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Einer Million Menschen droht wegen Klimakrise die Hungersnot

The Market in Mitsamiouli on Grande Comores Island, where the birth child death rate is very high and most people are living in poverty like in Madagascar

Madagaskar leidet unter einer der schlimmsten Dürreperioden in der Geschichte des Landes – eine Folge der globalen Klimaerwärmung. Besonders stark betroffen ist der Süden des Landes. Dort steht eine Million Menschen kurz vor der Hungersnot. Amnesty International fordert die internationale Gemeinschaft auf, sich an der Klimakonferenz in Glasgow (COP26) zu ehrgeizigen Zielen zu verpflichten, um solche humanitären Katastrophen zu verhindern.

In dem neu veröffentlichten Bericht «It will be too late to help us once we are dead» dokumentiert Amnesty International die Auswirkungen der Dürre auf die Menschenrechte im Süden Madagaskars, wo 91 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze leben. Die Dürre stellt eine unmittelbare Bedrohung für das Recht auf Leben sowie für andere Rechte wie die Rechte auf Gesundheit, Wasser, sanitäre Einrichtungen und Nahrung dar.

Viele Menschen haben keine andere Wahl, als auf der Suche nach Nahrung in andere Gegenden auszuwandern. Kinder werden ihrer Zukunft beraubt, da der Hunger viele dazu zwingt, die Schule abzubrechen, um Arbeit zu suchen und ihre Familien zu unterstützen. Die Krise belastet Frauen und von Frauen geführte Haushalte, die häufig von der Landwirtschaft leben, besonders stark. Viele Menschen haben keine andere Wahl, als auf der Suche nach Nahrung in andere Gegenden auszuwandern.

Amnesty fordert die internationale Gemeinschaft auf, unverzüglich Massnahmen zur Bewältigung der Klimakrise zu ergreifen, und Menschen in Ländern wie Madagaskar, die durch die Auswirkungen des Klimawandels besonders gefährdet sind, zu schützen.

«Die aktuellen Prognosen zum Klimawandel deuten darauf hin, dass Dürren immer heftiger werden und dass Menschen in Entwicklungsländern unverhältnismässig stark davon betroffen sein werden», sagt Agnès Callamard, Generalsekretärin von Amnesty International. Die Dürre in Madagaskar sei ein Weckruf im Vorfeld der 26. Uno-Klimakonferenz (COP26), welche am 31. Oktober in Glasgow startet. Guy Parmelin, Simonetta Sommaruga und Ueli Maurer werden die Schweiz an der Konferenz vertreten.

«PolitikerInnen aus aller Welt müssen endlich aufwachen und die Klimakrise ernst nehmen», sagte Agnès Callamard. «Die internationale Gemeinschaft muss den Menschen in Madagaskar unverzüglich zusätzliche humanitäre Hilfe und weitere finanzielle Mittel für die erlittenen Verluste und Schäden zur Verfügung stellen. Die Länder, die am stärksten zum Klimawandel beigetragen haben und die über die meisten Ressourcen verfügen, müssen in Zukunft zusätzliche finanzielle und technische Unterstützung bieten, damit die Menschen in Madagaskar sich besser an die Auswirkungen des Klimawandels anpassen können.»

Mehrere Todesfälle aufgrund der Dürre

Madagaskar gehört zu den Ländern, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass der Klimawandel im semiariden Süden des Landes wahrscheinlich für die höheren Temperaturen und die zunehmend unregelmässigen Niederschläge verantwortlich ist. Laut den Vereinten Nationen steht Madagaskar kurz vor der weltweit ersten klimabedingten Hungersnot.Laut den Vereinten Nationen steht Madagaskar kurz vor der weltweit ersten klimabedingten Hungersnot.

Das Welternährungsprogramm und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen teilten im Mai mit, dass rund 1,14 Millionen Menschen im Süden des Landes von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen sind und dass sich fast 14‘000 Menschen in einer Hungersnot befinden – die höchste Stufe der Ernährungsunsicherheit auf der IPC-Skala. Die IPC-Methode (Integrated Food Security Phase Classification) ist eine fünfstufige Skala der FAO, mit der Ernährungsunsicherheit weltweit einheitlich eingestuft werden kann. Seit ihrer Einführung in Madagaskar im Jahr 2016 kam es noch nie vor, dass Menschen in der höchsten Stufe klassifiziert wurden.

Nach Angaben der FAO sind 95 Prozent der von akuter Ernährungsunsicherheit betroffenen Menschen im Süden Madagaskars auf Ackerbau, Viehzucht und Fischfang angewiesen. Da es in den Regenzeiten der letzten Jahre jedoch aussergewöhnlich wenig geregnet hatte, kam es zu einem starken Rückgang in der Produktion von Grundnahrungsmitteln wie Reis und Maniok. Ausserdem gingen die Viehbestände zurück und der Zustand der verbliebenen Tiere verschlechterte sich. So schwinden die Lebensgrundlagen der Menschen immer weiter.

