und nach Herkunft verglichen wurden.

A cheetha in the namibian Kalahari.

Um den illegalen Handel mit Wildtieren zu bekämpfen, hat CCF in Zusammenarbeit mit den Wildtierbehörden von Somaliland ein sicheres Haus in Somaliland eröffnet, das für Gepardenjunge gebaut wurde, die aus dem Heimtierhandel geborgen wurden. Allein im Jahr 2019 erhielt das Genetiklabor 146 Proben von 53 Personen. CCF erhielt auch Proben von verschiedenen Veterinär- und Zuchteinrichtungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Bis heute wurden 97 extrahiert und genotypisiert, um die Herkunft der Tiere zu ermitteln. Neben der genetischen Arbeit initiierte CCF eine Samenbank für die VAE und veranstaltete mehrere Workshops zur Sammlung und zum lebensfähigen Einfrieren von Spermien von erwachsenen männlichen Geparden, um die genetische Vielfalt der Ursprungspopulationen zu erhalten.

Eine zentrale Herausforderung in den ländlichen Gebieten Namibias ist der Aufbau von Kapazitäten zur Bewältigung des Konflikts zwischen Mensch und Wildtieren. «CCF» hat mehrere Landschaften in Zentral-Nord- und Zentral-Ost-Namibia identifiziert, die einen dringenden Fokus auf wissenschaftsbasierte Lösungen zur Eindämmung des Konflikts menschlicher Wildtiere (HWC) benötigen.Zu den wichtigsten Schwerpunktregionen gehören die Greater Waterberg Landscape, die Gobabis-Landschaft und weite Teile des Gemeindelandes im östlichen Namibias Kalahari-Ökosystem.

In Namibia leben 80 Prozent der Wildtiere ausserhalb von Schutzgebieten, aber in einigen Gebieten wie den östlichen Kommunalgebieten gefährdet das Fehlen von Wildtieren Arten wie Wildhunde, Geparden und Leoparden, die Nutztiere erbeuten. Eine der größten Herausforderungen in diesen ländlichen Gebieten ist die Bewältigung des Konflikts zwischen Mensch und Fleischfresser. Geparden und andere Raubtiere, darunter Leoparden, Afrikanische Wildhunde, Braune Hyänen und Schakale, leben in grossen Revieren auf Viehzuchtflächen.

Ketmanshoop: Two cheethas in the namibian Kalahari – where one third of the world population is living.

Um Um die Situation zu entspannen, ist eine forschungsbasierte Lösung erforderlich, die die dort ansässige Community einbezieht. Zu diesem Zweck hat ein kanadisches Goldbergbauunternehmen mit Präsenz in Namibia, 50‘000 US-Dollar zur Unterstützung von Naturschutzforschung und ein Outreach-Programmen für Gemeinden bereitgestellt, die mit Fleischfressern leben. Mit Unterstützung von «B2Gold» hat «CCF» ein umfangreiches Forschungsprojekt entwickelt, um die wichtigsten Strategien und Ansätze zur Reduzierung von Mensch-Fleisch-Konflikten zu bewerten. Die Forschung wird in die Erhaltungsmaßnahmen einfließen, die darauf abzielen, das Weideland-, Vieh- und Wildtiermanagement zu verbessern, den Verlust von Vieh auf offenem Ackerland zu reduzieren und den Lebensraum wiederherzustellen.

Um die Situation zu entspannen, ist eine forschungsbasierte Lösung erforderlich, die die dort ansässige Community einbezieht. Zu diesem Zweck hat ein kanadisches Goldbergbauunternehmen mit Präsenz in Namibia, 50‘000 US-Dollar zur Unterstützung von Naturschutzforschung und ein Outreach-Programmen für Gemeinden bereitgestellt, die mit Fleischfressern leben. Mit Unterstützung von «B2Gold» hat «CCF» ein umfangreiches Forschungsprojekt entwickelt, um die wichtigsten Strategien und Ansätze zur Reduzierung von Mensch-Fleisch-Konflikten zu bewerten. Die Forschung wird in die Erhaltungsmaßnahmen einfließen, die darauf abzielen, das Weideland-, Vieh- und Wildtiermanagement zu verbessern, den Verlust von Vieh auf offenem Ackerland zu reduzieren und den Lebensraum wiederherzustellen.

Namibia: Eiland in the Etosha National Park

Das CCF beherbergt eine in Afrika einzigartige Forschungseinrichtung von Weltrang. Das Life Technologies Conservation Genetics Laboratory ist das einzige voll ausgestattete Genetiklabor vor Ort in einer Naturschutzeinrichtung in Afrika. Von dieser Einrichtung aus arbeitet CCF mit Wissenschaftlern auf der ganzen Welt zusammen. Die Forschung kommt nicht nur dem Gepard und seinem Ökosystem zugute, sondern auch anderen Großkatzen und Raubtieren. Dabei helfen auch ausgebildete Hunde zur Erkennung des Kot. Die Kothunde verwenden verschiedene Signale an ihren Hundeführer, um anzuzeigen, weDas «CCF» beherbergt eine in Afrika einzigartige Forschungseinrichtung von Weltrang. Das «Life Technologies Conservation Genetics Laboratory» ist das einzige voll ausgestattete Genetiklabor vor Ort in einer Naturschutzeinrichtung in Afrika.

Von dieser Einrichtung aus arbeitet «CCF» mit Wissenschaftlern auf der ganzen Welt zusammen. Die Forschung kommt nicht nur dem Gepard und seinem Ökosystem zugute, sondern auch anderen Grosskatzen und Raubtieren. Dabei helfen auch ausgebildete Hunde zur Erkennung des Kots. Die Kothunde verwenden verschiedene angelernte Signale an ihren Hundeführer, um anzuzeigen, welche Art von Tierkot vorhanden ist. Sobald die Probe entnommen wurde, wird sie ins Labor gebracht. DNA wird extrahiert, um einzelne Geparden zu identifizieren und die Populationsstrukturen von anderen Grosskatzen und Fleischfressern zu verstehen.

