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Namibia: EZA, HIV-Schule Oa Hera und im Reich der Geparde

Auszug aus dem Buch des Zürcher Fotojournalisten Gerd Michael Müller

VORWORT

Dieses Buch des Zürcher Foto-Journalisten Gerd Michael Müller nimmt Sie aDas Buch des Zürcher Foto-Journalisten Gerd Michael Müller nimmt Sie ab den wilden 80er Jahren mit auf eine spannende Zeitreise durch 30 Länder und 40 Jahre Zeitgeschichte mit Fokus auf mehrere politische und ökologische Vorgänge in Krisenregionen rund um den Globus. Er beleuchtet das Schicksal indigener Völker, zeigt die Zerstörung ihres Lebensraumes auf, rückt ökologische Aspekte und menschenliche Schicksale in den Vordergrund, analysiert scharfsichtig und gut informiert die politischen Transforma-tionsprozesse. Müller prangert den masslosen Konsum und die gnadenlose Ausbeutung der Ressourcen an, zeigt die Auswirkungen wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Prozesse auf und skizziert Ansätze zur Bewältigung des Klimawandels. Pointiert hintergründig, spannend und erhellend. Eine Mischung aus globalem Polit-Thrillern, gehobener Reiseliteratur, gespickt mit sozialkritischen und abenteuerlichen Geschichten sowie persönlicher Essays – den Highlights und der Essenz seines abenteuerlich wilden Nomaden-Lebens für die Reportage-Fotografie. Nach der Lektüre dieses Buchs zählen Sie zu den kulturell, ökologisch sowie politisch versierten Globetrotter.

Interteam/Nacobta: Schweizer Entwicklungszusammenarbeit in Namibia

Durch die vielen Reisen und Konflikterfahrungen in zahlreichen Ländern wollte ich schliesslich in die Entwicklungszusammenarbeit («EZA») einsteigen und via «Interteam» (einer Schweizer Hilfsorganisation) nach Namibia fliegen, um vor Ort ab 2011 stationär drei Jahre im Bereich Tourismus und Entwicklungszusammenarbeit zu arbeiten. Konkret ging es um ein Projekt mit der lokalen halbstaatlichen Organisation «NACOBTA», welche die Ureinwohner ökologisch und nachhaltiger in die Tourismuswirtschaft integrieren wollte, um dort die indigen ansässigen Stämme an der wirtschaftlichen und nachhaltigen touristischen Entwicklung teilhaben zu lassen. Leider kürzten kurz vor dem Einsatz ein paar ausländische Hilfsorganisationen ihr Budget für «NACOBTA» und so wurde der «EZA»-Einsatz in Namibia gestrichen. Dennoch wurde ich durch das «Interteam NACOBTA»-Assessment neugierig auf das südwestafrikanische Land mit deutscher Kolonialvergangenheit und beschloss dort hin zu reisen.

Erst verabredete ich mich mit dem lokalen «Interteam» Repräsentanten, um mir die Arbeit vor Ort und die Herausforderungen dieser Aufgabe anzuschauen. Das erste was ich lernen sollte, ist, dass helfen nichts für Abenteurer ist, wie es in den 70er und 80er Jahren war, als scharenweise Personen in alle Welt aufbrachen, um sich mit lokalen Bevölkerungsgruppen oder Befreiungsbewegungen zu solidarisieren. „Besserwisser und Weltverbesserer“ sind bei dieser Arbeit fehl am Platz. Die heutige Freiwilligenarbeit hat sich sehr professionalisiert, sagte, Martin Schreiber, der damalige Geschäftsführer von «Unite», dem Dachverband der Entwicklungspolitischen Organisationen in der Schweiz. Heute verfügen fast 80 Prozent der vor Ort tätigen über einen Hochschulabschluss, zudem gibt es spezielle Umweltexperten, Telekommunikationsspezialisten, Management-Coaches, Ernährungsberaterinnen und Sozialfachleute.

Während des einjährigen Assessment muss die Kandidatin oder der Kandidat nicht nur seinen Durchhaltewillen und seine Motivationsgründe reflektieren sondern werden auch mit komplett anderen Wertvorstellungen und Religionen konfrontiert. Gleichzeitig gäbe es viele Hürden zu überwinden, wie Unzuverlässigkeit von Menschen, die Tücken der Technik und mangelnden Infrastruktur sowie bei der Kommunikation und den soziokulturellen Unterschieden. Schliesslich sei jede Person, die zum Einsatz kommt, Teil eines Ganzen, das sich laufend den Erfordernissen anpasse und mit den lokalen Partnern im beratenden Austausch stehe, welche Strategien entwickelt werden. Der Erfolg des Einzelnen, ist der Erfolg aller.

Nach dieser Einführung traf ich mich mit Vertretern von «NACOBTA» in Windhoek und hernach beschloss ich, ein Spital in Rehoboth, dass von Schweizern finanziert wurde, zu besuchen, bevor ich quer durch das riesige, menschenleere Land fuhr und die geschützten Wildlife-Reservate besuchte. Ich legte auch in Namibia gut 5000 Kilometer mit dem Auto zurück aber relativ wenig Off-Road, vom Caprivi-Streifen im Norden, der bis zum Vierländereck Botswana, Südafrika, Zimbabwe bei den Victoriafällen reicht und bis zum Fishriver-Canyon runter, dem zweittiefsten der Welt im Süden des Landes. Da war zunächst einmal der Etosha Nationalpark, der bereits 1907 unter Schutz gestellt wurde, nachdem der ehemals reiche Wildbestand durch Wilderei und bedenkenlose Grosswildjagd bis an den Rand der Ausrottung reduziert wurde und damit die Fleischversorgung der Bevölkerung ernsthaft gefährdet worden war. Der Etosha Nationalpark besticht heute durch seinen fantastischen Tierreichtum, der sogar das Okavango Delta übertrifft, soweit Giraffen, Antilopen und Zebras damit gemeint sind. Doch nicht nur die Wildtiere, auch die lokal ansässigen Herero und Ovambo wurden nach dem durch Existenzängste geschürten Aufstand von 1904 gnadenlos ausgelöscht. Auch Frauen und Kinder wurden von Generalleutnant Lothar von Trotha nicht geschont, der im Auftrag des Generalstabschef Alfred Graf von Schlieffen handelte und die volle Unterstützung von Kaiser Wilhelm I. hatte. Das war einer der ersten geschichtlich rapportierten Völkermorde.

Völkermord, Sklaverei, Landraub, Vergewaltigung, Demütigung

Namiba: A Police-train locomotive during Apartheid in the Railway museum in Windhoek City

1884 wird Afrika an der «Kongo Konferenz» in Berlin unter den europäischen Mächten und Kolonialherren aufgeteilt. Deutschland steigt zur Kolonialmacht auf, worauf Deutsch-Südwestafrika, das heutige Namibia, offiziell errichtet und zur Kolonie ausgebaut wurde. Bis 1914 kamen rund 15.000 weisse Siedler nach Deutsch-Südwestafrika, darunter mehr als 12.000 Deutsche. Die deutsche Kolonialverwaltung regierte das Gebiet mithilfe von Rassentrennung und Unterdrückung. Die Einheimischen wurden von den europäischen Siedlern als Menschen zweiter Klasse behandelt und praktisch entrechtet. Einheimische Stämme wurden gezwungen, ihr Land zu räumen. Das für die Nomadenstämme lebenswichtige Weideland und ihre angestammte Heimat ging so immer mehr in die Hände der Siedler über. Dies bedrohte vor allem die Lebensgrundlage der dort ansässigen Hirtenstamme der Herero und Na’ama’s.

Sklaverei, Landraub, öffentliche Exekution, Zwangsarbeit, Vergewaltigung und Demütigung wurden zur Doktrin und zur qualvollen Tagesordnung für die geschundene Bevölkerung. Mit Samuel Maharero begann 1904 der Aufstand gegen die weissen Besatzer. Das Na‘ama Oberhaupt, Capitain Hendrik Witboo war die Ikone des antikolonialen Widerstandes. Er warf dem Ovambo Führer vor, dass er mit der sogenannten „Schutzmacht“ der Deutschen kooperierte und so die Schleusen für die Eroberung öffnete. Erst nach 20 Jahren der Unterdrückung durch die «Herrenmenschen», wehrten sich die Völker Namibias zum ersten Mal geeint gegen ihre Unterdrücker.

Am 12. Januar 1904 fallen die ersten Schüsse gegen die Besatzer. Die Aufständischen belagerten Militärstationen, blockierten Bahnlinien und überfielen Handelsniederlassungen. In den ersten Monaten des Kriegs dominierten die Herero die Auseinandersetzungen. Die Vertreter des deutschen Reiches waren von dem Aufstand überrascht. Der Gouverneur Deutsch-Südwestafrikas, Theodor Leutwein, wurde angewiesen, den Aufstand militärisch niederzuschlagen. Im Mai 1904 wurde das Kommando auf Generalleutnant Lothar von Trotha übertragen. Von Trotha führte die Auseinandersetzungen gezielt als einen Vernichtungskrieg. Die nur 2‘000 Mann starke kaiserliche Schutztruppe wurden sofort durch 14‘000 Soldaten verstärkt, die mit brutaler Härte gegen die Aufständischen vorgingen.

Namiba: Herero womenselling indigenious art work in the capital city Windhoek.

1884 wird Afrika an der «Kongo Konferenz» in Berlin unter den europäischen Mächten und Kolonialherren aufgeteilt. Deutschland steigt zur Kolonialmacht auf, worauf Deutsch-Südwestafrika, das heutige Namibia, offiziell errichtet und zur Kolonie ausgebaut wurde. Bis 1914 kamen rund 15.000 weisse Siedler nach Deutsch-Südwestafrika, darunter mehr als 12.000 Deutsche. Die deutsche Kolonialverwaltung regierte das Gebiet mithilfe von Rassentrennung und Unterdrückung. Die Einheimischen wurden von den europäischen Siedlern als Menschen zweiter Klasse behandelt und praktisch entrechtet. Einheimische Stämme wurden gezwungen, ihr Land zu räumen. Das für die Nomadenstämme lebenswichtige Weideland und ihre angestammte Heimat ging so immer mehr in die Hände der Siedler über. Dies bedrohte vor allem die Lebensgrundlage der dort ansässigen Hirtenstamme der Herero und Na’ama’s.

