Die Zahl der weltweiten Hinrichtungen hat den höchsten Stand seit 2015 erreicht: Im Jahr 2024 wurden in 15 Ländern über 1500 Menschen hingerichtet, so Amnesty International bei der Veröffentlichung des Jahresberichts über die weltweite Anwendung der Todesstrafe. Amnesty International hat 2024 mit mindestens 1518 Hinrichtungen die höchste Zahl von Exekutionen seit 2015 (mind. 1634) dokumentiert.
Die meisten Exekutionen fanden im Nahen Osten statt. Die Zahl der Länder, in denen Hinrichtungen vollstreckt werden, blieb jedoch das zweite Jahr in Folge auf dem niedrigsten Stand der Geschichte.
China ist nach wie vor das Land mit den meisten Hinrichtungen. Bei den bekannten, öffentlichen Zahlen handelt es sich nur um die Spitze des Eisbergs. Es ist davon auszugehen, dass auch 2024 Tausende weitere Menschen in China hingerichtet wurden. Auch in Nordkorea und Vietnam, wo in grossem Umfang auf die Todesstrafe zurückgegriffen wird, ist von bedeutend mehr Hinrichtungen auszugehen als bekannt. Zu Palästina und Syrien kann Amnesty International aufgrund der anhaltenden Krisensituation keine zuverlässigen Zahlen nennen.
Die fünf Länder mit der höchsten Zahl an Hinrichtungen 2024 waren China, Iran, Saudi-Arabien, Irak und Jemen.
Für den drastischen Anstieg der Todeszahlen im vergangenen Jahr waren vor allem Iran, Saudi-Arabien und Irak verantwortlich, die 91 Prozent der registrierten Hinrichtungen vollstreckten. Insgesamt entfiel auf diese drei Länder die erschütternde Zahl von 1380 registrierten Hinrichtungen. Während der Irak die Zahl seiner Hinrichtungen nahezu vervierfachte (von mindestens 16 auf mindestens 63) und Saudi-Arabien seine jährliche Gesamtzahl verdoppelte (von 172 auf mindestens 345), richtete der Iran 119 Personen mehr hin als im Vorjahr (ein Anstieg von mindestens 853 auf mindestens 972). Damit entfielen 64 Prozent aller bekannten Hinrichtungen auf den Iran.
«Die Todesstrafe ist eine verabscheuungswürdige Praktik, die in der heutigen Welt keinen Platz mehr hat. Auch wenn einige wenige Ländern vermutlich für Tausende von Hinrichtungen unter völliger Geheimhaltung verantwortlich sind: Weltweit sind Staaten, die an der Todesstrafe festhalten, in der klaren Minderheit. Im Jahr 2024 haben nur 15 Länder Hinrichtungen vollstreckt; das ist zum zweiten Jahr in Folge die niedrigste Zahl in der Geschichte und weist auf eine Abkehr von dieser grausamen, unmenschlichen und erniedrigenden Bestrafung hin», sagt Agnès Callamard, Internationale Generalsekretärin von Amnesty International.
Behörden setzen Todesstrafe gezielt ein
Die Todesstrafe wurde nach Beobachtung von Amnesty International von diversen Regierungen dazu verwendet, Proteste und Kritik niederzuschlagen. In einigen Ländern des Nahen Ostens wurden Todesurteile eingesetzt, um Menschenrechtsverteidiger*innen, Dissident*innen, Protestierende, Oppositionelle und ethnische Minderheiten zum Schweigen zu bringen.
«Wer es wagt, die Behörden herauszufordern, ist mit der grausamsten aller Strafen konfrontiert, insbesondere im Iran und in Saudi-Arabien, wo die Todesstrafe eingesetzt wird, um all jene zum Schweigen zu bringen, die mutig genug sind, ihre Meinung zu sagen», sagt Agnès Callamard.
«Im Iran wurde die Todesstrafe auch 2024 weiter dazu eingesetzt, Personen zu bestrafen, die das System der Islamischen Republik während der Bewegung ‚Frauen, Leben, Freiheit‘ in Frage gestellt hatten. Im vergangenen Jahr wurden zwei dieser Personen, darunter ein Jugendlicher mit einer psychischen Erkrankung, im Zusammenhang mit dem Aufstand nach unfairen Gerichtsverfahren und durch Folter erpressten ‚Geständnissen‘ hingerichtet. Das zeigt, wie weit die Behörden zu gehen bereit sind, um ihre Macht zu festigen.»
Die saudischen Behörden setzten die Todesstrafe weiterhin ein, um politisch Andersdenkende zum Schweigen zu bringen und Angehörige der schiitischen Minderheit des Landes, die zwischen 2011 und 2013 «regierungsfeindliche» Proteste unterstützt hatten, zu bestrafen. Im August richteten die Behörden Abdulmajeed al-Nimr wegen terroristischer Straftaten im Zusammenhang mit dem Beitritt zu Al-Qaida hin, obwohl in den ursprünglichen Gerichtsdokumenten nur von seiner Beteiligung an Protesten die Rede gewesen war.
Mehr als 40 Prozent der Hinrichtungen im Jahr 2024 erfolgten rechtswidrig im Zusammenhang mit Drogendelikten. Nach internationalen Menschenrechtsnormen und -standards darf die Todesstrafe nur für die «schwersten Verbrechen» verhängt werden – eine Verurteilung zum Tode wegen Drogendelikten erfüllt diese Voraussetzung nicht.
In den USA, die seit dem Ende der Coronapandemie einen stetigen Aufwärtstrend bei den Hinrichtungen verzeichnen, wurden 25 Menschen hingerichtet (im Jahr 2023 waren es 24). Der neu gewählte Präsident Trump bezeichnete die Todesstrafe wiederholt als Instrument, um Menschen vor «brutalen Vergewaltigern, Mördern und Monstern» zu schützen. Seine entmenschlichenden Äusserungen verbreiteten die falsche Behauptung, dass die Todesstrafe eine einzigartige abschreckende Wirkung bei Verbrechen habe.
Einsatz gegen die Todesstrafe zeigt Wirkung
Obwohl die Zahl der Hinrichtungen stark gestiegen ist: Es sind nur 15 Länder, die die Todesstrafe 2024 offiziell vollstreckt haben – das ist zum zweiten Jahr in Folge die niedrigste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen. Bis heute haben 113 Länder die Todesstrafe vollständig abgeschafft. 145 Länder haben die Todesstrafe per Gesetz oder in der Praxis abgeschafft.
Der Einsatz gegen die Todesstrafe zeigt weltweit Wirkung. So wurde Iwao Hakamada, der in Japan fast ein halbes Jahrhundert in der Todeszelle verbracht hatte, im September 2024 freigesprochen. Dieser Trend setzte sich auch Anfang 2025 fort. Im März wurde Rocky Myers, ein Schwarzer, der in Alabama trotz schwerwiegender Verfahrensmängel zum Tode verurteilt worden war, auf Drängen seiner Familie und seiner Rechtsbeistände, einer ehemaligen Geschworenen, lokaler Aktivist*innen und der internationalen Gemeinschaft begnadigt.
Fehlt Ihrem «Business-Outfit» noch «ein raffinierter Touch»? Dann wäre vielleicht die «Sartorial Dokumententasche schmal» von Montblanc das Richtige für Sie – vorausgesetzt, der Preis von 1350 Franken schreckt Sie nicht ab und Sie interessieren sich stattdessen eher für die Finessen des Accessoires. Dazu heisst es im Montblanc-Onlineshop: «Zu den wichtigsten Details gehören Griffe, deren Form die Schönheit der Handschrift unterstreicht, sowie das Montblanc Emblem in einem neuen grösseren Format.»
Der stolze Preis lässt annehmen, dass die Kund*innen für ihr Geld ein Produkt bekommen, das sie nicht nur mit Stolz, sondern auch mit einem guten Gewissen tragen können. Schliesslich ist die Tasche ein Produkt der Hamburger Traditionsmarke Montblanc, «Made in Italy», hergestellt in Florenz, der traditionellen Metropole des Lederhandwerks. Montblanc ist eine Marke resp. eine «Maison», wie es im eigenen Jargon heisst, von Richemont, dem zweitgrössten Luxuskonzern der Welt. 2023/24 erzielte dieser einen Umsatz von 22,4 Mrd. US-Dollar und einen Gewinn von 2,6 Mrd. US-Dollar, seinen Hauptsitz hat er in Bellevue bei Genf.
Das Geschäft läuft: Im Januar 2025 verkündete der Schweizer Konzern das beste Quartalsergebnis seiner Geschichte. Der Konzern fühlt sich aber eigenen Angaben zufolge nicht nur dem Gewinn, sondern auch der Einhaltung von Gesetzen und den Menschenrechten verpflichtet – auch in seinen Zulieferbetrieben. So steht es jedenfalls im «Verhaltenskodex für Lieferanten» auf der Website des Konzerns.
Weitere Informationen
Die Compagnie Financière Richemont SA
Edle Tasche mit dunkler Herkunft: Die «Sartorial» ist eines der Modelle, die in der Fabrik Z Production unter ausbeuterischen Bedingungen hergestellt wurden.
Tristesse im «Star department»
Ein Privileg also nicht nur, sich Ledertaschen aus dem Hause Richemont leisten zu können, sondern auch, in deren Produktion zu arbeiten? Muhammad Arslan und Hassan Ali haben andere Erfahrungen gemacht. Sie berichten von Zuständen, wie man sie mitten in Europa kaum für möglich halten würde. Wir sitzen mit den beiden ehemaligen Arbeitskollegen, beide 27 und aus Pakistan stammend, an einem grossen Tisch im Büro der lokalen Gewerkschaft Sudd Cobas im Zentrum von Prato, der zweitgrössten Stadt der Toskana, rund zehn Kilometer von Florenz entfernt. Bis zu ihrer Entlassung haben Arslan und Ali bei Z Production gearbeitet, einer Zulieferfirma für Richemont in chinesischem Besitz und unter chinesischer Leitung – wie viele der Tausenden Textil- und Lederwarenfabriken in der Region.
