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Bundesamt für Zivilluftfahrt und Luftwaffe testen nachhaltigen Flugtreibstoff

Bern, 24.05.2023 – Die Schweizer Luftwaffe will einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Unter der Leitung des Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL) testet sie deshalb vom 23. bis 24. Mai 2023 den Einsatz von nachhaltigem Flugtreibstoff. Das Ziel: Die Menge an Russemissionen und fossilem CO2 reduzieren.

Der Anteil am gesamten Flugtreibstoffabsatz in der Schweiz (nationale und internationale Flüge ab Schweiz) für den militärischen Flugverkehr beträgt nur rund 2%. Trotzdem will die Luftwaffe ihren Beitrag zur Reduktion der Schadstoffemissionen leisten. Aus diesem Grund testen die Luftwaffe und die Militärluftfahrtbehörde der Schweizer Armee in Payerne unter der Federführung des BAZL zusammen mit weiteren Partnern wie den Forschungsinstituten der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) sowie dem Paul Scherrer Institut (PSI) den Einsatz von nachhaltigem Flugtreibstoff an einer Cessna 560 XL Citation Excel der Luftwaffe. Bei den Messungen stehen die ultrafeinen Russemissionen und flüchtige ultrafeine Partikel im Zentrum, aber auch gasförmige Schadstoffe gehören dazu.

Das verwendete Treibstoffgemisch mit einem Anteil von rund 35% nachhaltigem Treibstoff erfordert keine technischen Anpassungen am Flugzeug oder an der Tankanlage. Es kann direkt verwendet werden und ist dadurch eine sofort wirksame Massnahme zur Emissionsreduktion in der Luftfahrt. Das verwendete Treibstoffgemisch enthält weniger Schwefel, weniger aromatische Kohlenwasserstoffe und rund 35 Prozent weniger fossilen Kohlenstoff (CO2). Hergestellt wird der nachhaltige Anteil in einem zertifizierten Verfahren aus organischen Abfällen wie Altspeiseöl und tierischen Fetten.

Resultate in wissenschaftlicher Publikation

Die Messungen finden am Boden statt, dabei durchläuft ein Triebwerk den gesamten Leistungsbereich, jeweils mit und ohne beigemischtem nachhaltigen Flugtreibstoff. Hinter dem Triebwerk wird dafür ein Messsystem positioniert, welches eigens in der Schweiz entwickelt wurde. Die Vergleichbarkeit von Messergebnissen ist durch die Anwendung internationaler Standards für die Messungen sichergestellt. Nach diesen

Tests werten die ZHAW, PSI und BAZL die gemessenen Emissionsveränderungen aus. Die Resultate sollen in einer wissenschaftlichen Publikation veröffentlicht werden.

Beispielhafte Zusammenarbeit

Finanziert werden die Messungen unter anderem durch die Schweizer Steuer auf Flugtreibstoffen für Inlandflüge. Das BAZL, welches das Projekt leitet, stellt die triebwerktechnischen Daten und die Abgassonde für die Messung zur Verfügung. Die Luftwaffe beteiligt sich mit Personal und dem Flugzeug. Die Logistikbasis der Armee organisiert und finanziert den Treibstoff. Die ZHAW betreibt das Schweizer Messsystem für die Abgasmessung an Flugzeugtriebwerken. Das Paul Scherrer Institut liefert Expertise und Messinstrumente für die weitere Analyse der Schadstoffe und Partikel. Diese Kooperation zeigt beispielhaft, wie militärische und zivile Akteure engagiert, unkompliziert und effizient für gemeinsame Ziele zusammenarbeiten.

Nachhaltige Flugtreibstoffe (Sustainable Aviation Fuels, SAF)
Nachhaltige Flugtreibstoffe sind der vielversprechendste Ansatz zur Reduktion der CO2-Emissionen in der Luftfahrt. Verglichen mit fossilem Treibstoff können über 80% der CO2-Emissionen vermieden werden. Bereits durchgeführte Messungen in der zivilen Luftfahrt haben gezeigt, dass damit auch weitere Schadstoffemissionen signifikant reduziert werden können. Dies verspricht eine Reduktion der Nicht-CO2-Effekte auf das Klima.