Sklaverei, Landraub, öffentliche Exekution, Zwangsarbeit, Vergewaltigung und Demütigung wurden zur Doktrin und zur qualvollen Tagesordnung für die geschundene Bevölkerung. Mit Samuel Maharero begann 1904 der Aufstand gegen die weissen Besatzer. Das Na‘ama Oberhaupt, Capitain Hendrik Witboo war die Ikone des antikolonialen Widerstandes. Er warf dem Ovambo Führer vor, dass er mit der sogenannten „Schutzmacht“ der Deutschen kooperierte und so die Schleusen für die Eroberung öffnete. Erst nach 20 Jahren der Unterdrückung durch die «Herrenmenschen», wehrten sich die Völker Namibias zum ersten Mal geeint gegen ihre Unterdrücker.

Am 12. Januar 1904 fallen die ersten Schüsse gegen die Besatzer. Die Aufständischen belagerten Militärstationen, blockierten Bahnlinien und überfielen Handelsniederlassungen. In den ersten Monaten des Kriegs dominierten die Herero die Auseinandersetzungen. Die Vertreter des deutschen Reiches waren von dem Aufstand überrascht. Der Gouverneur Deutsch-Südwestafrikas, Theodor Leutwein, wurde angewiesen, den Aufstand militärisch niederzuschlagen. Im Mai 1904 wurde das Kommando auf Generalleutnant Lothar von Trotha übertragen. Von Trotha führte die Auseinandersetzungen gezielt als einen Vernichtungskrieg. Die nur 2‘000 Mann starke kaiserliche Schutztruppe wurden sofort durch 14‘000 Soldaten verstärkt, die mit brutaler Härte gegen die Aufständischen vorgingen.

In Swakopmund an der Küste des Atlantik, direkt vor dem Stadthaus steht bis heute ein Stein des kolonialen Anstosses: Das Kriegsdenkmal der deutschen Marine, welches die gefallenen, deutschen Soldaten namentlich ehrt, die hier über 100‘000 Menschen umgebracht haben. Ein kleines Messingschild erinnert auch an die gefallenen Einheimischen. Das ärgert den Stadtabgeordneten Uahimisa Kaapehi massloss.

„Das Denkmal sollte abgerissen, auf dem Müll geworfen oder nach Deutschland verschifft werden“. Noch stossender ist aber, dass sich Deutschland sich bis heute nicht offiziell für den ersten Völkermord der Geschichte bei den namibischen Völkern angemessen entschuldigt hat und es wurde auch kein Land zurückgegeben, welches den Einheimischen Nomaden damals gestohlen wurde. Noch heute sind die Besitzer grosser Farmen und die Häuser in den Städten im Besitz der Nachfahren der damaligen deutschen Unterdrückern, derweil die Hereros und Na’ama’s nur Arbeitslosigkeit, Rassismus und Hoffnungslosigkeit kennen.

Namiba: Herero women working as souvenier traders in Windhoek, selling handicraft to tourists

Der Völkermord an den Hereros und Namas sowie die In Swakopmund an der Küste des Atlantik, direkt vor dem Stadthaus steht bis heute ein Stein des kolonialen Anstosses: Das Kriegsdenkmal der deutschen Marine, welches die gefallenen, deutschen Soldaten namentlich ehrt, die hier über 100‘000 Menschen umgebracht haben. Ein kleines Messingschild erinnert auch an die gefallenen Einheimischen. Das ärgert den Stadtabgeordneten Uahimisa Kaapehi massloss. „Das Denkmal sollte abgerissen, auf dem Müll geworfen oder nach Deutschland verschifft werden“. Noch stossender ist aber, dass sich Deutschland sich bis heute nicht offiziell für den ersten Völkermord der Geschichte bei den namibischen Völkern angemessen entschuldigt hat und es wurde auch kein Land zurückgegeben, welches den Einheimischen Nomaden damals gestohlen wurde. Noch heute sind die Besitzer grosser Farmen und die Häuser in den Städten im Besitz der Nachfahren der damaligen deutschen Unterdrückern, derweil die Hereros und Na’ama’s nur Arbeitslosigkeit, Rassismus und Hoffnungslosigkeit kennen.

Im Süden des Landes in Maltahöhe war die HIV-Sterblichkeit besonders hoch und es gab zu dieser Zeit beinahe 40 Prozent Waisenkinder, die in den 90er Jahren entweder einen oder auch beide Eltern verloren haben. Und so gibt es auch eine HIV-Waisenschule in Maltahöhe, wo die Armut und Arbeitslosigkeit besonders hoch ist. Es war ergreifend dem «Oa Hera»-Kinderchor zuzuhören, der von dem Backpacker-Camp unterstützt wird. Die hellen, ergreifenden Engelsstimmen der Waisenkinder haben mich genauso beeindruckt, wie der Fantasie-Reichtum und die Kreativität in der Schule bei Gestaltungsmitteln oder Kinderspielzeugen. Und wenn man bedenkt, welche Gefahren auf die Schulkinder bei ihren beträchtlich langen Anmärschen in dieser unwirtlichen Gegend drohen, erstaunt die Gelassenheit und Fröhlichkeit, der Kinder angesichts ihres schweren Schicksals.

Im Reich der Geparde

Auch die «Cheetah Foundation» (CFF) in Ojjowaringo ist ein beeindruckendes Wildlife-Projekt mit einmaligen Erlebnissen. Zwar sah ich diese edlen, eleganten Tiere schon zum zweiten Mal in Die «Cheetah Foundation» (CFF) in Ojjowaringo ist eines der beeindruckenden Wildlife-Projekte mit einmaligen Erlebnissen. Es war das erste Mal, dass ich diese edlen, eleganten Raubkatzen in freier Wildnis und beim Jagen nach ein paar armen Kaninchen zu sah, die den Geparden als Frühstückshoppen zum Frass vorgeworfen wurden. Die Populationsstudie des CCF für namibische Geparde läuft seit 1990, wobei bis heute über 750 Gewebeproben und 1000 Kotproben gesammelt wurden.

Diese Proben ermöglichen die Erforschung der namibischen Gepardenpopulationen über einen Zeitraum von 30 Jahren. Die Populationsüberwachung innerhalb des 50.000 Hektar großen Wildschutzgebiets wird durch die Kombination mit genetischen Analysen über Mikrosatellitenmarker ermöglicht. Das erlaubt den CCF-Forschern und Wildhütern die einzelnen Geparden sowohl anhand von visuellen als auch genetischen Merkmalen zu identifizieren.

Im Rahmen dieser Studie promovierte Dr. Marker an der Universität Oxford, für die 322 Proben aus 7 nordzentralen namibischen Regionen genetisch untersucht und nach Herkunft verglichen wurden.

A cheetha in the namibian Kalahari.

Um den illegalen Handel mit Wildtieren zu bekämpfen, hat CCF in Zusammenarbeit mit den Wildtierbehörden von Somaliland ein sicheres Haus in Somaliland eröffnet, das für Gepardenjunge gebaut wurde, die aus dem Heimtierhandel geborgen wurden. Allein im Jahr 2019 erhielt das Genetiklabor 146 Proben von 53 Personen. CCF erhielt auch Proben von verschiedenen Veterinär- und Zuchteinrichtungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Bis heute wurden 97 extrahiert und genotypisiert, um die Herkunft der Tiere zu ermitteln. Neben der genetischen Arbeit initiierte CCF eine Samenbank für die VAE und veranstaltete mehrere Workshops zur Sammlung und zum lebensfähigen Einfrieren von Spermien von erwachsenen männlichen Geparden, um die genetische Vielfalt der Ursprungspopulationen zu erhalten.

Eine zentrale Herausforderung in den ländlichen Gebieten Namibias ist der Aufbau von Kapazitäten zur Bewältigung des Konflikts zwischen Mensch und Wildtieren. «CCF» hat mehrere Landschaften in Zentral-Nord- und Zentral-Ost-Namibia identifiziert, die einen dringenden Fokus auf wissenschaftsbasierte Lösungen zur Eindämmung des Konflikts menschlicher Wildtiere (HWC) benötigen.Zu den wichtigsten Schwerpunktregionen gehören die Greater Waterberg Landscape, die Gobabis-Landschaft und weite Teile des Gemeindelandes im östlichen Namibias Kalahari-Ökosystem.

In Namibia leben 80 Prozent der Wildtiere ausserhalb von Schutzgebieten, aber in einigen Gebieten wie den östlichen Kommunalgebieten gefährdet das Fehlen von Wildtieren Arten wie Wildhunde, Geparden und Leoparden, die Nutztiere erbeuten. Eine der größten Herausforderungen in diesen ländlichen Gebieten ist die Bewältigung des Konflikts zwischen Mensch und Fleischfresser. Geparden und andere Raubtiere, darunter Leoparden, Afrikanische Wildhunde, Braune Hyänen und Schakale, leben in grossen Revieren auf Viehzuchtflächen.

Ketmanshoop: Two cheethas in the namibian Kalahari – where one third of the world population is living.

Um Um die Situation zu entspannen, ist eine forschungsbasierte Lösung erforderlich, die die dort ansässige Community einbezieht. Zu diesem Zweck hat ein kanadisches Goldbergbauunternehmen mit Präsenz in Namibia, 50‘000 US-Dollar zur Unterstützung von Naturschutzforschung und ein Outreach-Programmen für Gemeinden bereitgestellt, die mit Fleischfressern leben. Mit Unterstützung von «B2Gold» hat «CCF» ein umfangreiches Forschungsprojekt entwickelt, um die wichtigsten Strategien und Ansätze zur Reduzierung von Mensch-Fleisch-Konflikten zu bewerten. Die Forschung wird in die Erhaltungsmaßnahmen einfließen, die darauf abzielen, das Weideland-, Vieh- und Wildtiermanagement zu verbessern, den Verlust von Vieh auf offenem Ackerland zu reduzieren und den Lebensraum wiederherzustellen.