Insgesamt waren rund 70 Personen in der Fabrik beschäftigt, in der auch ein Subunternehmen namens Eurotaglio untergebracht ist – das nach Ansicht der Gewerkschaft Sudd Cobas allerdings weitgehend in die Firma Z Production integriert ist und faktisch auch demselben Besitzer zu gehören scheine. Die meisten Angestellten stammten aus Pakistan, Afghanistan und China. Gemäss Aussage von Arbeitern und der Gewerkschaft produzierten sie ausschliesslich Lederwaren für Montblanc. Arslan und Ali waren Teil der intern «Star Department» genannten Abteilung, in der die oben erwähnten extra grossen Montblanc-Embleme auf die Taschen gestanzt wurden.
Entschlossen, sich zu wehren: Hassan Ali (links) und Muhammad Arslan (rechts) bei einem Protest vor den Toren ihres ehemaligen Arbeitgebers.
«Teilzeit-Lehrling» in der Fabrik
Wie Tausende andere migrantische Arbeiter*innen sind Arslan und Ali in die Toskana gekommen, um dort ein Auskommen für sich und ihre Familien in der Heimat zu finden. In den Lederfabriken der Region wird mit sehr engen Margen produziert. Public Eye konnte durch Rai-Journalistin Cecilia Bacci behördliche Dokumente zum Fall «Pelletteria Serena» (siehe unten) einsehen. Diesen ist zu entnehmen, dass die ebenfalls zu Richemont gehörende Marke Chloé für eine Luxustasche, die im Laden 1500 Euro oder mehr kostet, im Ankauf rund 200 bis 300 Euro bezahlt. Dabei machen die Materialkosten den grössten Teil der Kosten aus. Gerade mal 50 bis 70 Euro können die Fabriken für die Fertigung einer Tasche in Rechnung stellen – im Falle der «Sartorial Dokumententasche schmal» von Montblanc machen die Fertigungskosten also geschätzt rund 5% des Verkaufspreises aus. Richemont machte uns gegenüber keine Angaben zu den Preisberechnungen.
Papier mit geringem Bezug zur Realität: Muhammad Arslans Arbeitsvertrag über eine Anstellung als «Teilzeit-Lehrling».
Muhammad Arslan zeigt uns seinen Arbeitsvertrag bei Z Production, er ist auf den 12. Juli 2019 datiert. Damals war er schon rund zwei Jahre in der Fabrik beschäftigt, aufgrund eines Namenswechsels der Firma – eine gängige Praxis in Italien, wenn Probleme mit den Behörden auftauchen – bekam er einen neuen Vertrag. Darin steht, dass er als «Teilzeit-Lehrling» angestellt sei, befristet auf drei Jahre. Die Arbeitszeiten sind in einer Tabelle aufgelistet: Montag bis Freitag, jeweils von 8 Uhr bis 14 Uhr, 30 Stunden die Woche.
Die Realität war eine andere, so Arslan: «Wir mussten jeweils bis acht Uhr abends arbeiten, zwölf Stunden am Tag, wir hatten nur eine halbe Stunde Pause. Und dies an sechs Tagen die Woche. Auch Ferien konnten wir keine nehmen.» Für die zusätzlichen Stunden habe er ein paar hundert Euro in bar erhalten, es wurden ihm aber auch wieder Abzüge gemacht, sodass er insgesamt auf 900 bis 1000 Euro pro Monat gekommen sei – auf die Stunde gerechnet rund 3 Euro. Arslan sagt: «Das Leben bestand nur aus Arbeiten. Wenn du so viel in der Fabrik bist, hast du nicht einmal Zeit, Einkaufen zu gehen oder deine Kleider zu waschen.»
Dachbesetzungen und Rauchfakeln
Im Sommer 2022 beschliessen Arslan, Ali und elf weitere Kollegen ihrer Abteilung, sich zu wehren. Von anderen Arbeitern in ihrer Unterkunft haben sie gehört, dass es eine junge Gewerkschaft gebe, die sich in Fällen wie ihrem engagiere. Am 31. August klingeln sie an der Glastür des Büros von Sudd Cobas. Die Gewerkschaft ist seit 2018 im Raum Prato aktiv, heute zählt sie rund 600 Mitglieder aus den verschiedensten Branchen. Sie ist basisdemokratisch organisiert und sorgt für Aufsehen: mit Streikposten, Protestaktionen vor dem Sitz der Regionalregierung und vor – oder auch mal auf dem Dach von – Fabriken, Zeltlagern vor Verkaufsläden, Sprechchören, Bannern und Rauchfackeln. Sudd Cobas pflegt einen Proteststil, den man sich in der Region von den etablierten Gewerkschaften nicht gewohnt war. Die Aktivist*innen machen sich damit angreifbar, auch im wörtlichen Sinne: So wurden auch schon Streikposten mit Schlagstöcken überfallen. Doch ihre Aktionen erzeugen Druck und sind immer wieder von Erfolg gekrönt.
Mit Rauchfackeln gegen die Ausbeutung: Protestaktion von Sudd Cobas vor dem Fabrikgebäude von Z Production, 20. September 2024.
«Die Menschen erhalten ihr Leben zurück»
Die Bemühungen um reguläre Arbeitsbedingungen nennen sie die «8×5»-Kampagne. Francesca Ciuffi ist «Organisatorin» bei Sudd Cobas und Belegschaftsdelegierte ihres Arbeitsgebers, eines Verlags in Florenz. Mit ihrem grossen Engagement ist sie neben den Co-Koordinator*innen Luca Toscano und Sarah Caudiero eines der prägenden Gesichter der Gewerkschaft. Ciuffi erzählt, dass ihnen die Idee zur Kampagne Ende 2020 gekommen sei, als sie feststellten, dass überall, wo sie Arbeiter gewerkschaftlich organisierten, dieselben Verhältnisse herrschten. «Es konnten sich alle schnell damit identifizieren.» Die Kampagne drücke aus, wofür Sudd Cobas steht:
«Die Menschen erhalten ihr Leben zurück: Sie lernen Italienisch, um unabhängiger zu werden, sie können sich mit Freund*innen treffen und in der Gewerkschaft Gemeinschaft finden.»
Zu Beginn hätten ihre Treffen jeweils um zehn Uhr abends stattgefunden, so Ciuffi, weil die Arbeiter*innen erst dann Feierabend hatten. «Das ist nicht mehr so. Wir haben heute viele Mitglieder, die zu normalen Zeiten arbeiten.» Die Kampagne steht auch für eine Besonderheit von Sudd Cobas, wie sie sagt:
«Während die grossen Gewerkschaften sich darauf konzentrieren, Arbeiter*innen dabei zu unterstützen, dass sie im Nachhinein Entschädigungszahlungen erhalten, sind unsere Aktionen darauf ausgerichtet, die Arbeitsbedingungen zu ändern und den Arbeiter*innen Weiterbeschäftigung zu garantieren.»
Streik mit Folgen
Die 13 pakistanischen Arbeiter von Z Production und des Subunternehmens Eurotaglio treten bald nach ihrem ersten Besuch im Büro der Gewerkschaft bei. Nach mehreren Treffen beschliessen sie, in einen «Überstundenstreik» zu treten. Das heisst, sie brechen die Arbeit jeweils nach der regulären Arbeitszeit ab und erscheinen am Wochenende nicht am Arbeitsplatz. Gleichzeitig verfasst die Gewerkschaft ein Mail an den Chef von Z Production mit der Forderungen nach einer gesetzeskonformen Beschäftigung der 13 Arbeiter und einer Entschädigung für geleistete und nicht bezahlte Arbeitsstunden.
«Ausgebeutet für den Luxus»: Entlassene Arbeiter*innen von Z Production tragen ihren Protest vor das Montblanc-Geschäft in Florenz, 26. Oktober 2024.
Der Druck wirkt sofort. Der Preis, den Richemont an Z Production zahlt, ist offenbar so knapp bemessen, dass bereits der Wegfall der Überstunden von 13 Arbeitern dazu führt, dass die Firma die vereinbarten Volumen nicht mehr einhalten und nicht mehr zum vereinbarten Preis liefern kann – dies habe jedenfalls der Fabrikbesitzer Gewerkschaftsmitgliedern gegenüber geklagt, so Francesca Ciuffi.
Reguläre Arbeitszeiten – aber keine Arbeit mehr
Die beiden Parteien richten einen runden Tisch ein, die Gespräche verlaufen erfolgreich: Am 9. Februar 2023 unterschreiben Muhammad Arslam, Hassan Ali und die elf Kollegen eine Vereinbarung mit Z Production / Eurotaglio. Über die Einzelheiten wurde Stillschweigen vereinbart. Fakt ist aber, dass die 13 Arbeiter fortan nicht mehr dazu angehalten werden, mehr als das gesetzliche Maximum zu arbeiten und sie ihren Anspruch auf Ferien und Krankheitstage einlösen können. «Auch der Lohn war gut», sagt Arslan, «rund 1500 Euro pro Monat».
Ende gut, alles gut?