Später weiter unten im Süden beim Fish River Canyon und den

Zu einem späteren Zeitpunkt, ganz im Süden Namibias, beim Fish River Canyon und den Giants Playground, fuhren wir mit einem Farmer auf seiner riesigen Farm herum und begegneten dort zwei prächtigen Geparden in der Wildnis, denen wir uns zu Fuss näherten, um uns gegenseitig zu beschnuppern, denn sie schlichen auf ihren Samtpfosten langsam und geschmeidig auf uns zu und hatten sich offensichtlich an Menschen gewöhnt und kannten keine Scheu. Dennoch verhielten sich nicht wie zahme Hauskatzen.

Da ich alsbald überraschenderweise unter der Schnauze des Tieres auf dem Boden lag und von dort Nahaufnahmen machte, endete der hautnahe Kontakt mit den gefährlichen Schmusekatzen letztlich wider Erwaarten für mich mit Glücksgefühlen, anstatt mit tödlichen Bissen. Aber das kribbelnde Gefühl unter einer Wildkatze sozusagen als ihr Beutetier zu liegen, nur die Kamera schützend vor mein Gesicht haltend, war schon ein Adrenalinschub erster Güte, dass ich nie mehr vergessen werde.

Nach dieser wunderbaren Erfahrung im Reich der Wildtiere möchte ich noch ein dunkles Kapitel Kolonialgeschichte hinzufügen.

Soussevlei Sanddunes landscape in Namibia

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IN EIGENER SACHE: IHR BEITRAG AN HUMANITAERE UND OEKO-PROJEKTE

Geschätzte Leserin, werter Leser

Der Autor unterstützt noch immer zahlreiche Projekte. Infolge der COVID-19 Pandemie ist es aber für den Autor selbst für und zahlreiche Hilfsprojekte schwieriger geworden. Die Situation hat sich erheblich verschärft. Für Ihre Spende, die einem der im Buch genannten Projekte zufliesst, bedanke ich mich sehr. Falls Sie einen Beitrag spenden wollen, melden Sie sich bitte per Mail bei mir gmc1(at) gmx.ch. Vielen Dank im Namen der Empfänger/innen.

Botswana: Besuch bei den Bushmänner in der Kalahari

Auszug aus dem Buch des Zürcher Fotojournalisten Gerd Michael Müller

Hier sehen wir die San beim Feuer machen. Es sind die Hüter der heiligen Felsen Tsodillo Hills mit den Felsmalerein.

1986 nach dem ersten Aufenthalt in Südafrika mit drei Schweizer Reiseleiter aus London, brach ich zu einer Expedition ins Okavango Delta im Nachbarstaat Botswana auf. Mittlerweile hatten wir unsere Expedition ins Okavango Delta im Nachbarstaat Botswana aufgegleist und waren bereit, mit zwei Landrovern los zu fahren. Als drei weitere KollegInnen aus London eintrafen, ging es los auf eine aussergewöhnlich abenteuerliche Reise. Erst fuhren wir von Johannesburg nördlich zum Grenzfluss, der schon eine echte Herausforderung zu Überquerung darstellte und nur dank zwei Fahrzeugen und Seilwinden zu bewerkstelligen war. Dann ging es durch die Madikgadikdadi Salt Panels nach Maun und von dort über Kasane weiter zur «3rd Bridge», dann zum Savuti Channel im Moremi Game Reserve und schliesslich gelangten wir bei den Victoria-Fällen an. Das hört sich jetzt ganz einfach an, war aber ein höllisch heisser Trip mit vielen Lehrstücken beim Überleben in der afrikanischen Wildnis.

Zum Glück war Johann, ein erfahrener und verlässlicher südafrikanischer Safari-Guide, der uns in die Gefahren und Bush-Erlebnisse einführte. Es war beängstigend in einem kleinen Zelt zu schlafen und ein paar Elefanten vor bzw. über einem stehen zu haben und die Aeste herunter prasselten, als sie über uns in den Kronen frassen. Erst wollten wir nicht im, auf oder unter den Landrovern schlafen und umstellten unser Zelt mit den Camping Stühlen zur dilettantischen Abwehr und als ein Art akustisches Alarmsignal vor dem Gefressen werden. Zum Glück hatte der Guide ein gutes Ohr und den sechsten Spürsinn eingeschaltet und warnte uns eines Nachts mit den Worten. „Die Löwen kommen, kommt schnell her und klettert aufs Dach rauf.“ Also hüpften wir wie die Gazellen mit Riesenschritten zu den Fahrzeugen und sprangen geschmeidig hoch. Dann kam das Löwengebrüll auch schon näher und ein beachtliches Rudel strich um unsere Fahrzeuge rum. Da wäre es im Zelt schon sehr ungemütlich geworden.

Es gibt nicht viel zu tun für ältere San Frauen. Erst wenn die Jäger zurück kommen sind sie beschäftigt

In einer anderen Nacht wachte ich auf und musste das viele Bier ausspülen, dass wir jeden Abend soffen. Also suchte ich mit der Taschenlampe aus dem Zeltschlitz heraus die Umgebung nach Augen ab, die im Schein der Taschenlampe aufblitzen würden. Noch etwas benommen vom Alkohol und der nächtlichen Hitze über 40 Grad sah ich nichts und wollte schon raus. Da lief das Flusspferd, das direkt vor dem Eingang stand, ein paar Schritte weiter und nun sah ich mehr von der nächtlichen Umgebung, blieb aber infolge des tierischen Nachbars vorsichtshalber geräuschlos im Zelt, denn Flusspferde sind die Todesursache Nummer eins in Botswana.

