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Kreuzweg im Kreuzfeuer der Religionen: Die Osterprozessionen der Mixteken Indios

Auszug aus dem Buch des Zürcher Fotojournalisten Gerd Michael Müller

VORWORT

Der Zürcher Autor (Jg. 62) reiste als Fotojournalist durch mehr als 70 Nationen und lebte in sieben Länder, darunter auch in Südafrika im Untergrund während der Apartheid. In den 80er Jahren war er Politaktivist bei den Zürcher Jugendunruhen und dann im Autonomen Jugendzentrum (AJZ) tätig. Dann engagierte er sich für wegweisende Wildlife & Oekoprojekte im südlichen Afrika und weltweit. Schon 1993 berichtet Müller über den Klimawandel und 1999 gründete er das Tourismus & Umwelt Forum Schweiz. Durch seine humanitären Einsätze lernte er Nelson Mandela, den Dalai Lama und weitere Lichtgestalten kennen. Sein Buch ist eine spannende Mischung aus Politthriller, Reiseberichten und voller abgefahrenen Geschichten – den Highlights seines abenteuerlich wilden Lebens eben.

In den folgenden Jahren machte ich noch eine längere Reise und einen Segeltörn durch die Windward Islands in der Karibik von St. Lucia und St. Vincent über Grenada bis nach Trinidad und Tobago runter, dann durch den Süden von Mexico nach Oaxaca und Chiapas. Im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca fuhr ich mit einer jungen Malerin ins Hochland nach Zacantepec hoch, um die Mixteken Osterprozessionen zu erleben.

Glanzvoll erstrahlt Mexicos Antlitz, die Wiege archaischer Indio-Hochkulturen. Sowohl die antiken Tempelanlagen als auch die kontrast-reichen, prächtigen Kolonialstädte Oaxaca und San Cristobal de las Casas ragen wie Juwelen aus der schillernden Sierra Madre heraus. In der Heimat der Tzotziles, Tzetales, Chamulas und Lacandonen, geben sich die Ureinwohner in etwa so urtümlich wie Walliser oder Bündner Bergler. Und doch sind diese Kulturen, die Geschichte und die Landschaft der unsrigen nicht gleichzusetzen. Ihre Kulturen sind naturver-bundener, anarchischer, sippenhafter und weitaus spiritueller. Im Hochland von Mexico feiert eines der ältesten Völker Zentralamerikas, die Mixteken, jedes Jahr seine eindrücklichen Kreuzwegprozessionen. Die Zeremonie stellt eine seltsame Symbiose des Christentums und der Götterwelt der Mixteken dar. In tiefster Religiosität verehren die Indios sowohl Jesu Christi und Maria Jungfrau, die Virgen de Guadaloupe, als auch ihren charismatischen Helden Rey Condoy, der sie vor der Vernichtung und Unterdrückung bewahrte.

Von 200 bis 900 n. Chr. Herrschten in der Tempelstadt Monte Alban die Zapoteken über ganz Zentralamerika. Aus unbekannten Gründen verliessen sie die nahe Oacaxa gelegene Hochburg, welche in der Zeit danach von den Mixteken besetzt wurde. Ich verbrachte einige Tage in Oaxaca, einer prächtigen Kolonialstil-Stadt und besichtigte die imposanten Kultstätten wie Mitla, Zaachila und Yagul. Zurück in der pittoresken Kolonialstadt, auf dem Weg, meine Wäsche abzuholen, blickte ich zufällig in einen Hinterhof rein, in dem eine Frau mit langen, gekrausten Haaren an einer eigentümlichen Maschine stand und eine Arbeit verrichtete, die mich neugierig machte. Sie bemerkte meine Anwesenheit und rief mich zu sich rein, worauf ich sah, was sie tat. Sie stand vor einer uralten, französischen Lithografie-Anlage aus dem frühen 19. Jahrhundert und bedruckte gerade ein paar Lithos. Unverhofft war ich in das Atelier des berühmten oaxacenischen Malers Tamayo reingelaufen. Wir kamen miteinander ins Gespräch und das über zwei Stunden lang. Sie hiess Marcela und erzählte mir, dass sie über Ostern in die Berge zu den Indios und ihren Prozessionen über die Osterfesttage fahre, weil sie einem Lehrer Schulbücher bringen wolle. Das hörte sich verlockend an und beflügelte mich, denn ich wollte schon immer zu den Indios, für die ich seit meiner Kindheit durch die Winnetou Filme ein Faible hatte. Er war das Vorbild in meiner Kindheit, die Apachen meine Inspiration.

Also schloss ich mich Marcela Vera umgehend an und so fuhren wir am nächsten Morgen mit dem öffentlichen Bus in die Berge nach Zacantepec auf fast 3000 Meter Höhe. Die zehnstündige Fahrt war abenteuerlich und sehr beschwerlich. Die ganze Zeit oben am Griff festhaltend, stand ich zwischen Säcken, Hühnern und am Boden sitzenden Kindern, ständig hin und her schaukelnd eng an die anderen Passagiere und Marcela gepresst, da sich der Bus über eine enge Geröll-Passstrasse mit grossen, tiefen Löchern fauchend in die Berge hochschraubte. Zwei Mal Rast gab es aufgrund der beiden Reifenwechsel. Als einziger Gringo im Bus überragte ich die Indios immerhin um eine Kopfhöhe und so konnte ich nicht nur das Schaukeln der Fahrgäste sehen sondern auch stundenlang ungeniert ihre zerfurchten Mimiken und lebendigen Gestiken einprägen. In Zacantepec endete die Strasse. Hier beginnt das Reich der Söhne und Töchter Rey Condoys.

Das war eine einzigartige Erfahrung, als einziger Weisser und Ausländer unter den Mixteken Indios an ihrer Kreuzweg-Prozession durch die Berge auf fast 3000 Metern teilzunehmen. Vor dieser Reise habe ich drei Monate lang vier Stunden täglich Spanisch gelernt, aber die hiesige Indio-Sprache verstand ich gar nicht. Umso eindrücklicher war die Prozession, von der ich versteckt Fotos machte und dann bei der 7. Station des Kreuzzugs, bei der Wiedervereinigung von Jesu Christi und Maria Jungfrau von den Indios mitten ins Zentrum der Prozession geholt wurde und einen der drei vor den Weihrauch-Gefässen niederknieenden Bannerträger sein durfte.

Glanzvoll erstrahlt Mexicos Antlitz, die Wiege archaischer Indio-Hochkulturen. Sowohl die antiken Tempelanlagen als auch die kontrast-reichen, prächtigen Kolonialstädte Oaxaca und San Cristobal de las Casas ragen wie Juwelen aus der schillernden Sierra Madre heraus. In der Heimat der Tzotziles, Tzetales, Chamulas und Lacandonen, geben sich die Ureinwohner in etwa so urtümlich wie Walliser oder Bündner Bergler. Und doch sind diese Kulturen, die Geschichte und die Landschaft der unsrigen nicht gleichzusetzen. Ihre Kulturen sind naturver-bundener, anarchischer, sippenhafter und weitaus spiritueller. Im Hochland von Mexico feiert eines der ältesten Völker Zentralamerikas, die Mixteken, jedes Jahr seine eindrücklichen Kreuzwegprozessionen. Die Zeremonie stellt eine seltsame Symbiose des Christentums und der Götterwelt der Mixteken dar. In tiefster Religiosität verehren die Indios sowohl Jesu Christi und Maria Jungfrau, die Virgen de Guadaloupe, als auch ihren charismatischen Helden Rey Condoy, der sie vor der Vernichtung und Unterdrückung bewahrte.

Von 200 bis 900 n. Chr. Herrschten in der Tempelstadt Monte Alban die Zapoteken über ganz Zentralamerika. Aus unbekannten Gründen verliessen sie die nahe Oacaxa gelegene Hochburg, welche in der Zeit danach von den Mixteken besetzt wurde. Ich verbrachte einige Tage in Oaxaca, einer prächtigen Kolonialstil-Stadt und besichtigte die imposanten Kultstätten wie Mitla, Zaachila und Yagul. Zurück in der pittoresken Kolonialstadt, auf dem Weg, meine Wäsche abzuholen, blickte ich zufällig in einen Hinterhof rein, in dem eine Frau mit langen, gekrausten Haaren an einer eigentümlichen Maschine stand und eine Arbeit verrichtete, die mich neugierig machte. Sie bemerkte meine Anwesenheit und rief mich zu sich rein, worauf ich sah, was sie tat. Sie stand vor einer uralten, französischen Lithografie-Anlage aus dem frühen 19. Jahrhundert und bedruckte gerade ein paar Lithos. Unverhofft war ich in das Atelier des berühmten oaxacenischen Malers Tamayo reingelaufen. Wir kamen miteinander ins Gespräch und das über zwei Stunden lang. Sie hiess Marcela und erzählte mir, dass sie über Ostern in die Berge zu den Indios und ihren Prozessionen über die Osterfesttage fahre, weil sie einem Lehrer Schulbücher bringen wolle. Das hörte sich verlockend an und beflügelte mich, denn ich wollte schon immer zu den Indios, für die ich seit meiner Kindheit durch die Winnetou Filme ein Faible hatte. Er war das Vorbild in meiner Kindheit, die Apachen meine Inspiration.

Also schloss ich mich Marcela Vera umgehend an und so fuhren wir am nächsten Morgen mit dem öffentlichen Bus in die Berge nach Zacantepec auf fast 3000 Meter Höhe. Die zehnstündige Fahrt war abenteuerlich und sehr beschwerlich. Die ganze Zeit oben am Griff festhaltend, stand ich zwischen Säcken, Hühnern und am Boden sitzenden Kindern, ständig hin und her schaukelnd eng an die anderen Passagiere und Marcela gepresst, da sich der Bus über eine enge Geröll-Passstrasse mit grossen, tiefen Löchern fauchend in die Berge hochschraubte. Zwei Mal Rast gab es aufgrund der beiden Reifenwechsel. Als einziger Gringo im Bus überragte ich die Indios immerhin um eine Kopfhöhe und so konnte ich nicht nur das Schaukeln der Fahrgäste sehen sondern auch stundenlang ungeniert ihre zerfurchten Mimiken und lebendigen Gestiken einprägen. In Zacantepec endete die Strasse. Hier beginnt das Reich der Söhne und Töchter Rey Condoys.