Leider nein. Wenige Wochen darauf verkündet ihnen – wie einem Grossteil der Belegschaft – der Chef von Z Production, dass sie keine Arbeit mehr für sie hätten. Pelletteria Richemont (Richemont Lederwaren), der lokale Ableger des Konzerns in Scandicci bei Florenz, hatte das Produktionsvolumen drastisch zurückgefahren und der Firma am 28. Februar mitgeteilt, dass sie den Vertrag mit Z Production per Ende Jahr auflösen werde.
In einer Stellungnahme gegenüber Public Eye und dem Netzwerk Clean Clothes Campaign (CCC) begründete Richemont die Kündigung damit, dass Z Production sich wiederholt nicht an Richemonts Verhaltenskodex für Zulieferer gehalten habe. Der Entscheid sei erfolgt «nach anhaltenden Verstössen, die zu einem unwiederbringlichen Vertrauensverlust in die Bereitschaft des Managements zur Einhaltung der Vorschriften geführt haben. (…) Das Aufdecken eines nicht deklarierten Sublieferanten während der forensischen Prüfung durch Deloitte im Januar und Februar 2023 führte dann zum Bruch (…).»
Als weitere konkrete Verstösse, die in neun von unabhängigen Firmen zwischen November 2019 und Februar 2023 durchgeführten Audits festgestellt worden seien, nennt Richemont in ihrer Stellungnahme «Verstösse gegen Gesundheits- und Sicherheitsauflagen wie etwa fehlende Brandschutzmassnahmen, ein fehlender Arbeitsvertrag und fehlende Aufenthaltsbewilligungen sowie das Fehlen eines elektronischen Arbeitszeiterfassungssystems.» Von Public Eye nach Arbeitsrechtsverletzungen gefragt, gab Richemont an, dass das wiederholte Auftreten von Verstössen wie das Fehlen eines Zeiterfassungssystems zwar «Verdacht erregt» habe, aber all diese Audits «keine endgültigen Beweise für Verstösse gegen die Beschäftigungsbedingungen» oder für «Menschenrechtsverletzungen» ergeben hätten. Eine Anfrage um Einsicht in die Audit-Dokumente lehnte der Konzern ab.
Hat Richemont von nichts gewusst?
Die Annahme, dass die gewerkschaftliche Organisierung und das Abkommen vom 9. Februar der Grund für die Vertragsauflösung gewesen sei, bezeichnet Richemont als «nicht zutreffend». Sie seien erst am 31. März 2023 von Sudd Cobas kontaktiert worden und hätten bis dahin nichts davon gewusst. Francesca Ciuffi staunt ob dieser Argumentation. Dass der Auftraggeber von Z Production bis Ende März nichts von den ganzen Vorgängen erfahren habe, hält sie schlicht für «unmöglich». Sie verweist auf den Überstundenstreik mit den erwähnten Folgen für die Produktion. Und: «Wir wissen, dass von Beginn an fast täglich ein Angestellter von Pelletteria Richemont in der Fabrik anwesend war.»
Über den Mann, den alle Alessandro nannten, sagt Arslan: «Er hat dem Fabrikleiter Vorgaben für die Produktion gemacht, teilweise hat er auch einzelnen Arbeitern direkte Anweisungen gegeben.» Public Eye konnte unabhängig von Sudd Cobas mit einem italienischen Speditionsarbeiter sprechen, der damals zu regulären Bedingungen bei Z Production beschäftigt war; auch er bestätigt die regelmässige Anwesenheit des Pelletteria-Richemont-Angestellten «Alessandro» in der Fabrik. Francesca Ciuffi gibt an, sie habe ihn mehrere Male angetroffen bei Protesten vor der Fabrik. Richemont hat sich auf Anfrage nicht dazu geäussert.
Laut und unerschrocken: Francesca Ciuffi von Sudd Cobas in Aktion.
Kurz vor der Einigung: Abbruch der Verhandlungen
Nach dem Produktionsrückgang und der Vertragskündigung organisiert Sudd Cobas gemeinsam mit den Arbeitern erneute Protestaktionen vor der Fabrik. Und sie tragen die Proteste vom Anfang der Produktionskette an deren Ende: vor die Montblanc-Boutique in der schicken Via de’ Tornabuoni im Zentrum von Florenz. Danach kommt es zu mehreren runden Tischen mit allen Akteuren – mit dem Resultat, dass nach rund einem Monat ein Grossteil der Aufträge zunächst zu Z Production zurückkehrt.
Darüber hinaus verhandeln Vertreter*innen von Sudd Cobas mit der Pelletteria Richemont mit dem Ziel, dass die gewerkschaftlich organisierten Arbeiter nach Beendigung des Vertrags mit Z Production beim Zulieferer, der neu die Aufträge erhält, zu denselben Bedingungen weiterbeschäftigt werden. Francesca Ciuffi sagt: «Richemont hat in den Verhandlungen Bereitschaft für eine solche Vereinbarung gezeigt. Als es aber konkret wurde und darum ging, ein Abkommen zu unterzeichnen, zogen sie sich plötzlich zurück.» Die Gewerkschaft bemüht sich in der Folge immer wieder um die Wiederaufnahme von Verhandlungen – vergeblich, bis heute.
In seiner Stellungnahme geht Richemont nicht darauf ein, warum sie die Verhandlungen abgebrochen haben. Sie verweisen lediglich darauf, dass sie die Kündigung des Vertrags mit Z Production früher als gesetzlich vorgeschrieben mitgeteilt und dem Unternehmen damit genügend Zeit gegeben hätten, neue Auftraggeber zu suchen. Darüber hinaus weist Richemont jede Verantwortung für das Schicksal der Arbeiter von sich: Die Zulieferer seien «eigenständige Unternehmen» und es sei «komplett ihnen überlassen, wen sie einstellen oder entlassen wollen.»
«Made in Italy? Shame in Italy!»
Im September 2023 geht das Auftragsvolumen von Montblanc bei Z Production erneut drastisch zurück, im Oktober wird die gesamte Abteilung «Star Department» geschlossen. Nach Auslaufen des Produktionsvertrags mit Richemont Ende Jahr arbeitet die Firma mit geringem Produktionsvolumen und einer kleinen Zahl von Arbeiter*innen für andere Marken weiter. Sudd Cobas handelt mit der Regionalregierung «Regione Toscana» einen so genannten Solidaritätsvertrag aus, der den betroffenen Arbeitern eine teilweise Lohnfortzahlung garantiert.
Internationale Solidarität: Mitglieder der Gewerkschaft IGA mit Francesca Ciuffi (am Megafon) vor dem Montblanc-Geschäft in Basel, April 2024.
Auch im Jahr 2024 hält die Gewerkschaft gemeinsam mit den Arbeitern den Druck mit Protestaktionen aufrecht. Als im Oktober 2024 der Solidaritätsvertrag ausläuft, entlässt Z Production sämtliche Arbeiter, die sich der Gewerkschaft angeschlossen hatten. Sudd Cobas organisiert gemeinsam mit anderen Gewerkschaften und Mitgliedern des internationalen Netzwerks Clean Clothes Campaign (CCC) – dem auch Public Eye angehört – einen internationalen Protesttag mit Aktionen vor den Montblanc-Läden in verschiedenen italienischen Städten sowie in Berlin, Lyon, Zürich, Genf und Basel. Sie rufen «Made in Italy? – Shame in Italy!» («Hergestellt in Italien? – Schande in Italien!»).
Montblanc fordert Demonstrationsverbot
Die Aktionen erregen Aufmerksamkeit, auch in den Medien – zu viel offenbar für Montblanc: Im Januar 2025 erfährt Sudd Cobas, dass das Unternehmen juristisch gegen sie vorgeht. Die Luxusmarke verlangt vor einem lokalen Zivilgericht den sofortigen Erlass eines faktischen Demonstrationsverbots für Sudd-Cobas-Aktivist*innen vor ihren Geschäften. Francesca Ciuffi ist entrüstet. Sie sagt:
«Das Begehren ist absolut verfassungswidrig, seit den 1970er-Jahren hat keine private Instanz in Italien etwas Ähnliches zu erwirken versucht. Es verlangt, dass das Recht, Profite zu machen, über das Demonstrationsrecht gestellt wird!»
Gleichzeitig zeigt Montblanc die drei Sudd-Cobas-Exponent*innen Francesca Ciuffi, Sarah Caudiero und Luca Toscano wegen Verleumdung und Nötigung an. Wie der Klageschrift zu entnehmen ist, stört sich Montblanc daran, mit den Zuständen in der Fabrik des Zulieferers in Verbindung gebracht zu werden. Nötigung ist ein Straftatbestand, der in Italien typischerweise im Zusammenhang mit Streiks bemüht wird.
Die Forderung nach einem Demonstrationsverbot zieht Montblanc zwar zurück, nachdem Abiti Puliti, der italienische Zweig von CCC, am 29. Januar einen öffentlichen Appell lanciert hat. An der strafrechtlichen Klage gegen die Sudd-Cobas-Exponent*innen hält das Unternehmen jedoch fest. In der Stellungnahme gegenüber Public Eye begründet Richemont dies damit, dass «diese Personen eine Verleumdungskampagne gegen Montblanc» führen würden, die auf den Aussagen «einer sehr kleinen Zahl von ehemaligen Arbeitern» beruhe und welche «die Beendigung der Geschäftsbeziehung mit Z Producton» nutzen würden, «um den Ruf von Montblanc sowohl in Italien als auch international zu schädigen».