Und als wir nach einer Woche staubtrockener Tour bei über 40 Grad halb verdurstet endlich bei «3rd Bridge», ankamen, gab es kein Halten mehr, als wir Wasser sahen. Alle stürzten sich in den Hippo- und Krokodil-Pool rein, als gäbe es keine Gefahr. Wir waren ziemlich „lucky“. Ein anderes Mal musste ich beim Durchstreifen des Bush einen herannahenden Löwen mit Steinwürfen, Staub aufwirbeln und wütendem Fauchen in die Flucht schlagen. Was den Ausschlag für seinen majestätischen Rückzug gab, erfuhr ich nie.

Ja und dann stiessen wir auf Willy Zingg, einen ehemaligen Schweizer Militärpiloten, der hier in Botswana hängen blieb und zu einer Legende heran wuchs. Nicht nur seine furchtlosen Alligator-Beutezeuge auch seine tollkühne Flugakrobatik war weit herum bekannt. Er war ein Haudegen wie er im Bilderbuch steht. Wir lernten ihn unter dramatischen Umständen kennen. Wir fuhren gerade auf einen der selten zu sehenden Safari-Trupps zu und sahen, dass ein mächtiger Elefant den Landrover in die Mangel genommen hatte und kräftig durchrüttelte.

Später erfuhren wir, dass es ihm dabei um die Orangen gegangen war. Als nächstes sahen wir einen Mann zum anderen Fahrzeug spurten, der dann durchstartete und von hinten in den Elefanten rein fuhr. Das wirkte. Der Elefant bog mit lautem Trompengeheul links ab, trampelte dabei aber versehentlich über ein Zelt, in dem eine Frau lag und die dann an der Hüfte verletzt wurde. Ja, solche oder ähnlich heisse Situationen gab es einige auf diesem Trip. Wir blieben gottseidank alle verschont. Der Wahnsinn.

Dieser junge San sieht bei der Schmuckherstellung mit Knochenteilen zu. Gerd M. Müller/GMC

Eine weitere abenteuerliche Situation ergab sich, als Willy Zingg seine Landepiste bei den Tsodillo-Hills, den heiligen Bergen der San, der auch als Bushmänner bekannten Uhreinwohner der Kalahari, fertiggestellt hatte und mit dem San-Oberhaupt einen Rundflug machen wollte. Da bei der Landung das Fahrwerk nicht raus klappen wollte, musste der erfahrene Kampfpilot einen Looping drehen und das Flugzeug überrollen, um dank der Fliehkraft das verklemmte Fahrwerk wieder auszufahren. Das gelang und der erste San, der in den Himmel abhob, war zwar etwas „trümmlig“ aber hell begeistert.

Botswana: Die Wächterinnen der heiligen Tsodillo Hills

In der Zentral-Kalahari leben damals rund 16‘000 Buschmänner und im gesamten südlichen Afrika schätzt man ihre Zahl auf rund 100‘000. Sie sind meisterhafte Spurenleser, berüchtigte Jäger, begnadete Bogenschützen – und wahre Ökologen. Sie leben nach dem Eros-Prinzip, das alles mit allem verbindet: «Alles gehört Mutter Natur und Mutter Erde. Keiner be-sitzt etwas. Alles wird geteilt», erklärt mir der junge San Suruka die Welt-anschauung der San am Fusse der Tsodillo-Hills mit den uralten Fels-zeichnungen. Um dies zu verdeutlichen, erzählen uns die kleinwüchsigen, zähen Menschen mit den kurzen, pechschwarzen Locken und pfirsich-farbenen Hauttönen von der Jagd. Sie bestreichen den Schaft ihrer Pfeile mit einem Gift, das sie aus Raupen gewinnen. Die Dosis des Gifts wird je nach Tier, das erlegt wird, exakt gewählt. Nichts wird verschwendet – nicht einmal ein Tropfen Giftes. Die San haben gelernt, auch in den unwirtlichsten Gegen-den des Kontinents zu überleben. Diese Anpassungsfähigkeit wurde aus der Not geboren, wie uns Suruka weiter erzählt: „Wir Buschmänner kennen kein Privat-eigentum, weder Zäune noch Grenzen. Unser Lebensrhythmus ist auf die Wanderung der Tiere und Gezeiten abgestimmt. Wir leben nach dem Prinzip, dass die Natur allen Menschen gehört und jeder sich nur das nehmen soll, was er braucht. Dies hatte zur Folge, dass man unser Volk während Jahrhunderten wie Freiwild gejagt, vertrieben und getötet hat.“ Täter waren sowohl andere afrikanische Stämme als auch die europäischen Kolonialherren unter ihnen die Deutschen. Ein weiteres mystisches Erlebnis hatte ich dann beim Aufstieg zu den über 6000 Jahre alten Felszeichnungen in den zerklüfteten Felsen. Suruka versuchte mir in seiner Klicklaut-Sprache irgendetwas zu sagen, so in der Art, dass wir auf Wächter stossen werden, vor denen ich mich aber nicht fürchten sollte. Die Wächter waren wohl die beiden Klapper-schlangen, die vor unseren Augen quer von einem Felsvorsprung auf den anderen rüber glitten und zwar gleichzeitig von zwei Seiten. Wäre ich allein gewesen, wäre ich wohl nicht weitergegangen. Mit Suruka fühlte ich mich sicher und durfte mit ihm die magischen, uralten Felsmalereien bestaunen. Gut 12 Jahre später sah ich dann einen Film auf dem britischen TV-Sender «BBC» bei dem Suruka wieder auftauchte und die Filmcrew eben zu den Tsodillo-Hills führte, wie mich damals.

Das Okavango-Delta ist ein einzigartig schillerndes ja geradezu überirdisches Naturparadies und ein Tierreich, solange der Mensch aussen vorbleibt. Dies ist der Regierung in Botswana, einem der reichsten afrikani-schen Ländern, dank den reichhaltigen Diamentenvorkommen gut gelungen. Sie hat die Vorteile des nachhaltigen Safari-Tourismus früh erkannt und gefördert und viele grosse Gebiete unter Schutz gestellt. Ich bin im Laufe der 90er Jahre mehrfach ins Okavango-Delta gereist, dann aber schon eher auf luxuriöse Art und Weise mit Besuchen in den teuersten Luxus-Lodges von «Wilderness Safari». Nun, da man die Elefanten immer noch nicht ausreichend vor Wilderern schützen kann, kommt eine neue Seuche infolge des Klimawandels auf die Elefanten zu.  