Nun hielt ein Padre vor einer Statue der Virgen de Guadaloupe, der schwarzen Maria Jungfrau, eine pastorale Rede im hiesigen Indio-Dialekt. Doch faszinierender waren all die vor Ehrfurcht geprägten Indio-Gesichter unter ihren bunten Rebozas, den Schals, die sie als Kopfbedeckung und über die Schultern geschlungen, trugen. Das spärliche Kerzenlicht, die Kopal-Weihrauchschwaden und das am Boden ausgebreitete, duftende Meer von Fichtennadeln sowie die prächtig kostümierte Honoratoren mit den silberbeschlagenen Stöcken als Insignien ihrer Würde, verwandelten das Kirchenschiff in eine sehr spirituelle und mystische Welt. Die flackernden Kerzen erleuchteten all die ernstenvon Entbehrungen gezeichneten Antlitze. Für einmal schmilzt der Stolz dahin. Die harte Realität kaschierende unkomplizierte, fröhliche und heissblütige Lebenseinstellung weicht der Offenbarung der Nöte und Ängste ihres leidgeprüften Berbauerndaseins.

Bis zu diesem Zeitpunkt hätte ich nie gedacht, Indios in so einer christlichen Pose zu sehen. Ich hatte eine von Winnetou-Filmen geprägte Vorstellung von den Indianern, obschon ich in den USA zuvor den Sioux Indios begegnet bin. Dann ging es los! Die Indio-Frauen schulterten die Virgen de Guadaloupe und die Männer eine Jesus Christi Statue auf ihre Schultern, dann zog der ganze Indio-Tross in die Berge hoch. Sie teilten sich in zwei Gruppen auf und ich entschloss mich dem Frauen Fackel- und Kerzenlichterzug anzuschliessen und so kletterten wir die schmalen, rutschigen Pfade hoch. Unterwegs gab es ein paar Kreuzweg-Rituale und bei der Siebten Station versammelten sich die beiden Züge auf einer kleinen Lichtung mit einem Platz um die Bannerträger und den knienden Frauen mit ihren Weihrauchgefässen. Jetzt hielt der Padre wieder eine Ansprache und in diesem Moment riss der Himmel zum ersten Mal vollends auf und die Sonne erschien wie ein göttlicher Bannstrahl auf die kleine Indio-Gemeinde gerichtet, wie wenn dies ihre Zusammenkunft speziell segnen würde. Auch die Gesänge versetzen mich in Trance. Es war aussergewöhnlich diese spirituelle Erfahrung als einziger „Gringo“ und Ausländer unter den Mixteken-Indios zu erleben. Andächtig und überwältigt von diesem authentischen Schauspiel tiefster indigener Glaubensbekenntnisse und ergreifender Emotionen, sind auch wir Teil dieser Welt geworden. Ich verschmolz sozusagen mit ihnen und ihren Ahnen. Dies müssen auch die Indios gespürt haben und schenkten mir ihr Vertrauen und eine Ehrbezeugung.

Als sich aus dem Kreis der Würdenträger einer der Bannerträger herauslöste und auf uns zukam, erschrak ich erst heftig, da ich im Geheimen versteckt Fotos von der Wiedervereinigung von Jesu Christi und Maria Jungfrau machte. Ich bekam Schiss, sie hätten mich beim Fotografieren erwischt und ich würde nun als Sühne-Opfer dargebracht und an einer der Lanze aufgespiesst. Die Furcht war nicht unbegründet, denn in Chiapas wurden schon Touristen umgebracht, die die einheimischen Indios fotografierten. Stattdessen wurde ich als Geste ihrer reichlichen Gastfreundschaft mitten ins Zentrum der Prozession geholt und ich durfte einer der drei Bannerträger sein. Welch eine Geste und Ehre für mich, die mich sehr berührte, wo ich ihnen gegenüber vorerst abgründig kritisch war! Ich war echt gerührt! Auf vielen weiteren Reisen zu den Urvölkern rund um den Globus stellte ich immer wieder fest, dass ich einen besonderen spirituellen Draht zu den Indigenen habe und offensichtlich auch über telepathische Fähigkeiten verfüge, mich über Sprachbarrieren hinweg, verständigen zu können.

Nunmehr vereint, bestreiten Frauen und Männer gemeinsam die restlichen sieben Kreuzwegstationen bis zur Abnahme des geschnitzten Heiligenbildes auf dem Zocalo. Der Grablegung und Messe folgtdann die gotteslästernde Verbrennung Jesu Christi. Verehrt werden jetzt wieder die Götter und Ahnen nach traditioneller Art. Nach aztekischer und mixtekischer Auffassung muss göttliche Autorität erworben werden, erklärt uns der Lehrer der Dorfschule von Zacantepec. Die Üeberlieferung besagt, dass Nanauatzin, der den Sprung ins Feuer gleich beim ersten Mal wagte, so zur Sonne wurde, während der ihm nachstürzende Teciciztecatl nur zum Mond gereichte. Eines scheint klar, dass der christliche Gott einer der vielen Götter in der Indiowelt ist. Daher sei an dieser Stelle die Frage gestattet, ob es wirklich eine Rolle spielt an welchen Gott, Glauben oder an welche Götter und Dogmen man glaubt? Ist Allah besser als Gott und sind nun die Sunniten, Shiiten, Wahabiten oder Alewiten auf dem richtigen Pfad? Die Christen oder Buddhisten erleuchteter? Zurück zu den Indios. Wenigsten hier findet kein von Menschen ausgerufener „Heiliger Krieg“ statt. Den überlassen die Indios lieber den Göttern.

Umso mehr öffnete ich mich nun den Indios gegenüber und verfiel in den folgenden Tagen und anderen abgefahrenen Prozessionen öfters wieder Mal in Trance bis zur Ekstase geratend, und das ganz ohne die Nanacatl-Pilze oder andere Drogen wie Mescalin. Nur mit einer halben Flasche Mezcal Schnaps pro Tag, mit der ich die Rache Montezuma’s, also die Magenverstimmung beruhigte. Und infolge des Nahrungsmittelmangels und der Höhe wirkte sich der Alkoholpegel besonders gut auf die rauschartigen Trancezustände aus. Da gab es keine Sprachbarrieren mehr und das universell Verbindende überwand alle kulturellen Grenzen. Dank der jungen Malerin Marcela Vera aus dem Atelier des berühmten mexikanischen Malers Tamayo erfuhr ich mehr und mehr über die Geschichte und Identität der Mixteken. Fortan haben mich die Ureinwohner auf allen Kontinenten besonders interessiert, um nicht zu sagen, magisch angezogen.

Bei den Indio-Aufständen und Friedensverhandlungen in Chiapas    

10 Jahre nach meiner ersten ausgedehnten Reise durch Mexico kehrte ich als Journalist nach Mexico zurück, als 1994 als in Chiapas die Indio-Aufstände eskalierten und die Soldaten der mexikanischen Armee in die Region der sechs Dörfer und in San Cristobal de las Casas einmarschierten, um die «MARCOS»-Rebellen zurückzudrängen und den Indio-Aufstand zu zerschlagen. Die sechs Buchstaben «MARCOS» waren die Anfangsbuchstaben der sechs aufständischen Indio-Kommunen in der Umgebung um San Cristobal. «M»argaritas, «A»ltimirano, «R»ancho, «N»uevo, «C»omitan, «O»cosingo und «S»an Cristobal. Zehn Kilometer weiter, liegt San Juan Chamula, dem Dorf der traditionsverhafteten Chamulas, wo am 1.1.1994 der Aufstand begann. Daraus ergab sich der als Anführer bekannte uns stets verhüllte «Subcomandante Marcos». Das Juwel und der Kristallisationspunkt der chamulenischen Glaubenswelt, wo Gott und die Götter verschmelzen, Christus vom Kreuz gestiegen ist, um als Sonne wiederaufzuerstehen, ist eine barocke Dorfkirche aus dem 17. Jahrhundert. Dort fuhren wir an Panzern und Strassensperren vorbei, am Himmel kreisten Militärhubschrauber und überall waren Soldaten und Truppenbewegungen zu sehen. In Ocosingo flogen uns in dieser Zeit, als ich mit einer Ernährungsberaterin für Säuglinge der UNO-Hilfsorganisation (DIF) vor Ort war, die Kugeln nur so um die Ohren und wir hatten Glück, dass uns davon keine traf und nur Einschuss-löcher in den Häuserwänden zurück blieben.

Der Chiapas-Aufstand wurde vom «Ejercito Zapatista de Liberacion Nacional» (EZLN), einer sogenannt linksradikalen Bewegung ausgelöst, die sich gegen neue staatliche Auflagen im Bundesstaat Chiapas auflehnte und der mexikanischen Revolution sehr ähnelte. Die Maya-Indios litten unter dem Freihandelsabkommen der Globalisierung und der rassistischen Politik in der mexikanischen Verwaltung und dagegen wollten sie sich wehren, weil sie unterdrückt und von der Teilnahme am politischen Prozess ausgeschlossen wurden. Der Konflikt begann als im Januar 1994 eine EZLN-Offensive vier Städte rund um San Cristobal de las Casas besetzte, worauf das mexikanische Militär die Situation vor Ort mit Gewalt und Unterdrückung beenden sollte und dabei auch Foltermethoden einsetzten. 2001 machten die Zapatisten unter der Führung von MARCOS einen Marsch von Chiapas nach Mexico-Stadt und am 1. Januar 2003 nahmen sie San Cristobal de las Casas ein. Erst danach setzten sich mehr und mehr NGOs für Friedensverhandlungen ein und übten Druck auf die Regierung aus. Letztlich hat sich das Schicksal der Indio-Gemeinschaften aber nicht viel zum Guten gewendet. 

Nachdem ich diesem brandgefährlichen Ort entflohen war, erlebte ich in Chiapas noch ein schweres Erdbeben und in Yucatan einen turbulenten Hurrikan. Also Mexico hat wirklich nicht mit Eindrücken gespart. Das war schon immer ein höllisch heisses Land, mal ganz abgesehen von all den Drogenkartellen, die sich damals gerade bekämpften. Eindrücklich war die Flussfahrt durch den Sumidero-Canyon, an dessen glitschigen bis zu 1000 Meter hohen Felswänden sich geübte Kletter über den Köpfen gefrässiger Krokodile emporziehen und auch schon dutzende Geier auf ihre Opfer warten. Auch die nebelverhangenen Täler und zauberhaften See- und Flusslandschaften Lago Monte Bellos an der guatemaltekischen Grenze und die wildsprudelnden Kaskaden von Agua Azul zählten zu den Highlights dieser Reise. Soviel zu Mexico. Nun geht es weiter nach Kuba, ins sozialistische Zucker- und Tabakparadies in elenden Zeiten.

Als ich mit Mitarbeitern des «DIF-Ernährungsprogrammes der UNO in einem Indio-Dorf war, pfiffen uns plötzlich die Kugeln um die Ohren und wir mussten ins Innere flüchten, worauf es minutenlang zu einem Schusswechsel rund um das Dorf kam. Nach stundenlangem Abwarten brachen wir dann im Schutz der Dunkelheit auf und verschwanden von Ocosingo.

