Auszug aus dem Buch des Fotojournalisten Gerd M. Müller
Auszug aus der noch unveröffentlichten Autobiografie «DAS PENDEL SCHLÄGT ZURÜCK!» des Zürcher Fotojournalisten Gerd Michael Müller
VORWORT
Das Buch des Zürcher Foto-Journalisten Gerd Michael Müller nimmt Sie ab den wilden 80er Jahren mit auf eine spannende Zeit-reise durch 30 Länder und 40 Jahre Zeitgeschichte mit Fokus auf viele politische Vorgänge in Krisen-regionen rund um den Glo-bus. Er beleuchtet das Schicksal indigener Völker, zeigt die Zerstörung ihres Lebensraumes auf, rückt ökologische Aspekte und menschenrechtliche Schicksale in den Vordergrund und analysiert scharfsichtig und gut informiert die politischen Transformationsprozesse. Müller prangert den masslosen Konsum und die gna-denlose Ausbeutung der Ressourcen an, zeigt die Auswirkungen wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Prozesse in einigen Ländern auf und skizziert Ansätze zur Bewäl-tigung des Klimawandels. Pointiert, hintergründig, spannend und erhellend. Eine gelungene Mischung aus globalen Polit-Thrillern, gehobener Reiseliteratur, gespickt mit sozialkritischen und abenteuerlichen Geschichten sowie persönlichen Essays – den High-lights und der Essenz seines abenteuerlich wilden Nomaden-Lebens für die Reportage-Fotografie eben. Es erwartet Sie eine Reise durch die epochale Vergangenheit und metamorphorische Phasen vieler exotischer Länder rund um den Globus. Nach der Lektüre dieses Buchs zählen Sie zu den kulturell, ökologisch sowie politisch versierten Globetrotter. Der Autor publizierte Hunderte von Reportagen in deutschsprachigen Tageszeitungen und Magazinen.
Aziz Pahad war von Mandela 1994 als stellvertretender Aussenminister von 1999 – 2008 tätig. Zuvor sammelte er für Mandelas Wahlkampf Spendengelder und erhielt auch von Gadaffi ca. 15. Mio. Der lybische Diktator unterstütze auch Tabo Mbeki. Doch dieser wollte Gadaffis Wunsch „König eines geeinten Afrika“ zu werden nicht nachkommen und versagte ihm die Unterstützung, was dazu führte, das Gadaffi sich so rächte, als dass er Jacob Zuma als nächsten Präsidenten kaufte und ihm zur Wahl zum südafrikanischen Staatsoberhaupt verholf.
Durch die jahrzehntelangen Beziehungen zum ANC plante Gadaffi, im Schlimmsten Fall einen Rückzugsort und Stützpunkt im Ausland zu haben von wo aus der Konterrevolution starten konnte. Und dazu hatte er ein Teil seinen unvorstellbaren Vermögens von ca. 150 Milliarden Dollar (Forbes) am 26.12.2010 nach Johannesburg fliegen lassen. Die Maschine landete direkt auf dem am 2. Weihnachtstag verwaisten Militärstützpunkt Waterkloof. Angeblich gab es insgesamt 179 solcher Flüge von Tripolis, die allesamt von Militärpiloten ausgeführt wurden. Auch die Flugdaten wurden gelöscht, nach jeder Operation.
Angeblich war allein der Wert der Fracht am 26. Dezember 2010, die in ICRC Halbmond beschrifteten Containern mit lybischem Dialekt aus Syrte beschriftet ca. 12,5 Mia. US Dollar wert. Nebst Bergen von Bargeld auch Tonnen von Gold und Diamanten. Der Serbe George Darmanovitch, ein als Zumas Handlanger bekannter Secret Service Agent fotografierte die Sendung bei der Ankunft in Johannesburg und bestätigte Rechercheuren, dass das Geld mit Lastwagen vom «ANC» abgeholt wurde. Er war offensichtlich ein wenig zu lautselig über den Inhalt und Umfang der Fracht. Jedenfalls wurde Darmanovitch kurze Zeit später in Belgrad, wo er seine Familie traf auf offener Strasse erschossen wurde und seine beiden Killer fand man hernach ebenfalls nur noch alsLeichen. Das war also eine Nummer zu gross für Darmanovitch und seine Mördergewesen.
Ab diesem Zeitpunkt verschwanden Gaddafis Milliarden irgendwo in Südafrika und nur wenige wissen, wo sie sind. 2012 kamen die ersten Gerüchte auf, dass beträchtliche Vermögen des toten Diktators in Südafrika sind. Daraufhin kontaktierte die lybische Übergangsregierung den Tunesier Eric Goaied, der ein enger Freund Gaddafis war. Er sollte in Südafrika nach den verschwundenen Vermögenswerten suchen. Unter anderem auch, weil die neue Regierung eine Armee aufbauen und dazu über 200 Kampfhelikopter und G5 sowie anderes Kriegsmaterial für gut fünf Milliarden beschaffen musste, aber kein Geld hatte.