Dass ein Richemont-Unternehmen Strafanzeige gegen die Personen einreicht, die sich für die Rechte von Arbeitern einsetzen, die jahrelang in der Herstellung ihrer Produkte ausgebeutet wurden, anstatt diese zu unterstützen und Lösungen für sie zu finden, passt schlecht zur Selbstdarstellung als sozial verantwortungsvoller Konzern. Ebenso wäre zu erwarten, dass er nach Bekanntwerden der Missstände bei Z Production bei neuen Auftragnehmern besonders darauf achten würde, dass diese den Verhaltenskodex einhalten. Zu überprüfen, ob dies geschieht, ist schwierig, da Montblanc seine Zulieferbetriebe nicht öffentlich macht. Sudd Cobas bekam auf die Frage, wohin die Produktion verlagert wurde, von Richemont keine Auskunft.
Arbeiter aus China bevorzugt
Im November 2024 lüften dann Reporter*innen von Al-Jazeera in einer Reportage das gut gehütete Geheimnis, zumindest teilweise. Es ist ein Zufallsfund: Als chinesische Investor*innen getarnt besuchen sie im Juni 2024 die chinesische Lederwaren-Fabrik Pelletteria A&S, rund fünf Kilometer vom Standort von Z Production entfernt. Die Chefin der Firma, die sich mit dem Namen «Sofia» vorstellt, erläutert den vermeintlichen Geschäftsleuten freimütig ihr System, das ihr eine günstige Produktion erlaube: Sie stelle ihren Angestellten Verträge über vier Arbeitsstunden pro Tag aus, während diese in Wirklichkeit elf bis zwölf Stunden arbeiteten. Sie würde sich mit ihnen auf einen Tarif einigen und sie privat bezahlen, so könne sie Versicherungsprämien sparen. Das Kamerateam dokumentiert auch fehlende Sicherheitsvorkehrungen – und wird gar Zeuge eines Beinahe-Unfalls, als ein Arbeiter ungeschützt an einer Schleifmaschine abrutscht. Ihre Arbeiter*innen aus Bangladesch habe sie entlassen, so die Fabrikleiterin, weil sie sich gegen die Arbeitsbedingungen gewehrt hätten. Sie stelle nur noch Chines*innen ein, diese seien gehorsamer und würden so etwas nicht tun. Im Nachhinein mit den Vorwürfen konfrontiert, hat Sofia laut Al Jazeera geantwortet, dass ihre Fabrik unterdessen geschlossen sei und sie alle Vorwürfe bestreite.
Aufgedeckt: Im Juni 2024 filmte Al Jazeera undercover in einer chinesischen Fabrik unweit von Z Production, wo weiter Arbeiter*innen in der Produktion für Montblanc ausgebeutet wurden (Bitte aufs Bild klicken, um das Video auf Youtube anzuschauen).
Als die Journalistin Francesca Ciuffi und Luca Toscano von Sudd Cobas ihre Aufnahmen in der Fabrik vorführt, machen diese grosse Augen: Auf Ledertaschen ist eindeutig der Stern von Montblanc zu erkennen. Die Chefin sagt in die Kamera, dass die Marke ein neuer Kunde von ihr sei. Offen ist, wo und unter welchen Umständen Richemont heute in weiteren Fabriken produzieren lässt. Gemäss den Filmaufnahmen vom Juni 2024 und den darin gemachten Aussagen der Fabrikbesitzerin hat aber offensichtlich eine neue Fabrik über ein Subunternehmen Aufträge zur Herstellung von Montblanc-Ledertaschen erhalten, in welcher erneut in krasser Weise Arbeitsrechte – und der Richemont-Verhaltenskodex – verletzt wurden.
Praktiken wie in der Fast-Fashion-Industrie
Vorsichtig formuliert lässt sich sagen: Richemont muss von Anfang an bewusst gewesen sein, dass das Risiko für Arbeitsrechtsverstösse bei ihrem Zulieferer Z Production hoch ist – und hätte entsprechend genau hinschauen müssen. Denn ausbeuterische Arbeitsbedingungen, wie sie Arslan und Ali erlebt haben, sind insbesondere in der Textil- und Lederwarenindustrie in Italien weit verbreitet. Die Region Prato-Florenz ist ein europaweites Produktionszentrum dieser Branchen. Wenn man in Prato Einheimische darauf anspricht, wird schnell klar: Das Problem ist in der Öffentlichkeit weitherum bekannt.
Bereits ein Bericht von Abiti Puliti über die Luxus- und Modeindustrie in Italien von 2014 deckte die in den Fabriken in der Toskana und andernorts verbreitete Praxis auf, dass Arbeiter*innen mit Teilzeit-Lehrlingsverträgen in Wahrheit Vollzeit-Arbeitspensen leisten und nicht korrekt entlöhnt werden. Mitautorin Deborah Lucchetti war auch an einer CCC-Studie von 2023 über die Fast-Fashion-Industrie in Europa beteiligt. Sie sagt: «Wir haben bei unseren Recherchen festgestellt, dass in der Luxusbranche dieselben Praktiken angewandt werden, wie sie in der Fast-Fashion-Industrie üblich sind.» Diese beschreibt Lucchetti wie folgt: «Die Zulieferer werden unter Druck gesetzt, aus Kostengründen gegen Gesetze und Tarifverträge zu verstossen und ihrerseits Sublieferanten zu beauftragen, weil sie nicht genug Geld erhalten, um alle Kosten decken zu können – angefangen bei den Arbeits- und Sicherheitskosten. Und das trotz der exorbitanten Verkaufspreise der Luxusprodukte. Genau dies sehen wir auch im Fall Montblanc.»
Schläge bei der Arbeit
Dass ausbeuterische Verhältnisse auch in ihrer Lieferkette vorkommen, muss Richemont spätestens seit 2020 bekannt gewesen sein. Damals wurde ein Gerichtsverfahren gegen das leitende Ehepaar einer Fabrik namens «Pelletteria Serena» eröffnet, die unter anderem Ledertaschen der Richemont-Marke Chloé produzierte. Der Fall warf hohe Wellen in Italien, als bekannt wurde, dass Arbeiter in der Fabrik geschlagen wurden. Public Eye konnte Gerichtsakten einsehen. Im Urteil sind gravierende Arbeitsrechtsverfehlungen und Zustände beschrieben, die in grossen Teilen an die Erzählungen der Arbeiter von Z Production erinnern: Arbeitszeiten von bis zu 78 Stunden pro Woche, «etwa das Doppelte und Vierfache dessen, was in den regulären Vollzeit- und Teilzeitverträgen vorgesehen ist», ein durchschnittlicher Stundenlohn von 3 Euro pro Stunde, eine tägliche Ruhezeit, «die sich auf kurze Pausen von wenigen Minuten zur Einnahme der Mahlzeiten beschränkte». Ein namentlich genannter ivorischer Arbeiter sei zudem mehrfach auf den Nacken und mit einem Gürtel auf die Hände geschlagen worden, nachdem seine Arbeit bemängelt worden war.
Wo Florenz nicht glänzt: Die Via Gettinella im Industrieviertel Campi Bisenzio, links das Fabrikgebäude von Z Production.
Die Urteilsbegründung geht auch auf die vulnerable Situation der Arbeiter*innen ein, die «um jeden Preis arbeiten müssen, um ihr Einkommen zu sichern», das sie mit ihren Angehörigen in der Heimat teilen. Wir haben vor Ort mit pakistanischen Arbeitern bei einem Streikposten von Sudd Cobas vor dem Gebäude einer Logistikfirma gesprochen – sie sagten, dass sie bis zu 80% ihres Einkommens Angehörigen in ihrem Heimatland schicken würden.
Die chinesische Leiterin der Fabrik wurde verurteilt für Ausbeutung der Arbeitskraft und Steuerhinterziehung. Sowohl der direkte Auftraggeber als auch Richemont waren nicht Gegenstand des Prozesses.
2024 ereignete sich in Mailand dann ein Novum: In drei aufsehenerregenden Prozessen gerieten Luxusfirmen selbst in den Fokus. So wurde unter anderem ein lokaler Ableger der Marke Dior, die zum unangefochtenen Branchenleader LVMH aus Paris gehört, unter Gerichtsverwaltung gestellt, weil es das Gericht als erweisen ansah, dass die Firma Arbeit an chinesische Zulieferer vergeben hat, bei welchen Arbeiter*innen misshandelt wurden.
Während auch hier Exponent*innen der Zulieferfirmen strafrechtlich verfolgt werden, läuft gegen Dior kein Strafverfahren. Das Gericht stellte aber fest, wie Reuters in einem Artikel vom Juni 2024 zitiert, dass die Marke «die tatsächlichen Arbeitsbedingungen und personellen Ressourcen der Zulieferfirmen nicht überprüft» habe. So habe sie es unterlassen, über die Jahre regelmässige Audits durchzuführen. Das Gericht kam zum Schluss: «Dies ist kein sporadisch auftretendes Phänomen, das einzelne Produktionsstätten betrifft, es ist im Gegenteil ein weit verbreitetes und konsolidiertes Produktionssystem.» Neben dem Ableger von Dior wurden mit Alviero Martini und einem Ableger von Armani denn auch zwei weitere Unternehmen, die Arbeiter*innen unter unzumutbaren Bedingungen beschäftigten, unter juristische Zwangsverwaltung gestellt.
Luca Toscano von Sudd Cobas sagt, dass die Feststellung des Gerichts ihre Erfahrungen bestätige: «Die Luxusmarken wollen das gute Image von <Made in Italy> nutzen. Deshalb verschieben sie die Produktion nicht in noch kostengünstigere Länder in Asien. Doch sie bringen die Arbeitsbedingungen von China, Pakistan oder Bangladesch nach Italien und beuten hier bei uns Arbeiter*innen aus.»