Um die Situation zu entspannen, ist eine forschungsbasierte Lösung erforderlich, die die dort ansässige Community einbezieht. Zu diesem Zweck hat ein kanadisches Goldbergbauunternehmen mit Präsenz in Namibia, 50‘000 US-Dollar zur Unterstützung von Naturschutzforschung und ein Outreach-Programmen für Gemeinden bereitgestellt, die mit Fleischfressern leben. Mit Unterstützung von «B2Gold» hat «CCF» ein umfangreiches Forschungsprojekt entwickelt, um die wichtigsten Strategien und Ansätze zur Reduzierung von Mensch-Fleisch-Konflikten zu bewerten. Die Forschung wird in die Erhaltungsmaßnahmen einfließen, die darauf abzielen, das Weideland-, Vieh- und Wildtiermanagement zu verbessern, den Verlust von Vieh auf offenem Ackerland zu reduzieren und den Lebensraum wiederherzustellen.

Namibia: Eiland in the Etosha National Park

Das CCF beherbergt eine in Afrika einzigartige Forschungseinrichtung von Weltrang. Das Life Technologies Conservation Genetics Laboratory ist das einzige voll ausgestattete Genetiklabor vor Ort in einer Naturschutzeinrichtung in Afrika. Von dieser Einrichtung aus arbeitet CCF mit Wissenschaftlern auf der ganzen Welt zusammen. Die Forschung kommt nicht nur dem Gepard und seinem Ökosystem zugute, sondern auch anderen Großkatzen und Raubtieren. Dabei helfen auch ausgebildete Hunde zur Erkennung des Kot. Die Kothunde verwenden verschiedene Signale an ihren Hundeführer, um anzuzeigen, weDas «CCF» beherbergt eine in Afrika einzigartige Forschungseinrichtung von Weltrang. Das «Life Technologies Conservation Genetics Laboratory» ist das einzige voll ausgestattete Genetiklabor vor Ort in einer Naturschutzeinrichtung in Afrika.

Von dieser Einrichtung aus arbeitet «CCF» mit Wissenschaftlern auf der ganzen Welt zusammen. Die Forschung kommt nicht nur dem Gepard und seinem Ökosystem zugute, sondern auch anderen Grosskatzen und Raubtieren. Dabei helfen auch ausgebildete Hunde zur Erkennung des Kots. Die Kothunde verwenden verschiedene angelernte Signale an ihren Hundeführer, um anzuzeigen, welche Art von Tierkot vorhanden ist. Sobald die Probe entnommen wurde, wird sie ins Labor gebracht. DNA wird extrahiert, um einzelne Geparden zu identifizieren und die Populationsstrukturen von anderen Grosskatzen und Fleischfressern zu verstehen.

Später weiter unten im Süden beim Fish River Canyon und den

Zu einem späteren Zeitpunkt, ganz im Süden Namibias, beim Fish River Canyon und den Giants Playground, fuhren wir mit einem Farmer auf seiner riesigen Farm herum und begegneten dort zwei prächtigen Geparden in der Wildnis, denen wir uns zu Fuss näherten, um uns gegenseitig zu beschnuppern, denn sie schlichen auf ihren Samtpfosten langsam und geschmeidig auf uns zu und hatten sich offensichtlich an Menschen gewöhnt und kannten keine Scheu. Dennoch verhielten sich nicht wie zahme Hauskatzen.

Da ich alsbald überraschenderweise unter der Schnauze des Tieres auf dem Boden lag und von dort Nahaufnahmen machte, endete der hautnahe Kontakt mit den gefährlichen Schmusekatzen letztlich wider Erwaarten für mich mit Glücksgefühlen, anstatt mit tödlichen Bissen. Aber das kribbelnde Gefühl unter einer Wildkatze sozusagen als ihr Beutetier zu liegen, nur die Kamera schützend vor mein Gesicht haltend, war schon ein Adrenalinschub erster Güte, dass ich nie mehr vergessen werde.

Nach dieser wunderbaren Erfahrung im Reich der Wildtiere möchte ich noch ein dunkles Kapitel Kolonialgeschichte hinzufügen.

Soussevlei Sanddunes landscape in Namibia

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Geschätzte Leserin, werter Leser

Der Autor unterstützt noch immer zahlreiche Projekte. Infolge der COVID-19 Pandemie ist es aber für den Autor selbst für und zahlreiche Hilfsprojekte schwieriger geworden. Die Situation hat sich erheblich verschärft. Für Ihre Spende, die einem der im Buch genannten Projekte zufliesst, bedanke ich mich sehr. Falls Sie einen Beitrag spenden wollen, melden Sie sich bitte per Mail bei mir gmc1(at) gmx.ch. Vielen Dank im Namen der Empfänger/innen.

Klimawandel: Die Chronologie des Versagens

Auszug aus dem Buch des Zürcher Fotojournalisten Gerd Michael Müller

VORWORT

Dieses Buch des Zürcher Foto-Journalisten Gerd Michael Müller nimmt Sie ab den wilden 80er Jahren mit auf eine spannende Zeitreise durch 30 Länder und 40 Jahre Zeitgeschichte mit Fokus auf viele politische Vorgänge in Krisenregionen. Er beleuchtet das Schicksal der indigenen Völker, zeigt die Zerstörung ihres Lebensraumes auf, rückt ökologische Aspekte und menschenrechtliche Schicksale in den Vordergrund, prangert den masslosen Konsum und die gnadenlose Ausbeutung der Ressourcen an, zeigt die Schmetterlingseffekte der Hedge Funds und Auswirkungen wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Prozesse auf und skizziert Ansätze zur Bewältigung des Klimawandels. Pointiert, hintergründig, spannend und erhellend Eine gelungene Mischung aus gehobener Reiseliteratur, globalem Polit-Thriller, gespickt mit abenteuerlichen Geschichten und persönlichen Essays – den Highlights seines abenteuerlich wilden Nomaden-Lebens für die Reportage-Fotografie eben. Der Autor publizierte Hunderte von Reportagen in deutschsprachigen Tageszeitungen und Magazinen.

2021 zeigte erneut, die Corona Pandemie ist Pipifax im Vergleich, was auf die Menschheit zurollt und im bald 50 jährigen Wissen um die schädlichen CO2-Emmissionen für unseren Planeten, wird fröhlich weitergewurstelt, immer mehr bedenken-los konsumiert, Ressourcen verschwendet, Fauna und Flora und der Lebensraum Millionen Menschen zerstört. Schon Präsident Nixon warnte in den 70er Jahren vor den dramatischen Folgen (einer seiner wenigen Lichtblicke) und der erste IPPC-Bericht von 1990 warnte vor den Konsequenzen unseres ungezügelten Raubbaus. Man braucht kein verrückter Welt-untergangsprophet mehr zu sein, die heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse und das Wissen, wie lahm wir auf die Bedrohung reagieren, lassen keinen anderen Schluss mehr zu, als dass unsere Spezies das Endzeitalter erreicht hat.

Gemäss Weltklimarat gibt es zwei Horrorszenarien: Zum einen der Anstieg des Meeresspiegels um zwei Meter bis Ende des Jahrhunderts, je nachdem, wie schnell der Eisschild der Antarktis weiter schmilzt. Ferner der Kollaps der Atlantischen Umwälzströmung (AMOC), die sich schon abgeschwächt hat. Sie verteilt kaltes und warmes Wasser im Atlantik und beeinflusst etwa den für Milliarden Menschen wichtigen Monsun in Afrika und Asien. Der Zusammenbruch des Golfstroms hätte auch Auswirkungen auf Europa. Bei gleichbleibenden Emissionen bis 2050 würde die Temperatur Ende dieses Jahrhunderts um 2,1 bis 3,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen. Bei einer Verdoppelung der CO2-Emissionen bis Mitte des Jahrhunderts wäre ein Anstieg der Temperatur um bis 5,7 Grad möglich. Und so wird es leider auch weitergehen. Denn: Die Energie-Agentur der US-Regierung (EIA) hat 2019 berechnet, dass der CO2-Ausstoss infolge der erst beginnen-den Industrialisierung vieler Länder bis 2050 von heute jährlich rund 36 Milliarden Tonnen auf über 42 Milliarden Tonnen ansteigt. China produziert am meisten Treibhausgas, etwa ein Viertel der Gesamtmenge, vor den USA mit 18 und der EU mit 17 Prozent. Der Anteil der CO2-Emissionen, die in Senken wie Wäldern oder Ozeanen aufgenommen werden und nicht in der Atmosphäre bleiben, liegt nach dem Bericht bei etwa 44 Prozent.

1997 kam der dritte Bericht des «IPPC»-Klimarats heraus und was da skizziert und belegt wurde, übertraf all die Schreckensszenarien bei weitem und auch das Ausmass an Zerstörung, dass ich bereits seit 1993 Jahren bemerkt hatte! Der Bericht sollte auch meine Tätigkeit nachhaltig verändern. Ich unterliess fortan die vielen Fernreisen und konzentrierte mich vermehrt auf Nahziele und gründete mit zwei BerufskollegInnen Gisela Femppel von der «Südostschweiz» und Heinz Schmid, das «Tourismus & Umwelt Forum Schweiz». Auch der berühmte St. Moritzer Tourismusdirektor Hansruedi Danuser unterstützte uns dabei tatkräftig.

Das «Tourismus & Umwelt Forum Schweiz» war beim Flughafen Samedan domiziliert, da ich zu jener Zeit dort oben im fantastischen Oberengadin, im Jahrhundert-Winter und den darauf folgenden zwei Jahren lebte, weil ich nach der Trennung von Roberta mit meiner Freundin Eve, eine begeisterte Snowboarderin, von Zürich ins Engadin umgezogen war. Es war umso schöner im Engadiner Hochtal, weil ich regelmässig durch die verschneiten Wälder der Alpenhänge reiten konnte und zum ersten Mal im Leben auch Ritte im stiebenden Schnee und unberührter weisser Pracht vornahm.