Auf dieser Mexico-Reise gab es noch einen Hurrican in Yucatan, der uns mächtig durchschüttelte aber nichts im Vergleich zu dem schweren Erdbeben an der Pazifikküste bei Huatulco, das mich zwar verschonte, aber nachhaltige Spuren hinterliess. Ich blieb unverletzt, obschon grosse Betonbrocken runterflogen. Aber ich hörte beziehungsweise spürte noch monatelang zu Hause jedes Vibrieren der Tramschienen in 200 Meter Entfernung. Es war als hätte man hochaktive Seismographen in meinem Hirn installiert, die die geringste Erschütterung registrieren.

Höllentrip in Kolumbien im Dienste der Swissair

Und dann flog ich nach Kolumbien und traf in Bogota meinen Berufskollegen Hans-Jörg Egger vom Airport Magazin. Von Bogota flogen wir in alle Richtungen. Nach Letiza im Dreiländereck im Süden des Landes am Amazonas, nach Cartagena in die Kolonialperle, nach Cali, damals die Drogenhochburg vn Pablo Escobar. Dann nach Villa Vicencio und zur Karibikinsel San Andres hoch, die vor der Küste Nicaraguas liegt. Ein recht ambitioniertes Programm in einer woche und das ging nur, weil wir jeweils so 15 Minuten vor Abflug der Maschine beim Flughafen eintraffen. Das klappte bestens, nur beim letzten Flug nach Equador, der somit wieder ein Auslandflug war, hatten wir nicht daran gedacht, dass das Prozedere ja viel länger dauern würde.

So waren schon alle Fluggäste an Bord, als wir eintraffen. Over, lautete die Message. Hans-Jörg und ich sahen uns entsetzt an und zogen beide unsere Dokumente und zwei Visitenkarten hervor. Die knallte ich auf den Check-in Counter und sagte: „Stop the airplaine, now, immediately“. Und rannte einfach durch das Gate vorbei an den überrumpelten Securities auf das Flugfeld hinaus. Hans-Jörg keuchte neben mir, schliesslich hatten wir viel Kameragepäck im Schlepptau. Ohne dass auf uns geschossen wurde rannten wir dem Flugzeug entgegen, das alle Türen geschlossen hatte und im Anrollen war. Gleichzeig sahen wir ein Treppenfahrzeug auf das Flugzeug zu rasen und der Jet stoppte. Nach einigen Dutzend Metern hatten wir es dann geschafft und durften die Treppe hocheilen, die Türen wurden geöffnet und wir waren an Bord. „Wow, was für eine geile Action“.

Warum die funktionierte und das Flugzeug anhielt, möchten Sie wissen? Tja, die eine Visitenkarte war die des kolumbischen Luftfahrt-Minister und die andere, die des Flughafendirektors. Beide hatten wir interviewt. Und so kam es also, dass für uns zwei Schweizer Journalisten in Kolumbien ein Verkehrsflugzeug auf einem internationalen Flug auf der Rollpiste gestoppt wurde und die Bord-Türen aufgingen.

Da schon unser Boarding recht spektakulär verlief, durften wir auch gleich im Cockpit dieser Maschine abwechslungsweise auf dem dritten Piloten-Sitz Platz nehmen und den Flug nach Quito so erleben. Da wurde mir zum ersten Mal sichtbar bewusst, wie schnell es geht, wenn zwei Verkehrsflugzeuge mit je 700 Stundenkilometern auf einander zurasen. Das konnte ich beim spektakulären Landeanflug in Quito miterleben, als eine von dort gestartete Maschine recht nah und sehr schnell an unserem Cockpit vorbei flog. Erst sah ich nur einen winzigen Punkt, der rasch grösser wurde und ganz schnell an uns vorbei zischte. Noch ein wenig krasser war dann nur noch der Flug mit den Militärmaschinen über die Anden, bei dem ich allerdings ziemlich benommen war.

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Besuch bei den Buschmännern im Okavango Delta

Auszug aus dem noch unveröffentlichten Buch «DAS PENDEL SCHLÄGT ZURÜCKPOLITISCHE & ÖKOLOGISCHE METAMORPHOSEN» des Zürcher Fotojournalisten Gerd Michael Müller

VORWORT

Das Buch des Zürcher Foto-Journalisten Gerd Michael Müller nimmt Sie ab den wilden 80er Jahren mit auf eine spannende Zeitreise durch 30 Länder und 40 Jahre Zeitgeschichte mit Fokus auf mehrere politische und ökologische Vorgänge in Krisenregionen rund um den Globus. Er beleuchtet das Schicksal indigener Völker, zeigt die Zerstörung ihres Lebensraumes auf, rückt ökologische Aspekte und menschenliche Schicksale in den Vordergrund, analysiert scharfsichtig und gut informiert die politischen Transformationsprozesse. Müller prangert den masslosen Konsum und die gnadenlose Ausbeutung der Ressourcen an, zeigt die Auswirkungen wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Prozesse auf und skizziert Ansätze zur Bewältigung des Klimawandels. Pointiert hintergründig, spannend und erhellend. Eine Mischung aus globalem Polit-Thrillern, gehobener Reiseliteratur, gespickt mit sozialkritischen und abenteuerlichen Geschichten sowie persönlicher Essays – den Highlights und der Essenz seines abenteuerlich wilden Nomaden-Lebens für die Reportage-Fotografie. Nach der Lektüre dieses Buchs zählen Sie zu den kulturell, ökologisch sowie politisch versierten Globetrotter.

Unser Aufenthalt in Südafrika neigte sich dem Ende zu, denn mittlerweile hatten wir drei Schweizer Reiseleiter auch unsere Expedition ins Okavango Delta im Nachbarstaat Botswana aufgegleist und waren bereit, mit zwei Landrovern los zu fahren. Als drei weitere Kollegen aus London eintrafen, ging es los auf eine aussergewöhnlich abenteuerliche Reise. Erst fuhren wir von Johannesburg nördlich zum Grenzfluss, der schon eine echte Herausforderung zu Ueberquerung darstellte und nur dank zwei Fahrzeugen und Seilwinden zu bewerkstelligen war. Dann ging es durch die Madikgadikdadi Salt Panels nach Maun und von dort über Kasane weiter zur «3rd Bridge», dann zum Savuti Channel im Moremi Game Reserve und schliesslich gelangten wir bei den Victoria-Fällen an. Das hört sich jetzt ganz einfach an, war aber ein höllisch heisser Trip mit vielen Lehrstücken beim Ueberleben in der afrikanischen Wildnis.

Zum Glück war Johann, ein erfahrener und verlässlicher südafrikanischer Safari-Guide, der uns in die Gefahren und Bush-Erlebnisse einführte. Es war beängstigend in einem kleinen Zelt zu schlafen und ein paar Elefanten vor bzw. über einem stehen zu haben und die Aeste herunter prasselten, als sie über uns in den Kronen frassen.

Der Fotojournalist zu Fuss unterwegs in der Central Kalahari, wo er auch auf grössere Elefantenherden stösst.

Zum Glück hatte unser Guide ein gutes Ohr und den sechsten Spürsinn eingeschaltet und warnte uns eines Nachts mit den Worten. „Die Löwen sind da, kommt schnell her und klettert aufs Dach rauf.“ Also hüpften wir flink wie die Gazellen mit Riesensprüngen zu den Fahrzeugen und dort angekommen geschmeidig hoch und siehe da, schon ertönte das laute Löwengebrüll und ein beachtliches Rudel strich als gleich um unsere Fahrzeuge herum. Da wäre es im Zelt höchst ungemütlich geworden, denn die Raubtiere haben schliesslich von Natur aus einen riesen Hunger und müssen auch noch ihre Babies füttern. In einer anderen Nacht wachte ich auf und musste das viele Bier ausspülen, das wir jeden Abend tranken.

Also suchte ich mit der Taschenlampe aus dem Zeltschlitz heraus die Umgebung nach reflektierenden Augen ab, die im Schein der Taschenlampe aufblitzen würden. Noch etwas benommen vom Alkohol und der nächtlichen Hitze über 40 Grad sah ich nichts dergleichen und wollte schon raus, da lief ein Flusspferd, das direkt keine zwei Meter vor dem Zelteingang stand und graste, ein paar Schritte weiter und nun sah ich bedeutend mehr von der nächtlichen Umgebung, blieb aber infolge des tierischen Nachbarn vorsichtshalber geräuschlos im Zelt liegen, denn Flusspferde sind die Todesursache Nummer 1 in Botswana.

Endlich eine kleine Umgebungsbeschreibung mit Hinweisen, wo es lang geht

Als wir nach einer Woche staubtrockener Tour bei über 40 Grad (nachts) halb verdurstet endlich bei 3rd Bridge, ankamen, gab es kein Halten mehr, als wir das köstliche Rinsal endlich sahen. Alle stürzten sich wie übermütige Kinder in den Hippo- und Krokodil-Pool rein und planschten fröhlich rum, als gäbe es keine Gefahren. Wir waren damals ziemlich „lucky“, denn normalerweise wimmelt es hier ja von Krokodilen, Flusspferden und anderen gefrässigen Wildtieren. Jahre später zu Gast bei den feudalen Wildlife-Lodges kurvte jeweils ein Motorboot im Kreis um die Schwimmer rum, damit gewiss kein Krokodil oder Hippo in der Nähe der Badenden Gäste tummelt und Fressgelüste entwickelte. Ein anderes Mal musste ich beim Durchstreifen des Bushs einen herannahenden Löwen mit Steinwürfen, Staub aufwirbelnd und wütendem Fauchen sowie gottverdammten Flüchen in die Flucht schlagen. Was genau den Ausschlag für seinen majestätischen Rückzug gab, erfuhr ich nie. Der Puls blieb jedenfalls noch lange in Rekordhöhe. Doch fiel mir ein Stein vom flatternden Herzen.b, erfuhr ich nie.

Dann stiessen wir auf Willy Zingg, einen ehemaligen Schweizer Militärpiloten, der hier in Botswana hängen blieb und zu einer Legende heran wuchs. Nicht nur seine furchtlosen Alligator-Beutezeuge auch seine tollkühne Flugakrobatik war weit herum bekannt war. Er war ein Haudegen wie er im Bilderbuch steht. Wir lernten ihn damals unter höchst dramatischen Umständen kennen. Gerade fuhren wir auf einen der selten anzutreffenden Safari-Trupp im menschenleeren Okavango Delta zu und sahen, zu unserem Schrecken, dass ein mächtiger Elefant den einen Landrover in die Mangel genommen hatte und mit seinem Rüssel kräftig durchrüttelte.