Nimmt ebenfalls kein Blatt vor den Mund: Sudd-Cobas-Koordinator Luca Toscano anlässlich einer Protestveranstaltung mit pakistanischen Arbeitern.
Aus der Sicht des Mailänder Gerichts hat ihre Massnahme gewirkt: Ende Februar 2025 hat es alle drei Akteure vorzeitig aus der Zwangsverwaltung entlassen, weil diese «extrem schnell» Beziehungen mit «Risiko-Zulieferern» gelöst und weitere Massnahmen ergriffen hätten, die das Gericht überzeugten. Dies klingt gut, doch Deborah Lucchetti von CCC sagt: «Die Ausbeutung von Arbeitskräften in der Bekleidungslieferkette ist ein systemisches Phänomen, das nicht einfach durch den Abbruch der Geschäftsbeziehungen zu Risiko-Lieferanten gelöst werden kann. Denn dies führt dazu, dass die verletzlichsten Arbeitnehmer*innen ohne Arbeit und ohne sozialen Schutz dastehen.» Es sei notwendig, die Ursachen der Ausbeutung zu beseitigen, die in erster Linie in den unfairen Geschäftspraktiken der Marken und Konzerne liegen. Für Lucchetti ist deshalb klar: «Es braucht Gesetze, die Unternehmen zur Achtung der Menschenrechte in der gesamten Lieferkette verpflichten, wie die Sorgfaltspflichts-Richtlinie der EU oder wie sie die Konzernverantwortungs-Initiative in der Schweiz fordert.»
Der in der Schweiz und einem Dutzend anderer Länder strafrechtlich verfolgt Riad Salameh wird verdächtigt, zusammen mit seinem Bruder Raja Hunderte Millionen Dollar an öffentlichen Geldern zum Nachteil der libanesischen Zentralbank, die er von 1993 bis 2023 leitete, veruntreut zu haben. In Genf wurden fast 330 Millionen mutmasslich unrechtmässig erworbene US-Dollar auf Konten der HSBC Private Bank (Schweiz) identifiziert. Anhand bisher unveröffentlichter Gerichtsdokumenten zeigt Public Eye, wie die Genfer Bank über ein Jahrzehnt lang alle Warnungen ihrer eigenen Compliance-Abteilung in den Wind schlug. Dieser Fall legt die Schwachstellen des Schweizer Dispositivs im Kampf gegen die Geldwäscherei schonungslos offen.
Das im Januar 2021 von der Bundesanwaltschaft gegen Riad und dessen Bruder Raja Salameh wegen Verdachts auf schwere Geldwäscherei eröffnete Strafverfahren ergab, dass von April 2002 bis März 2015 fast 330 Millionen US-Dollar von der Banque du Liban (BDL) an die HSBC Private Bank (Suisse) in Genf überwiesen wurden. Und zwar auf das Konto der Forry Associates, einer auf den Britischen Jungferninseln registrierten Offshore-Struktur, deren gemeldeter wirtschaftlich Berechtigter Raja Salameh ist. Ein Teil dieser Gelder wurde auf Konten im Libanon und anderen Offshore-Gesellschaften mit grösstenteils Schweizer Konten verteilt, deren Endbegünstigter wiederum der damalige BDL-Chef Riad Salameh war. Den Ermittler*innen zufolge haben es diese mutmasslich illegalen Finanzmittel dem Salameh-Clan ermöglicht, Immobilien in mehreren Ländern zu erwerben – wie Public Eye letzten Oktober gezeigt hat, auch in der Schweiz.
Bisher unveröffentlichte Dokumente, die Public Eye einsehen konnte, decken auf, wie dieses sensible Dossier von HSBC Private Bank (Schweiz) gehandhabt wurde. Zwischen 2006 und 2013 hat die interne Compliance-Abteilung rund 20 Warnungen und Anfragen an die Verantwortlichen des Kontos von Forry Associates geschickt. Anlass dazu gaben neben den raschen Geldeingängen auch die zahlreichen Überweisungen an andere undurchsichtige Unternehmen. Die Geschäftsleitung der HSBC Private Bank (Suisse) ignorierte diese Warnzeichen jedoch systematisch, wobei sie sich besonders auf die beruhigenden Worte des für das fragliche Konto Verantwortlichen stützte, der damals eine hohe Position innerhalb des Finanzinstituts bekleidete. Dieser Einblick zeigt grundsätzliche Schwächen des Schweizer Anti-Geldwäscherei-Systems, das sich darauf verlässt, dass Finanzintermediäre ihre Kunden im Verdachtsfall selbst anzeigen. Die Bankbeziehung mit Raja Salameh wurde im Frühling 2016 zwar aufgelöst, die HSBC Private Bank (Schweiz) wartete aber noch bis Sommer 2020, als der öffentliche Druck zunahm, mit ihrer Verdachtsmeldung an die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS).
Die Genfer Bank kam bislang recht gut davon. Im Juni 2024 wurde sie von der FINMA zwar angewiesen, ihre internen Verfahren zu überprüfen und es ist ihr bis dahin untersagt, neue Geschäftsbeziehungen mit politisch exponierten Personen einzugehen. Der Fall könnte jedoch eine neue Wendung nehmen, denn im Januar soll der libanesische Staat in der Schweiz eine Strafanzeige eingereicht haben. Gemäss unseren Informationen würde sich diese gegen Riad und Raja Salameh sowie andere Beteiligten richten, darunter auch die HSBC. Ziel ist es, den Umfang der Schweizer Ermittlungen zu erweitern und selbst als Kläger aufzutreten, um mögliche Entschädigungen zu erhalten.
On this occasion, Reporters Without Borders (RSF) recommended the urgent adoption of a clear and firm accountability regime for digital platforms in Brazilian law. RSF welcomes the Brazilian government’s efforts to raise the issue of risks relating to platforms‘ moderation policies to an international level, as it did during its presidency of the G20. However, the NGO recommends that the regulation of online platforms should become one of Brazil’s legislative priorities in 2025.
The Brazilian government is one of the few not to remain silent in the face of Meta’s announcement, and is now setting an important international example. The current position of the technology giants represents an escalation of attacks on journalism, amplifying misinformation and intensifying online violence against journalists.It is high time to put in place a regulatory programme establishing the responsibility of online platforms to remove illegal content and promote reliable sources of information.
In Europe, RSF has already called on the European Commission to ensure compliance with the Digital Services Act (DSA), and to require Meta to analyse the risks posed by changes to its policies in the United States. It is thanks to you that RSF can carry out these advocacy actions.Every donation is a decisive support for press freedom around the world.
A child at CCF’s centre enjoys a glass of milk from the organization’s on-site Dancing Goat Creamery, operating as part of a Model Farm where predator-friendly livestock management techniques and livelihood development coursework is offered.
Omaheke Region, Namibia (January 22, 2025) The Cheetah Conservation Fund (CCF) is at the forefront of a transformative initiative to combat malnutrition and enhance food security in Namibia’s Omaheke region. In collaboration with Honourable Pijoo Nganate, Governor of Omaheke, Namibia, CCF is helping to pioneer sustainable agricultural solutions similar to objectives of the United Nations World Food Programme’s (WFP) „home-grown school feeding“ model.At the heart of this initiative is CCF’s innovative dairy goat farming program, which has already demonstrated its effectiveness in improving nutrition and empowering local communities.
On January 16, 2025, CCF delivered 20 female dairy goats and one male goat to the Governor’s team, marking a significant step forward in addressing the region’s malnutrition crisis. The goats were transported in a Toyota-sponsored vehicle adorned with the slogan “Feeding the Region!” and the image of a “girl with a milk moustache,” highlighting the mission’s focus on nutrition and hope.CCF’s contributions extend beyond dairy goats. To further support this effort, CCF plans to provide a livestock guarding dog from its renowned program to ensure the success and sustainability of the dairy farms. Additionally, three greenhouses, a piggery, 200 chickens, and rabbits have been introduced to enhance the region’s capacity for self-sufficient food production.
The collaboration began in August 2024, when Governor Nganate, inspired by radio reports on CCF’s success, reached out to Dr. Laurie Marker, CCF’s Executive Director. Recognizing the program’s potential to address Omaheke’s severe malnutrition, the Governor facilitated a visit to CCF’s headquarters in September 2024. There, 13 young farmers—mostly women—received hands-on training in dairy farming. These farmers now stand ready to manage local dairy farms that will bring fresh milk to their communities and reduce malnutrition.
One of the initiative’s first achievements is the supply of fresh milk to a soup kitchen in Gobabis, which provides meals three times daily to vulnerable children. With 269 malnutrition cases and 23 deaths recorded in Omaheke from May to July 2024 alone, this effort addresses a critical need. Governor Nganate has set an ambitious goal: ensuring that every child in Omaheke has access to a glass of milk daily.“The mission is clear: we must do everything in our power to ensure that no child goes hungry or suffers from malnutrition in this region,” said Governor Nganate during a recent visit to a local soup kitchen. “Through this partnership and with the support of local farmers, we are providing immediate relief while building the foundation for long-term, self-sustaining food production systems at Farm Nuwe Hoop.”Nuwe Hoop, meaning “New Hope” in Afrikaans, embodies the initiative’s spirit of renewal and progress.
Governor Nganate expressed optimism that the project could inspire similar efforts nationwide, advancing Namibia’s food security agenda and influencing global action.“This initiative is not just about providing food in the short term,” he emphasized. “It’s about establishing sustainable systems that support future generations. We are working towards feeding the entire region, empowering local farmers, and positioning Omaheke as a model of self-sufficiency for the entire country.”Dr. Laurie Marker underscored the importance of the collaboration: “We are honored to partner with the Governor’s office in this critical work. Our goal is not only to provide immediate aid but also to help the people of Omaheke build a future where they can sustain themselves.
