Das Engadin hat nichts an Zauber, aber viele Gäste eingebüsst

Headerbild Rhätische Bahn im Tiefschnee am Bernina Pass

Die Rhätische Bahn schlängelt sich kaum sichtbar durch den Tiefschnee am Bernina Pass. Das war einmal. In den vergangenen Wintern ist viel weniger Schnee gefallen. Bild: GMC/Gerd Müller

Die Sonnen- und Champagner verwöhne Region Oberengadin «steckt in der grössten Krise, die der Schweizer Tourismus je erlebt hat». Für die amtierende Tourismusdirektorin und ex Skirennsportlerin Ariane Ehrat ist die Aufgabe, St. Moritz und das Oberengadin wieder in Hochform zu bringen, eine Herkulesaufgabe.

Ariane Ehrat spricht nicht gern von Krise sondern lieber von einer Zeitenwende. Sie glaubt, dass der Schweizer Tourismus an einem Punkt angelangt ist, ähnlich wie in der Uhrenbranche vor 42 Jahren. Man stehe vor einer der grössten Herausforderungen: Sich im globalen Markt neu zu positionieren. Die starke Abhängigkeit von den schwächelnden Euroländern und die neuen Guidelines im Finanzsektor, die viele treue Kunden vertrieben hätten, «haben uns sehr zugesetzt», sagt Ehrat.

Wichtig sei , dass die Standortentwicklung und die Vermarktung starker harmonieren. Darüber hinaus brauche man neue Reisemotive, auch um die asiatische Kundschaft besser anzusprechen. Denn die einzigen signifikanten Wachstumzahlen verzeichnet man im asiatischen Raum.

Es gelte, die Tradition der Erstklassigkeit mit allen Grand Hotels und der mondänen Infrastruktur aufrecht zu erhalten, aber um so mehr die Einzigartigkeit der Landschaft und die Schönheit der Natur im Oberengadin mehr hervorzuheben. Wichtig sei aber auch, «nicht nur in der Luxushotellerie zu investieren, sondern auch das Drei- und Vierstern-Segment besser zu pflegen».

Eine relative späte Erkenntnis. Zu lange sass man da oben auf dem hohen Ross und kultivierte nur die Jetset-Riege. Das rächt sich nun ein wenig. Doch wie geht es nun weiter? Laut Ehrat müsse sich das Oberengadin noch stärken mit den anderen führenden Alpendestinationen zusammen tun und den Alpenraum noch viel starker zum Mythos machen. Denn die Konkurrenz sei nicht im Inland zu suchen. Es gehe darum, im globalen Markt eine Spitzenposition zu erobern.

St. Moritz: Events Winter 2015/16

  • –29.01.16: St. Moritz Gourmet Festival, St. Moritz
  • –31.01.16: Snow Polo World Cup, St. Moritz
  • 02.16: 2. Night Turf, St. Moritz
  • +14.+21.02.16: 1.White Turf Sonntage, St. Moritz
  • –20.02.16: Cricket on Ice, St. Moritz
  • 03.16: Chalandamarz, ganzes Oberengadin
  • –06.03.16: Freeski World Cup Corvatsch, Corvatsch/Furtschellas Silvaplana
  • –07.03.15: Carving Kurs mit Dani Mahrer, St. Moritz
  • 03.16: 48. Engadin Skimarathon & 8. Halbmarathon, Maloja-Zuoz
  • –20.03.16: Audi Fis Ski Worldcup Finals, St. Moritz
  • –20.03.16: St. Moritz Music Summit, St. Moritz

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Über gmc

1992 gründete der Zürcher Fotojournalist Gerd Müller die Presse- und Bildagentur GMC Photopress und reiste hernach als Agenturfotograf und Fotojournalist in über 80 Länder. Seine Reportagen wurden in zahlreichen Reise- und Spa-Magazinen publiziert. 2021 publizierte er Auszüge aus seinem Buch Highlights of a wild life -Metamorphosen politischer und ökologischer Natur.

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