Später erfuhren wir von Willy, dass es dem Elefanten dabei um die Orangen gegangen war. Als nächstes sahen wir einen Mann zum anderen Fahrzeug spurten, der mit diesem dann kurzerhand durchstartete und von hinten in das Hinterteil des Elefanten rein fuhr. Das wirkte bestens! Der Elefant bog mit lautem Trompetengeheul links ab, trampelte dabei aber versehentlich über ein Zelt, in dem eine Frau lag und die er dann bei seiner Flucht an der Hüfte schwer verletzt. Ja, solche oder ähnlich heisse Situationen gab es einige auf diesem abenteurlichen Trip.

Mit den Bushmännern durch die Wildnis der Zentral-Kalahari streifend

Doch wir blieben gottseidank alle verschont. Der helle Wahnsinn! Eine weitere abenteuerliche Situation ergab sich, als besagter Schweizer Safari-Pionier seine Landepiste bei den Tsodillo-Hills, den heiligen Bergen der Khoi-San, die auch als Bushmänner bekannten Ureinwohner der Kalahari fertiggestellt hatte und mit dem San-Oberhaupt einen Rundflug machen wollte. Da bei der Landung das Fahrwerk nicht raus klappen wollte, musste der erfahrene Kampfpilot einen tollkühnen Looping drehen und das Flugzeug überrollen, um dank der Fliehkraft das verklemmte Fahrwerk wieder auszufahren. Das gelang ihm und der erste Bushman, der in den Himmel abhob, war danach zwar etwas aus dem irdischen Gleichgewicht gebracht aber dennoch hell begeistert. Das muss für den Khoi-San in etwa so gewesen sein, wie wenn wir plötzlich mit einer Mondrakete durchstarten würden.

In der Zentral-Kalahari leben damals rund 16‘000 Buschmänner und im gesamten südlichen Afrika schätzt man ihre Zahl auf rund 100‘000. Sie sind meisterhafte Spurenleser, berüchtigte Jäger, begnadete Bogenschützen – und wahre Ökologen. Sie leben nach dem Eros-Prinzip, das alles mit allem verbindet: «Alles gehört Mutter Natur und Mutter Erde. Keiner besitzt etwas. Alles wird geteilt», erklärt mir der junge Khoi-San Suruka die Weltanschauung der San am Fusse der Tsodillo-Hills, der vier heiligen, flüsternden Hügel mit den uralten Felszeichnungen, die ältesten von ihnen sollen über 30‘000 Jahre alt sein, womit wir vermutlich bei der Wiege der menschlichen Zivilisation angelangt wären. Und dann gibt es noch die Höhle der steinernen Pythonschlange, die nach Angaben von Wissenschaftlern vor rund 70‘000 Jahren bearbeitet wurde.

In der Regenzeit hat es hier viel Wasser, sodass der Landrover im Sumpf wäre.

Um dies zu verdeutlichen, erzählen uns die kleinwüchsigen, zähen Menschen mit den kurzen, pechschwarzen Locken und pfirsichfarbenen Hauttönen von der Jagd. Sie bestreichen den Schaft ihrer Pfeile mit einem Gift, das sie aus Raupen gewinnen. Die Dosis des Gifts wird je nach Tier, das erlegt wird, exakt gewählt. Nichts wird verschwendet – nicht einmal ein Tropfen Gift.

Um ihre naturverbundenheit zu verdeutlichen, erzählen uns die kleinwüchsigen, zähen Menschen mit den kurzen, pechschwarzen Locken und pfirsichfarbenen Hauttönen von der Jagd. Sie bestreichen den Schaft ihrer Pfeile mit einem Gift, das sie aus Raupen gewinnen. Die Dosis des Gifts wird je nach Tier, das erlegt wird, exakt gewählt. Nichts wird verschwendet – nicht einmal ein Tropfen des Giftes. So ist das mit allen anderen Dingen ebenso, die Bushmänner und ihre Frauen nehmen nur das, was sie gerade zum überleben brauchen. Graben sie eine Frucht oder ein Gemüste aus dem Boden, schneiden sie sie unten ab und lassen den Rest mit den Wurzeln in der Erde, damit wieder neue Triebe wachsen können.

Die San haben gelernt, auch in den unwirtlichsten und trockensten Regionen der Kalahari zu überleben. Diese Anpassungsfähigkeit wurde aus der Not geboren, wie uns Suruka weiter erzählt: „Als uns die Buren und andere weisse Herren bedrohten, vertrieben und töteten mussten wir in Gebiete ohne Wasser fliehen. Also füllten wir Strausseneier mit Wasser und vergruben sie im Wüstensand. So konnten wir auch da überleben.

Zudem kennen wir Buschmänner kein Privateigentum, weder Zäune noch Grenzen. Unser Lebensrhythmus ist auf die Wanderung der Tiere und die Gezeiten abgestimmt und wir leben nach dem Prinzip, dass die Natur allen Menschen gehört und jeder sich nur das nehmen soll, was er braucht. Doch hat man unser Volk während Jahrhunderten wie Freiwild gejagt, vertrieben und getötet. Täter waren sowohl andere afrikanische Stämme als auch die europäischen Kolonialherren unter ihnen die Deutschen.

Im Nordwesten der Kalahari liegt also der grosse Schatz der Khoi-San, sozusagen der „Louvre der Bushmen-Kultur“. Heute führt eine Strasse von Shakawe nach Tsodillo, das Sir Laurence van der Post in seinem Bestseller „Die verloren Welt der Kalahari“ so glänzend beschrieb. Rund um den steil aufragenden Pyramidenhügel „Male“ sind über 6000 Jahre alte Felsmalereien der Buschmänner zu sehen. Seit Juni 2002 zählt diese Kulturstätte zu den UNESCO Weltkulturerben. Die Nebenhügel werden von den San „Female“, „Child“ und „Grandschild“ genannt. Ein wahrlich mystisches Erlebnis hatte ich dann beim Aufstieg zu den uralten Felszeichnungen in den zerklüfteten Felsen. Suruka versuchte mir in seiner Klicklaut-Sprache irgend etwas zu sagen, so in der Art, dass wir auf Wächter stossen würden, vor denen ich mich aber nicht fürchten sollte. Die Wächter waren wohl die beiden Klapperschlangen, die vor unseren Augen quer von einem Felsvorsprung auf den anderen rüber glitten und zwar gleichzeitig von zwei Seiten. Wäre ich allein gewesen, wäre ich wohl nicht weitergegangen. Mit Suruka fühlte ich mich sicher und durfte mit ihm die magischen, uralten Felsmalereien bestaunen. 12 Jahre später sah ich einen Film auf dem britischen TV-Sender «BBC» bei dem Suruka wieder auftauchte und die Filmcrew eben zu den Tsodillo-Hills führte, wie mich damals.

Das Okavango-Delta ist ein einzigartig schillerndes ja geradezu überirdisches Naturparadies und ein Tierreich, solange der Mensch aussen vorbleibt. Dies ist der Regierung in Botswana, einem der reichsten afrikanischen Ländern, dank den reichhaltigen Diamentenvorkommen gut gelungen. Sie hat die Vorteile des nachhaltigen Safari-Tourismus früh erkannt und gefördert und viele grosse Gebiete unter Schutz gestellt. Ich bin im Laufe der 90er Jahre mehrfach ins Okavango-Delta gereist, dann aber schon eher auf luxuriöse Art und Weise mit Besuchen in den teuersten Luxus-Lodges von «Wilderness Safari».

Auf der Pirschfahrt mit dem M’koros, dem Einbaum-Boot, in dem die Tswanas auch zwei ausgewachsene Rinder transportieren können, staken wir durchs dichte Schilf an den Flusspferden, Wasserbüffel und Krokodilen vorbei zum Jao Camp. Es ist, als würde man auf einem Seerosenblatt über die spiegelglatte Wasseroberfläche durch das dichte Schilf gleiten, da der Bootsrand der M’koros nur wenige Zentimeter aus dem Wasser ragt. Ein mulmiges Gefühl. Öffnet ein Hippo sein riesiges Maul, könnte man mit dem M’koros wie in einen Tunnel hineinfahren. Doch blieb uns dieses Schicksal dank der Vorsicht des aufmerksamen und kundigen Stakers erspart.

Als der Autor vor 1986 das erste Mal im Okavango-Delta war, war dieses komplett ausgetrocknet und hatte nur wenige Wasserlöcher. Mit den traditionellen Fortbewegungsmitteln den M’koros kam man nicht sehr weit. Beim zweiten Besuch war es gerade umgekehrt. Seit 46 Jahren wurde das Delta in der Senke Afrikas nicht mehr so stark geflutet. Ein Fortkommen mit 4×4 Fahrzeugen war in vielen Teilen des Okavango Deltas rund um Moremi und Chief Island unmöglich. Was war passiert? Jao Game Ranger Cedric Samotanzi kennt die Antwort: „Nach tektonischen Verschiebungen kam zum ersten Mal das Wasser auch wieder durch das unterirdische Geflecht in den Lynanti und Savuti-Channel zurück“, so erklärte und Cederic das Phänomen Wüste unter Wasser.

Statt auf ausgetrockneten und staubigen Sandpisten zwischen kargem Buschwerk herumzukurven und nach Wildtieren zu spähen, fuhr der Landrover meilenweit auf den halbwegs erkennbaren Sandpisten durch riesige Seen, das Wasser immer bis zur Tür hochquellend und immer einer leichten Strömung ausgesetzt. Der erfahrene Game Ranger lotete alle Grenzen des Machbaren mit seinem 4×4 aus, bevor wir endgültig aufgeben und aufs M’koro umsteigen mussten. Bei einem steckengebliebenen Fahrzeug zurück zum Camp zu schwimmen, wäre keine gute Alternative gewesen. Gewiss hätte man bald im Schlund eines Nilpferdes oder Krokodiles geendet.

Botswana bietet mit seiner natürlichen Umwelt und unberührten Natur sowie dank den zahlreichen geschützten Reservaten die höchste Wildlife-Konzentration im südlichen Afrika und daher auch spektakuläre Wildtierbeobachtungen. Botswanas grösster Schatz sind die riesigen Diamantenvorkommen, die das Land zu einem der reichsten afrikanischen Ländern machen. „Bereits seit 1990 geniesst der Schutz von Fauna und Flora und die Entwicklung eines ökologisch orientierten nachhaltigen Tourismus höchste Priorität in Botswana, sagte die damalige Direktorin des Tourismusministeriums in Botswana Tlhabolongo Ndzinge. Nahezu Zweifünftel des Landes sind geschützte Naturflächen, die zu den grössten ökologischen Ressourcen der Welt zählen. Botswana hat «Global Codes of Ethics for Tourism» der Welthandelsorganisation «WTO», der den Rahmen für verantwortliche und nachhaltige Entwicklung zu Beginn des 21. Jahrhunderts setzten. Dem fortschreitenden Aufbau von Öko- und Ethnotourismus kommt der schonenden Entwicklung des ländlichen Raums besondere Bedeutung zu: So sind mehr als ein Drittel der in Botswana laufenden 90 Programme im Rahmen der „Community based Developpment projects“ angesiedelt.