”Currently, 28 daycare centers in Omaheke provide meals to vulnerable children, with plans for expansion as resources grow. By empowering farmers and building community-driven food systems, this initiative positions Omaheke as a model of self-sufficiency for Namibia and beyond.CCF’s role as the vanguard of sustainable agricultural innovation demonstrates the profound impact of aligning conservation efforts with human development. For more information about CCF’s dairy goat program and other initiatives, visit www.cheetah.org.
Captions: Photos from top to bottom, first: Training participant holding a goat kid at CCF’s Model Farm, second: Governor Pijoo Nganate, Regional Councillors, and young farmers celebrate their partnership with Cheetah Conservation Fund at its Research and Education Centre, where training for sustainable dairy farming takes place. third: left: Participants in CCF’s garden, right: Newly trained farmers proudly receive their certificates in dairy farming from Cheetah Conservation Fund, marking a key milestone in the fight against malnutrition in Omaheke.
# # #About Cheetah Conservation Fund (CCF)Established in 1990, CCF is at the forefront of global cheetah research and conservation efforts, dedicated to ensuring the survival of the cheetah in its natural habitat through research, conservation strategies, education, and partnerships. With its headquarters in Namibia and a field base in Somaliland, CCF operates the world’s longest-running program dedicated to cheetah conservation. For more on how to support CCF’s initiatives, please visit www.cheetah.org.
Around 300 jeetahs are Namibia left. That is one third of the world wide population of this endfangered speciesIn Namibia there are about 300 cheetahs left; one third of the world population of this endangered species.Two jeetahs coming closer. Almost one third of the worldwide jeetha üpopulation is living in Namibia.A Jeetha in the namibian Kalahari; where one third of the world population is living.In Namibia there is one third of the world wide Cheetha populationNamibia’s Wildlife: A jeetha in the namibian Kalahari near KeetmanshoopA jeetha in the namibian Kalahari – where one third of the world jettha population is living.A Jeetha in the namibian Kalahari; where one third of the world population is living.
Der öffentliche Prozess, dessen Grundlagen von Public Eye ausführlich dokumentiert wurden, hat die Korruptionsmechanismen im Rohstoffsektor und Trafiguras verschwiegene Unternehmenskultur schonungslos ans Licht gebracht. Das Genfer Handelshaus wurde des „Organisationsversagens“ im Zusammenhang mit Korruption für schuldig befunden und muss 3 Millionen Franken Busse sowie eine Ausgleichsforderung von 144,5 Millionen Dollar zahlen, weil es während der Dos Santos-Ära zwischen 2009 und 2011 fast 5 Millionen Dollar an Bestechungsgeldern gezahlt hat. Vor über zehn Jahren hatte Public Eye schon aufgedeckt, wie Trafigura durch fragwürdige Allianzen und auf Kosten der angolanischen Bevölkerung zur Bereicherung der autokratischen Herrscherfamilie beitrug.
Das Bundesstrafgericht verurteilte aber auch andere „Glieder“ der bis ins damalige Top-Management reichenden Korruptionskette, darunter die ehemalige Nummer drei von Trafigura. Mike Wainwright erhielt eine Freiheitsstrafe von 32 Monaten, davon 12 unbedingt. Diese Verurteilung einer hochrangigen Führungskraft ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Straflosigkeit. T.P., ein weiterer ehemaliger Angestellter des Rohstoffmultis, der als Mittelsmann fungierte, wurde zu 24 Monaten bedingt verurteilt. Als Inhaber von ConsultCo Trading Ltd, eine jener Firmen, die für die Zahlung der Schmiergelder verwendet wurden, war er verantwortlich dafür, dass illegale Provisionen an Paulo Gouveia Junior weitergeleitet wurden. Dem Ex-Leiter der staatlichen angolanischen Ölgesellschaft wurden 36 Monate aufgebrummt, davon 14 unbedingt, weil er Gelder als Gegenleistung für lukrative Verträge angenommen hat.
Es ist das erste Mal in der Geschichte, dass ein Handelskonzern wegen Korruption von einem Schweizer Gericht verurteilt wurde. National und international haben sich die Verfahren gegen Rohstoffunternehmen in den letzten Jahren vervielfacht. Die 20 Fälle, welche Public Eye kürzlich analysiert hat, zeigen unter anderem, dass der Rohstofffluch, unter dem Förderländer wie Angola leiden, kein unabwendbares Schicksal ist. Als Gastland der grössten Handelskonzerne muss die Schweiz deshalb endlich politisch handeln, indem sie verbindliche Sorgfaltspflichten sowie eine spezifische Aufsichtsbehörde für diesen Hochrisikosektor schafft.
Mitte Dezember trafen sich AfD-Funktionäre mit Neonazis in der Schweiz, darunter Mitglieder von „Blood & Honour“. Das Treffen wurde beworben, aber zugleich von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Unser Reporter schaffte es, dabei zu sein. Eine Überraschung bot sich im Nachklapp des Treffens.
An einem Samstagabend im Dezember, zwei Wochen vor Weihnachten, in der Schweizer Kleinstadt Kloten, wenige Autominuten vom Zürcher Flughafen entfernt. Mehrere junge Männer stehen rauchend auf einem Balkon des Restaurants „83NullZwei“ und schauen hinunter auf das umliegende Sportgelände. Es ist ruhig, nur im Hallenbad nebenan ziehen einige Rentner ihre Bahnen.
Im Gastraum sind die Fenster beschlagen, die Wände dicht mit Topfpflanzen und Eishockey-Fotos behängt, professionell wirkende Filmkameras und Scheinwerfer wurden aufgestellt. Der Raum füllt sich, in erster Linie mit weiteren jungen Männern mit streng gezogenen Scheiteln, dazu ein paar junge Frauen mit Flechtfrisuren und einige ältere Besucher. Ein Typ im Thor-Steinar-Pullover bestellt an der Theke ein Bier und Kartoffelchips. Später werden noch Blätterteig-Häppchen gereicht.
Kurze Anmoderation des Beisitzers der Jungen Alternative Baden-Württemberg, dann tritt der Hauptredner des Abends nach vorne: Roger Beckamp, Abgeordneter für die AfD im Deutschen Bundestag. Die zweite Rednerin wird erst später eintreffen: Lena Kotré, frisch wiedergewählte AfD-Landtagsabgeordnete in Brandenburg. Ihr Flieger habe Schwierigkeiten gehabt, erklärt der Moderator.
Beckamp und Kotré reden an dem Abend viel über „Remigration“. Der Begriff ist ein Klassiker unter den völkisch-rassistischen Tarnbegriffen, wie wir im Infokasten weiter ausführen. Beckamp empfiehlt jungen Aktivisten auch, sich mal in die Groß- oder Urgroßeltern einzufühlen: Wen würden sie wohl heute denn wählen, wie würden sie heute auf unser Land blicken? Alles klassische Themen der Neonaziszene. Beckamp betont mehrfach, die Veranstaltung sei kein Geheimtreffen – was in der Gaststube jedes Mal mit Lachern quittiert wird. Man habe nichts zu verbergen. Er hoffe auch, dass „das Ganze ins Netz gestellt wird“, der Mitschnitt des Abends.
Verbotene, gewaltbereite Neonazi-Gruppen im Publikum
Am Ende des Abends wird sich Kotré bei ihren „Schweizer Freunden“ bedanken, Roger Beckamp wird anschließend auf Social Media von einer „sehr netten Runde lauter (…) Schwiegersöhne” schwärmen, es seien „sehr angenehme, anständige, differenzierte, junge Leute“ da gewesen. Vor Ort wirbt er damit, Abgeordnete könnten Geld und Jobs verteilen, an Leute, die „in ihrer Freizeit andere Dinge“ täten, die dem politischen Vorfeld „nützen“. Im Publikum sitzen Mitglieder rechtsextremistischer Gruppen, wie der in Deutschland verbotenen „Blood-and-Honour“-Bewegung und der Schweizer Gruppierung „Junge Tat“. Die „Schwiegersöhne“ sind gewaltbereite, radikale Neonazis. Bundestagsmitglied trifft Rechtsextreme, angekündigt und angepriesen in Sozialen Medien, es soll alles offen wirken.
Für die Teilnahme musste man sich mit dem Bild eines amtlichem Lichtbildausweis anmelden, kurzer Videoanruf mit Gesinnungscheck inklusive. Eigentlich wollte die Runde im Rössli-Saal in Illnau-Effretikon zusammenkommen. Doch die Stadt verbot die Veranstaltung. Durch ein „Trickli“ habe die Veranstaltung trotzdem stattfinden können, schrieb die „Junge Tat“ im Netz. Unser Reporter hat erlebt, wie dieses „Trickli“ aussah: Manche der Teilnehmer wurden zu einem Parkplatz bestellt, von dort weiter gelotst oder in Autos zu dem ihnen bis dahin unbekannten Ort gebracht, dieses Mal organisiert von AfD-Mitgliedern aus Lörrach. Solche konspirativen Schleusungen haben in der Neonazi-Szene Tradition. Alles trotz des von Beckamp mehrfach betonten, nicht geheimen Charakters.
CORRECTIV hat aber auch ein „Trickli“ auf Lager: Einer unserer Reporter hat verdeckt an dem Treffen teilgenommen.