Allein 2020 waren in Botswana im Okavango Delta beim Moremi Game Reserve 330 tote Tiere gezählt worden und das rätselhafte Massensterben setzt sich auch 2021 fort. Damals hatten die Behörden Cyanobakterien, auch Blaualgen als mögliche Todesursache ausgemacht. Der Internationale Tiersachutz Fonds (IFAW) kommt zum Schluss, dass das Massensterben mit einem beschränkten Zugang zu Frischwasser haben und deren Lebensräume u.a. durch die Viehwirtschaft immer mehr eingeengt werden. Zudem ist das Ansteigen der Cyanobakterien auf den Klimawandel zurückzuführen.

Der unsäglichen Wilderung könnte wohl nur Einhalt geboten werden, wenn China den Import stoppen und die Einfuhrbeschränkungen drastisch kontrollieren und durchsetzen würde. Warum also sollte die internationale Staatengemeinschaft und die Länder Afrikas nicht den Hauptverursacher für das Schlachten zur Verantwortung ziehen und China dazu zwingen, gegen den Elefenbeinhandel rigoros vorzugehen. China wäre mit all ihren Überwachungsmassnahmen in der Lage einen signifikaten Beitrag zur Lösung des Problems beizutragen.

Auszug aus dem unveröffentlichten Buch Highlights of a wildlife

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IN EIGENER SACHE: IHR BEITRAG AN HUMANITAERE UND OEKO-PROJEKTE

Geschätzte Leserin, werter Leser

Der Autor unterstützt noch immer zahlreiche Projekte. Infolge der COVID-19 Pandemie ist es aber für den Autor selbst für und zahlreiche Projekte schwieriger geworden. Die Situation hat sich verschärft. Für Ihre Spende, die einem der im Buch genannten Projekte zufliesst, bedanke ich mich.

Falls Sie einen Beitrag spenden wollen, melden Sie sich bitte per Mail bei mir gmc1(at) gmx.ch.

Vielen Dank im Namen der Empfänger/innen.

Besuch bei den Buschmännern im Okavango Delta

Auszug aus dem noch unveröffentlichten Buch «DAS PENDEL SCHLÄGT ZURÜCKPOLITISCHE & ÖKOLOGISCHE METAMORPHOSEN» des Zürcher Fotojournalisten Gerd Michael Müller

VORWORT

Das Buch des Zürcher Foto-Journalisten Gerd Michael Müller nimmt Sie ab den wilden 80er Jahren mit auf eine spannende Zeitreise durch 30 Länder und 40 Jahre Zeitgeschichte mit Fokus auf mehrere politische und ökologische Vorgänge in Krisenregionen rund um den Globus. Er beleuchtet das Schicksal indigener Völker, zeigt die Zerstörung ihres Lebensraumes auf, rückt ökologische Aspekte und menschenliche Schicksale in den Vordergrund, analysiert scharfsichtig und gut informiert die politischen Transformationsprozesse. Müller prangert den masslosen Konsum und die gnadenlose Ausbeutung der Ressourcen an, zeigt die Auswirkungen wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Prozesse auf und skizziert Ansätze zur Bewältigung des Klimawandels. Pointiert hintergründig, spannend und erhellend. Eine Mischung aus globalem Polit-Thrillern, gehobener Reiseliteratur, gespickt mit sozialkritischen und abenteuerlichen Geschichten sowie persönlicher Essays – den Highlights und der Essenz seines abenteuerlich wilden Nomaden-Lebens für die Reportage-Fotografie. Nach der Lektüre dieses Buchs zählen Sie zu den kulturell, ökologisch sowie politisch versierten Globetrotter.

Unser Aufenthalt in Südafrika neigte sich dem Ende zu, denn mittlerweile hatten wir drei Schweizer Reiseleiter auch unsere Expedition ins Okavango Delta im Nachbarstaat Botswana aufgegleist und waren bereit, mit zwei Landrovern los zu fahren. Als drei weitere Kollegen aus London eintrafen, ging es los auf eine aussergewöhnlich abenteuerliche Reise. Erst fuhren wir von Johannesburg nördlich zum Grenzfluss, der schon eine echte Herausforderung zu Ueberquerung darstellte und nur dank zwei Fahrzeugen und Seilwinden zu bewerkstelligen war. Dann ging es durch die Madikgadikdadi Salt Panels nach Maun und von dort über Kasane weiter zur «3rd Bridge», dann zum Savuti Channel im Moremi Game Reserve und schliesslich gelangten wir bei den Victoria-Fällen an. Das hört sich jetzt ganz einfach an, war aber ein höllisch heisser Trip mit vielen Lehrstücken beim Ueberleben in der afrikanischen Wildnis.

Zum Glück war Johann, ein erfahrener und verlässlicher südafrikanischer Safari-Guide, der uns in die Gefahren und Bush-Erlebnisse einführte. Es war beängstigend in einem kleinen Zelt zu schlafen und ein paar Elefanten vor bzw. über einem stehen zu haben und die Aeste herunter prasselten, als sie über uns in den Kronen frassen.

Der Fotojournalist zu Fuss unterwegs in der Central Kalahari, wo er auch auf grössere Elefantenherden stösst.

Zum Glück hatte unser Guide ein gutes Ohr und den sechsten Spürsinn eingeschaltet und warnte uns eines Nachts mit den Worten. „Die Löwen sind da, kommt schnell her und klettert aufs Dach rauf.“ Also hüpften wir flink wie die Gazellen mit Riesensprüngen zu den Fahrzeugen und dort angekommen geschmeidig hoch und siehe da, schon ertönte das laute Löwengebrüll und ein beachtliches Rudel strich als gleich um unsere Fahrzeuge herum. Da wäre es im Zelt höchst ungemütlich geworden, denn die Raubtiere haben schliesslich von Natur aus einen riesen Hunger und müssen auch noch ihre Babies füttern. In einer anderen Nacht wachte ich auf und musste das viele Bier ausspülen, das wir jeden Abend tranken.