Für das «Tourismus & Umwelt Forum Schweiz» schuf ich ein Webportal, welches wissenschaftliche Fakten, umweltrelevante NGO-Projekte, zuständige Behörden wie das «Bundesamt für Umwelt» (BUWAL),internationale Organisationen und kritische Medienberichte mit nachhaltigen Reiseangeboten und Tipps für umweltbewusste Reisende verknüpfte. Drei Jahre lang amtete ich als Geschäftsleiter und Präsident für diese Umweltorganisation und setzte im Bündnerland einige Akzente mit Wander-Ausstellungen zum Thema der Klimawandel in den Alpen mit einer «Rail-Expo» fahrenden Ausstellung der «Rhätischen Bahn», drei Bahnwagen, die in Davos, St. Moritz, Samedan, Pontresina und sechs anderen alpinen Orten im Graubünden stationiert wurden und die ersten Warnsignale aussendeten.

Mitglieder des «Tourismus & Umwelt Forum» wahren damals u.a. das «BUWAL/FLS», der Schweizer Nationalpark, das Biosphärenreservat Entlebuch, das «Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus» der Uni Bern und das «Europa-Institut» in Basel aber auch die die frisch ins Leben gerufene Autovermietung «Mobility» und «Toyota» mit dem ersten Hybrid-Fahrzeug, dem «Prius», nebst einigen Verkehrsvereinen, Hotels und Medien. Die drei Bahnwagons wurden an sechs Bündner Orten jeweils für 14 Tage an den Bahnhöfen stationiert. Dazu organisierten wir jeweils ein Live-Konzert mit der Larry Alexander Band zum Auftakt der Ausstellung. Auch an den jährlichen Ferienmessen in Zürich und Bern war das «Tourismus & Umwelt Forum» mit Referaten und Ausstellungen präsent. Bewusster reisen, mehr erleben, weniger zerstören, war das Motto für die Reisenden, um auch im Inland die nötigen CO2-Reduktionsmassnahmen und einen Energiewandel herbeizuführen, das Ziel.

„Das war das erste langfristige institutionelle «Corporate Social Responsability»-Engagement meiner eigenen Presseagentur hierzulande! Im Ausland hatte ich mich ja schon privat und publizistisch für einige Wildlife-Projekte und humanitäre Missionen engagiert. Zu dieser Zeit veröffentlichte ich zahlreiche umweltkritische Publikationen und Kommentare wie zum Beispiel «Ein Requiem aufs Korallenriff» in der «Mittelland-Zeitung» oder «Im Taucher-Paradies Malediven tickt eine Zeitbombe» Im Kommentar schrieb ich folgendes: «Nicht El-Nino» ist Schuld. Es ist der Mensch, der zu weit fort schreitet. Die Alarmglocken schrillen rund um den Erdball. Zentralamerika wurde verwüstet und um Jahrzehnte zurückgeworfen. Die Korallenwelt im Äquatorialgürtel ist bedroht bzw. schon grösstenteils vernichtet, die Meere verschmutzt, die Tierwelt da und dort ausgerottet, die Alpen verbaut und versaut». In der «Südostschweiz» ging ich 1997 als Reaktion auf den IPPC-Klimabericht auf den Klimawandel in den Alpen ein und hob unter dem Titel «Keiner kommt ungeschoren davon – Alpen von der Klimaerwärmung besonders hart betroffen». In der Zeitschrift «Touring» und im «Brückenbauer», beides Medien mit Millionen-Leserpublikum erschienen weitere kritische Berichte von mir, die weit über die Schweiz hinaus hallten, da ich den «UNEP» Direktor Klaus Töpfer, den Chef der UN-Umweltorganisation sowie mit Michael Iwand, damals Direktor Umweltmanagement bei «TUI» (Touristik Union International) und Iwand Widerpart von der deutschen Umwelthilfe und dem Naturschutzbund interviewte und an der ITB der grössten Tourismusfachmesse in Berlin intervenierte, das Thema auf die Agenda zu nehmen. Auch Prof. Hansruedi Müller vom «Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus» (FIF) plädierte für «mehr Heart-Liner als Hardliner». Aus dieser und den folgenden Erfahrungen und Beispielen kann man getrost sagen, dass die vom Volk angenommene «Konzernverantwortungs-Initative» und das von den Ständen abgelehnte Volksmehr nun ebenfalls zu viel mehr Papier ohne Wirkung führen und zahnlos bleiben wird. Wieder einmal ist die Schweiz und die sie beherrschenden Konzerne darum herum gekommen, ihre globale Verantwortung wahrzunehmen. Wir sind also, zu unserer Schande und gegen unseren Fortschrittsglauben keinen Schritt weiter gekommen in den letzten 30 Jahren. Im Gegenteil. Der Fussabdruck ist grösser geworden und wir haben es auf Platz 4 der Umweltsünder geschafft.

Diese dringende Appelle richtete ich also vor über 25 Jahren an die Schweizer Politiker und Bevölkerung und an der ITB in Berlin an die „Weltöffentlichkeit“ und hielt damals schon fest: «Die drastische Spur der Verwüstung, die der industrialisierte Mensch und der (un-)zivilisierte Tourist hinterlassen, wird zumeist auf dem Buckel der 3. Welt-Nationen ausgetragen und kommt immer dramatischer zum Vorschein. Aber auch wir hier in den Alpen sind wir ganz besonders vom Klimawandel betroffen. Der Temperaturanstieg dürfte weitaus höher, als im Weltdurchschnitt ansteigen und die Gletscher schmelzen genauso wie die Biodiversität dahin. Dem können wir nicht länger tatenlos zuschauen, sagte ich mir und verzichtete fortan auch auf ein Auto oder ein Motorrad und engagierte mich für den Ausbau der Bahninfrastruktur und von Velowegen.

«Chronologie der guten Absichten» und des Jahrezehnte langen Versagens

Auch in meiner Funktion als Präsident des «Tourismus & Umwelt Forum Schweiz» hielt ich kritische Referate über die eigene Reisebranche, die dazu aufgefordert wurde, mehr für die Umwelt und gegen die enormen Schäden durch den Flugverkehr und den überbordenden Massentourismus zu tun, was mir mehr Feinde als Freunde verschaffte. Die Tourismus-Propagandisten waren nicht gerade erfreut, dass die globalen Auswirkungen ihres Geschäftsmodell zunehmend kritisiert wurden. Nachdrücklich forderte ich den Reisebüroverband heraus, mehr als nur die üblichen Lippenbekenntnisse abzugeben. Doch was geschah: Um es mit den Worten von Greta von Thunberg auszudrücken: «Wenn ein Feuer ist, reiben sich die Leute oft am Feuermelder, anstatt das Feuer zu löschen». Auch mir war innerlich so zu Mute, «I want you to panic» zu sagen.

Die Behörden waren damals wie heute allerorts im Vollzugsnotstand. Ob es sich nun um die Einhaltung der Luftreinhalteverordnung, um die Lärmwerte zum Schutz der Bevölkerung, um internationale Abkommen über die Reduktion des CO2-Ausstosses oder um die Erfüllung von Absichtserklärungen und Zielsetzungen, wie der «Agenda 21», der «Charta von Lanzarote» oder der «Erklärung von Kreta» geht, wo immer wir hinschauen, müssen wir feststellen, dass keines der Ziele nur annähernd erfüllt worden ist. „Die Krux ist, dass die Notwendigkeit eines umwelt- und sozialverträglichen Tourismus zwar unbestritten ist, aber trotzdem nicht viel passiert“, was ich damals als Präsident des «Tourismus & Umwelt Forum» in den Referaten und Berichten aufs heftigste kritisierte. Die Reiseveranstalter, allen voran die drei grossen «Kuoni Reisen», «Hotelplan» und «Tui Reisen» kümmerten sich kaum um die Wasser- und Energieversorgung und das Abfallmanagement vor Ort, was insbesondere auf den Malediven und anderen Inseln zu verheerenden Verschmutzung der Strände und Meere geführt hat. Eine Untersuchung der «Höheren Fachschule für Tourismus» (HFT) kam damals zum Schluss, dass die «Erklärung von Kreta ein toter Papiertiger geblieben ist»!

Und das Greenwashing ging von da an unverändert aber inflationär weiter. Wir haben gewisse Klimakippunkte an einigen Orten rund um die Welt bereits erreicht, sind sich einige Wissenschaftler einig. Die kostbaren, lebensnotwendigen Schätze unserer Erde verschwinden mit Lichtgeschwindigkeit. Alle vier Sekunden wird weltweit Wald von der Fläche eines Fußballfeldes abgeholzt – auch oder vor allem für Soja oder Palmölplantagen. Die Zerstörung der Regenwälder durch Brandrodung im Amazonas, im Kongo und in Indonesien machen elf Prozent der weltweiten CO2-Emissionen aus! Die Biodiversität nimmt rasant ab, jeden Tag verschwinden bis zu 150 Pflanzen- und Tierarten von der Erde. Je mehr die natürlichen Lebensräume schrumpfen, desto grösser ist die Gefahr, dass Viren von Tieren auf den Menschen überspringen. Corona ist das jüngste Beispiel. Ebola, Dengue, Mers, Sars, Zika, all diese Viren sind nachweislich auch auf den Klimawandel und die schwindende Biodiversität  zurückzuführen. Deswegen müssen wir viel entschlossener die natürlichen Lebensräume schützen und gegen Wildtierhandel und Wildtiermärkte vorgehen.

Endzeit: Das Sechste Massensterben hat begonnen

Laut der Fachzeitschrift «Nature Ecology and Evolution» kommt es zu einem dramatischen Insektensterben mit dramatischen Folgen fürs Ökosystem und die menschlichen Gesellschaften. Die Prognosen zeigen, dass wir in den nächsten Jahren über eine Million Tierarten verlieren werden und viele Arten werden in ihren Beständen so dezimiert sein, dass sie keine Rolle mehr spielen. Mit maximalen Auswirkungen für die Menschen: Durch die Zerstörung der Regenwälder ebenso wie durch den Biodiversitätsverlust der einheimischen Fauna und Flora entstehen vermehrt z. B. auch Borreliose. Es ist erwiesen dass, bei weniger Kleinsäuger-Biodiversität eine höhere Borrelien-Last in den Zecken anfällt.