Gut ein Jahr ist seit dem Geheimtreffen in Potsdam vergangen, über das CORRECTIV berichtete und bei dem der Kopf der Identitären Bewegung, Martin Sellner, sein „Remigrationskonzept“ vorstellte, das in der Einladung als Masterplan angekündigt wurde. Sein Konzept bedeutet die massenhafte Vertreibung von Menschen aus Deutschland, darunter Geflüchtete und sogenannte „nicht-assimilierte Staatsbürger“. Mithilfe von „maßgeschneiderten Gesetzen“ und „Anpassungsdruck“ sollen diese aus dem Land gedrängt werden. Nach Sellners Vorstellung betrifft das bis zu „sechs Millionen“ Menschen.
Bern, 22.01.2025 – Der stellvertretende Rüstungschef Thomas Rothacher nimmt am 22. Januar 2025 mit einer Delegation an der Jahreskonferenz der Europäischen Verteidigungsagentur (EVA) in Brüssel teil. Das Thema der Konferenz lautet: «Neue Horizonte in der EU-Verteidigung – Ambitionen steigern, Massnahmen beschleunigen». Weiter sind Treffen mit Vertreterinnen und Vertreter der NATO und EVA geplant.
Am 22. Januar 2025 findet in Brüssel die Jahreskonferenz der Europäischen Verteidigungsagentur (EVA) statt. Vor Ort wird Thomas Rothacher, stellvertretender Rüstungschef und Leiter armasuisse Wissenschaft und Technologie (W+T), mit einer Delegation teilnehmen. Die hochrangige Jahreskonferenz widmet sich unter dem Titel «Neue Horizonte in der EU-Verteidigung – Ambitionen steigern, Massnahmen beschleunigen» der zukünftigen Ausrichtung der EU im Verteidigungsbereich. Im Fokus stehen dabei insbesondere die langfristige Unterstützung der Ukraine, die Stärkung der europäischen Verteidigungsindustrie und die gemeinsame Fähigkeitsentwicklung.
Weiter tauscht sich die armasuisse-Delegation mit Vertretern der EVA und NATO zu den Zusammenarbeitsmöglichkeiten im Bereich der Technologieentwicklung und Innovationsförderung aus.
Schweiz Mitglied im Hub für EU Defence Innovation
Am 27. November 2024 genehmigte der Bundesrat die Teilnahme der Schweiz am Hub for European Defence Innovation (HEDI) der Europäischen Verteidigungsagentur. Dies ermöglicht der Schweizer Industrie und Wissenschaft, sich an Forschungsprojekten sowie Innovationsaktivitäten der EVA zu beteiligen und vom internationalen Know-how zu profitieren. Die Teilnahme am HEDI erhöht zudem die Sichtbarkeit von Schweizer Innovationen auf der internationalen Bühne.
Der Beitritt zum HEDI ist in besondere für armasuisse Wissenschaft und Technologie (W+T) eine grosse Chance, da sie ihre Arbeiten im Rahmen der Innovationsräume VBS nun mit jenen der HEDI verknüpfen kann. So stellt armasuisse W+T beispielsweise diverse Test-Infrastrukturen oder ihre Expertise im Bereich der Verteidigungstechnologien zur Verfügung. Diese Aktivitäten und die daraus gewonnenen Erkenntnisse fliessen schliesslich in die Innovationstätigkeiten der Schweizer Armee.
Die Europäische Verteidigungsagentur
Die Schweiz unterzeichnete am 16. März 2012 die Vereinbarung zur Zusammenarbeit mit der EVA. Hierbei handelt es sich um eine rechtlich nicht bindende Vereinbarung zwischen der Schweiz und der EVA. Die Teilnahme ermöglicht der Schweiz die frühzeitige Erkennung rüstungspolitischer Entwicklungen und den Zugang zur multilateralen Rüstungskooperation in Europa.
Public event at the Ministry of Foreign Affairs in Bogota, Colombia, during the visit of Javier Colomina, Acting NATO Assistant Secretary General for Political Affairs and Security Policy, April 2023.
Many Colombians were surprised when the government announced in 2017 that their country was becoming a NATO “global partner”. In a polarised political atmosphere, where citizens are accustomed to news and debates about combatting armed rebels and criminal groups, this development was confusing. Was the country becoming a member of the Alliance? Were Colombian soldiers to be deployed in remote war theatres? Could NATO members support Colombia if the country went to war?
For decades, Latin American nations have tried to strengthen their ties with neighbouring countries in the region. In several cases, countries have sought to reduce their dependence on global powers like the United States. Narratives of “independence” from the United States have traditionally become stronger when left-wing governments come to power. For example, during the early 2000s, the South American Nations Union (UNASUR), was developed by the left-wing governments of the so-called “pink tide” as a way to break ties with Washington while achieving unity in Latin America. Colombia was reluctant to join at first, but even after it became a member, its strong alliance with the United States was often criticised. Colombia’s partnership with NATO, some would assume, reifies an alignment between Bogota and western powers, clashing with a desire for regional unity.
But this perspective is based on an incorrect perception of what a partnership with NATO is, and what it means for a country to become a global NATO partner. Closer cooperation with NATO through its partnership programme ties into Colombia’s interest in modernising, learning, and increasing transparency in the defence sector, while supporting an international system based on the rule of law. Ultimately, the status of global partner is highly rewarding for Colombia, without constraining the foreign policy position of its government.
NATO’s global partners include Australia, Colombia, Iraq, Japan, the Republic of Korea, Mongolia, New Zealand and Pakistan. Partner countries enter into partnership with NATO based on their own security interests and needs, and with boundaries defined by the partner country and NATO. Global partners do not meet the geographical criteria to become members and are not committed to Article 5 of the North Atlantic Treaty on collective defence. There is therefore no obligation for any partner country, including Colombia, to defend any NATO Ally or vice-versa through the mechanisms of the partnership. A NATO partnership is a win-win: partners benefit from their collaboration with NATO and participation in NATO exercises, but partners also provide unique expertise and exercise opportunities for NATO Allies and other partners.
The road to partnership
The official process for Colombia to become a NATO global partner began in 2013 with the signing of an Agreement on Cooperation and Security of Information, but there has been mutual interest since the early 2000s. From the start of the millennium, there was a growing synergy of interests from the military and politicians in Colombia to come closer to NATO. In conversations with several top military officers, including a former Army Commander, they explained that for many years the Military Forces had been in close contact with the US military, and they thought a partnership with NATO was a step in the right direction, both because Colombia had a lot to offer and a lot to learn.
President Alvaro Uribe (2002-2010) had similar interests, believing a closer relationship with NATO was a positive foreign policy objective. It was in the administration of Juan Manuel Santos (2010-2018) that this idea took form. His government wanted to project Colombia to new spaces beyond Latin America, both politically and economically, through the OECD, the Alianza del Pacífico, and the Asia Pacific Economic Cooperation (APEC), for example. Since Colombia had built considerable capacities in irregular warfare and was nearing a peace agreement with the longest-running rebel group, it was ready to help others in the fight against criminals and insurgents. An ambitious Security and Defence Diplomacy programme was created, which included the objective of a partnership with NATO, thereby adding a military dimension to the foreign policy objective.
The Agreement on Cooperation and Security Information of 2013 was focused on exchanging information, especially in regard to organised crime. Colombia primarily wanted to contribute to the global fight against illicit drugs, but the Colombian Minister of Defence at the time stated that there was a wider interest in learning about peace missions, humanitarian missions, and human rights in the defence sector.
By 2017, the relationship had evolved, and the interests between the parties multiplied. Colombia realised it had much to learn from NATO in terms of interoperability, standards, transparency, gender and security, and cybersecurity, among other issues, and the Alliance understood that, after six decades of internal conflict, Colombia’s experience in irregular warfare could be useful for other countries to learn from. The struggle against armed groups, including both left-wing and right-wing groups, demanded capacities and skills including special operations counterinsurgency, counterterrorism, and peace support operations. Since illicit economies – especially the cocaine market – had become a key source of funding for almost all armed groups, the Military Forces of Colombia had also learned about countering organised crime, illicit crop eradication, interdiction, and building an atmosphere conducive to the development of licit economies.
That year, an Individual Partnership Cooperation Programme (IPCP) was signed, conferring upon Colombia the status of NATO global partner. It was the first, and remains at present, the only global partner in Latin America.
In 2021, a new partnership framework called an Individually Tailored Partnership Programme (ITPP) was signed between Colombia and NATO. The ITPP organises Colombia’s partnership with NATO on terms that are individually tailored to the country’s specific security and defence objectives. Presently, Individually Tailored Partnership Programmes (ITPPs) are the main tool that NATO uses to coordinate its cooperation with partners. Colombia was the first partner country to sign an ITPP.
In addition to dealing with irregular warfare, demining was a particular skill that the Colombian military had built over the years. As a tactical defence strategy, armed groups planted mines over vast expanses of Colombian territory, requiring significant demining. For this purpose, the Centro Internacional de Desminado: the International Demining Centre, or CIDES, was created in the Tolemaida fort in central Colombia, one of the main military complexes of the National Army. The level of excellence of this Centre, the unique skills and knowhow of its people, and the interest of other nations to be trained in this capacity, led to its accreditation as a NATO Partnership Education and Training Centre (PTEC) in 2019. 33 PTECs are hosted by 26 different Allied and partner countries around the world. In May 2022, CIDES hosted the annual PTECs Conference of Commandants for the first time.
What is in the Colombia-NATO ITPP?