Zu Todesfällen im Zusammenhang mit der Dürre, die im November 2020 begann, gibt es keine offiziellen Statistiken. Amnesty International hat jedoch mit vielen Menschen aus dem Süden Madagaskars gesprochen, die über Todesfälle aufgrund von Hunger in ihren Gemeinschaften berichteten. Einer davon war Votsora, ein etwa fünfzigjähriger Kleinbauer. Er sagte im März gegenüber Amnesty International, dass einen Monat zuvor zehn Menschen in seinem Dorf gestorben waren. Fünf Personen aus einem einzigen Haushalt seien alle am selben Tag verhungert.

Eine Frau, die ebenfalls im März mit Amnesty sprach, hatte zwei Kinder verloren. «Sie litten an Hunger… und sie starben daran. Wir essen kaum etwas», sagte sie.Ein anderer Mann verlor ebenfalls zwei Kleinkinder: «Das eine war ein Jahr und zwei Monate alt, das andere acht Monate. Sie sind vor einem Jahr gestorben… Weil wir nichts zu essen hatten.»

Forderung nach ehrgeizigen Klimazielen

«Wir können nicht länger hinnehmen, dass die ärmsten und am stärksten ausgegrenzten Gruppen der Gesellschaft den höchsten Preis für die Handlungen und das Versagen der grössten Kohlendioxid-Emittenten der Welt zahlen müssen», sagte Agnès Callamard.

«Es wird erwartet, dass die Dürren in Madagaskar immer heftiger werden, was eine weitere Aushöhlung des Menschenrechtsschutzes bedeuten kann.» Agnès Callamard, Generalsekretärin von Amnesty International «Es wird erwartet, dass die Dürren in Madagaskar immer heftiger werden, was eine weitere Aushöhlung des Menschenrechtsschutzes bedeuten kann. Die internationale Gemeinschaft muss sich dafür einsetzen, dass alle Menschen ihr Recht auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt wahrnehmen können, denn das ist für die Ausübung vieler anderer Rechte unerlässlich.»

Die Forderungen:

  • Sich zu ehrgeizigen und Menschenrechts-konformen Emissionsreduktionszielen zu verpflichten, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5°C zu begrenzen.
  • Ehrgeizige und konkrete Massnahmen zu ergreifen, um gemeinsam die CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 45 Prozent gegenüber dem Stand von 2010 zu reduzieren und sie bis spätestens 2050 auf Null zu senken.
  • Sich zum raschen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu verpflichten anstatt sich auf C02-Kompensationsmassnahmen zu verlassen, die den Klimaschutz verzögern und sich negativ auf die Menschenrechte auswirken können.
  • Einen globalen Mechanismus zur Unterstützung von Menschen einzurichten, deren Rechte durch den Klimawandel verletzt wurden. Die wohlhabenden Staaten müssen für die Kosten aufkommen und hierfür neue, nicht rückzahlungspflichtige Finanzmittel zur Verfügung stellen.
  • Das Recht auf Information und Beteiligung an klimarelevanten Entscheidungen für die betroffenen Menschen auf allen Ebenen zu garantieren.

Darüber hinaus fordert Amnesty International die wohlhabenderen Länder auf, ihre finanziellen Beiträge für menschenrechtskonforme Emissionsminderungs- und Klimaanpassungsmassnahmen in weniger wohlhabenden Ländern deutlich zu erhöhen.

Klimawandel in der Schweiz: Neuer Bericht zeigt Ursachen, Folgen und Massnahmen

Es gibt keinen PLANet B: Wir müssen schnell handeln und einschneidende Massnahmen umsetzen. Bild: GMC/Gerd Müller

Bern, 16.11.2020 – Der Klimawandel wirkt sich auf die Umwelt und den Menschen aus und wird dies in Zukunft noch stärker tun. Die Schweiz ist als Alpenland besonders stark davon betroffen. Der Bericht «Klimawandel in der Schweiz» zeigt die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels in der Schweiz und präsentiert die wichtigsten Massnahmen zur Emissionsverminderung. Er stützt sich auf Beobachtungen der letzten Jahrzehnte sowie auf Modellrechnungen basierend auf den Klimaszenarien 2018. Die Studie wurde durch das BAFU und MeteoSchweiz gemeinsam unter dem Dach des National Centre for Climate Services (NCCS) erarbeitet.