Durch die Klimaerwärmung mit heisseren und trockeneren Sommer entstehen in den gemässigten Zonen durch den Biodiversitätsverlust so auch mehr und mehr Pandemien. Auf einer der Erdoberfläche von 20 Prozent sind 80 Prozent der Biodiversitäts-Hot Spots aller Arten in den Tropen zu finden. Eine der umfangreichsten Studie um Anthony Warden von der Uni Cambridge bei der rund 100 Ökonomen weltweit untersucht haben, wie die globale Wirtschaft von der Natur profitiert und dabei feststellten, dass wenn 30 Prozent der Erdoberfläche mit den wichtigsten Schutzgebieten geschützt würden, dann überwiege der Nutzen des Schutzes dieser Gebiete die Kosten im Verhältnis 1:5. Das heisst, wenn wir einen Euro in den Schutz investieren, gewinnen wir längerfristig vier Euro hinzu. Aber bis diese Erkenntnis sich auch in den Niederungen der ressourcenintensiven Wirtschaft durchsetzt, wird wieder viel Zeit vergehen. Es ist einfach nicht nachvollziehbar, dass trotz all der Erkenntnisse, die schon in den frühen 90er Jahren, spätestens aber 1997 mit dem «IPPC»-Bericht vorlagen und den einsamen Rufern in der Wüste Recht gaben, kaum griffige Massnahmen getroffen bzw. konsequent umgesetzt wurden.

Allein zwischen 1961 und 1990 waren die Temperaturen bereits um zwei Grad Celsius gestiegen, während sie im weltweiten Mittel nur um 0,6 Prozent gestiegen sind. Die damaligen Voraussagen für den Alpenraum reichten bis zu fünf Grad mehr in den nächsten 30 Jahren. Passend zum «Kyoto-Gipfel» im Dezember 1997 wirbelte «El-Nino» durch die Schlagzeilen und mit ihm verdurstete Tiere in Australien, im Schlamm versunkene Felder in Malaysia, Waldbrände in Indonesien und anderswo. Die Warnung konnte deutlicher nicht genug sein. Noch 1992 beim Umweltgipfel in Rio hatten die Politiker versprochen das Klimasystem für heute und künftige Generationen zu schützen. Die Entwicklung verlief aber in die entgegengesetzte Richtung. Die «Generation Easy Jet» rollte bzw. flog gerade heran, alle düsten für einige Tage nach London oder New York zum Shoppen, nach Ibiza für «Raves» usw. und nach Milano um ein paar Schuhe zu kaufen. Plötzlich kostete ein Flugticket nach London weniger als die Zugfahrt von Zürich nach Bern oder Genf. Eine katastrophale Wende, die weiterhin nichts Gutes verheisst.

Wir vermeintlich so „sauberen“ Schweizer und unsere uns fast ebenbürtigen deutschen Nachbarn sind Weltmeister im Verbrauch, im Konsum, im Abfall und im CO2-Ausstoss. Die Schweiz hat es auf Platz Vier auf der Weltrangliste der Umweltsünder und CO2-Emmissionäre geschafft doch haben wir unseren grossen Fussabdruck ins Ausland exportiert. So wird der von der Entstehung bis zur Vernichtung entstehende Zivilisations-Müll unserer über alle Massen konsumierenden und Ressourcen verschleudernden Gesellschaft aus unseren Augen und unseren Umfeld verbannt. Eine der dreckigsten Branchen, die Textilindustrie und andere umweltbelastende Produktionen wurden in den letzten Jahrzehnten nach China, Vietnam und Bangladesch verlegt. Die CO-2 Emissionen werden so grösstenteils in strukturschwache oder menschenrechtsverachtende Regionen ausgelagert. Dafür haben «My climate»-Kompensationszertifikate und ähnliche Instrumente geschaffen, um unser Gewissen zu beruhigen, nicht aber, um die Situation zu entschärfen. Unsere Bilanz ist keineswegs gut und sauber sondern schlicht und ergreifend miserabel. Erst jetzt im November 2020 hat der Bundesrat die Vernehmlassung zur «Strategie Nachhaltige Entwicklung (SNE) vorgelegt, und sie sind erneut ein Armutszeugnis für die „saubere“ Schweiz. Noch übler sieht die Bilanz der Vorzeigeschweiz aus, wenn man die wirtschaftlichen Faktoren des grössten Off-Shore Finanzplatzes berücksichtigt.

Ende 2019 verwalteten Schweizer Banken ein Viertel des Weltvermögens. Sagenhafte 3742,7 Milliarden Franken. Aber das immense Vermögen wird kaum in nachhaltige Projekte investiert. Im Gegenteil. Die Goldgrube und Steueroase Schweiz begünstigt und schützt hunderte potenter Hauptsitze multinationaler Konzerne und trägt massiv zum Abfluss von Privatvermögen aus den Entwicklungsländern und damit zur weltweiten Umverteilung von unten nach oben bei. Die Ausbeutung und Gier kennt keine Grenzen, auch nicht in Zeiten von Covid-19. Im Gegenteil sie begünstigt die Globalen Technogiganten und Superreichen. Und dieser grosse Schatten fällt auf die Schweiz zurück. Egal wie weiss wir das Image waschen und wie schön wir es uns einreden oder anderen predigen!

Auch hierzulande ist es um die Biodiversität, die Gewässer, Gletscher und die Luftschadstoffe schlecht bestellt. Das «My-Climate» CO2 Kompensationsgeschäft ist reine Augenwischerei und hilft niemandem, wenn wir unseren Konsum und die Verschleuderung der Ressourcen stetig steigern, statt drastisch zu senken und unsere Wegwerfgesellschaft nicht radikal umdenken. Buchhalterisch gesehen, müssten über 30Millionen Tonnen CO2 (statt auf Schweizer Boden) ausserhalb der Landesgrenzen eingespart werden. Das wird nicht nur etliche Milliarden kosten, sondern ist auch ökonomisch und ökologisch unsinnig. Diese Beträge für die im Inland nicht erbrachten CO2-Reduktionen fehlen der Wirtschaft. Die «Dekarbonisierung der Gesellschaft» wird dergestalt keinen Millimeter vorwärts kommen, die Abhängigkeit und Sauerei würde immer grösser, allein schon durch die ansteigende Bevölkerungsdichte.

Nun die dünne Schutzschicht in der Atmosphäre ist in der freien Marktwirtschaft keinen Heller wert, sie kostet nichts und sie zu verpesten auch nicht. Die Bodenschätze werden gnadenlos ausgebeutet. Die junge und die nächste Generation werden fassungslos erkennen müssen, dass wir im Konsumrausch nach der Ölkrise 1975 und vor allem seit Beginn der 90er Jahre fast so viel Gas, Kohle und Öl verfeuert haben, wie in Million Jahre Erdgeschichte zuvor. Und das, obschon die Sonne seit je her 10000 Mal mehr Energie auf die Erdoberfläche schickt, als der Mensch braucht und die Menschheit trotz wissenschaftlichen Erkenntnissen politisch nicht zu folgen und schon gar nicht adäquat zu handeln vermag. Der Müllplatz der Menschheit ist mittlerweile nicht nur in den entferntesten Regionen und in den Weltmeeren sichtbar, auf und unter der Meeresoberfläche gleichermassen erkennbar. Ein Glück können wir all den Schrott im All noch nicht von Auge sehen. Und das ist bekanntlich nur die Spitze des Eisberges. Mikro-Plastik, Nanopartikel und Pestizid-Giftstoffe sind längst im Grundwasser und in der Nahrungskette angekommen und richten dort weitere Gesundheitsschäden und grosses Leiden an.

Ein radikaler Paradigmenwechsel ist notwendig

Gemäss «Copernicus» war das Jahrzehnt von 2011 bis 2020 global das heisseste Jahr seit Messbeginn. Auch in Europa vor allem aber in der Arktis wurden Rekordwerte bis sechs Grad im Zeitraum von 1981 bis 2010 über dem Durchschnitt verzeichnet. 2020 sind die hohen Temperaturen besonders extrem, da sie ohne El-Nino-Effekt im Vorjahr zustande kamen. 2021 dürfte infolge des La-Nina-Effekt wieder ein Temperaturanstieg zu verzeichnen sein und das, obschon wir nun ein Covid-19 Jahr lang einen sehr eingeschränkten Luftverkehr hatten. Auch die CO2-Zunahme wird mit Sicherheit weiter ansteigen. Die Arktis wird weiter schmelzen und wenn es zum „Worst Case“ Szenario kommt und sich die Atlantikwalze nicht mehr so wie bis anhin bewegt, blicken wir düsteren Zeiten entgegen. Angesichts der leidigen Tatsache, dass nach über 30 Jahren Zaudern und Zögern, Abwiegeln und Verleugnen, der Zerstörung zuschauen und den erdrückenden Fakten fast tatenlos ins Auge schauend im Bewusstsein und mit dem schlechten Gewissen lebend, noch viel mehr Raubbau als jemals zuvor zu betreiben, muss jetzt jeder von uns das Heft selbst in die Hand nehmen und substanzielle Beiträge leisten.

Reduce to the max“, lautet das Motto. Also den Ressourcenverbrauch auf allen Ebenen absenken. Wir sitzen alle im selben Boot. Das hat Covid uns eindrücklich vor Augen geführt. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Daher ist es nur richtig, wenn die Klimabewegung und die Klimajugend die Grünen links überholen bzw. überflügeln und eine viel raschere und konsequentere Vorgehensweise fordern. Covid-19 kostet uns Billionen. Fügen wir ein paar Billionen für die Transformation der Wirtschaft hinzu, hätten wir enorm viel gewonnen. Wir müssen unbedingt weitere Pandemien vermeiden, da würde sich jede Investition lohnen. Jeder von uns hat es in der Hand, dazu beizutragen, doch geht es nicht mehr ohne einschneidende Schritte in nie gekanntem Ausmass. Lange gewohnte Lebensweisen werden sich stark verändern müssen. Zum Beispiel beim Konsumverhalten: weniger Fleisch-Konsum, weniger Verpackung, geringere Transport- und Arbeitswege, ökologische Verkehrsmittel zu nutzen und überall bio-diversifizierter, lokaler Anbau fördern usw. In der Landwirtschaft die Pestizide und Herbizide drastisch reduzieren und Anreize für den ökologischen Anbau schaffen sowie den Gewässerschutz konsequent anwenden. Alle Subventionen für die fossile Energiegewinnung sind einzustellen, im Flugverkehr muss flächendeckend eine hohe Treibstoffbesteuerung eingeführt und so der Flugverkehr erheblich reduziert werden. In der Geschäftswelt überall die CO2-Fussabdruck-Bilanzierung in den Unternehmen einführen, beim Bau die nachhaltige Gebäudetechnik fördern sowie die Begrünung der Städte an die Hand nehmen. Wiesen statt Grünflächen, Bodenversiegelung vermeiden und in der Forstwirtschaft, alters- und artengemischte Wälder kultivieren.

