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Internationale Solidarität mit „Trump-not-welcome“ Demo in Zürich

Die Demonstration «Trump not welcome», welche am Dienstag, 23. Januar 2018 in Zürich stattfindet, schlägt hohe Wellen – und das nicht nur in der Schweiz. Wir veröffentlichen hier zwei Solidaritätsbotschaften von namhaften politischen Verlagen, Zeitschriften, Organisationen und Einzelpersonen aus den USA – darunter Baskar Sunkara, Gründer des Jacobin Magazine –, welche die Demonstration unterstützen. Der Protest gegen Trump und all das, was er politisch verkörpert, reiht sich somit ein in die internationalen Bewegungen gegen Rassismus, Sexismus und Ausbeutung. Diese haben insbesondere in den USA durch Trumps Wahlsieg enorm an Stärke gewonnen, wie bei den Women’s Marches 2017 und 2018 sichtbar wurde. (Red.)

Wir senden warme Grüsse und Solidarität aus den USA an die Demonstrationen gegen Donald Trumps Besuch am World Economic Forum (WEF) im schweizerischen Davos.

Trump hat sein Amt vor etwa einem Jahr angetreten und sofort eine Gesamtoffensive gegen die Arbeiter*innenklasse, die unterdrückten Schichten und die Umwelt lanciert. Fast ein Jahr später hat Trumps Republikanische Partei ein neues Steuergesetz verabschiedet, dank dem sich die grossen Unternehmen und die Wohlhabenden weiter bereichern können. Die Republikaner hoffen im Jahr 2018 mit tiefgreifenden Kürzungen bei den Unterstützungsprogrammen, welche den Arbeiter*innen zugute kommen, und mit Angriffen auf die Gewerkschafts- und Arbeitsrechte nachzudoppeln.

Die Steuersenkungen waren Trumps grösste legislative Errungenschaft im letzten Jahr. Weiter hat er erreicht den Alltag in den USA – dank der rohen Gewalt des Staates – viel repressiver zu gestalten. Die Polizei hat ihren Amoklauf von Verhaftungen, Brutalität und Tötungen – insbesondere von «people of color» – fortgesetzt. Dazu kommt der verheerende Angriff auf die Immigrant*innen. Die Immigrationspolizei führt immer intensiver Razzien an Arbeitsplätzen, in Gerichtshäusern und gar Gebetsstätten durch. Gleichzeitig versucht Trump die Programme, welche einige Gruppen von Immigrant*innen schützen sollten – wie beispielsweise junge Personen, die als Kinder in die USA gelangten oder vor Gewalt und Zerstörung geflüchtet sind –, zu beenden.

Von diesem rechten Angriff des Staates inspiriert, kam es im vergangenen Jahr zu zahlreichen rechten und rechtsextremen Mobilisierungen. Sie demonstrierten offen für die weisse Vorherrschaft, beispielsweise bei ihrer Mobilisierung in Charlottesville, Virginia. Diese Demonstration endete im Mord an einer antirassistischen Demonstrantin. Ebenfalls häufiger greifen rechte Anti-Frauen-Gruppen Kliniken an, in denen Abtreibungen durchgeführt werden.

So grässlich diese Situation auch ist; wir sehen gleichzeitig unglaublich starken Widerstand. Wir haben die noch nie da gewesenen Proteste an den Flughäfen im letzten Jahr – gegen Trumps Einreiseverbot für Personen aus mehrheitlich muslimischen Ländern – nicht vergessen. 2017 begann und endete mit Protesten für Frauenrechte. Von den riesigen Women’s Marches im Januar 2017 hin zur #MeToo-Kampagne, welche sexuelle Angriffe und Belästigungen enthüllt und mächtige Männer zur Verantwortung gezogen hat.

Zudem können wir auch ein steigendes Interesse an Sozialismus und linker Politik feststellen, insbesondere bei jungen Menschen. Dies ist dieses Jahr besonders wichtig, da der November 2018 Kongresswahlen mit sich bringt und die Hauptalternative zu Trumps Republikanern eine Demokratische Partei sein wird, welche mitverantwortlich ist für den Rechtsrutsch der Mainstream-Politik. Es ist deshalb dringend nötig für heute und die Zukunft eine Alternative aufzubauen, welche auf Solidarität und Opposition gegen den Status Quo basiert.

Wir stehen mit euch, während ihr gegen Trump in Davos protestiert und euch für eine bessere Welt organisiert.

Unterzeichnende:

International Socialist Organisation (ISO)
Kentucky Workers League (KWL)
International Socialist Review (ISR)
Left Roots
SocialistWorker.org
Baskar Sunkara (Gründer des Jacobin Magazine)
Aaron S. Amaral, Saulo Colon, Barry Finger und Scoot McLemee (Redaktionsmitglieder von New Politics)

Quelle: Bfs

Protest gegen Trumps WEF-Besuch in Zürich

Die sogenannten «global leaders», einflussreiche PolitikerInnen und die Verantwortlichen von internationalen Institutionen wie dem IWF, der WTO oder der EZB nehmen vom 23. bis 26. Januar 2018 in Davos am World Economic Forum (WEF) teil. Einer dieser Reichen und Mächtigen ist der US-Präsident Donald Trump. Trump der Sexist, Rassist und Ausbeuter wird als Stargast am diesjährigen WEF gefeiert. Dass Trump eingeladen wird, zeigt einmal mehr den Charakter des WEF als Treffen derjenigen, die für soziale und geschlechtliche Ungleichheit, rassistische Unterdrückung, globale Ausbeutung und Kriegstreiberei verantwortlich sind.