Doch das Problem der illegalen Wilderei verschärft sich nun noch durch eine neue Seuche, die infolge des Klimawandels auf die Elefanten zu kommt. Allein 2020 waren in Botswana im Okavango Delta beim Moremi Game Reserve 330 tote Tiere gezählt worden und das rätselhafte Massensterben setzte sich auch 2021 fort. Damals hatten die Behörden Cyanobakterien, auch Blaualgen als mögliche Todesursache ausgemacht. Der «Internationale Tier-schutz Fonds» (IFAW) kommt zum Schluss, dass das Massensterben mit einem beschränkten Zugang zu Frischwasser haben und deren Lebensräume u.a. durch die Viehwirtschaft immer mehr eingeengt werden. Zudem ist das Ansteigen der Cyanobakterien auf den Klimawandel zurückzuführen.

Der unsäglichen Wilderung könnte wohl nur Einhalt geboten werden, wenn China den Import stoppen und die Einfuhrbeschränkungen drastisch kontrollieren und auch konsequent durchsetzen würde. Warum also sollte die internationale Staatengemeinschaft und die Länder Afrikas nicht den Hauptverursacher für das Schlachten zur Verantwortung ziehen und den Druck auf China massiv zu erhöhen, um die chinesische Regierung dazu zu bewegen, im eigenen Land gegen den Elefenbeinhandel rigoros vorzugehen. China allein wäre mit all ihren Uberwachungs- und Erziehungsmassnahmen in der Lage, einen signifikaten Beitrag zur Lösung des Problems beizutragen.

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Zu den Print Reportagen von Gerd Müller über Südafrika:

Aargauer Zeitung: Der neue Feind heisst Kriminalität

Tages Anzeiger: Südafrika steht ein Bombenjahr bevor

Tages-Anzeiger: Alle 40 Minuten wird ein Mensch getötet

Travel Inside: Vom ANC-Aktivist zum Tourismuspromotor

Relax & Style: Ökopioniere und sozial Engagierte

Südostschweiz: Beim Büffel auf den Baum  

Sonntags Blick: Tierparks so gross wie die Schweiz

Reiseplaner: Nächster Halt am Zebrastreifen

On Trip: African Healer (On Trip)

Bei den Kopfjägern und Orang Utans in Borneo

Auszug aus dem Buch des Zürcher Fotojournalisten Gerd Michael Müller

VORWORT

Dieses Buch des Zürcher Foto-Journalisten Gerd Michael Müller nimmt Sie ab den wilden 80er Jahren mit auf eine spannende Zeitreise durch 30 Länder und 40 Jahre Zeitgeschichte mit Fokus auf viele politische Hot-Spots und Krisenregionen. Er beleuchtet das Schicksal der indigenen Völker, zeigt die Zerstörung ihres Lebensraumes auf und rückt ökologische Aspekte und menschenrechtliche Schicksale in den Vordergrund. Er prangert den masslosen Konsum und die gnadenlose Ausbeutung der Resourcen an, zeigt die Schmetterlingseffekte der Hedge Funds und Auswirkungen wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Prozesse auf und skizziert Ansätze zur Bewältigung des Klimawandels. Sein Buch ist eine spannende Mischung aus gehobener Reiseliteratur und globalem Polit-Thriller, gespickt mit abenteuerlichen Geschichten – den Highlights seines abenteuerlich wilden Nomaden-Lebens für die Reportage-Fotografie eben.

Der Orang Utan, auf malayisch der „Waldmensch“, ist seit Mitte der 60er Jahre vom Aussterben bedroht. Trotz internationaler Artenschutzabkommen, damals noch äusserst restriktiven Handelsabkommen und den beiden Rehabilitationsstationen auf  Semengho in Sarawak und Sepilok in Sabah auf der malayischen Insel Borneo sind die nahen Verwandten des Homo Sapiens akut gefährtet. Die Gier nach Tropenholz und Palmöl zerstören ihren Lebensraum, den Primärwald. Durch die Vernichtung ihrer Refugien sind sie heute in kleinen Gruppen isoliert. Bekannt sind die Menschenaffen durch den Schweizer Umwelt- und Menschenrecht-Aktivisten Bruno Manser geworden, der sich vehement für die Ureinwohner des Regenwaldes, die einstigen Kopfjäger, eingesetzt hat und dann spurlos verschwand und möglicherweise von der „Holzmafia“ ermordet wurde, denen er ein Dorn im Auge war.

1996 ging die Reise nach Malaysia zur Feier der 50 jährigen Unabhängigkeit von der britischen Krone und nach der Staatsfeier mit allen asiatischen Staatschefs flog ich nach Borneo und landete in Sarawak. Ziel war es, die Situation der Waldrodung für die Palmölgewinnung und die Lage der Orang Utan, deren Lebensraum zerstört wurde, zu erkunden. Beim Lake Batang Ai» startete ich die Expedition in den Regenwald und mietete einen Führer mit Einbaumboot der mich zu den hier lebenden Iban Headhunters, also zu den Kopfjägern führen sollte. Nach zwei Tagesreisen vom Lake Batang Ai aus mit einem Kanu Flussaufwärts durch das Meer der schwimmenden Tropenstämme, landete ich dann in so einem Langhaus-Dorf. Diese Langhäuser sind auf Stelzen gebaut, bis zu 100 Meter lang und haben einen durchgehenden breiten Gang der zur Längsveranda führt. Im Langhaus ist dann eine Wohnung neben der anderen angereiht. Damit jeder weiss, was der andere der Sippe macht.

Leider war es sehr umständlich, mit den Headhuntern Gespräche über ihre Traditionen und Lebensweise zu führen, da niemand Englisch verstand. Also ging alles nur über Beobachten und eine «Low-level» Kommunikation. Zudem erkrankte ich an Malaria, die mich komplett flach legte. Zwar hatte ich einige «Lariam»-Tabletten geschluckt, aber es ging mir immer noch sehr schlecht. Von Fieberkrämpfen geschüttelt und schachmatt. Nach drei Tagen im «Longhaus» der Kopfjäger herumliegend, fuhr ich mit dem Einbaum retour zu einem Dschungelcamp, das über eine Funkstation verfügte.

Dort versuchte ich mit der Schweiz eine über die Funkverbindung und dem ans Funkgerät gehalten Telefonhörer, mit meiner Familie Kontakt aufzunehmen. Als zu Hause in der Schweiz das Tonbandgerät statt einer Verbindung zustande kam, weil es dort mitten in der Nacht war, sagte ich nur kurz, dass ich mich verabschieden wolle, weil ich die Nacht wohl nicht mehr überleben würde. Danach legte ich mich von weiteren Fieberschüben durchgeschüttelt draussen unter den nächtlichen Sternenhimmel hin. Ich wollte wenigstens im Freien sterben und nicht in der winzigen und stickigen Bretterbude, in der man mich einquartiert hatte.

Was nun geschah war einzigartig und sollte meinen ausgeprägten Realitätssinn fundamental erschüttern. Ob es nur Halunzinationen waren oder ob ich tatsächlich von der Himmelfahrt zurückgeholt wurde, ist mir bis heute nicht klar. Jedenfalls hob mein Astralkörper ab und dann sah ich rein optisch schon die Sterne mit kometenhaft rasender Geschwindigkeit auf mich zukommen und fühlte mich schwerelos in den Orbit hoch gezogen und gleitete sozusagen wie das Raumschiff «Enterprise», das mit Lichtgeschwindigkeit durch den Orbit düste, dem Sternenhimmel entgegen. Aber da die Sterne ja nicht auf mich zukommen können, wurde mir klar, dass ich wohl wie ein Engel abgehoben bin und nun dem funkelnden Firmament entgegen raste, es sei denn, mein fieberndes Hirn treibe seine Mätzchen und hallunzigone Vision mit mir. So oder so die Reise zu den Sternen verlief ebenso spannend wie erleuchtend.

Kurz darauf erscholl ein Schrei und Kreischen in meinen Ohren und ich hörte meine Tochter und ihre Mutter in entsetzten Tönen heulen, verstand aber keines ihrer Worte. „Was zum Teufel wollen die denn hier oben“, dachte ich einen Moment lang und dann beschäftigte mich die Stimme meiner kleinen Tochter so sehr, dass mein Lichtgeschwindigkeit-Flug zu den Sternen jäh an Fahrt verlor und ich eine Schlaufe zurück zur Erde vollzog und mir sagte, dass die Zeit, abzutreten, noch nicht gekommen ist, da es ja zwei Menschen gibt, die mich brauchen. Also schluckte ich noch drei «Lariam»-Tabletten und hatte nun die Dosis für einen Elefanten erreicht, wie mir ein Tropenmediziner einige Tage später sagte. Doch ging es danach langsam wieder bergauf.

Mit Hilfe der Dschungelcamp-Bewohner kam ich nach zwei Tagenwieder auf die Füsse und reiste weiter nach Kota Kinabalu zur Orang Utan Rehabilitationsstation in Sepilok und kam gerade zur rechten Zeit, weil um 11.00 Uhr die Fütterung der Orang Utan von einer Plattform ungefähr zwei Kilometer weiter im Waldesinnern stattfand. Zwei Touristengruppen waren schon vor mir auf dem Holzsteg losmarschiert, der gut zwei Meter über Boden in den Regenwald zur grossen Besucherplattform und den dahinter befindlichen zwei Fütterungsplätze in den Bäumen rein führte.

Als ich mit meinem Teleobjektiv langsam auf die Szenerie zukomme und die jungen Orang Utans auf den Fütterungsplätzen, als auch den ausgewachsenen Orang Utan an dem Drahtseil hängend erkenne, das zwischen den beiden Fütterungsplätzen gespannt war, hörte ich auch die Rufe einzelner Besucher, die den grossen Orang Utan dazu bewegen wollten, sich umzudrehen, da er uns allen nur seinen Hintern entgegen reckte. Die vereinzelten Rufe waren vergeblich. Als Fotograf war ich ebenfalls interessiert, dass der fette Kerl uns sein Antlitz zeigt. So stiess ich ein paar laute Grunzlaute aus, wie ich sie schon gehört hatte und traf offenbar den richtigen Ton. Und siehe da, im Nu drehte sich der Orang Utan um und sah neugierig zu uns rüber. Perfekt: „Ready fürs Foto-Shooting!“ Klick, klick, klick.