Zwar kam es 2020 zu einer Wiederbelebung der «Pariser Koalition der hohen Ambitionen» auf dem ersten virtuellen Klimaschutzgipfel der Vereinten Nationen, wo sich 75 Nationen zum Ziel der «Netto-Null-Emissionen» bekannt haben. Die meisten Staaten streben das Ziel bis 2050 an. Bisher haben aber nur 75 von 197 Staaten neue oder erhöhte Klimaziele vorgelegt. Aber nur Grossbritannien und die EU haben ihre Ziele substanziell erhöht. Bei allen anderen Staaten sind die Ambitionen gering. Viel zu gering, als dass die Ziele des Pariser Klimaabkommens je erreicht würden.

Damit verfügt die von Uno-Generalsekretär Antonio Gutierrez ausgerufene «Koalition für Kohlenstoffneutralität»  über gut 65 Prozent des weltweiten CO2-Ausstossvolumens, die noch ansteigen könnte, wenn die Finanzzusagen für den grünen Klimafonds von jährlich 100 Milliarden Franken vorankommen. Als zentrales Instrument gilt der auch von der EU anerkannte Kohlenstoffpreis der bis 2030 stetig ansteigen soll. Der Wirtschaftsnobelpreisträger William Nordhaus hatte 2015 vorgeschlagen, einen Klimaklub zu schaffen, der einen wechselseitigen Nutzen aus der Aufteilung des Klimaschutz zieht und Trittbrettfahrer ausschliesst, denn nur so komme man aus dem „Gefangenen-Dilemma“ heraus. Die Koalition der Willigen soll einen möglichst grossen Nutzen und Vorteile für die Mitglieder ein räumen. So könne man der Problematik des Nutzniessens ohne eigene Anstrengungen und Beitragszahlungen entgegenwirken. Auch der Kapitalmarkt wäre gut beraten, in nachhaltige und grüne Produkte und Ressourcen zu investieren und aus der Kohle rasant auszusteigen.  

Für UNO-Generalsekretär Guttierez ist das ein wichtiger Schritt nach vorne, aber es reiche noch nicht aus. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Welt noch immer auf dem Weg zu einem globalen Temperaturanstieg von über drei Grad sei, was einer Katstrophe gleich käme. Mit anderen Worten. Wir sind immer noch mit 180 kmh unterwegs, was den fossilen Verbrauch anbelangt. Eine Temporeduktion tut not. Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, was in ausserordentlichen Lagen möglich ist und mobilisiert werden kann. Der Patient Erde liegt auf der Intensivstation und röchelt in den letzten Zügen. Es ist höchste Zeit zu handeln und einschneidende Massnahmen umzusetzen. Denn auch die Atlantische Meridionale Umwälzströmung (AMOC) in den letzten Jahrzehnten dramatisch an Kraft verloren. Die Meeresströmung ist auch als Golfstrom bekannt und führt in den höheren Wasserlagen selbst im Winter milde Temperaturen zu den Kanalinseln, nach Irland und Großbritannien, weiter Richtung Niederlande bis nach Westdeutschland und Skandinavien hoch. Das Golfstrom-System bewegt fast 20 Millionen Kubikmeter Wasser pro Sekunde, etwa das Hundertfache des Amazonasstroms“, so Stefan Rahmstorf, der Forscher vom «Potsdam Institut für Klimafolgenforschung» zur Bedeutung dieses Klimasystems (PIK). ist Initiator und Ko-Autor einer Studie, die im Frühling 2021 in der Fachzeitschrift «Nature Geoscience» erschienen ist. 

Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Daher ist es nur richtig, wenn die Klimabewegung und die Klimajugend die Grünen links überholen bzw. überflügeln und eine viel raschere und konsequentere Vorgehensweise fordern. Covid kostet uns Billionen. Fügen wir ein paar Billionen für die Transformation der Wirtschaft hinzu, hätten wir enorm viel gewonnen. Wir müssen unbedingt weitere Pandemien vermeiden, da würde sich jede Investition lohnen. Jeder von uns hat es in der Hand, dazu beizutragen, doch geht es nicht mehr ohne einschneidende Schritte in nie gekanntem Ausmass. Lange gewohnte Lebensweisen werden sich stark verändern müssen. Zum Beispiel beim Konsumverhalten: weniger Fleisch-Konsum, weniger Verpackung, geringere Transport- und Arbeitswege, ökologische Verkehrsmittel zu nutzen und überall bio-diversifizierter, lokaler Anbau fördern usw. In der Landwirtschaft die Pestizide und Herbizide drastisch reduzieren und Anreize für den ökologischen Anbau schaffen sowie den Gewässerschutz konsequent anwenden. Alle Subventionen für die fossile Energiegewinnung sind einzustellen, im Flugverkehr muss flächendeckend eine hohe Treibstoffbesteuerung eingeführt und so der Flugverkehr erheblich reduziert werden. In der Geschäftswelt überall die CO2-Fussabdruck-Bilanzierung in den Unternehmen einführen, beim Bau die nachhaltige Gebäudetechnik fördern sowie die Begrünung der Städte an die Hand nehmen. Wiesen statt Grünflächen, Bodenversiegelung vermeiden und in der Forstwirtschaft, alters- und artengemischte Wälder kultivieren.

Zwar kam es 2020 zu einer Wiederbelebung der «Pariser Koalition der hohen Ambitionen» auf dem ersten virtuellen Klimaschutzgipfel der Vereinten Nationen, wo sich 75 Nationen zum Ziel der «Netto-Null-Emmissionen» bekannt haben. Die meisten Staaten streben das Ziel bis 2050 an. Damit verfügt die von Uno-Generalsekretär Antonio Gutierrez ausgerufene «Koalition für Kohlenstoffneutralität»  über gut 65 Prozent des weltweiten CO2-Ausstossvolumens, die noch ansteigen könnte, wenn die Finanzzusagen für den grünen Klimafonds von jährlich 100 Milliarden Franken vorankommen. Als zentrales Instrument gilt der auch von der EU anerkannte Kohlenstoffpreis der bis 2030 stetig ansteigen soll.

Der Wirtschaftsnobelpreisträger William Nordhaus hatte 2015 vorgeschlagen, einen Klimaklub zu schaffen, der einen wechselseitigen Nutzen aus der Aufteilung des Klimaschutz zieht und Trittbrettfahrer ausschliesst, denn nur so komme man aus dem „Gefangenen-Dilemma“ heraus. Die Koalition der Willigen soll einen möglichst grossen Nutzen und Vorteile für die Mitglieder ein räumen. So könne man der Problematik des Nutzniessens ohne eigene Anstrengungen und Beitragszahlungen entgegenwirken. Auch der Kapitalmarkt wäre gut beraten, in nachhaltige und grüne Produkte und Resourcen zu investieren und aus der Kohle rasant auszusteigen.

Für UNO-Generalsekretär Guttierez ist das ein wichtiger Schritt nach vorne, aber es reiche noch nicht aus. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Welt noch immer auf dem Weg zu einem globalen Temperaturanstieg von über drei Grad sei, was einer Katstrophe gleich käme. Mit anderen Worten. Wir sind immer noch mit 180 kmh unterwegs, was den fossilen Verbrauch anbelangt. Eine Temporeduktion tut not. Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, was in ausserordentlichen Lagen möglich ist und mobilisiert werden kann. Der Patient Erde liegt auf der Intensivstation und röchelt in den letzten Zügen. Es ist höchste Zeit zu handeln und einschneidende Massnahmen umzusetzen. Je länger wir zuwarten, umso teurer und aussichtslos wird es.

Der Flügelschlag des Schmetterlings

Seien wir uns bewusst, die Finanzmärkte stehen im Zentrum der Wirtschaft und bestimmen weltweit die Preise für Rohstoffe und Lebensmittel und sie diktieren das Geschehen rund um den Globus. Hedge-Fonds sind der Fluch des Nahrungs- und Wasser- sowie Rohstoff-Kapitalismus in Reinkultur. Schauen wir uns das einmal näher an: 2008 stiegen die Preise für Lebensmittel und Rohstoffe stark an, obschon sich die Welt nach der Finanzkrise in einer Rezession befand. Das zeigt, dass die Preise aufgrund von Spekulationen und nicht aufgrund einer erhöhten Nachfrage gestiegen sind. Was als Flügelschlag eines Schmetterlings an der Wallstreet 2010 begann, führte fortan zu Aufständen, Kriegen und weltweiten Flüchtlingskrisen. Den Flügelschlag lösten der damalige Präsident Bill Clinton und der Nationalbankpräsident Alan Greenspan mit dem Commodity Modernisation Act aus, d.h. mit der Liberalisierung der seit den 30er Jahren strikt regulierten Märkten und begrenzten Anzahl von Spekulanten. Doch von nun an, konnte jeder unbegrenzt mit Rohstoffen und Lebensmitteln spekulieren. Daraufhin leckten die Finanzmärkte Blut und die Wallstreet und die Hedge-Fonds diktieren das Geschehen auf übelste Art und Weise.

Im gleichen Jahr fuhr Russland aufgrund des Klimawandels und der Trockenperiode über 30 Prozent weniger Weizenernte ein. Die Wallstreet spekulierte auf eine Verknappung des Angebotes und trieb den Weizenpreis um 50% in die Höhe, was in Tunesien und Ägypten zum Arabischen Frühling führte, weil Ägypten fast 80 Prozent des Weizens aus Russland importierte. Ein rascher Anstieg der Lebensmittelpreise und ein geringer Anstieg der Erdölpreise führe zwangsläufig zu Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen, stellten auch Wissenschaftler und Mathematiker fest.