The ITPP lays out all aspects of NATO’s collaboration with Colombia in a strategic and goal-oriented way. Based on my conversations with subject matter experts, it sets an agenda of 11 specific areas, each of which contain several milestones as indicators of the implementation: consultation and dialogue, counterterrorism, crisis management, education and training, building integrity, capacity development and interoperability, military interoperability, languages, public diplomacy, cyber-defence and climate change. Based on my conversations with subject-matter experts at the Colombian Ministry of Defence, one could argue that the ITPP between NATO and Colombia is based on four main objectives:
To defend the principles of democracy, rule of law, personal liberties and human rights. It may be easy to forget that NATO is not only a military alliance, but a political alliance as well. Above all, NATO is a community of nations that share common values. Colombia has extolled the very same values throughout its history, in spite of its own challenges to become a better democracy. These shared principles bind Colombia and NATO as part of the same community in an international system in which authoritarianism, populism, disinformation and extreme polarisation are progressively eroding democracies.
To professionalise the Military Forces of Colombia and to strengthen national capacities to address security challenges. As previously mentioned, the Colombian military had to build outstanding capacities to fight criminal and insurgent groups. In this process there were considerable achievements, but also challenges and errors. NATO offers opportunities for Colombia to improve its military standards through closer ties and trusted relationships with some of the most powerful militaries in the world.
To contribute to international order, respecting international law. In line with the first objective, Colombia has consistently promoted a foreign policy based on respect for international law. Throughout history, despite different political leanings and contexts, Colombian governments have tended to support an international order based in norms and the rule of law.
To work towards the integration of gender perspectives in the defence sector, maintaining the highest standards for the protection of human rights, integrity and good governance. This is a key objective which we’ll touch upon again later. Some of the criticisms of the Military Forces of Colombia in recent years are related to corruption and transgressions against human rights. There is still much to do to transform the deeply “masculine” and patriarchal atmosphere in the Colombian military.
Regardless of its partnership with NATO, Colombia maintains the freedom to assume whichever position it deems appropriate regarding all international security affairs, according to its foreign policy priorities. Some voices in Latin America misinterpret or ignore the nature of the relationship with NATO and posit that the partnership erodes Colombia’s liberty of action and clashes with the interest of achieving a unity of Latin American nations. This is not correct, as the partnership is based on a tailored agenda set by the ITPP, which focuses on specific areas that aim to elevate the quality and standards of the Colombian military and increase stability within the country.
NATO is a political-military organisation with more than 75 years of history. It promotes the highest standards in military doctrine, training, defence planning and interoperability between Allies. Through its partnership programme, it shares information, experiences and lessons learned with its partner countries. The ITPP offers a range of programmes and instruments that are ideal for a nation like Colombia to improve its technical capacities in the defence sector. Through the partnership, Colombia can improve its military standards and technical conditions in areas ranging from military interoperability to human rights.
In the case of Colombia, as in other nations in Latin America and the global south, levels of corruption are high, and the lack of transparency from governing bodies is pervasive. Corruption has always been at the centre of political debate, and the defence sector is not immune. Government scandals related to corrupt practices, abuses of power, and nepotism have not been uncommon throughout Colombia’s history.
The Military Forces of Colombia has also been the subject of cases of human rights transgressions and abuse. People continue to criticise the military and reject military-centred approaches to quelling internal conflict due to the “false positives” scandal which emerged in the 2000s, where civilians were killed and dressed as guerrilla fighters to magnify the success of counter-guerrilla operations. The scandal devastated the legitimacy of the military.
One example of how Colombia’s partnership with NATO helps to address corruption and improve the standards and legitimacy of Colombia’s military is the Building Integrity (BI) Programme, a mechanism through which transparency standards can be increased in the defence sector. The programme has an established process: the so-called NATO BI Self-Assessment and Peer Review Process, with a specific step-by-step methodology to assess the conditions of transparency and good governance of defence institutions in nations that voluntarily submit to an evaluation. Colombia joined the BI Programme in 2013, before becoming a global partner. It agreed to submit the Self-Assessment Questionnaire and to be assessed in the Peer Review Process. The process was completed in 2016. In October 2020, the Ministry of Defence decided to participate, for a second time, in the process. On this occasion, it was completed in September 2023 with the official submission of the final report with recommendations by the then NATO Deputy Secretary General to the Colombian Defence Minister during his official visit to NATO Headquarters. The NATO recommendations provide impetus for further reforms.
In a public diplomacy event in Bogota focused on the BI agenda, officers from Colombia and NATO explained how this process had been fruitful for Colombia. By 2016, the Army had created an Office for the Application of Norms for Transparency and Ethics (DANTE), and by 2018, the Joint Command created a similar office, motivating the Air Force and the Navy to create their own offices: OFINT and DELTA, respectively. Specific plans and programmes have been created to include transparency norms in the processes and units of the military. NATO Allies also benefit from these assessments, which collect knowledge about how to address the problems of corruption, good governance and transparency in defence and political sectors.
Through the ITPP, NATO also provides training and education opportunities for the Colombian Forces. As previously mentioned, there are 33 NATO accredited Partnership Training and Education Centres (PTECs) which offer courses ranging from conflict resolution and peacebuilding, to personnel recovery and mountain operations. Members of the Military Forces of Colombia are already being trained in several of them. Between 2019 and 2023, more than 200 Colombian civilian and military officers joined courses on BI, cyberterrorism, strategic communications, gender, crisis management, language and logistics. They are selected based on their trajectory, experience, roles and position within the military so that they can effectively contribute to the mission of the Military Forces on their return. They serve as knowledge multipliers through the Forces, informing their peers and improving their surroundings.
Colombia can also learn a lot from the Alliance in regards to cyber capabilities. In 2024, a Colombian officer participated in NATO’s Coalition Warrior Interoperability Exercise (CWIX). The officer was the first participant from a Latin American country. Since 1999, CWIX has brought together professionals and officers from different backgrounds in Allied and partner countries to improve interoperability with digital and computer systems and platforms. The 2024 edition was NATO’s largest ever cyber exercise, with over 2500 participants on-site, including engineers and operators who tested more than 480 capabilities, ranging from innovative extended reality goggles to battle-tested geospatial situational awareness tools. With cyberspace becoming one of the main domains in contemporary warfare, and cyberattacks looming from a wide variety of actors, it is only natural that Colombia, and all NATO partner countries, will benefit significantly from participation in these exercises. As mentioned before, partnerships are two-way streets, so partner countries benefit from exercises with and access to NATO Allies, and NATO and its members learn from the experiences and input of partner countries.
What is obvious is that, even for a South American country, distant from the North Atlantic area and relatively remote to many of its geopolitical concerns, a partnership with NATO is highly rewarding. This article shared just a few examples of the wider agenda through which the Colombian Military Forces are improving standards and capabilities to adapt to the global challenges of the 21st century and committing to advancing human rights, accountability and transparency. As a political forum, which promotes dialogue and debate between Allies and partners, NATO is essential in an international system that is continuously challenged by authoritarian actors. Having access to this forum, as a global partner, allows Colombia to participate in these important conversations. In sum, Latin Americans should not be concerned that Colombia’s partnership with NATO supports a supposed ‘imperialist’ agenda or provides a bridge for global powers to dominate Latin America. These ideas are demonstrably mistaken. Indeed, other countries in Latin America should look to Colombia’s example, see the benefits of its partnership with NATO, and discuss the advantages of following in Colombia’s footsteps.
Source: NATO Review, Author: Oscar Palma is an Associate Professor at the Faculty of International, Political and Urban Studies and is the head of the NATO-Colombia Insights academic initiative at Universidad del Rosario in Colombia. He holds a PhD in International Relations from the London School of Economics.
GMC Photopress möchte Ihnen hier einen Einblick in die umfangreiche Foto-Mediathek des Zürcher Foto-Journalisten Gerd Michael Müller geben, der in über 80 Ländern auf Reportage unterwegs war.Sehen Sie seine eindrücklichen Bilder auf renommierten Online-Bildagenturen. Wir freuen uns auf Ihr Feedback, was Ihnen am besten gefallen hat.
Micheline Calmy-ReyEveline Widmer-SchlumpfAndré Borschberg and Bertrand Picard, Solar ImpulseChristoph BlocherNelson Mandela’s speach at the Dolder Hotel Frozen Lake St. Moritz and the bright shining Piz Maloja Nelson Mandela’s speach at the Dolder HotelEveline Widmer-SchlumpfBreathtaking panoramic view of the Matterhorn Credit Suisse Headquarter at ParadeplatzBundespräsidentin Karin Keller Sutter The sunlight is coming through the fog over the swiss alps at Rigi-Kulm near Kaltbrunn in Central Switzerland Eveline Widmer-SchlumpfEveline Widmer-SchlumpfThe Swiss Marine has 10 boats Alphorn musicians playing at Zürichs Bahnhofstreet at the swiss national dayThe Swiss Marine has 10 boats in SwitzerlandThe Swiss Marine has 10 boats in Switzerland.Swiss army soldiers walking through BahnhofstrasseAir Engadin Helicopter landing at Furtschella Swiss Alps: Star cook Reto Mathis from Côrviglia Nelson Mandela’s speach as president at the Dolder Swiss astronaut and aviation expert Claude NicollierPiz Palü peak and glaciersBernina Express train trip at the Bernina HospitzLago Bianco on Bernina HospitzBernina-mountain range in the upper EngadinaSwiss Alps: The Matterhorn Peak – Heaven for climbersThe huge indoor pool of the luxury Kronenhof Hotel in PontresinaMore and more japanese and also chinese tourists are visiting the Swiss alpsTicino/Swiss alps: Peoploe taking a fresh bath in the Verzasca River at Lavertezzo in the Verzasca valleyGregor GysiChristoph Blocher at the Micheline Calmy-Rey Mountain restaurant in the Ticino Swiss Alps with a breathtaking view to the Lake Maggiore
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GMC Photopress wünscht Ihnen viele inspieriende Momente im Jahr 2025.