(Quelle: BAZL)

Kaum PC-21-Flugbetrieb während touristischer Sommersaison

Patrouille Suisse Staffel am Züri-Fäscht. Swiss Army PC-7 Airshow above Zürichs Sky

Patrouille Suisse Staffel am Züri-Fäscht. Swiss Army PC-7 Airshow above Zürichs Sky. Bild: GMC Photopress/Gerd Müller

Bern, 09.07.2015 – Die Schweizer Luftwaffe reduziert den Flugbetrieb mit dem Trainingsflugzeug Pilatus PC-21 während der touristischen Sommer-Hochsaison weitgehend. Die sechswöchige Flugpause in den Trainingsräumen Jura/Chasseral, Hohgant und Speer dauert vom 20. Juli 2015 bis am 28. August 2015.

Seit dem Jahr 2013 verzichtet die Luftwaffe jeden Sommer während sechs Wochen darauf, die tiefen Trainingsräume Jura/Chasseral, Hohgant und Speer zu nutzen. Damit werden diese Regionen während der touristischen Sommer-Hochsaison von Emissionen entlastet. Möglich wird dies durch eine Kombination verschiedener Massnahmen. Vom 20. Juli bis am 31. Juli fliegt die Pilotenschule zwar ab dem Militärflugplatz Payerne, die Übungen werden aber primär im Luftraum über Frankreich geplant. Vom 31. Juli bis am 7. August findet ein Besuch bei der Pilotenschule der britischen Royal Air Force in Valley (GB) statt. Die Schweizer Pilotenschüler trainieren dabei mit ihren PC-21 das Organisieren von Auslandflügen und das Navigieren im Ausland. Es finden in dieser Zeit folglich keine Flüge mit Pilatus PC-21 über der Schweiz statt. Vom 10. bis am 28. August stehen dann die Sommerferien der Pilotenschule auf dem Programm. Der ordentliche Flugbetrieb mit den PC-21 in den Schweizer Lufträumen wird am 31. August wieder aufgenommen.

Die Schweizer Luftwaffe verfügt über acht Flugzeuge vom Typ PC-21 der Pilatuswerke in Stans. Sie werden für die Weiterausbildung der Jet-Pilotenschüler eingesetzt. Von diesem modernen Propellerflugzeug wechseln die angehenden Kampfpiloten direkt auf die Boeing F/A-18C/D Hornet. Mit der Einführung dieses weltweit einzigartigen Ausbildungsablaufs im Jahr 2008 konnte die Schweizer Luftwaffe den Treibstoffverbrauch und den CO2-Ausstoss gegenüber den zuvor eingesetzten Northrop F-5 Tiger auf einen Zehntel reduzieren und die Betriebskosten halbieren.

Hotelplans neues Schweizer Kreuz am Himmel startklar

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Pressekonferenz von Hotelplan im Hangar, wo die  Germania Holiday-jets startklar bereit stehen.

Das Reiseunternehmen Hotelplan verfügt wieder exklusiv über ein am Flughafen Zürich stationiertes Ferienflugzeug mit Schweizer Kreuz und deutschen Eigentümern. Die Swiss-Tochter Edelweiss hat das Nachsehen.

Das Grounding der Airline Hello im Herbst 2012 sitzt Hotelplan Suisse noch in den Knochen. Über Nacht musste das Reiseunternehmen der Migros-Gruppe neue Anbieter für den Charterbetrieb finden. Die bestand aus Kooperationen mit der tschechischen Travel Service Airlines als Hauptpartner, aber auch Anbieter wie Air Cairo, Air Berlin oder die Swiss-Tochter Edelweiss Air flogen für Hotelplan.

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VR-Präsident Urs Pelizzoni nach dem Kraftakt: Das ist der schönste Tag meines Lebens. Bild: GMC/Gerd Müller

Als die Edelweiss Air aber beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) das Veto dagegen einlegte, dass der tschechische Partner des Schweizer Reiseunternehmens auch Flüge in Nicht-EU-Länder wie Tunesien, Ägypten oder die Türkei durchführte, war Hotelplan nicht begeistert.