So artete 2011 in Lybien nach dem Sturz Gaddhafis als auch im Irak-Krieg, beides führende Ölexportstaaten, die Kriege aus, befeuerten weitere Konflikte in der Region und lösten einen Flächenbrand aus, der den ganzen Orient überzog. So auch der unendliche Krieg in Syrien. Auslöser dafür waren wiederum die Hedge-Fonds und Spekulanten an der Wallstreet und in London. Sie trieben den Ölpreis massiv in die Höhe, weil sie auf Export-Verluste spekulierten. Der Flügelschlag des Schmetterlings hat auch hier zugeschlagen und so sind die deregulierten Märkte zu einem Motor des Chaos geworden.

Diese Spekulationen und die Entwicklung in den Ölstaaten hatte zudem noch weitreichendere Folgen. Durch den enormen Kursanstieg der Petrodollars kamen Russland und Saudi Arabien aber auch Venezuela zu immensem Reichtum und vergrösserten ihre Militärbudgets und Polizeikräfte entweder zur Unterdrückung von Revolten im eigenen Land oder für weitere Offensiven. Russland in Syrien, in der Ukraine und zuletzt auf der Krim.

Im Falle von Saudi Arabien kam es zu kriegerischen Zuspitzung in Jemen und in vielen anderen Regionen im Konflikt zwischen Shiiten und Suniten, derweil der Iran, den Nahen Osten auf seine Weise infiltrierte und mit seinen kruden Ideologien, Waffen und Kämpfern vollpumpte. Der Anstieg des Ölpreises war auch der Anfang des Verderbens für Venezuela, das am Ressourcen-Fluch zu Grunde ging. Die Spekulanten waren auch hier letztlich Auslöser und verantwortlich für die Flüchtlingsströme von Lateinamerika in die USA und von Afrika und dem Orient nach Europa. In Europa führten all diese Turbulenzen und der Einfluss des neoliberalen Medienmoguls Rupert Murdoch zum Brexit und zu den rechtsradikalen Regierungen in Polen, Ungarn und Italien, also auch den Auftrieb der Neonazis und Faschisten in Deutschland. Nach der Hausse folgt die Flaute, nach dem Boom folgt der Crash, soviel Ökonomie hat jedes Kind schon in der 3. Klasse mitbekommen.

Die Folgen sind wiederum verheerend. In Venezuela gibt es eine apokalyptische Hungersnot, dasselbe in Kuba, in Kenya und im gesamten Subsahara-Gürtel, wo verheerende Dürren zu Bürgerkriegen führen und im Orient, dem Nabel der Despoten zu desaströsen Wirtschaftskurs- und katastropalen Menschenrechtslagen führt. Der völlig entfesselte Rohstoff- und Finanzmarkt ist wie die Pest, weil er dank Algorithmen und Herdenmentalität sowie auf zynische Weise immer gegen den Wohlstand der fragilen Ökonomien wettet. Mit der Covid-Krise wurde überdeutlich, dass die Märkte über das Wohl der Menschen gestellt werden und ein System geschaffen wurde, das kein Mitleid mit den Menschen, sondern nur Gewinner und Verlierer kennt.

Die Dürren in Europa sind hausgemacht

Die drei Jahre extreme Hitze und Trockenheit in Europa wie von 2018-2020 hat es seit 250 Jahren nicht gegeben“, sagt Dr. Andreas Marx vom  «UFZ Helmholz Zentrum für Umweltforschung» in Leipzig, das einen Dürre-Monitor erstellt hat, der die Trockenheit in ganz Deutschland tagesaktuell anzeigt. „So eine Dürre hätten wir erst so um 2040 erwartet und nicht heute schon“, fährt Marx fort. Der Landwirtschaft geht das Wasser aus. Der Anbau kann oft nur noch mit künstlichen Bewässerungssystemen aufrecht erhalten werden. Doch auch der Grundwasserspiegel ist gesunken und damit wird das Bewässern der Felder ökologisch noch unsinniger und okonomisch aufwendiger. Auch der Wald leidet unter der Dürre und stirbt ab wie Frau Dr. Nicole Wellbrock vom «Thünen Institut für Waldökosysteme» feststellt „Der Zustand der Wälder ist in der Tat historisch schlecht. Die erhobenen Daten sind lebensbedrohlich für unser Okosystem. „Besonders die Fichten und die Buchen sterben rasch ab in den unteren Lagen“. Damit gehen wertvolle CO2 Speicher flächendeckend verloren. 1400 Milliarden Tonnen CO2 befinden sich in der niederen Atmosphäre. Wenn wir nicht sofort entscheidend unsere CO2 Emissionen reduzieren, haben wir das CO2-Ziel bereits in zehn Jahren überschritten.

Wie Dürren durch Fehler in der Land und Bodenbewirtschaftung hervorgerufen oder verstärkt werden, vor allem durch die Zerstörung des Bodens durch Monokulturen und Pestizide. So entstehen Teufelskreise, in denen die Hitze zu Dürre wird, und die Dürre zu noch mehr Hitze führt. Die Waldbrände nehmen zu, werden grösser und entstehen sogar in Regionen im hohen Norden. Flüsse und Seen trocknen aus, Wüsten entstehen wie beim Montasi See in Rumänien, wodurch nicht nur die Fische, die Amphibien, Insekten und Wasservögel aussterben sondern die gesamte Flora untergeht und das ganze Gebiet unter wüstenähnlichen Wetterbedingungen leidet, weil sich das ganze Mikroklima verändert und die Desertifizierung fortschreitet.

Der rumänische Umweltaktivist Octavian Berceanu sagt: „Der Klimawandel kommt viel rascher und dramatisch drastischer auf uns zu, als wir gedacht haben und verweist auf die eigenen Agrar-Fehler während der Ceaușescu Aera am Beispiel des Potelo Sees. Der wurde trockengelegt um die landwirtschaftliche Produktivität beim Anbau grosser Flächen zu steigern. Das Gegenteil ist passiert. Die nährstoffreiche Schlammschicht war bald aufgebraucht worauf  der Sand des Seegrund zum Vorschein kam und den Anbau obsolet machten. Heute ist die Region menschenverlassen und lebensfeindlich geworden.

Das «European Environmental Bureau» in Bruxell vertritt ein Netzwerk von 170 Umweltorganisationen in Europa.  Celia Nyssens vom EEB sagt: Was diese Dürren so zerstörerisch macht, ist hausgemacht, weil wir überall grossflächige landwirtschaftliche Monkulturen geschaffen haben, welche die Böden auslaugen und über keine Mikroorganismen verfügen. Denn es sind die Mikroorganismen, die dem Boden seine Wasserspeicherqualitäten verleihen. In einer Handvoll gesunder Erde befinden sich mehr Mikroorganismen als Menschen auf der Welt. Vom Einzeller bis zum Tausendfüssler über sind auch all die Pilze, Bakterien und Algen für die Saugfähigkeit des Bodens verantwortlich.

In Deutschland werden über die Hälfte der Ackerböden für den Anbau von Viehfuttermittel verwendet. Das Problem ist unser Hunger auf Fleisch und den damit verbundene Teufels-Kreislauf von Abholzung für Monokulturen, die binnen fünf Jahren zu ausgelaugten Böden degenerieren und der Versteppung und Verödung Vorschub leisten.  Das geschieht nicht nur in Deutschland oder Rumänien, sondern vielerorts in Europa u.a. auch in Spanien.

Der Umweltaktivist und UN-Experte David Dean von der Organisation Earth  Jurice .Prudence kritisiert den Monokulturenabau auf das schärfste und hat zusammen mit dem Geologen Jose Maria Calafora, der Professor an der von der Universität in Almeria die  Quelle des Rio de Aguas nahe dem Dorf Gotcha aufgesucht. Sie liefert kaum mehr Wasser und die ganze Bevölkerung mit über 8000 Bewohnern ist verschwunden, weil sie kein Wasser mehr zum Trinken haben oder ihre Felder bewirtschaften könnten.  Einer der wenigen der geblieben ist, sagt dass er sich das Trinkwasser kaufen müsse, da das wenige Wasser, das noch herauskommt zu salzig und zu kalk- und chlorhaltig geworden ist. Wenn man bedenkt, dass es allein zur Herstellung einer Plastikflasche 17 Liter Wasser braucht und der Transportweg bis zum Verbraucher auch noch viel Energie verschlingt, sieht man wie grotesk die Lage ist. Zum zweiten absurden Agrarsubventionismus-Moloch:

Ebenfalls in der Region von Almeria erstreckt sich zudem auch das «Mar del Plastico», das Plastikmeer auf 350 Quadratkilometern über das Land. Dort werden unter anderem die Tomaten für halb Europa angepflanzt. So eine Tomate braucht etwa 10 Liter Wasser bis zur Reife und so kommt es, dass aus einer der trockensten Regionen Europas die letzten Wasserreserven herausgepresst werden damit hoch subventionierten Früchte und Gemüse exportiert werden können. Zum Schaden der lokalen Bevölkerung, der Fauna und Flora und des gesamten Okosystems. Das ist der Schlüsselmoment, der die Desertifizierung bewirkt, sondern mitunter auch auf das Wetter und das Klima auswirkt bis hin zum Jetstream über dem Atlantik, der sich abschwächt und neue Wege sucht.  Politische Fehlentscheide in Brüssel und in den anderen EU Staaten bewirken, dass diese Katastrophe einfach so weiter geht.

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IN EIGENER SACHE: IHR BEITRAG AN HUMANITAERE UND OEKO-PROJEKTE

Geschätzte Leserin, werter Leser

Der Autor unterstützt noch immer zahlreiche Projekte. Infolge der COVID-19 Pandemie ist es aber für den Autor selbst für und zahlreiche Projekte schwieriger geworden. Die Situation hat sich verschärft. Für Ihre Spende, die einem der im Buch genannten Projekte zufliesst, bedanke ich mich. Falls Sie einen Beitrag spenden wollen, melden Sie sich bitte per Mail bei mir gmc1(at) gmx.ch. Vielen Dank im Namen der Empfänger/innen.