Also suchte ich mit der Taschenlampe aus dem Zeltschlitz heraus die Umgebung nach reflektierenden Augen ab, die im Schein der Taschenlampe aufblitzen würden. Noch etwas benommen vom Alkohol und der nächtlichen Hitze über 40 Grad sah ich nichts dergleichen und wollte schon raus, da lief ein Flusspferd, das direkt keine zwei Meter vor dem Zelteingang stand und graste, ein paar Schritte weiter und nun sah ich bedeutend mehr von der nächtlichen Umgebung, blieb aber infolge des tierischen Nachbarn vorsichtshalber geräuschlos im Zelt liegen, denn Flusspferde sind die Todesursache Nummer 1 in Botswana.

Endlich eine kleine Umgebungsbeschreibung mit Hinweisen, wo es lang geht

Als wir nach einer Woche staubtrockener Tour bei über 40 Grad (nachts) halb verdurstet endlich bei 3rd Bridge, ankamen, gab es kein Halten mehr, als wir das köstliche Rinsal endlich sahen. Alle stürzten sich wie übermütige Kinder in den Hippo- und Krokodil-Pool rein und planschten fröhlich rum, als gäbe es keine Gefahren. Wir waren damals ziemlich „lucky“, denn normalerweise wimmelt es hier ja von Krokodilen, Flusspferden und anderen gefrässigen Wildtieren. Jahre später zu Gast bei den feudalen Wildlife-Lodges kurvte jeweils ein Motorboot im Kreis um die Schwimmer rum, damit gewiss kein Krokodil oder Hippo in der Nähe der Badenden Gäste tummelt und Fressgelüste entwickelte. Ein anderes Mal musste ich beim Durchstreifen des Bushs einen herannahenden Löwen mit Steinwürfen, Staub aufwirbelnd und wütendem Fauchen sowie gottverdammten Flüchen in die Flucht schlagen. Was genau den Ausschlag für seinen majestätischen Rückzug gab, erfuhr ich nie. Der Puls blieb jedenfalls noch lange in Rekordhöhe. Doch fiel mir ein Stein vom flatternden Herzen.b, erfuhr ich nie.

Dann stiessen wir auf Willy Zingg, einen ehemaligen Schweizer Militärpiloten, der hier in Botswana hängen blieb und zu einer Legende heran wuchs. Nicht nur seine furchtlosen Alligator-Beutezeuge auch seine tollkühne Flugakrobatik war weit herum bekannt war. Er war ein Haudegen wie er im Bilderbuch steht. Wir lernten ihn damals unter höchst dramatischen Umständen kennen. Gerade fuhren wir auf einen der selten anzutreffenden Safari-Trupp im menschenleeren Okavango Delta zu und sahen, zu unserem Schrecken, dass ein mächtiger Elefant den einen Landrover in die Mangel genommen hatte und mit seinem Rüssel kräftig durchrüttelte.

Später erfuhren wir von Willy, dass es dem Elefanten dabei um die Orangen gegangen war. Als nächstes sahen wir einen Mann zum anderen Fahrzeug spurten, der mit diesem dann kurzerhand durchstartete und von hinten in das Hinterteil des Elefanten rein fuhr. Das wirkte bestens! Der Elefant bog mit lautem Trompetengeheul links ab, trampelte dabei aber versehentlich über ein Zelt, in dem eine Frau lag und die er dann bei seiner Flucht an der Hüfte schwer verletzt. Ja, solche oder ähnlich heisse Situationen gab es einige auf diesem abenteurlichen Trip.

Mit den Bushmännern durch die Wildnis der Zentral-Kalahari streifend

Doch wir blieben gottseidank alle verschont. Der helle Wahnsinn! Eine weitere abenteuerliche Situation ergab sich, als besagter Schweizer Safari-Pionier seine Landepiste bei den Tsodillo-Hills, den heiligen Bergen der Khoi-San, die auch als Bushmänner bekannten Ureinwohner der Kalahari fertiggestellt hatte und mit dem San-Oberhaupt einen Rundflug machen wollte. Da bei der Landung das Fahrwerk nicht raus klappen wollte, musste der erfahrene Kampfpilot einen tollkühnen Looping drehen und das Flugzeug überrollen, um dank der Fliehkraft das verklemmte Fahrwerk wieder auszufahren. Das gelang ihm und der erste Bushman, der in den Himmel abhob, war danach zwar etwas aus dem irdischen Gleichgewicht gebracht aber dennoch hell begeistert. Das muss für den Khoi-San in etwa so gewesen sein, wie wenn wir plötzlich mit einer Mondrakete durchstarten würden.

In der Zentral-Kalahari leben damals rund 16‘000 Buschmänner und im gesamten südlichen Afrika schätzt man ihre Zahl auf rund 100‘000. Sie sind meisterhafte Spurenleser, berüchtigte Jäger, begnadete Bogenschützen – und wahre Ökologen. Sie leben nach dem Eros-Prinzip, das alles mit allem verbindet: «Alles gehört Mutter Natur und Mutter Erde. Keiner besitzt etwas. Alles wird geteilt», erklärt mir der junge Khoi-San Suruka die Weltanschauung der San am Fusse der Tsodillo-Hills, der vier heiligen, flüsternden Hügel mit den uralten Felszeichnungen, die ältesten von ihnen sollen über 30‘000 Jahre alt sein, womit wir vermutlich bei der Wiege der menschlichen Zivilisation angelangt wären. Und dann gibt es noch die Höhle der steinernen Pythonschlange, die nach Angaben von Wissenschaftlern vor rund 70‘000 Jahren bearbeitet wurde.

In der Regenzeit hat es hier viel Wasser, sodass der Landrover im Sumpf wäre.