Swiss-CEO und Edelweiss-Präsident Harry Hohmeister berief sich dabei auf einen Gesetzesartikel aus dem Jahr 1973, der ausländischen Anbietern Flüge ab der Schweiz in Nicht-EU-Länder nur erlaubt, wenn sie «keine wesentlichen schweizerischen Interessen» beeinträchtigen.

Edelweiss ausgehebelt

Für Kurt Eberhard, CEO von Hotelplan Suisse, konnte dieser Argumentation nichts abgewinnen, zumal die Swiss von einer deutschen Mutter kontrolliert werde. Statt den Rechtsweg zu beschreiten, habe Hotelplan Suisse aber nach einer anderen Lösung gesucht.

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Auch Hotelplan Suisse CEO Kurt Eberhard freut sich über den Coup. Edelweiss hat das Nachsehen. Bild: GMC

Diese besteht in einer Partnerschaft mit der im August 2014 gegründeten Germania Flug AG, einer Tochter der Berliner Germania. Die Fluggesellschaft mit Sitz in Glattbrugg hat vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) das Air Operator Certificate (AOC) erhalten und darf nun ab Zürich auch Nicht-EU-Länder anfliegen.

Gestern wurden den Journalisten die zwei Flugzeuge der Germania Flug AG vorgestellt: zwei Maschinen des Typs A319 mit je 150 Plätzen. Eine der unter dem Namen «Holiday Jet» fliegende A319 der Germania Flug AG steht Hotelplan Suisse exklusiv zur Verfügung und «deckt nach Angaben von Hotelplan Suisse CEO Kurt Eberhard rund 70 Prozent des Flugvolumens ab. Wichtigster Vorteil der neuen Lösung ist für Eberhard, dass das eigene Produkt nach den eigenen Wünschen geprägt werden könne und eine eigenständige Preisgestaltung erlaube.

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Nach der Medienkonferenz hebt der Jet zum Alpenrundflug ab. Bild: GMC Photopress

13 Destinationen in Ägypten, Griechenland, Türkei und Tunesien auf dem Flugplan

Im Sommerflugplan deckt der «Holiday-Jet» ab 26. März 13 Destinationen in der Türkei und in Griechenland, Zypern, Ägypten und Tunesien ab. Bezüglich letzterer Destination erläuterte Eberhard, dass die Djerba-Flüge vom Attentat in Tunis zumindest vorerst nicht tangiert seien. Tagesausflüge in die vom Terror erschütterte Stadt seien aber vorerst abgesagt, zudem werde nun die Entwicklung abgewartet.

Einen Kraftakt hinter sich hat die Germania Flug AG, die inzwischen über rund 56 Mitarbeiter verfügt, davon 21 Piloten. Um vom Bund das AOC zu erhalten, seien die Bewältigung von 50 000 Arbeitsstunden und 11 000 Prozessen nötig gewesen, sagte Verwaltungsrat Urs Pelizzoni.

Flugtickets bei Holidayjet sind schon ab 49 Franken pro Weg an sämtliche Destinationen buchbar.. Kurt Eberhard betont, dies seien Einstiegspreise. «Würden wir alle Flüge so günstig anbieten, dann würden wir kein Geld damit verdienen.» Doch Lockvogelangebote seien es nicht, denn es sei eine relativ grosse Anzahl Tickets zu diesem Preis buchbar.

F/A18 Kampfjets der Schweizer Luftwaffe eskortieren ein Passagierflugzeug 471

F/A18 Kampfjet-Eskorte der Schweizer Luftwaffe. GMC

Nach der Medienkonferenz und Präsentation im Hangar des Zürcher Flughafen wurden die Medienschaffenden zu einem zweistündigen Alpenrundflug der besonderen Art eingeladen. Denn zwei F/A-18 Kampfjets der Schweizer Luftwaffe begleiteten die A319 und übten das Abfangszenario bei einem Eintritt in einen gesperrten Luftraum, wie das beim WEF vorkommt. Ein Stabsoffizier der Schweizer Luftwaffe war denn auch im Cockpit des Inaugurationsfluges dabei, als sich die F/A-18 bis auf wenige Meter neben dem Flügel des Holiday-Jets heran schoben und das Passagierflugzeug fast eine Stunde lang eskortierten, damit auch die Armee zu Ihren Luftaufnahmen und Bildern des Abfangmanövers kamen.