Trump ist einer von ihnen

Trump verkörpert wie kaum ein Anderer die Politik des WEF. Da mögen die Mächtigen und Reichen unter dem Motto «Gemeinsame Zukunft in einer zersplitterten Welt» in Davos noch so viel über Nachhaltigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Probleme der sozialen Ungleichheit und Geschlechterungleichheit sprechen. Ihre tägliche Politik zeigt anderes. Denn sie sind es, die die Zersplitterung der Welt in Verarmte und Superreiche, oder nach Herkunft und Geschlecht vorantreiben. Die rassistische Migrationspolitik der Trump-Administration belegt dies eindrücklich. Am WEF wird nicht über die Probleme der lohnabhängigen Bevölkerungssmehrheiten in den jeweiligen Ländern diskutiert, sondern Strategien geschaffen, um die Ursachen dieser Probleme aufrechtzuerhalten: nämlich die kapitalistischen Eigentumsverhältnisse.

Trump ist kein „Globalisierungsgegner“

Die Teilnehmer/innenliste des WEFs liest sich auch unabhängig von Trump als ein Abbild der Vorreiter*innen der neoliberalen Gegenreformen, die seit Jahrzehnten unsere Arbeits- und Lebensbedingungen verschlechtern. Beispielsweise zerschlagen Macron, Macri und Modi, die Staatschefs von Frankreich, Argentinien und Indien, in ihren Ländern Arbeiter/innenrechte und stehen für Privatisierung und Liberalisierung des öffentlichen Sektors. Auch in Sachen Steuergeschenke für die Reichen und Konzerne sind sich Trump und die anderen Teilnehmer/innen am WEF einig. Diese Angriffe finden weltweit statt und werden in gemeinsamen Gesprächen mit Vertretern von Unternehmen und Banken abgesprochen, unter anderem in den Luxushotels von Davos. Das Hirngespinst einiger Kommentator*innen, dass es widersprüchlich sei, Trump als «Globalisierungsgegner» ans WEF einzuladen, verblasst angesichts dieser Fakten.

Das WEF ist Friedensstifterin? Fake News!

Es ist zynisch, dass im Vorfeld und während des WEF über Frieden gesprochen wird. Wie jedes Jahr findet sich wieder eine erschreckende Ansammlung an Herren, die mit ihren Armeen aktiv Kriege führen. Sei dies Macron in Mali oder Netanyahu in Palästina. Beispielsweise wird am WEF über Frieden in Syrien gesprochen – ohne die Beteiligung einer einzigen Person aus Syrien. Dafür wird Majid Jafar, der CEO von Cresent Petroleum, der grössten privaten Öl-Firma im Nahen und Mittleren Osten, daran teilnehmen.

Das WEF gehört abgeschafft!

Die Selbstdarstellung des WEF als Problemlöserin ist eine Märchenstunde, die dazu dient Widerstand und Widerspruch in end- und folgenlose Gespräche zu verwickeln. Das WEF dient als Plattform zur Selbstdarstellung und dem Machterhalt der global herrschenden kapitalistischen Elite. Und diese Plattform wird auch noch mit öffentlichen Geldern mitfinanziert, die anderswo dringend benötigt werden. Es gibt also für uns Lohnabhängigen keinen einzigen sinnvollen Grund, warum dieses Treffen weiterhin stattfinden soll.

„Trump not welcome“-Demo in Zürich

Zum Auftakt des WEF am Dienstag, 23. Januar 2018 wollen Globalisierungsgegner um 18:30 Uhr lautstark gegen Trump protestieren und ihm klarmachen, dass er – wie alle anderen machthungrigen, frauenfeindlichen Rassisten – hier nicht willkommen ist.

Wann: Dienstag, 23. Januar 2018, 18:30 Uhr
Wo: Helvetiaplatz Zürich (Bewilligung erteilt)

Die Demo unterstützende Organisationen:

1. Mai-Komitee Zürich | aktivistin.ch | AlbaSuiza | Bewegung für den Sozialismus (BFS/MPS) | Der Funke | Direkte Solidarität mit Chiapas | Föderation der ArbeiterInnen aus der Türkei in der Schweiz (ITIF) | fossil-free.ch | Industrial Workers of the World – JuraAlpenMittelland (IWW JAM) | Junge Grüne Schweiz | JUSO Schweiz | Partei der Arbeit (PdA) | Salon Bastarde | Sozialistische Zeitung Vorwärts | Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) Zürich | Vereinigung Schweiz-Cuba | Women’s March Zürich

Quelle:  BFS Zürich