Der menschliche Einfluss auf das Klima durch den Ausstoss von Treibhausgasen gilt als Hauptursache der seit 1850 beobachteten globalen Erwärmung. Der Bericht «Klimawandel in der Schweiz – Indikatoren zu Ursachen, Auswirkungen, Massnahmen» zeigt, wie die Schweiz mit Treibhausgasemissionen zum Klimawandel beiträgt, beschreibt den Zustand des Klimas in der Schweiz und geht erstmals auch auf seine erwartete Entwicklung ein. Er beschreibt die Auswirkungen des Klimawandels auf die hiesige Natur, Gesellschaft und Wirtschaft und präsentiert die wichtigsten Massnahmen zur Emissionsreduktion, aber auch zur Anpassung an das sich verändernde Klima.

Die Schweiz ist vom Klimawandel besonders stark betroffen. Hierzulande hat sich die Durchschnittstemperatur seit der vorindustriellen Zeit um rund 2 Grad Celsius erhöht – gut doppelt so viel wie im weltweiten Durchschnitt. Folgen dieses Klimawandels sind häufigere Hitzewellen, trockene Sommer, häufigere und intensivere Starkniederschläge sowie schneearme Winter (siehe Link «Klimaszenarien CH2018»). Der Klimawandel zeigt sich besonders in der fragilen Gletscherlandschaft der Alpen. Seit über 100 Jahren ziehen sich die Schweizer Gletscher zurück. In den letzten 10 Jahren haben sie jährlich 2 Prozent ihrer Masse verloren. Seit 2019 wird z.B. der Pizol-Gletscher wegen seiner geringen Restfläche gar nicht mehr vermessen. Alle diese Erkenntnisse, Daten und Informationen sind im Bericht «Klimawandel in der Schweiz» zusammengestellt.

Folgen für die Natur und die Gesellschaft

Das Schmelzen der Gletscher lässt das Wasserschloss Europaßs langsam austrocknen, die Biodiversität schwindet dramatisch. Bild: GMC/Gerd Müller

Seit Messbeginn in den 60er-Jahren steigen die Temperaturen in den Schweizer Seen und Flüssen an, mit negativen Folgen für die darin lebenden Organismen. Bei kälteliebenden Fischarten wie der Bachforelle oder der Äsche treten bei Wassertemperaturen von über 25 Grad Celsius gesundheitliche Probleme auf. Während der Hitzewellen 2003, 2015 und 2018 kam es zu dramatischen Fischsterben. Auch die Pflanzenwelt reagiert auf die wärmeren Temperaturen: Schweizweit treiben verschiedene Pflanzenarten, wie beispielsweise Kirschbäume, immer früher aus. Dies macht sie anfälliger gegenüber Spätfrösten.

Die zunehmenden Hitzewellen wirken sich auch direkt auf die Gesundheit des Menschen aus. Die Hitzebelastung kann zu Flüssigkeitsmangel oder der Verschlechterung der Herz- oder Lungenfunktion führen, was sich auch in einem Anstieg der Notfall-Spitaleintritte äussert. In der Schweiz starben während des Hitzesommers 2003 von Juni bis August 975 Personen mehr als üblicherweise im gleichen Zeitraum. Der Bericht zeigt auf, dass auch in den Sommern 2015 und 2018 erhöhte Sterblichkeitsraten registriert wurden, wenn diese auch weniger extrem ausfielen.

Klimamassnahmen wirken

Nimmt der weltweite Treibhausgasausstoss weiterhin zu, könnte die Durchschnittstemperatur in der Schweiz bis 2100 um 4,8–6,9 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau ansteigen. Mit konsequentem Klimaschutz liessen sich hingegen bis im Jahr 2100 zwei Drittel der möglichen Auswirkungen auf das Klima der Schweiz vermeiden und die durchschnittliche Erwärmung auf 2,1–3,4 Grad Celsius begrenzen.

Im Sommer 2019 hat der Bundesrat das Ziel festgelegt, dass die klimaschädlichen Treibhausgasemissionen der Schweiz bis 2050 auf Netto-Null sinken sollen. Die vom Parlament in der Herbstsession 2020 gutgeheissene Totalrevision des CO2-Gesetz ist eine Voraussetzung dafür, dass die Schweiz dieses Ziel erreichen kann. Zudem hat der Bundesrat für die Anpassung an den Klimawandel im August 2020 den 2. Aktionsplan für die Jahre 2020–2025 verabschiedet. (Quelle: Buwal)

Bund gründet Netzwerk für Klimadienstleistungen

Bern, 16.11.2015 – Bei Entscheiden das Wissen zum Klima einbeziehen – aber wie? Die Klimadienstleistungen des National Centre for Climate Services NCCS helfen Behörden, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft klimabedingte Risiken und Chancen zu erkennen. Damit können Risiken reduziert, Chancen genutzt und Kosten optimiert werden. Die vom NCCS und den verschiedenen Fachstellen bereitgestellten Grundlagen tragen dazu bei, angesichts des Klimawandels die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen.