Danach sah ich zu, wie die Babies ihre Nahrung bekamen und verschlangen und dann wieder abrupt in den Bäumen verschwanden. Doch wollte ich nach der Fütterung vor den anderen wieder zurück in der Reha-Station sein und machte mich deshalb vor den anderen auf den Rückweg auf dem Steg. Als ich an einem jungen handicapierter Orang Utan, mit einem abgehackten, aber schon verheilten Arm vorbeischleichen wollte, der rücklings auf dem Steg lag und so den Durchgang blockierte, packte er mich am Unterschenkel. Was sollte ich tun? Als ich seine Hand, die mein Bein umklammerte, sachte lösen wollte, packte er mich einfach am Handgelenk, worauf wir beide, der junge Orang Utan und der immer noch fiebernde und verschwitze Fotograf Hand in Hand durch den Urwald bis zur Station liefen. Das war ein herrliches Gefühl. Der Orang Utan hätte mich gleich mit hinauf in die Baumkronen zu seinen Kumpanen mitnehmen können. Das ging zwar nicht, dafür hatte ich aber einen verdammt guten Auftritt in der Reha-Station, als wir immer noch Hand in Hand, wie gute alte Freunde dort eintrafen, um mit dem Stations-Leiter zu sprechen.

Meine Reportage über die «bedrohten» Menschenaffen kam hernach in den Schweizer Medien gut an und nebst sieben Tageszeitungen, die den Bericht abdruckten, publizierte auch der «Brückenbauer» mit Millionenauflage damals die Story mit einem Spendenaufruf, worauf einige zehntausend Franken gespendet wurden und der Orang Utan Reha Station in Sepilok zu Gute kamen. Bekannt sind die Menschenaffen durch den Schweizer Umwelt- und Menschenrecht-Aktivisten Bruno Manser geworden, der sich vehement für die Ureinwohner des Regenwaldes, die einstigen Kopfjäger, eingesetzt hat und dann spurlos verschwand und möglicherweise von der „Holzmafia“ ermordet wurde, denen er ein Dorn im Auge war.

Der Appenzeller Bruno Manser lebte von 1984 bis 1990 auf Borneo, machte Aufzeichnungen über die Fauna und Flora des tropischen Regenwaldes und lernte die Sprache und Kultur der Penan, einer NomadenVolksgruppe auf Borneo kennen und lebte mit ihnen zusammen. 1990 musste er in die Schweiz fliehen, nachdem er von der malaysischen Regierung ausgewiesen und zur „unerwünschten Person“ erklärt wurde. Auch ein Kopfgeld von 50000 Dollar wurden auf ihn ausgesetzt. 1993 beteiligte sich Manser an einer Fastenaktion und. einem Hungerstreik vor dem Bundeshaus in Bern zum Protest gegen den Import von Tropenholz. Im Jahr 2000 reiste er trotz Einreiseverbot und ausgesetztem Kopfgeld vom indonesischen Teil Borneos (Kalimantan) über die grüne Grenze in das malaysische Sarawak zu den Penan und ward nie mehr gesehen. Seither gilt Bruno Manser als verschollen und wurde 2005 amtlich für tot erklärt.

Der Orang Utan, auf malaiisch der „Waldmensch“, ist seit Mitte der 60er Jahre vom Aussterben bedroht. Trotz internationaler Artenschutzabkommen, damals noch äusserst restriktiven Handelsabkommen und den beiden Auffang- und Rehabilitationsstationen auf Semengho in Sarawak und Sepilok in Sabah auf der malaiischen Insel Borneo sind die nahen Verwandten des Homo Sapiens akuter den je gefährtet. Die Gier nach Tropenholz und Palmöl zerstören ihren Lebensraum, den Primärwald. Durch die Vernichtung ihrer Refugien sind sie heute in kleinen Gruppen isoliert. Der Kahlschlag des Regenwaldes vernichtet nicht nur die materielle sondern auch die geistige Existenzgrundlage vieler Naturvölker, weil die Vorstellung der Orang Ulu, Melanau, Kenzah und Kajan-Stämme davon ausgehen, dass ihre Ahnen als Vögel, Insekten oder Tiere in der heimischen Umgebung weiterleben. Somit wird mit jedem Baumschlag das kulturelle Erbe entweiht und erbarmungslos vernichtet. Und der weitaus grösste Bevölkerungsteil in Sarawak, die Bidayuh-Reisbauern glauben an die Symbiose des menschlichen und pflanzlichen Lebenszyklus und glauben daran, dass die Menschen nach ihrem Tod als Wassertropfen auf die Erde zurückkehren, welche die Böden befruchten und Leben spenden.

The timber industry is very activ and destructiv in Borneo and works together with the palm oil industry. © GMC Photopress

Wie sieht die Situation heute aus? Der Lebensraum der Menschenaffen hat sich weiter drastisch reduziert und so ist auch ihr Bestand nicht gewachsen sondern wurde weiter dezimiert. Zwar haben Genomiker an Universität in Zürich kürzlich eine neue Art auf Sumatra entdeckt, den Tapanuli-Orang Utan, deren Refugium in den zerklüfteten Bergen der Region Batang Toru in Indonesien liegt. Ein erschossener Orang Utan in Raja wurde näher untersucht und von den Wissenschaftlern als neue Art eingestuft. Sie wird zugleich aber auch die Art sein, die am schnellsten wieder auf dem Primatenradar verschwinden wird.

Die geschätzten 800 Primaten sind, wie auf Borneo auch hier in Indonesien von Waldrodungen für Palmölplantagen, Zersiedlung und von einem Staudamm-Projekt betroffen. Und nicht nur sie sterben lautlos aus. Auch viele andere Spezies gehen unter. Eine Million Arten sind in den nächsten Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Dies ist das vernichtende Fazit des «Weltbiodiversitätsrates» (IPBES) von 2019. Reptilien und Vögel haben es schwer, aber auch immer mehr Säugetiere sterben aus. 540 Landwirbelarten wurden im 20 Jahrhundert ausgerottet. Die meisten im asiatischen Raum.

Die Schweiz hat gerade eben mit Indonesien ein umstrittenes Wirtschaftsabkommen abgeschlossen und setzt dabei im Abkommen auf «RSPO»-Standards, die in Zusammenarbeit mit Unternehmen, Umweltorganisationen und Hilfswerken entstanden war. Gemäss dem Verordnungsentwurf würden Zertifizierungen nach vier Standards geprüft. Neben dem «Round table on sustainabel Palm Oil» (RSPO), dem «Standard ISCC Plus» (International Sustainability and Carbon Certification) und der sogenannten «POIG» (Palm Oil Innovation Group). Doch damit werden weder die Abholzung noch Staudamm-Projekte gestoppt und auch der Lebensraum der Orang Utan und vieler anderer Spezies ist weiterhin dem Untergang geweiht. Ein Abkommen mit Nachhaltigkeitszielen ist zwar ein kleiner Fortschritt, ändert aber leider nichts an der Tatsache, dass der Raubbau weiter geht und es zu wenig Schutzgebiete gibt, denn der Bedarf an Palmöl ist extrem gestiegen und steigt weiter.

Entsprechend wuchs auch die Anbaufläche, die durch die Rodung des Primärwaldes zustande kam. Seit 2008 ist die Fläche dafür jährlich um 0,7 Millionen Hektaren angestiegen, eine Fläche viermal so gross wie der Kanton Zürich. Und der Bedarf wird sich bis 2050 voraussichtlich nochmals mehr als verdoppeln. Auf der Insel Borneo gehen 50 Prozent der Rodungen auf den Palmölanbau zurück. Im viel grösseren Indonesien sind es auch schon 20 Prozent. Es gibt zwar auch positive Anzeichen der «RSPO»-Zertifizierung, doch das Gros der Betriebe handeln nach dem Prinzip der Ökonomie der Grösse (70 Prozent) und nur ein Drittel werden über Kleinbauern und Kooperativen angebaut, womit das weitere Zerstörungspotential eminent hoch bleibt.

Sechs Prozent aller Tierarten befinden sich auf der Insel Borneo. Seit über 4000 Jahren werden die Regenwälder Borneos von den Indigenen bevölkert. Im Laufe der letzten 50 Jahren wurde knapp die Hälfte des Regenwaldes in Kalimantan, dem indonesischen Teil Borneos abgeholzt. Es gibt Tausende von Landkonflikten von indigenen Gemeinden gegen grosse Holzunternehmen, doch der Staat und die Justiz machen es der Bevölkerung schwer, an ihre Rechte heranzukommen und ihr Land gegen den Raubbau zu verteidigen.

Zwar gibt es seit 30 Jahren eine Konvention zum Schutz der Regenwälder, doch die wurde nie vom indonesischen Parlament ratifiziert und umgesetzt. Ausserdem ist zu beobachten, dass fast alle Politiker entweder ehemalige oder noch amtierende Holzindustrielle in Jakarta sind, wie Norman Jiwan von der NGO «TuK» berichtet. Und von der Palmölindustrie profitieren nur weniger als 30 der reichsten indonesischen Familien. Da die Rechte der indigenen Völker und ihre seit Jahrhunderten ökologisch genutzter Grundbesitz nicht annerkannt sind, kann die Holzindustrie schalten und walten wie sie will, notabene mit den notwendigen Papieren der Regierung.

Die Abnehmer der Holzfirmen sind auch die Eigentümer der Palmölindustrie-Betriebe, die so durch den Raubbau gleich doppelt verdienen, denn nur fünf Jahre nach dem Abholzen des Regenwaldes können schon erste Gewinne aus dem Palmölgeschäft vernbucht werden. Die Kleptokratie in Indonesien kennt keine Grenzen. Die Rechte der Indigenen Völker werden gnadenlos unterminiert, ihr Grundbesitz kaum oder ohne Entschädigung  enteignet. Ist der Urwald einmal gerodet kann die Regierung ihn problemlos als minderwertigen Wald bzw. landwirtschftliche Nutzfläche deklarieren und durch Lizenzen an die Palmölgesellschaften verpachten womit die lokalen Gemeinschaften so für immer ihre Rechte an eigenen Land verlieren. Die internationalen Profiteure nebst den indonesischen Firmen sind global Players wie «Nestle», «Cargill», «Unilever», «Procter & Gamble» usw..

