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Hotelplans neues Schweizer Kreuz am Himmel startklar

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Pressekonferenz von Hotelplan im Hangar, wo die  Germania Holiday-jets startklar bereit stehen.

Das Reiseunternehmen Hotelplan verfügt wieder exklusiv über ein am Flughafen Zürich stationiertes Ferienflugzeug mit Schweizer Kreuz und deutschen Eigentümern. Die Swiss-Tochter Edelweiss hat das Nachsehen.

Das Grounding der Airline Hello im Herbst 2012 sitzt Hotelplan Suisse noch in den Knochen. Über Nacht musste das Reiseunternehmen der Migros-Gruppe neue Anbieter für den Charterbetrieb finden. Die bestand aus Kooperationen mit der tschechischen Travel Service Airlines als Hauptpartner, aber auch Anbieter wie Air Cairo, Air Berlin oder die Swiss-Tochter Edelweiss Air flogen für Hotelplan.

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VR-Präsident Urs Pelizzoni nach dem Kraftakt: Das ist der schönste Tag meines Lebens. Bild: GMC/Gerd Müller

Als die Edelweiss Air aber beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) das Veto dagegen einlegte, dass der tschechische Partner des Schweizer Reiseunternehmens auch Flüge in Nicht-EU-Länder wie Tunesien, Ägypten oder die Türkei durchführte, war Hotelplan nicht begeistert.

Swiss-CEO und Edelweiss-Präsident Harry Hohmeister berief sich dabei auf einen Gesetzesartikel aus dem Jahr 1973, der ausländischen Anbietern Flüge ab der Schweiz in Nicht-EU-Länder nur erlaubt, wenn sie «keine wesentlichen schweizerischen Interessen» beeinträchtigen.

Edelweiss ausgehebelt

Für Kurt Eberhard, CEO von Hotelplan Suisse, konnte dieser Argumentation nichts abgewinnen, zumal die Swiss von einer deutschen Mutter kontrolliert werde. Statt den Rechtsweg zu beschreiten, habe Hotelplan Suisse aber nach einer anderen Lösung gesucht.

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Auch Hotelplan Suisse CEO Kurt Eberhard freut sich über den Coup. Edelweiss hat das Nachsehen. Bild: GMC

Diese besteht in einer Partnerschaft mit der im August 2014 gegründeten Germania Flug AG, einer Tochter der Berliner Germania. Die Fluggesellschaft mit Sitz in Glattbrugg hat vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) das Air Operator Certificate (AOC) erhalten und darf nun ab Zürich auch Nicht-EU-Länder anfliegen.

Gestern wurden den Journalisten die zwei Flugzeuge der Germania Flug AG vorgestellt: zwei Maschinen des Typs A319 mit je 150 Plätzen. Eine der unter dem Namen «Holiday Jet» fliegende A319 der Germania Flug AG steht Hotelplan Suisse exklusiv zur Verfügung und «deckt nach Angaben von Hotelplan Suisse CEO Kurt Eberhard rund 70 Prozent des Flugvolumens ab. Wichtigster Vorteil der neuen Lösung ist für Eberhard, dass das eigene Produkt nach den eigenen Wünschen geprägt werden könne und eine eigenständige Preisgestaltung erlaube.

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Nach der Medienkonferenz hebt der Jet zum Alpenrundflug ab. Bild: GMC Photopress

13 Destinationen in Ägypten, Griechenland, Türkei und Tunesien auf dem Flugplan

Im Sommerflugplan deckt der «Holiday-Jet» ab 26. März 13 Destinationen in der Türkei und in Griechenland, Zypern, Ägypten und Tunesien ab. Bezüglich letzterer Destination erläuterte Eberhard, dass die Djerba-Flüge vom Attentat in Tunis zumindest vorerst nicht tangiert seien. Tagesausflüge in die vom Terror erschütterte Stadt seien aber vorerst abgesagt, zudem werde nun die Entwicklung abgewartet.

Einen Kraftakt hinter sich hat die Germania Flug AG, die inzwischen über rund 56 Mitarbeiter verfügt, davon 21 Piloten. Um vom Bund das AOC zu erhalten, seien die Bewältigung von 50 000 Arbeitsstunden und 11 000 Prozessen nötig gewesen, sagte Verwaltungsrat Urs Pelizzoni.

Flugtickets bei Holidayjet sind schon ab 49 Franken pro Weg an sämtliche Destinationen buchbar.. Kurt Eberhard betont, dies seien Einstiegspreise. «Würden wir alle Flüge so günstig anbieten, dann würden wir kein Geld damit verdienen.» Doch Lockvogelangebote seien es nicht, denn es sei eine relativ grosse Anzahl Tickets zu diesem Preis buchbar.

F/A18 Kampfjets der Schweizer Luftwaffe eskortieren ein Passagierflugzeug 471

F/A18 Kampfjet-Eskorte der Schweizer Luftwaffe. GMC

Nach der Medienkonferenz und Präsentation im Hangar des Zürcher Flughafen wurden die Medienschaffenden zu einem zweistündigen Alpenrundflug der besonderen Art eingeladen. Denn zwei F/A-18 Kampfjets der Schweizer Luftwaffe begleiteten die A319 und übten das Abfangszenario bei einem Eintritt in einen gesperrten Luftraum, wie das beim WEF vorkommt. Ein Stabsoffizier der Schweizer Luftwaffe war denn auch im Cockpit des Inaugurationsfluges dabei, als sich die F/A-18 bis auf wenige Meter neben dem Flügel des Holiday-Jets heran schoben und das Passagierflugzeug fast eine Stunde lang eskortierten, damit auch die Armee zu Ihren Luftaufnahmen und Bildern des Abfangmanövers kamen.