Klimadienstleistungen (Climate Services) sind wissenschaftlich basierte Informationen über das vergangene, heutige und zukünftige Klima und seine Folgen. Sie sind Grundlage für Entscheide zum Umgang mit den Auswirkungen des Klimas. Klimadienstleistungen sind auch Vorrausetzung dafür, dem Klimawandel bereits bei der Planung und Umsetzung von Massnahmen zu berücksichtigen und somit langfristig Kosten zu sparen.

Das NCCS des Bundes mit Sitz an der MeteoSchweiz koordiniert die Erarbeitung und Verbreitung von Climate Services und stellt sie in verständlicher Form zur Verfügung. Als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis fördert es den Dialog und die gemeinsame und interdisziplinäre Entwicklung der Klimadienstleistungen. Dabei sorgt das Netzwerk dafür, dass diese auf die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer ausgerichtet sind.

Schwerpunktthemen

Das NCCS erarbeitet Klimadienstleistungen zu mehreren Schwerpunktthemen. So sollen die heutige Variabilität des Klimas in der Schweiz und die möglichen künftigen Veränderungen aufgezeigt werden. Weiter wird untersucht, wie sich der Klimawandel beispielsweise auf die Wasserressourcen, die Naturgefahren wie Hochwasser oder Rutschungen, die Waldgesundheit, die Verbreitung von Baumarten oder von Schädlingen in der Landwirtschaft auswirkt. Anschauliche Szenarien für extreme Wetterereignisse sollen nicht zuletzt neben notwendigen Präventionsmassnahmen die Ereignisbewältigung und auch den Bevölkerungsschutz weiter verbessern.

Auf verschiedenen Ebenen den Dialog fördern

Alle praxisnahen und regelmässig aufdatierten Informationen und Grundlagen zum Klima werden im Rahmen des NCCS an einem Ort verfügbar sein. Die Webseite www.nccs.ch wird zu einer Webplattform für Behörden, Entscheidungsträger und -trägerinnen aus Politik und Wirtschaft, Verbände sowie für die Gesellschaft ausgebaut. Ergänzend  finden Vernetzungsanlässe statt, die den Austausch fördern und mögliche Forschungslücken identifizieren. Dieser Dialog bildet die Grundlage für die Erarbeitung und Weiterentwicklung der bestmöglichen Klimadienstleistungen. Bei Bedarf organisiert das NCCS interdisziplinäre Workshops für einzelne Sektoren wie die Landwirtschaft oder zu spezifischen Themen wie beispielsweise den Klimaszenarien.

Das NCCS – Kurz erklärt

Im Rahmen des vom Bundesrat verabschiedeten Aktionsplans zur Anpassung an den Klimawandel in der Schweiz übernimmt das NCCS die Stärkung der sektorübergreifenden Zusammenarbeit bei der Erarbeitung der Daten und Informationen und verbessert damit die gemeinsamen, praxisnahen Grundlagen. Der Bund folgt mit dem NCCS der Empfehlung aus dem Globalen Rahmenwerk für Klimadienste (Global Framework for Climate Services GFCS), welches 2009 von der Weltorganisation für Meteorologie WMO an der dritten Weltklimakonferenz in Genf lanciert wurde.

Am NCCS sind das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, das Bundesamt für Umwelt BAFU, das Bundesamt für Landwirtschaft BLW, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS, die ETH Zürich und die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL beteiligt. Die Geschäftsstelle ist bei MeteoSchweiz in Zürich angesiedelt.

Neben den genannten Bundesämtern und Forschungsinstitutionen sind zurzeit die Agroscope, das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL und die Universität Bern mitbeteiligt. Ziel ist, weitere Institutionen für die Mitarbeit zu gewinnen.

Diese und weitere Fragen stehen im Fokus des NCCS:

  • Wird es stärker regnen und deswegen grössere Hochwasser geben? Was bedeutet dies für meine Gemeinde?
  • Verursachen Schädlinge im Obst-, Wein- und Ackerbau künftig mehr Verluste? Was bedeutet dies für den Pflanzenschutz?
  • Wie stark werden die Hitzewellen zunehmen? Was bedeutet dies für die Bevölkerung?
  • Welche Baumarten sollen wir heute fördern? Welche liefern trotz höheren Temperaturen und grösserer Trockenheit guten Holzertrag und Lebensraum für Tiere und Pflanzen?
  • Wie werden sich die Wasserressourcen verändern? Was bedeutet dies für die Gesellschaft?
Kind, Ballon, Biogas-Auto, Erdgas Zürich, Züri-Mobiltag

Reduktionziel 2014 nicht erreicht: CO2-Abgabe auf Brennstoffe wird 2016 erhöht

Bern, 03.07.2015 – Im Jahr 2014 sind die CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen in der Schweiz nicht genügend gesunken. Das Reduktionsziel wurde nicht erreicht. Wie in der CO2-Verordnung vorgesehen, wird die CO2-Abgabe auf Brennstoffe ab nächstem Jahr von heute 60 auf 84 Franken pro Tonne CO2 angehoben. Damit verstärkt sich der Anreiz, weniger fossile Brennstoffe einzusetzen und vermehrt auf erneuerbare Energien umzustellen. Die Einnahmen aus der CO2-Abgabe werden zu einem grossen Teil an Bevölkerung und Wirtschaft zurück verteilt.