Die Hafenstadt Samarinda an der Mündung des Flusses Mahakam, ideal gelegen um das Die Hafenstadt Samarinda an der Mündung des Flusses Mahakam, ist ideal gelegen um das „Grüne Gold“ nach Übersee zu verschiffen. Das lokale Sägewerk in Samarinda und die Holzfällerfirma sind «FSC»-zertifiziert. Viele streben die «FSC»-Zertifizierungen an und erhalten sie auch, obschon sie ihr Geschäft mit Landraub auf indigenen Gebieten rücksichtslos ausdehnen. Daher kann man den wenigsten Zertifizierungen Glauben schenken. Es ist reine Augenwischerei, darauf vertrauen zu wollen. Denn die Kontrolleure sogenannter Zertifizierungslabels sind private Firmen, die sich die nächsten Aufträge dadurch sichern wollen, dass sie möglichst viel und bedenkenlos zertifizieren, vermeldet die österreichische «Greenpeace-Sprecherin» Ursula Bittner. „Eines der grössten Probleme bei den Kontrollen sind die Akteure im Geschäft. Je lascher die Kontrollen sind, desto mehr Aufträge fliessen den Kontrolleuren zu“. Das führe zu wenigen und ungenügenden Kontrollen, zu Intransparenz, die kaum eine echte Ursprungs-Rückverfolgbarkeit zulassen, moniert «Greenpeace». Die Entscheidungen orientieren sich an der Industrie und der korrupten Politik. Auch Lukas Straumann vom «Bruno Manser Fond» in Basel bestätigt, dass die Korruption in Malaysia und in Indonesien weitverbreitet ist.

Tropisches Regenwald-Sperrholz gelangte so auch zu den Olympischen Spielen in Tokyo und wurden dort über die «Firma Sumitomo Forestry», die der wischtigste Holzlieferant für die Olympischen Spiele in den Stadien dafür gebraucht wurden, die Betonfundamente auszuformen, so .Hanna Heineken, Finanzexpertin von «Rainforest Action Network». Die japanische Regierung musste in der Folge zugeben, dass in allen Olympischen Stadien tropisches Regenwaldholz verbaut wurde, das aus zwielichtigen Quellen und von Firmen kam, die in Landkonflikte, Menschenrechtsverletzungen, Steuerbetrug, Lizenz-Betrug und viele andere Wirtschaftsdelikte involviert waren. Tja und wo ist der Sitz der Olympischen Gemeinde? In der Schweiz, in Lausanne. Und wie weit reicht die Verantwortung des Olympischen Kommitees. Nirgendwo hin. Die scheren sich offensichtlich keinen Deut um nachhaltige Spiele und sollten fortan in die Pflicht genommen werden.

Nun zur Fotostrecke:

Zur Publikationsübersicht nach Ländern

IN EIGENER SACHE: IHR BEITRAG AN HUMANITAERE UND OEKO-PROJEKTE

Geschätzte Leserin, werter Leser

Der Autor unterstützt noch immer zahlreiche Projekte. Infolge der COVID-19 Pandemie ist es aber für den Autor selbst für und zahlreiche Projekte schwieriger geworden. Die Situation hat sich verschärft. Für Ihre Spende, die einem der im Buch genannten Projekte zufliesst, bedanke ich mich. Falls Sie einen Beitrag spenden wollen, melden Sie sich bitte per Mail bei mir gmc1(at) gmx.ch. Vielen Dank im Namen der Empfänger/innen.

Publikationsübersicht nach Ländern

Hier finden Sie einige Publikationen des Fotojournalisten Gerd M. Müller. Einige Reportagen sind allerdings (noch) nicht verlinkt. Wir bitten Sie, dies zu entschuldigen.

ALGERIEN

Wüstenabenteuer: Im Land der versteinerten Träume (Vita Bella)                                    

AMAZONAS CRUISE VON PERU VIA GUYANA NACH CUBA

Brazil: Amazonas-cruiseship at sunset near the delta. © GMC

AmazonasCruise mit der MS-Bremen (Relax & Style) 

Amazonas: Der Fluss, der zum Meer wird und Millionen Menschen ernährt

Highlights in Brasilien und Amazonas Cruise-Expedition

Klimawandel: Die Chronologie des Versagens

 

ARGENTINIEN/PATAGONIEN

Argentina: The Glacier Perito Moreno at Lago Argentino in Patagonia is one of the very few around the world which is not melting so far. © GMC

Fast bis ans Ende der Welt  (St. Galler Tagblatt)

Argentinien: Das unberührte Ende (Basler Zeitung)

Pampa, Packeis und paarende Wale (Neue Luzerner Zeitung)

AUSTRALIEN

Australien: Kukulanji Aborigines zeigen im Tjapukai Cultural Village nahe Cairns Touristen wie man Feuer macht . A Kukulaji-Aborigines men in the Tjapukai Village near Cairns. © GMC

Australiens Top Spa’s und Gourmet-Lokale (Relax & Style) 

Die Opalschürfer von Coober-Pedy (Neue Luzerner Zeitung)

Die Hoffnung lebt im Untergrund (Solothurner Zeitung)                                   

Weltnaturerbe Fraser Island (Vita Bella)

Downunder kannst du was erleben (Vita Bella)

Australien-Spezial                                                                           

Australiens Lockruf zieht Schwärme nach Downunder                

Melbourne zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt

Abenteuerliches Australien und Evolutionsperlen

 

BRASILIEN

Gigantischen Sanddünden bei Jericoacoara im Nordosten / Giant sanddunes in Jericoacoara. © GMC
Abenteuer von den Anden bis zum Amazonas (Der Bund) BRA_AbenAmazon_Bund
Körperkult und Keuschheit

Highlights in Brasilien und Amazonas Cruise-Expedition

Amazonas: Der Fluss, der zum Meer wird und Millionen Menschen ernährt

Abenteuer Amazonas (Seereisen-Magzin)
Zwischen Strandleben und Götterwelt

 

BOTSWANA

Das Okavango-Delta – der Welt grösstes Binnendelta in der Kalahri. The Garden Eden in the Kalahari Desert.

Paradiesische Landschaft – gefährdetes Leben (Leben & Glauben)

Afrikas Ureinwohner sterben aus (Mittelland Zeitung)

Die Okavango-Sümpfe – bedrohtes Paradies in der Wüste (Basler Zeitung)

Okavango-Delta, der Garten Eden der Kalahari (Brückenbauer) 

Botswana: Biotop in der Wüste (AT/BT) 

Die Buschmänner sterben aus (Der Bund)   

Okavango Delta: Grandioses Wüsten-Biotop unter Wasser (..)

HIV-Kinder- und Oekoprojekte in 7 afrikanischen Ländern (..)

Besuch bei den Buschmännern im Okavango Delta (..)

 

BORNEO/MALAYSIA

Malaysia/Borneo: A Iban Headhunter village in the rain forest near Lake Batang Ai in Sarawak

Die Kopfjäger lassen grüssen (Südostschweiz)                                 

Können die Touristen die Orang Utan retten? (Brückenbauer)                    

Malaysia: Bei den versehrten Orang Utans in Borneo  (..)

Deutschland/Germany

Dresden’s Skyline with the augustus bridge, the cathedral and other historic buildings seen from Elbe-River

Gutedeltraubenkur in Badenweiler (Relax & Style)                                               

Hotel Bareiss in Beiersbronn  (Relax & Style)              

Süddeutschland’s schönste Golfplätze (Relax & Style)

Bayern’s schönste Golfplätze    (Relax & Style)

Die 3 fantastischen B’s in Baden-Baden

Dominikanische Republik

Dominikanische Republik, Luftaufnahme Küste von Punta Cana, Airshot form the coast of Punta Cana
Das Mallorca der Karibik ist eine Perle (Der Bund)                                              

Santo Domingo will Mittelpunkt der Welt werden    (Sonntags Zeitung)

FRANKREICH/FRENCH GUYANE

French Guyane: The former political prison on devils island near Cayenne and Kourou in the french Departement d’outre mer

Reisetipps Cevennen  (On Trip)             

Guayana: Wo Europa im Amazonas ausufert (Mittelland Ztg.) 

Ein Land zum Abheben (Blick)          

Bei den Fremdenlegionären im Survival Camp (Sonntags Blick)

Langedoc-Roussillon (Die Südostschweiz)

Langedoc-Roussillon: Ausflippen im Land der Wölfe    (…)        

Heideland statt Heidi-Land (..)

Süsee/Frz. Polynesien: Tahiti & Bora Bora

French Polynesia: Helicopter flight and airshot from Bora Bora Island

Südsee: An der Pforte zum Paradies (Brückenbauer) 

Polynesien: Himmel auf Erde (Der Bund) 

Südsee: Eintauchen ins Paradies   (Aargauer Zeitung)

Südsee der Himmel auf Erden (Vita Bella) 

Grossbritannien/UK

Ein buddhistischer Ayurveda-Mönch, Ernährungs- und Krebsspezialist zeigt die uralten Sanskrit Inschriften Buddhist monk and ayurvedic doctor showing old sanskrit letters

Karneval in Trinidad: Lebenslust und Protest (Brückenbauer)      

Protest und Lebenslust zu Calypso in London, Trinidad und Zürich (..)

Indien/India

Ayurveda: Am Puls des Lebens   (Wellness live) 

Im Reich der liebenden Hände (Wellness Magazin)

Ayurveda: Im Reich der Liebenden Hände (World of Wellness) 

Am Puls einer faszinierenden Medizin (World of Wellness)    

Sri Lanka’s schönste Ayurveda-Resorts (World of Wellness)

Sri Lanka’s beste Ayurveda-Resorts (World of Wellness)

Ayurveda: Auf dem Weg zum Gleichgewicht (Südostschweiz)

Wellness in der Ayurveda Heimat (Wellness live)                            

Hyppokrates war auch ein Ayurveda-Apostel (Wellness live)    

Wellness in der Ayurveda Heimat Indiens   (Wellness live)              

Wellness in der Ayurveda-Heimat (Wellness live)     

Indien: Kurz vor Moodis Wahl in Gujarat

 

INDONESIEN/LOMBOK

Kratersee des dritthöchsten indonesischen Vulkans auf der Insel Lombok. crater-lake at the 3rd biggest mountain in Indonesia on the Island Lombok next to Bali

Das Sasak-Reich tritt aus dem Schatten der Götterinsel (Der Bund)

Trekking auf den Mount Rinjani auf Lombok (Tages Anzeiger)

Lombok – die Alternative zu Balis Komerz (Basler Zeitung)      

Das Sasak-Reich tritt aus dem Schatten der Götterinsel (Aargauer Zeitung)   

KENIA

Kenyas beautifull Masai-Women parade at the VIP welcome-ceremony at Diani Reef Hotel

Kenya: Nach ethnischen Konflikten in der IKRK-Mission in Eldoret

KOLUMBIEN

Tempi passati am Amazonas (Airport Magazin)

Abenteuerlich von den Anden bis zum Amazonas (Der Bund)

 Kolumbien 97: Höllentrip im Dienste der Swissair (…)

KOMOREN

Comorian farmers are destillating Ylang Ylang plants to a perfume-essence. Komorische Bauern destillieren die Ylang Ylang Blüten zu einer Parfumessenz.