Als die lybische Regierung, namentlich Taha Buishi den hohen Finderlohn (von 10 Prozent also 1, 25 Mia. Dollar) für die Rückführung der Gaddafi-Vermögen bestätigt hatte, lockte dies ein paar Schatzsucher auf den Plan, die sich diesen Deal nicht entgehen lassen wollten. Der Tunesier Goaied kontaktierte in Südafrika seinen Freund Johan Erasmus, ein ehemaliger Agent des Appartheid-Regimes und schillerndem Waffenhändler mit guten Kontakten zu Waffenkonzernen wie „Denel“ in Südafrika aber auch in Lybien.
Auch Darmanowitch war bei dem Kriegswaffen-Deal dabei. Er war es ja, der den Lybiern verriet, dass sich Teile ihres Volksvermögens hier befände. Er sandte auch Fannie Fondse, dem damaligen Chef einer Sondereinheit des «ANC» Secret Service und einer speziellen Söldnertruppe, die zum Schutz Gaddaffis in Lybien völkerwiderrechtlich tätig war, zu. Beim Aufstand mussten die Söldner schliesslich Hals über Kopf fliehen. Er kannte auch Darmanovitch und erhielt von ihm die Fotos mit den Containern.
Als Taha Buishi, der lybische Gesandte den ehemaligen Sicherheitschef des «ANC» Tito Maleka kontaktierte und den «ANC» beschuldigte, sich das Gadaffi-Vermögen angeeignet zu haben, ging dieser mit seinem Freund Dr. Jackie Mphaphudi, der Winni Mandela gut kannte und Mandelas Tochter Zondwana Gadaffi Mandela behandelte zu Jacob Zuma, um nach den verschwunden Miliarden zu Fragen. Dieser antwortete: Er sei zwar der Präsident Südafrikas, „dies ist aber die Sache des Finanzministers Matthew Esposa“.
Dann kam es zu einem weiteren Treffen hochrangiger «ANC» Mitglieder zur Thematik Lybien-Gelder, die Jackie Mphaphudi protokollierte. Schliesslich organisierte Jackie auch ein Treffen zwischen Taha Buishi, dem lybischen Regierungsvertreter und dem südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma auf dessen Anwesen in Khandla bezüglich der 12,5 Millarden Dollar die Gadaffi 2010 nach Südafrika verfrachtete.
Also wussten Zuma, Esposa und einige andere «ANC» Spitzen von dem Geld, doch beschieden sie den lybischen Gesandten, dass erst ein formelles Gesuch der Lybischen Regierung vorliegen müsse, um welche Werte es gehe. Und dieses Gesuch müsste von einer stabilen Regierung legitimiert und durch die Unterschriften des amtierenden lybischen Premierminister, dem Finanzminister und dem Gouverneur der Nationalbank als auch vom Leiter der Rückführungsbehörden unterzeichnet werden. Mit dem lybischen Mandat und dem Glauben, der Südafrikanischen Regierung zu dienen, will das Team um Tito Maleka nicht nur den «ANC» vom Schmutz befreien und der Staatsplünderung einen Riegel vorschieben, sondern dem lybischen Volk das Geld zurück zu geben.
Mohammed Dschibril, Premierminister Uebergangsregierung Lybien 2011, traf sich mit Zuma und wollte ihm klarmachen, Gaddafi zum Rücktritt zu bewegen. Das klappte nicht. Doch im Frühling flog Zuma nach Lybien, danach ruft Zuma Dschibril für Treffen mit Zuma und Phosa an, doch dann geriet alles ausser Kontrolle: Offensichtlich gab Gaddafi Zuma Geld, damit er an der Macht bleibt und Zuma ihm Gaddafi bei der Flucht aus Lybien helfen könnte. Matthey Phosa leitete als Schatzmeisterdie Operation, Gadaffi und sein Vermögen ausser Land zu schaffen.
Beide Teams kommen zum selben Schluss, dass Phosa die Schlüsselfigur sei. Er wollte einen Teil der Provision. Fannie hat den Beleg für„die Provisionzahlung“. Phosa machte also seinen Anspruch auf einen Teil des Geldes geltend. Das machte er auch Titos Team klar, die mittlerweile Taha Buishi in Lybien ausgebootet hatten. Als wäre dies nicht schon spannend genug, wird der Schatzsucher-Krimi noch um ein dubioses Kapitel reicher. Denn Gaddafis Finanzminister, Bashir Al Sharkawi, alias Bashir Saleh, ein mittlerweile seit Jahren von Interpol gesuchter Mann läuft noch immer frei in Johannesburg herum, derweil der untergetauchte Sohn Gaddafis, Said, sich auf eine Präsidentschaftskandidatur im unbekannten Exil vorbereitet. Nachdem ex Gaddafis Bankerin Johannesburg bei einem Attentat verletzt und sein Laptop gestohlen wurde, floh er aus dem Ausland. 2018 wurde Zuma aufgrund der „Staatskoruption im grossen Stil“ zum Rücktritt gezwungen und Lybien versank wieder im Bürgerkrieg.
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