Die Schweiz hat sich im Kyoto-Protokoll verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 20 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Gemäss CO2-Gesetz, mit dem diese Verpflichtung umgesetzt wird, ist diese Reduktion im Inland zu erbringen. Ungefähr 40 Prozent der Treibhausgase der Schweiz stammen aus fossilen Brennstoffen wie Heizöl, Erdgas oder Kohle. Zur Einhaltung des Reduktionsziels bis 2020 hat der Bundesrat in der CO2-Verordnung Zwischenziele für die Jahre 2012, 2014 und 2016 definiert. Werden diese Ziele verfehlt, erhöht sich die CO2-Abgabe auf das Folgejahr in vordefinierten Stufen.

Die CO2-Abgabe ist ein zentrales Instrument des CO2-Gesetzes und setzt einen Anreiz, klimaschädigende Treibhausgase zu vermindern und vermehrt CO2-neutrale oder CO2-arme Energieträger einzusetzen. Den maximalen Abgabesatz hat das Parlament bei 120 Franken pro Tonne CO2 festgelegt.

Zahlen und Fakten

Die am 3. Juli 2015 vom Bundesamt für Umwelt BAFU veröffentlichte CO2-Statistik zeigt, dass der CO2-Ausstoss aus Brennstoffen zwischen 2013 und 2014 zwar weiter gesunken ist. Der Rückgang reicht allerdings nicht aus, um den Zielwert von 76 Prozent des Wertes von 1990 zu erreichen, damit keine Erhöhung des Abgabesatzes eintreten müsste. Um den Effekt von unterschiedlich kalten Wintern auszugleichen, werden die Verbrauchswerte witterungsbereinigt. Weil die witterungsbereinigten CO2-Emissionen im Jahr 2014 bei 78,5 Prozent liegen, erhöht sich die CO2-Abgabe per 1. Januar 2016 von heute 60 auf 84 Franken pro Tonne CO2. Umgerechnet auf einen Liter Heizöl extraleicht entspricht dies einem Anstieg von 16 auf 22 Rappen bzw. von 12 auf 17 Rappen pro Kubikmeter Erdgas.

Um die Wirtschaft zu schonen, sind Unternehmen, die von der CO2-Abgabe in ihrer Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt würden, befreit. Sie verpflichten sich im Gegenzug zur Verringerung ihrer Emissionen oder nehmen am Emissionshandel teil. Sie sind folglich von der Erhöhung nicht betroffen. Die übrigen Unternehmen, die sich seit Einführung der CO2-Abgabe im Jahr 2008 angepasst und ihre Emissionen gesenkt haben, unterliegen der Abgabe weniger stark.

Verteilung der Erträge

Ein Drittel des Ertrags der CO2-Abgabe oder maximal 300 Millionen Franken wird im Rahmen des Gebäudeprogramms für Massnahmen zur Verminderung der CO2-Emissionen bei Gebäuden verwendet. 25 Millionen fliessen in den Technologiefonds, mit dem der Bund mit Bürgschaften Darlehen an innovative Unternehmen absichert. Der Rest von voraussichtlich ca. 650 Millionen Franken wird über die Krankenkassen an die Bevölkerung und über die AHV an die Wirtschaft zurück verteilt (siehe Internet Seite Rückverteilung der CO2-Abgabe).

Bei den Treibstoffen sieht das CO2-Gesetz zwei Instrumente für die Emissionsreduktion vor: die CO2-Vorschriften auf neuen Personenwagen, die im Jahr 2015 im Durchschnitt noch 130 Gramm pro Kilometer ausstossen dürfen, und die Pflicht für Treibstoffimporteure, bis 2020 10 Prozent der CO2-Emissionen aus dem Verkehr mit Klimaschutzprojekten im Inland zu kompensieren. Die CO2-Emissionen aus Treibstoffen sind 2014 gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen (-0,7 Prozent), sie liegen aber noch immer 11 Prozent über dem Wert von 1990.

Hat die Klimaerwärmung nur scheinbar pausiert?

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2015 könnte das El Nino Phänomen wieder verstärkt auftreten und zu einer weiteren globalen Erwärmung führen

Der Befund, dass es auf der Erde in den letzten Jahren trotz steigender CO2-Emissionen kaum wärmer wurde, prägt die Klimadiskussion seit geraumer Zeit. Nun behauptet eine Studie der amerikanischen Wetterbehörde NOAA, dass die «Klimapause» gar nicht existiert. Ein lehrreiches Beispiel dafür, was die «Realität» eigentlich ist, und wie Wissenschaft funktioniert.