Komoren: Die Parfüminseln tauchen aus der Versenkung empor (…)

KUBA

Kubaner geniessen gerne ihre Freizeit am Malecon in Havanna; Cuban people enjoying leisure time at the Malecon in Havanna City.

Die Insel der Idealisten, die sich von Hoffnung (AT/BT)                                     

Zu wenig zum Leben, zuviel zum Sterben (Der Bund)                                              

Kuba-Krise im Touristenparadies (Sonntags Zeitung)      

Die Gesetze der Strasse (Globo)                    

Kuba’s Koloniale Pracht (Relax & Style)                          

Auf nach Varadero – es eilt! (St. Galler Tagblatt)

Ana Fidelia Quirot: Der Sport heilt alle Wunden (Blick)                                     

Lebensfreude in der Karibik (Unterwegs)

Zuckerinsel im sozialistischen Dollarrausch (Bund)        

LIBANON

Bild von Rafik Hariri, Libanons ermordeter Ministerpräsident an seiner Gedenkstätte im Zentrum Beiruts. Lebanons murderd minister president Rafik Hariri at his monument in the center of Beirut City.

Libanon: Im Beiruter Flüchtlingscamp «Schatila»  (Südostschweiz)

MAURITIUS

Im Botanischen GArten von Pamplemousse wachsen Riesen-Seerosten im Teich. In the botanical garden of Pamplemousse giant water-flowers are growing

Zuckerinsel im Tropenmeer (Wellness live)  

Weisse Strände, tiefblaues Meer  (Wellness live)  

Villenparadies am Palmenstrand  (World of Wellness)  

Aphrodite und Adonis im Spa Paradies (…) 

MALEDIVEN

Due to the uprising sea level the people have to fill up the beach with sand like here on Ihuru Island

Ein Requiem aufs Korallenriff (Solo)           

Die Ökozeitbombe tickt und tickt (AT/BT)   

Malediven 93: Die ersten Anzeichen des Klimawandels (…)

Vom Anfang bis zum Ende in nur 100 Jahren (St. Galler Tagblatt)             

 

MALAYSIA

Malaysia: A handicaped young Orang Utan lying on the rainforest wood bridge at the reha center in Sarawak on Borneo Island

Malaysia: Bei den versehrten Orang Utans in Borneo

Ritz Carlton, Kuala Lumpur (Excellence International)

MEXICO

Mexico: Mixteken-Indio-Osterprozessionen
Mexico: Mixteken-Indio-Osterprozessionen

Osterprozessionen der Mixteken und Indio-Aufstände

Kreuzweg im Kreuzfeuer der Religionen

Kreuzweg im Kreuzfeuer der Religionen (AT/BT)

Kreuzweg durch die Bergwelt Oaxacas (Der Bund)

Von Göttern inspiriertes, von Gott beselltes Indio-Reich (AT/BT)

Zukunftsprojekt ohne die Sünden der Vergangenheit (SoZ)

Mexicos wilder Süden (BB)

L’Etat rebelle du Chiapas (Contruire)

Kreuzweg der Religionen (NLZ)                     

Lockruf eines geschmähten Kontinents (SoZ)

Kreuzweg der Religionen (SHN)

PHILIPPINES

Philippines 95: Auf den Spuren der Geistheiler

Paradiese kurz vor dem Auftakt zum Massentourismus  (AT/BT)

Inselparadies für Abenteurer  (Südostschweiz)

Paradiese kurz vor dem Massentourismus (Der Bund)  

Inselparadies für Abenteurer (NLZ)

Inselwelt vom Feinsten (Südostschweiz)

SCHWEIZ

Frauenchor präsentiert Schweizer Folklore am Nationlfeiertag auf dem Bürkliplatz. Female chorus ans swiss folklore group at the national day in Zürich-city
Frost erhitzt die Gemüter. Kuoni Kos Debakel (Sonntags Zeitung)               
Für die Höchsten das Grösste (Sonntags Zeitung) 
Auch Mann liebt es auf die sanfte Tour (Sonntags Blick)  
Keiner kommt ungeschoren davon (Suedostschweiz) 
Swissair: Personelle Probleme schon vor dem Start  (Facts) 
Von der Marktgasse an den Malecon (Der Landbote)  
Das Blaue vom Himmel geschworen (Neue Luzerner Zeitung)
Wie vermeidet man Ferienfrust?  (Der Bund)
Ani Roth Pianistin  (Suedostschweiz) 
Entwickungszusammenarbeit: Helfen ist nichts für Abenteurer (Südostschweiz)
Konzentration im Reisebusiness  (Südostschweiz)  
Zur Abschreckung drei Nächte draussen (Weltwoche) 
Aufbruch zu neuen Horozonten  (Der Bund ? ) 
Schweiz: Bahn macht gegen Billigflieger mobi l (Pressetext)
Trügerische Wachstumseuphorie
Cresta Palalce in (Relax & Style)
Singapore Airlines: Im Himmelbett um die Welt reisen    (Relax & Style)
Waldhaus Flims: Ein grosser Entwurf Lichtjahre weg  (Relax & Style)  
Tourismus & Umwelt Forum: Begegnungen auf Reisen   (Eviva)
Online-Reisen: Schweiz strebt eine Mrd. Umsatz an (Pressetext)  
50 Jahre Jubiläum Zürich Airport
Wird die Swissair überleben?  (Der Bund)                     
Machtprobe im Reisemarkt (Aargauer Zeitung)  
Flugreisen: was gilt beim Gepäck  (Tages Anzeiger)

SRI LANKA

Der Half-Moon Zeremonie wohnen auch immer Elefanten bei.

Sri Lanka 1992: Die Perle des Orients nach dem Bürgerkrieg

Die Ayurveda-Insel (Relax & Style)             

Die Perle des Orients nach dem Bürgerkrieg (Südostschweiz) 

Ayurveda-Resort Vergleich (World of Wellness) 

Hinter dem Checkpoint liegt das Paradies (Tagi)                                                     

SUEDAFRIKA

Gordons Bay at a beautifull sunset with view to the Cape Peninsula. Südafrika: Fantastisches Abendlicht/stimmung über Gordons BAy Harbour mit Blick auf die Kaphalbinsel. Wolken, Ocean, Meer, Hafen, Abendlicht, Sonnenuntergang

Südafrika: Im Kampf gegen die Apartheid im Untergrund (…)

Apartheid: Das rabenschwarze Kapitel der Schweiz (…)

Makabere Waffengeschäfte und Atomdeals gedeckt vom Schweizer Politfilz (…)

Aufarbeitung eines düsteren Kapitels der Schweiz in Südafrika (…)

Die Schweiz als Apartheid-Gehilfe der Buren (…)

Mandelas Besuch in der Schweiz  (…)

(…)

Tierparks so gross wie die Schweiz (SoBli) 

Der Kleine Kosmos am Kap (Sonntags Zeitung) 

Bushmen-Medizin am schönsten Ende der Welt (Wellness live) 

Demokratie in den Untergrund   (Wochenzeitung)  

Ökopioniere und sozial Engagierte  (Relax & Style)

Sanfter Tourismus ist von grosser sozialer Bedeutung   (Der Bund)

Der neue Feind heisst Kriminalität  (AZ) 

Beim Büffel auf den Baum  (Südostschweiz)

Guerrissseurs Africaines  (OnTrip)

Nächster Halt am Zebrastreifen (Reiseplaner)

African Healer (On Trip)   (On Trip)  

Südafrika steht ein Bombenjahr bevor (Tages Anzeiger)

Alle 40 Minuten wird ein Mensch getötet (Tages-Anzeiger)

Vom ANC-Aktivist zum Tourismuspromotor (Travel Inside)

Das Shamwari Game Reserve braucht Platz (Travel Inside)  ZA_Shamwari

Wein, Wildlife & Welness (World of Wellness) 

Bien-êtra, dégustation de grand cru et vie sauvage (View)

Das schöne Ende des Kontinents (Neue Luzerner Zeitung)

Auch die Wüste wird erobert (Landbote)

TUERKEI

Unesco Weltkulturerbe: Felsformationen im Göreme Nationalpark, Kappadokien, Zentralanatolien. Stone formations in Göreme Nationalpark, Central-Anatolia.

Planet Kappadokien (Tourbillon)              

VIETNAM

Vietnames high school girs and boy’s at final celebration in Hanoi

Asiens Tigerstaat auf dem Sprung   (Relax & Style)

Die starken Frauen von Lang Bien  (Modeblatt)

Vietnam entwickelt sich schneller als ein Polaroid  (View)

Vietnam zwischen Coca Coola und Ho Chi Min  (Neue Luzerner Zeitung)

Ein letzter Spaziergang vor dem Vergessen   (Basler Zeitung)

Vom Fieber des song voi ergriffen (…)                           

Honda ist wichtiger als Ho Chi Minh (Der Bund)

Headerbild Panorama Stadt Zürich und Sicht auf den See und die Berge. panoramic view of Zürich-City, the lake and the mountains

Dear Traveller, welcome to Zürich/Switzerland

Are you looking for a location in Zürich-City or Baden? Or interested in a individually designed and journalist-guided swiss tour? Probably with Helicopter sightseeing-flights? GMC can help you.

Hello, dear traveller

My name is Gerd Michael Müller, I’am the head of a photo and press agency and a Swiss Travel Writer & Photojournalist since 1986. And I have travelled all over the world to more than 90 countries. That’s why I also love to welcome foreigners and support them with passion and profound experience as a former tour guide – as a photo-journalist and Zürich/Switzerland born resident. Wheater you are here as tourists or for business, you are in good hands.

Beyond travelling  I have also worked as a tour guide and resident manager in many countries. There is a good chance that I have some knowledge about your cultural background too. And you can be shure, that you are in professional, highly service orientated hands.

What can you expect and how can we assist you?

Headerbild Panorama Zürich City. © GMC Photopress, Gerd Müller, gmc1@gmx.ch

We love to show you the best places in Zürich or Switzerland and give you an extraordinary time. © GMC/Gerd Müller

GMC offers a highly personalised & special services – not standardised packages. Just let us know, what you are looking for – business- or holiday wise. I will check with my team and find an excellent solution for all your wishes on your trip or stop over. I‘ am looking forward to here soon from you. Thank you for your attention.

First I will present to you the business location in Zürich and the country resort near Baden and then I will present to you some of our services, like city-tours, excursions in Switzerland as well as language- and cultural education-courses or even legal affairs and laywer-services for expats. It is your choice.

To the contact & inquiry file

We hope that we will hear soon from you to offer our fine services to you. Thank you for your kind interest. Please do not hesitate to contact me any time via E-Mail to gmc1@gmx.ch or Call me +41 077 423 66 47. Thanks for your kind interest.

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