Um dies zu verdeutlichen, erzählen uns die kleinwüchsigen, zähen Menschen mit den kurzen, pechschwarzen Locken und pfirsichfarbenen Hauttönen von der Jagd. Sie bestreichen den Schaft ihrer Pfeile mit einem Gift, das sie aus Raupen gewinnen. Die Dosis des Gifts wird je nach Tier, das erlegt wird, exakt gewählt. Nichts wird verschwendet – nicht einmal ein Tropfen Gift.

Um ihre naturverbundenheit zu verdeutlichen, erzählen uns die kleinwüchsigen, zähen Menschen mit den kurzen, pechschwarzen Locken und pfirsichfarbenen Hauttönen von der Jagd. Sie bestreichen den Schaft ihrer Pfeile mit einem Gift, das sie aus Raupen gewinnen. Die Dosis des Gifts wird je nach Tier, das erlegt wird, exakt gewählt. Nichts wird verschwendet – nicht einmal ein Tropfen des Giftes. So ist das mit allen anderen Dingen ebenso, die Bushmänner und ihre Frauen nehmen nur das, was sie gerade zum überleben brauchen. Graben sie eine Frucht oder ein Gemüste aus dem Boden, schneiden sie sie unten ab und lassen den Rest mit den Wurzeln in der Erde, damit wieder neue Triebe wachsen können.

Die San haben gelernt, auch in den unwirtlichsten und trockensten Regionen der Kalahari zu überleben. Diese Anpassungsfähigkeit wurde aus der Not geboren, wie uns Suruka weiter erzählt: „Als uns die Buren und andere weisse Herren bedrohten, vertrieben und töteten mussten wir in Gebiete ohne Wasser fliehen. Also füllten wir Strausseneier mit Wasser und vergruben sie im Wüstensand. So konnten wir auch da überleben.

Zudem kennen wir Buschmänner kein Privateigentum, weder Zäune noch Grenzen. Unser Lebensrhythmus ist auf die Wanderung der Tiere und die Gezeiten abgestimmt und wir leben nach dem Prinzip, dass die Natur allen Menschen gehört und jeder sich nur das nehmen soll, was er braucht. Doch hat man unser Volk während Jahrhunderten wie Freiwild gejagt, vertrieben und getötet. Täter waren sowohl andere afrikanische Stämme als auch die europäischen Kolonialherren unter ihnen die Deutschen.

Im Nordwesten der Kalahari liegt also der grosse Schatz der Khoi-San, sozusagen der „Louvre der Bushmen-Kultur“. Heute führt eine Strasse von Shakawe nach Tsodillo, das Sir Laurence van der Post in seinem Bestseller „Die verloren Welt der Kalahari“ so glänzend beschrieb. Rund um den steil aufragenden Pyramidenhügel „Male“ sind über 6000 Jahre alte Felsmalereien der Buschmänner zu sehen. Seit Juni 2002 zählt diese Kulturstätte zu den UNESCO Weltkulturerben. Die Nebenhügel werden von den San „Female“, „Child“ und „Grandschild“ genannt. Ein wahrlich mystisches Erlebnis hatte ich dann beim Aufstieg zu den uralten Felszeichnungen in den zerklüfteten Felsen. Suruka versuchte mir in seiner Klicklaut-Sprache irgend etwas zu sagen, so in der Art, dass wir auf Wächter stossen würden, vor denen ich mich aber nicht fürchten sollte. Die Wächter waren wohl die beiden Klapperschlangen, die vor unseren Augen quer von einem Felsvorsprung auf den anderen rüber glitten und zwar gleichzeitig von zwei Seiten. Wäre ich allein gewesen, wäre ich wohl nicht weitergegangen. Mit Suruka fühlte ich mich sicher und durfte mit ihm die magischen, uralten Felsmalereien bestaunen. 12 Jahre später sah ich einen Film auf dem britischen TV-Sender «BBC» bei dem Suruka wieder auftauchte und die Filmcrew eben zu den Tsodillo-Hills führte, wie mich damals.

Das Okavango-Delta ist ein einzigartig schillerndes ja geradezu überirdisches Naturparadies und ein Tierreich, solange der Mensch aussen vorbleibt. Dies ist der Regierung in Botswana, einem der reichsten afrikanischen Ländern, dank den reichhaltigen Diamentenvorkommen gut gelungen. Sie hat die Vorteile des nachhaltigen Safari-Tourismus früh erkannt und gefördert und viele grosse Gebiete unter Schutz gestellt. Ich bin im Laufe der 90er Jahre mehrfach ins Okavango-Delta gereist, dann aber schon eher auf luxuriöse Art und Weise mit Besuchen in den teuersten Luxus-Lodges von «Wilderness Safari».

Auf der Pirschfahrt mit dem M’koros, dem Einbaum-Boot, in dem die Tswanas auch zwei ausgewachsene Rinder transportieren können, staken wir durchs dichte Schilf an den Flusspferden, Wasserbüffel und Krokodilen vorbei zum Jao Camp. Es ist, als würde man auf einem Seerosenblatt über die spiegelglatte Wasseroberfläche durch das dichte Schilf gleiten, da der Bootsrand der M’koros nur wenige Zentimeter aus dem Wasser ragt. Ein mulmiges Gefühl. Öffnet ein Hippo sein riesiges Maul, könnte man mit dem M’koros wie in einen Tunnel hineinfahren. Doch blieb uns dieses Schicksal dank der Vorsicht des aufmerksamen und kundigen Stakers erspart.