Von: Prof. Reto Knutti, ETH Zürich

Ein oft genanntes Argument gegen den menschengemachten Klimawandel ist, dass sich die globale Oberflächentemperatur seit 1998 nicht erhöht hat, obwohl die CO2-Konzentration in der Luft weiter angestiegen ist. Das Phänomen der stagnierenden Erderwärmung ist gemeinhin als Klimapause bekannt und seit längerem Gegenstand einer heftigen Debatte. Skeptiker sahen sich in ihrem Zweifel am Klimawandel bestätigt, während Wissenschaftler auf der ganzen Welt nach plausiblen Erklärungen suchten – und solche auch fanden [1]. Nun sorgt eine neue Arbeit des amerikanischen Wetterdienstes NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) in «Science» für Wirbel: Die Klimapause, englisch auch «hiatus» genannt, habe es gar nie gegeben – neue Messdaten zeigten, dass die Erdtemperatur seit 1998 kontinuierlich angestiegen sei. Die fehlende Erwärmung, zu der es Dutzende von Studien und Begründungen gibt, sei demnach ein Artefakt, also ein methodisch bedingtes falsches Ergebnis. Verschiedene Medien berichteten darüber [2][3].

Kein einheitliches Messnetz

Wie kam es dazu? Die Antwort ist simpel: Es ist schlicht ein komplexer Prozess, die globale Temperatur exakt über die Zeit zu bestimmen. Die Frage, wie genau Meteorologen und Klimaphysiker dabei vorgehen, und welche Schwierigkeiten sich ergeben, werde ich aus Platzgründen in meinem nächsten Beitrag vertiefen. Daher an dieser Stelle nur so viel: Die globale Temperatur kombiniert Daten von tausenden Messungen, welche die Lufttemperatur über Land und die Wassertemperatur im Ozean ermitteln. Um die verschiedenen Messresultate vergleichbar zu machen und zusammenzuführen, und um Fehler in Stationen zu finden, müssen die Daten immer wieder vereinheitlicht (homogenisiert) und aufeinander abgestimmt (kalibriert) werden. Genau das hatten die NOAA-Forscher gemacht: Sie überprüften die Daten des weltweiten Messnetzes und korrigierten sie.

Vergleichbare Daten und lange Zeiträume sind entscheidend

Die neue Studie kalibriert nun die verschiedenen Datentypen im Ozean besser. Zudem berücksichtigt sie mehr Datensätze und nimmt die letzten zwei Jahre seit dem Klimabericht IPCC von 2013 dazu. Das Resultat ist, dass der Trend über die letzten 15 bis 20 Jahre ähnlich ist wie die langfristige Erwärmung vorher. Effektiv unterscheiden sich die Daten aber wenig von den früheren Versionen der gleichen Institution. Das zeigt, dass Trends über kurze Zeiträume oft nicht robust genug und daher nicht repräsentativ sind, um daraus auf die langfristige Entwicklung zu schliessen. Hinzu kommt, dass viele alte Aussagen zum Hiatus auf Datensätzen basieren, die Gebiete ohne Messungen ignorieren, zum Beispiel die Arktis. Werden die fehlenden Daten durch Nachbarstationen, Satellitendaten oder typische Muster eingefüllt, wird auch die Erwärmung  grösser. Die Details sind hier entscheidend [4].

Umsonst die Pause erklärt?

Ob es die Klimapause gibt oder nicht, hängt also davon ab, welche Daten und welchen Zeitraum man betrachtet. Die Erwärmung des Ozeans beispielsweise, der am meisten Energie aufnimmt, hat nie pausiert. Auch sind unsere Erklärungen für die verlangsamte Erwärmung damit nicht vom Tisch, insbesondere wenn man die Konsistenz von Beobachtungen und Modellsimulationen betrachtet: Mit dem starken El Niño von 1998 und einer Tendenz zu La Niña bis 2012 haben die natürlichen Klimaschwankungen einen kühlenden Beitrag geliefert, und damit einher geht gemäss den Modellen eine leicht höhere Wärmeaufnahme der Ozeane. Ohne diesen kühlenden Effekt der natürlichen Klimaphänomene wäre der Erwärmungstrend seit 1998 also wahrscheinlich noch grösser gewesen, und damit völlig konsistent mit den Klimamodellen, wie wir letztes Jahr argumentiert haben (siehe Beitrag in ETH-News). Dass die lückenhaften Messdaten ein Teil des Problems sind, hatten wir damals auch schon betont. Die vielen Studien zur Klimapause waren nicht umsonst – im Gegenteil: Sie haben entscheidend zum besseren Verständnis von kurzfristigen Klimaschwankungen beigetragen, und sie erklären die Unterschiede zwischen Modellen und Beobachtungen.

Fazit für die Wissenschaft

Die Klimapause ist in verschiedener Hinsicht lehrreich. Es ist einfach, ein kurzes Stück aus einer Datenreihe herauszupicken und einen scheinbaren Widerspruch aufzuzeigen, und es verkauft sich gut. Die Realität halte sich hartnäckig nicht an die Modelle, kritisierten einschlägige Medien kürzlich wieder einmal. Aber was ist überhaupt die «Realität»? Die naive Annahme, dass ein Computermodell stets falsch und die Beobachtungen richtig sind, greift immer öfter zu kurz. Beobachtungsdaten über lange Zeiträume haben alle möglichen Tücken. Das Klima kann man nicht im Labor aufbauen und vermessen, und wir können die «Realität» nur näherungsweise bestimmen, vor allem wenn sie Jahrzehnte zurück liegt.

Wie so oft sind es verkettete Umstände und damit mehrere Faktoren, die zusammenspielen und zu einem unerwarteten Ereignis führen – zum Beispiel bei Fukushima oder der Finanzkrise. Bei der Klimapause sind es ein zufälliger Trend in El Niño, eine starke aber schlecht vermessene Erwärmung in der Arktis, ein paar kleinere Vulkane sowie eine schwächelnde Sonne, die die Modellsimulationen nicht voraussehen konnten. Saubere Wissenschaft braucht Zeit, um verschiedene Ideen zu testen, die wiederum von anderen reproduziert werden, bis ein robustes Bild entsteht. Und oft sind es etliche Puzzleteile, die erst zusammengefügt ein Phänomen erklären. In einem Tweet oder einem kurzen Artikel lässt sich so was meist schlecht vermitteln, aber sehr einfach verzerren.

Dass sich die Erde erwärmt, ist mit der neusten Studie noch klarer geworden. Aber dass damit nun alles klar ist, wäre falsch zu glauben, weil das unserer Grundhaltung als Wissenschaftler widerspricht. Andere Forschungsgruppen werden die neuen Resultate hinterfragen, kritisieren, und die Aussagen verfeinern. Wir müssen kritische Fragen stellen und Herausforderungen annehmen. Wir lernen aus Fehlern und aus unerwarteten Beobachtungen, und das wird auch in Zukunft so sein. (Quelle: ETH Zürich)

Weiterführende Informationen

[1] Beitrag in ETH-News

[2] NZZ: Artikel

[3] Tagesanzeiger: Artikel

[4] Realclimate: Article

Schweiz will Treibhausgasemissionen bis 2030 um 50 Prozent senken

Headerbild Steinbrücke Verzasca-Tal, Ticino, Schweiz

Weniger Emmissionen zu produzieren, fällt den Schweizerinnen und Schweizer schwer. Weniger wäre mehr. Bild: GMC

Bern, 27.02.2015 – Die Schweiz will bis 2030 die Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um 50 Prozent senken. Mindestens 30 Prozent dieser Reduktionen sollen durch inländische Massnahmen erzielt werden. Die übrigen 20 Prozent können über Projekte im Ausland herbeigeführt werden. Diese Ziele wurden vom Bundesrat im November 2014 im Rahmen des Verhandlungsmandats für Lima genehmigt und heute bekannt gegeben. Die Schweiz hat das Reduktionsziel von minus 50% der UNO-Klimakonvention gemeldet.

Im Dezember 2015 soll an der Klimakonferenz in Paris ein neues, für alle Staaten verbindliches Klimaabkommen geschlossen werden. Sämtliche Mitgliedstaaten der UNO-Klimakonvention müssen vor der Konferenz in Paris ihre Reduktionsverpflichtung für die Zeit nach 2020 bekannt geben.

Mit der angestrebten Reduktion um 50 Prozent werden die Verantwortung der Schweiz an der Klimaerwärmung sowie Potenzial und Kosten der Reduktionsmassnahmen in der Schweiz und weltweit im Zeitraum 2020-2030 berücksichtigt. Die Schweiz ist für 0,1 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich und hat aufgrund ihrer Wirtschaftsstruktur einen niedrigen Ausstoss (jährlich 6,4 Tonnen pro Einwohner). Daher ist sie zur Senkung der Kosten im Zeitraum 2020-2030 auf Reduktionsmassnahmen im Ausland angewiesen (siehe Kasten 1). Indem die Reduktionen teilweise im Ausland erzielt werden, lassen sich die inländischen Massnahmen über einen längeren Zeitraum verteilen, was den Kapazitäten der Wirtschaft Rechnung trägt.

Das Reduktionsziel der Schweiz für 2020-2030 steht auch im Einklang mit dem Absenkpfad, den die Klimaexperten festgelegt haben, um die Klimaerwärmung bis Ende des Jahrhunderts unter zwei Grad zu halten (siehe Kasten 2).