Als der Autor vor 1986 das erste Mal im Okavango-Delta war, war dieses komplett ausgetrocknet und hatte nur wenige Wasserlöcher. Mit den traditionellen Fortbewegungsmitteln den M’koros kam man nicht sehr weit. Beim zweiten Besuch war es gerade umgekehrt. Seit 46 Jahren wurde das Delta in der Senke Afrikas nicht mehr so stark geflutet. Ein Fortkommen mit 4×4 Fahrzeugen war in vielen Teilen des Okavango Deltas rund um Moremi und Chief Island unmöglich. Was war passiert? Jao Game Ranger Cedric Samotanzi kennt die Antwort: „Nach tektonischen Verschiebungen kam zum ersten Mal das Wasser auch wieder durch das unterirdische Geflecht in den Lynanti und Savuti-Channel zurück“, so erklärte und Cederic das Phänomen Wüste unter Wasser.

Statt auf ausgetrockneten und staubigen Sandpisten zwischen kargem Buschwerk herumzukurven und nach Wildtieren zu spähen, fuhr der Landrover meilenweit auf den halbwegs erkennbaren Sandpisten durch riesige Seen, das Wasser immer bis zur Tür hochquellend und immer einer leichten Strömung ausgesetzt. Der erfahrene Game Ranger lotete alle Grenzen des Machbaren mit seinem 4×4 aus, bevor wir endgültig aufgeben und aufs M’koro umsteigen mussten. Bei einem steckengebliebenen Fahrzeug zurück zum Camp zu schwimmen, wäre keine gute Alternative gewesen. Gewiss hätte man bald im Schlund eines Nilpferdes oder Krokodiles geendet.

Botswana bietet mit seiner natürlichen Umwelt und unberührten Natur sowie dank den zahlreichen geschützten Reservaten die höchste Wildlife-Konzentration im südlichen Afrika und daher auch spektakuläre Wildtierbeobachtungen. Botswanas grösster Schatz sind die riesigen Diamantenvorkommen, die das Land zu einem der reichsten afrikanischen Ländern machen. „Bereits seit 1990 geniesst der Schutz von Fauna und Flora und die Entwicklung eines ökologisch orientierten nachhaltigen Tourismus höchste Priorität in Botswana, sagte die damalige Direktorin des Tourismusministeriums in Botswana Tlhabolongo Ndzinge. Nahezu Zweifünftel des Landes sind geschützte Naturflächen, die zu den grössten ökologischen Ressourcen der Welt zählen. Botswana hat «Global Codes of Ethics for Tourism» der Welthandelsorganisation «WTO», der den Rahmen für verantwortliche und nachhaltige Entwicklung zu Beginn des 21. Jahrhunderts setzten. Dem fortschreitenden Aufbau von Öko- und Ethnotourismus kommt der schonenden Entwicklung des ländlichen Raums besondere Bedeutung zu: So sind mehr als ein Drittel der in Botswana laufenden 90 Programme im Rahmen der „Community based Developpment projects“ angesiedelt.

Doch das Problem der illegalen Wilderei verschärft sich nun noch durch eine neue Seuche, die infolge des Klimawandels auf die Elefanten zu kommt. Allein 2020 waren in Botswana im Okavango Delta beim Moremi Game Reserve 330 tote Tiere gezählt worden und das rätselhafte Massensterben setzte sich auch 2021 fort. Damals hatten die Behörden Cyanobakterien, auch Blaualgen als mögliche Todesursache ausgemacht. Der «Internationale Tier-schutz Fonds» (IFAW) kommt zum Schluss, dass das Massensterben mit einem beschränkten Zugang zu Frischwasser haben und deren Lebensräume u.a. durch die Viehwirtschaft immer mehr eingeengt werden. Zudem ist das Ansteigen der Cyanobakterien auf den Klimawandel zurückzuführen.

Der unsäglichen Wilderung könnte wohl nur Einhalt geboten werden, wenn China den Import stoppen und die Einfuhrbeschränkungen drastisch kontrollieren und auch konsequent durchsetzen würde. Warum also sollte die internationale Staatengemeinschaft und die Länder Afrikas nicht den Hauptverursacher für das Schlachten zur Verantwortung ziehen und den Druck auf China massiv zu erhöhen, um die chinesische Regierung dazu zu bewegen, im eigenen Land gegen den Elefenbeinhandel rigoros vorzugehen. China allein wäre mit all ihren Uberwachungs- und Erziehungsmassnahmen in der Lage, einen signifikaten Beitrag zur Lösung des Problems beizutragen.

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Wen hat nicht schon Lust gepackt, sich ganz nah an die „Grossen Fünf“, die Löwen, Elefanten, Nashörner, Büffel und Hippos heranzuprischen? Den Nervenkitzel in der Wildnis zu erleben, wenn die Wildtiere zur Jagd ansetzen oder sich paaren. Wie nirgends sonst in Afrika wird hier die Tierwelt gehegt und gepflegt, wurde den Wilderern fast gänzlich das Handwerk gelegt. Doch sorgen sich viele, dass mit der Lockerung des Verbotes über den Handel mit Elfenbein, die Schlächterei wieder von vorne beginnt. Hingegen sollen, der Natur- und Umwelt und unseren Nachfahren zu liebe, die Touristenströme nicht ausufern. Daher wird die Besucherzahl in einigen Nationalparks wie zum Beispiel im Addo Elefant Park kontrolliert. Ein Teil des über 100-jährigen Krügerparks, bleibt für Touristen tabu. Es ist geplant, den Nationalpark durch Öffnung der Grenze zu Mocambique zum Transfrontier Peace Park auszuweiten. Nur wer frühzeitig reserviert und auf die Nebensaison ausweicht, hat gute Chancen, um Engpässe herumzukommen. Ökologischer Reichtum Der St. Lucia Wetland Park und Marine Reserve in Kwa Zulu Natal nahe Swaziland führt Südafrikas Konzentration an kostbaren Naturschätzen eindrücklich vor Augen. Allein dieses Reservat hat 13 Ökosysteme – Wald-, Busch-, Savanne-, Sumpf- und Seelandschaften und bewaldete Sanddünen.
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In den Gewässern tummeln sich Flusspferde und Krokodile. Den Luftraum machen sich Wolken rosaroter Flamingos und andere (Wasser-)Vögel streitig. Die korallen- und fischreiche Unterwasserwelt vor Sodwana Bays Stränden und die phantastischen Dünen entlang der Küste sind nur ein Katzensprung weit entfernt. Paradebeispiele. Die Conservation Corporation (Conscorp) hat dabei in den frühen 90 er Jahren eine Schlüsselrolle gespielt, um Besuchern aussergewöhnliche Wildlife-Abenteuer zu bieten, ohne dabei die Natur- und Tierwelt zu gefährden. Auch setzt sie sich dafür ein, überdüngtes Farmland unter Naturschutz zu stellen, aufzuforsten und die früher dort ansässigen Tiere wieder anzusiedeln. Mit Erfolg, wie man im Phinda Reservat sieht. Dort wird klar, wie sich 170 qkm des Land in einen wunderschönen Tierpark wandeln können. Welch ein Nutzen die lokale Bevölkerung davon hat.
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Sonnenuntergang in Gordens Bay. BIld: GMC