Auf nationaler Ebene geht Mitte 2016 ein Entwurf zur Revision des CO2-Gesetzes in die Vernehmlassung.

Verstärktes Engagement für das Klima

Dank der getroffenen inländischen Massnahmen emittiert die Schweiz heute weniger Treibhausgase als 1990, obwohl das Bruttoinlandprodukt in diesem Zeitraum um 36 Prozent gestiegen ist. Die Schweiz hat ihr Reduktionsziel für die erste Verpflichtungsperiode unter dem Kyoto-Protokoll (2008-2012) erreicht.

Dieses Engagement wird für den Zeitraum 2013-2020 verstärkt. Das CO2-Gesetz schreibt vor, den Ausstoss von Treibhausgasen bis 2020 durch inländische Massnahmen um 20 Prozent zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden verschiedene Instrumente eingeführt: die CO2-Abgabe auf Brennstoffen, die Absenkung der CO2-Emissionen neuer Personenwagen, die Verpflichtung der Treibstoffimporteure, einen Teil der CO2-Emissionen aus dem Verkehr zu kompensieren, und das Gebäudeprogramm.

Kasten 1 Ein klarer, transparenter und nachvollziehbarer Reduktionsbeitrag

Gemäss den Richtlinien der Klimakonferenz von Lima müssen die Staaten für die Zeit nach 2020 einen klaren, transparenten und nachvollziehbaren Reduktionsbeitrag bekannt geben. Die Schweiz hat zu allen sieben in Lima identifizierten Kernpunkten Informationen geliefert.

Referenzpunkt für die Berechnung der Reduktionen: das Jahr 1990

Umsetzungszeitraum: bis 2030

Umfang der Verpflichtung: Die Reduktionen betreffen 7 Treibhausgase: CO2, Methan, Lachgas, HFC (teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe), PFC (perfluorierte Kohlenwasserstoffe), SF6 (Schwefelhexafluorid), NF3 (Stickstofftrifluorid). Dieselben Gase sind im geltenden Recht berücksichtigt.

Prozess: Ein Entwurf zur Revision des CO2-Gesetzes geht Mitte 2016 in die Vernehmlassung. Die Vorschläge zielen im Wesentlichen auf eine Verstärkung der bestehenden Massnahmen ab.

Annahmen und Methodik: Die Verpflichtung der Schweiz beruht auf der Annahme, dass genügend ausländische Emissionszertifikate mit hohem Umweltstandard vorhanden sind. Die Senkenleistung des Waldes wird mit berücksichtigt. Die Methodik für Nichtwaldflächen ist noch zu entwickeln.

Angemessenheit der Verpflichtung
Drei Kriterien werden berücksichtigt:
Frühere und heutige Verantwortung für die Klimaerwärmung: Die Schweiz verursacht heute 0,1 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen. Somit trägt sie eine geringe Verantwortung.

Fähigkeit, zur Lösung des Klimaproblems beizutragen: Unter anderen mit einem hohen BIP pro Einwohner ist die Schweiz dazu in hohem Masse fähig.

Kosten-Wirksamkeitsverhältnis der Reduktionsmassnahmen: Aufgrund ihrer kohlenstoffarmen Energieproduktion und der kaum vorhandenen Schwerindustrie sind die Kosten für Reduktionsmassnahmen in der Schweiz kurzfristig hoch.

Beitrag zum übergeordneten Ziel (Temperaturanstieg von weniger als zwei Grad): Das Reduktionsziel von minus 50 Prozent gegenüber 1990 entspricht dem vom IPCC empfohlenen Absenkpfad bis 2050 von minus 40-70 Prozent gegenüber 2010.

Kasten 2 Ziel im Rahmen des 2-Grad-Pfads

Gemäss den vom Bundesrat für 2030 und 2050 festgelegten Reduktionszielen von minus 50 Prozent gegenüber 1990 bzw. minus 70-85 Prozent bis 2050 sollen die jährlichen Emissionen pro Einwohner 2030 bei 3 Tonnen CO2-Äquivalenten liegen und 2050 bei 1-2 Tonnen. Damit befindet sich die Schweiz im ehrgeizigen Durchschnitt der Empfehlungen der Klimaexperten (IPCC) für 2050. Diese Emissionsentwicklung entspricht auch dem langfristigen Ziel des Bundesrates, die Emissionen pro Einwohner auf 1-1,5 Tonnen zu senken. (Quelle: UVEK + BAFU)

Dateianhänge:

Switzerland’s intended nationally determined contribution (INDC) and clarifying information (nur auf Englisch) (pdf, 232kb)

Zusätzliche Verweise:

UVEK, Webseite Klima

BAFU: Thema Klima


Links zu weiteren Specials und Dossiers

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