Und wie gediegen und angenehm der Aufenthalt sein kann: die im japanischen Stil eingerichteten, ringsherum verglasten Häuser mit Marmorboden im Bad mitten im Bush sind ein Hit. Andere thronen lieber in hochgelegenen Suiten und geniessen die phantastische Aussicht von der Veranda aus. Die Umgebung ist von unerhörter landschafticher Vielfalt und ist nahe dem Taucherparadies Sodwana Bay situiert. Auf Wunsch der Gäste wird die Beach im Flugzeug angeflogen. In der Umgebung liegen die vier Nationalparks Umfolozi, Hluhluwe, Mkuzi und Greater St. Lucia Wetland Park. Sie bieten mit Spitz- und Breitmaul-Nashörner, Elefanten, Leoparden, Geparden Giraffen, Antilopen, Zebras, Büffel usw. einen guten Querschnitt durch Afrikas phantastische Tierwelt. Täglich verkehren Flugzeuge von Johannesburg, Durban, Phalaborwa und Nelspruit zum Skukuza-Airport. Im Auto von Johannesburg erreichbar am besten via Malelane oder Kruger-Gate. Der Nationalpark ist mit allem ausgerüstet, was Touristen brauchen: In den grösseren Camps gibt es Restaurants, Supermärkte, Picknick-Orte, Tankstellen, Autozubehör und Informationszentren. Jährlich strömen über eine Million Besucher hier her. Deshalb sind Reservationen zu bestimmten Zeiten unerlässlich. Besonders um eine der sieben grossen Wild-Wanderwege in Begleitung von Game-Rangern in Angriff zu nehmen.
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Am westlichen Rand des Krüger Parks, wimmelt es von traumhaft schönen Wildtierreservaten. Allen voran das Londolozi, das durch den vorbildlichen Einbezug der lokalen Bevölkerung eine hohe Auszeichnung erhielt. Auch das Songimvelo Reservat zählt zu den mustergültigen Vorbilder in ganz Afrika. Vom Feinsten sind ferner das Sabi Sabi und Mala Mala Game Reserve. Romantiker, die bei Kerzenlicht mit Kristallgläsern, Porzelangeschirr und feinsten Spezialitäten unter freiem Himmel dinieren wollen, sind in der Ngala Lodge bestens aufgehoben. Sie gehört zu Südafrikas Leading Hotels. Diese Traumresorts sind sehr oft ausgebucht. Auch preiswerte Unterkünfte, die für Selbstverpfleger geeignet sind, wie die Thornybush, die Matumi Game Lodge und die Waterbuck Farm, sind zur Genüge vorhanden.
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Malariafreie Reservate am Kap Im Ostkap zeichnet sich der Addo Elefant Park durch die grösste Ansammlung von Jungtieren aus. Ganz in der Nähe liegt auch das Shamwari Game Reserve, der einzige malariafreie Tierpark in der Kapregion mit Löwen, Nashörnern und Elefanten. Der Ort, an dem Hollywood nun eine aufwendige Filmproduktion realisiert, ist von Jo’burg aus im Safari-Zug Shongimvelo-Express erreichbar. Camps oder Game-Lodges? Soll man nun mit einer Privat-Lodge, einem Bush-Camp oder einer Bed & Breakfast-Unterkunft vorlieb nehmen? Ist man eher bereit, die Strapazen auf sich zu nehmen, im Mietauto durch den Krügerpark zu fahren? Und die Einschränkung zu akzeptieren, das Fahrzeug und die Strasse nie zu verlassen? Oder zieht man es vor, sich zwei, drei Tage in einem gediegenen Game-Reserve verwšhnen zu lassen und im offenen Geländefahrzeug, näher an die Tiere heranzukommen und bedeutend mehr sieht ist eine Frage des Budgets. Doch lohnt es sich nicht, gerade hier – am falschen Ort – zu sparen. Der Schweizerische Bundesrat hatte am 16. April 2003 allen Grund, die Einsicht in Südafrika-Akten in der Schweiz zu stoppen. Denn es sind in der Schweiz viele, die aus tiefer politischer Überzeugung die Apartheid-Regierung in Südafrika unterstützt und am völkerrechtswidrigen und völkerrechtskonformen Geschäft mit dieser kräftig mitverdient haben. Diese rabenschwarze, rassistische Haltung und nahe an Kriegs-verbrechen andienende Schweizer Vergangenheit wurde bis heute nur mangelhaft aufgearbeteitet und hatte für keine der Beteiligten rechtliche Konsequenzen. Alles wurde helvetisch diskret und sauber unter den Tisch gewischt und jegliche Mitverantwortung abgelehnt. Dabei haben wir es hier mit einer ebenso rassistischen Nazi-Doktrin und Kriegsverbrechen zu tun. Weitere Berichte, die Sie interessieren könnten: Gadaffis Milliarden in den Händen Zumas untergetaucht Im Kampf gegen die Apartheid im Untergrund Die Schweiz als Apartheid Gehilfen der Buren Bürgerkrieg 93/94: IKRK-Einsätze im «ANC-IFP»-Konflikt

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