Bei den Kopfjägern und Orang Utans in Borneo

Auszug aus dem Buch des Zürcher Fotojournalisten Gerd Michael Müller

VORWORT

Dieses Buch des Zürcher Foto-Journalisten Gerd Michael Müller nimmt Sie ab den wilden 80er Jahren mit auf eine spannende Zeitreise durch 30 Länder und 40 Jahre Zeitgeschichte mit Fokus auf viele politische Hot-Spots und Krisenregionen. Er beleuchtet das Schicksal der indigenen Völker, zeigt die Zerstörung ihres Lebensraumes auf und rückt ökologische Aspekte und menschenrechtliche Schicksale in den Vordergrund. Er prangert den masslosen Konsum und die gnadenlose Ausbeutung der Resourcen an, zeigt die Schmetterlingseffekte der Hedge Funds und Auswirkungen wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Prozesse auf und skizziert Ansätze zur Bewältigung des Klimawandels. Sein Buch ist eine spannende Mischung aus gehobener Reiseliteratur und globalem Polit-Thriller, gespickt mit abenteuerlichen Geschichten – den Highlights seines abenteuerlich wilden Nomaden-Lebens für die Reportage-Fotografie eben.

Der Orang Utan, auf malayisch der „Waldmensch“, ist seit Mitte der 60er Jahre vom Aussterben bedroht. Trotz internationaler Artenschutzabkommen, damals noch äusserst restriktiven Handelsabkommen und den beiden Rehabilitationsstationen auf  Semengho in Sarawak und Sepilok in Sabah auf der malayischen Insel Borneo sind die nahen Verwandten des Homo Sapiens akut gefährtet. Die Gier nach Tropenholz und Palmöl zerstören ihren Lebensraum, den Primärwald. Durch die Vernichtung ihrer Refugien sind sie heute in kleinen Gruppen isoliert. Bekannt sind die Menschenaffen durch den Schweizer Umwelt- und Menschenrecht-Aktivisten Bruno Manser geworden, der sich vehement für die Ureinwohner des Regenwaldes, die einstigen Kopfjäger, eingesetzt hat und dann spurlos verschwand und möglicherweise von der „Holzmafia“ ermordet wurde, denen er ein Dorn im Auge war.

1996 ging die Reise nach Malaysia zur Feier der 50 jährigen Unabhängigkeit von der britischen Krone und nach der Staatsfeier mit allen asiatischen Staatschefs flog ich nach Borneo und landete in Sarawak. Ziel war es, die Situation der Waldrodung für die Palmölgewinnung und die Lage der Orang Utan, deren Lebensraum zerstört wurde, zu erkunden. Beim Lake Batang Ai» startete ich die Expedition in den Regenwald und mietete einen Führer mit Einbaumboot der mich zu den hier lebenden Iban Headhunters, also zu den Kopfjägern führen sollte. Nach zwei Tagesreisen vom Lake Batang Ai aus mit einem Kanu Flussaufwärts durch das Meer der schwimmenden Tropenstämme, landete ich dann in so einem Langhaus-Dorf. Diese Langhäuser sind auf Stelzen gebaut, bis zu 100 Meter lang und haben einen durchgehenden breiten Gang der zur Längsveranda führt. Im Langhaus ist dann eine Wohnung neben der anderen angereiht. Damit jeder weiss, was der andere der Sippe macht.

Leider war es sehr umständlich, mit den Headhuntern Gespräche über ihre Traditionen und Lebensweise zu führen, da niemand Englisch verstand. Also ging alles nur über Beobachten und eine «Low-level» Kommunikation. Zudem erkrankte ich an Malaria, die mich komplett flach legte. Zwar hatte ich einige «Lariam»-Tabletten geschluckt, aber es ging mir immer noch sehr schlecht. Von Fieberkrämpfen geschüttelt und schachmatt. Nach drei Tagen im «Longhaus» der Kopfjäger herumliegend, fuhr ich mit dem Einbaum retour zu einem Dschungelcamp, das über eine Funkstation verfügte.

Dort versuchte ich mit der Schweiz eine über die Funkverbindung und dem ans Funkgerät gehalten Telefonhörer, mit meiner Familie Kontakt aufzunehmen. Als zu Hause in der Schweiz das Tonbandgerät statt einer Verbindung zustande kam, weil es dort mitten in der Nacht war, sagte ich nur kurz, dass ich mich verabschieden wolle, weil ich die Nacht wohl nicht mehr überleben würde. Danach legte ich mich von weiteren Fieberschüben durchgeschüttelt draussen unter den nächtlichen Sternenhimmel hin. Ich wollte wenigstens im Freien sterben und nicht in der winzigen und stickigen Bretterbude, in der man mich einquartiert hatte.

Was nun geschah war einzigartig und sollte meinen ausgeprägten Realitätssinn fundamental erschüttern. Ob es nur Halunzinationen waren oder ob ich tatsächlich von der Himmelfahrt zurückgeholt wurde, ist mir bis heute nicht klar. Jedenfalls hob mein Astralkörper ab und dann sah ich rein optisch schon die Sterne mit kometenhaft rasender Geschwindigkeit auf mich zukommen und fühlte mich schwerelos in den Orbit hoch gezogen und gleitete sozusagen wie das Raumschiff «Enterprise», das mit Lichtgeschwindigkeit durch den Orbit düste, dem Sternenhimmel entgegen. Aber da die Sterne ja nicht auf mich zukommen können, wurde mir klar, dass ich wohl wie ein Engel abgehoben bin und nun dem funkelnden Firmament entgegen raste, es sei denn, mein fieberndes Hirn treibe seine Mätzchen und hallunzigone Vision mit mir. So oder so die Reise zu den Sternen verlief ebenso spannend wie erleuchtend.

Kurz darauf erscholl ein Schrei und Kreischen in meinen Ohren und ich hörte meine Tochter und ihre Mutter in entsetzten Tönen heulen, verstand aber keines ihrer Worte. „Was zum Teufel wollen die denn hier oben“, dachte ich einen Moment lang und dann beschäftigte mich die Stimme meiner kleinen Tochter so sehr, dass mein Lichtgeschwindigkeit-Flug zu den Sternen jäh an Fahrt verlor und ich eine Schlaufe zurück zur Erde vollzog und mir sagte, dass die Zeit, abzutreten, noch nicht gekommen ist, da es ja zwei Menschen gibt, die mich brauchen. Also schluckte ich noch drei «Lariam»-Tabletten und hatte nun die Dosis für einen Elefanten erreicht, wie mir ein Tropenmediziner einige Tage später sagte. Doch ging es danach langsam wieder bergauf.

Mit Hilfe der Dschungelcamp-Bewohner kam ich nach zwei Tagenwieder auf die Füsse und reiste weiter nach Kota Kinabalu zur Orang Utan Rehabilitationsstation in Sepilok und kam gerade zur rechten Zeit, weil um 11.00 Uhr die Fütterung der Orang Utan von einer Plattform ungefähr zwei Kilometer weiter im Waldesinnern stattfand. Zwei Touristengruppen waren schon vor mir auf dem Holzsteg losmarschiert, der gut zwei Meter über Boden in den Regenwald zur grossen Besucherplattform und den dahinter befindlichen zwei Fütterungsplätze in den Bäumen rein führte.

Als ich mit meinem Teleobjektiv langsam auf die Szenerie zukomme und die jungen Orang Utans auf den Fütterungsplätzen, als auch den ausgewachsenen Orang Utan an dem Drahtseil hängend erkenne, das zwischen den beiden Fütterungsplätzen gespannt war, hörte ich auch die Rufe einzelner Besucher, die den grossen Orang Utan dazu bewegen wollten, sich umzudrehen, da er uns allen nur seinen Hintern entgegen reckte. Die vereinzelten Rufe waren vergeblich. Als Fotograf war ich ebenfalls interessiert, dass der fette Kerl uns sein Antlitz zeigt. So stiess ich ein paar laute Grunzlaute aus, wie ich sie schon gehört hatte und traf offenbar den richtigen Ton. Und siehe da, im Nu drehte sich der Orang Utan um und sah neugierig zu uns rüber. Perfekt: „Ready fürs Foto-Shooting!“ Klick, klick, klick.

Danach sah ich zu, wie die Babies ihre Nahrung bekamen und verschlangen und dann wieder abrupt in den Bäumen verschwanden. Doch wollte ich nach der Fütterung vor den anderen wieder zurück in der Reha-Station sein und machte mich deshalb vor den anderen auf den Rückweg auf dem Steg. Als ich an einem jungen handicapierter Orang Utan, mit einem abgehackten, aber schon verheilten Arm vorbeischleichen wollte, der rücklings auf dem Steg lag und so den Durchgang blockierte, packte er mich am Unterschenkel. Was sollte ich tun? Als ich seine Hand, die mein Bein umklammerte, sachte lösen wollte, packte er mich einfach am Handgelenk, worauf wir beide, der junge Orang Utan und der immer noch fiebernde und verschwitze Fotograf Hand in Hand durch den Urwald bis zur Station liefen. Das war ein herrliches Gefühl. Der Orang Utan hätte mich gleich mit hinauf in die Baumkronen zu seinen Kumpanen mitnehmen können. Das ging zwar nicht, dafür hatte ich aber einen verdammt guten Auftritt in der Reha-Station, als wir immer noch Hand in Hand, wie gute alte Freunde dort eintrafen, um mit dem Stations-Leiter zu sprechen.

Meine Reportage über die «bedrohten» Menschenaffen kam hernach in den Schweizer Medien gut an und nebst sieben Tageszeitungen, die den Bericht abdruckten, publizierte auch der «Brückenbauer» mit Millionenauflage damals die Story mit einem Spendenaufruf, worauf einige zehntausend Franken gespendet wurden und der Orang Utan Reha Station in Sepilok zu Gute kamen. Bekannt sind die Menschenaffen durch den Schweizer Umwelt- und Menschenrecht-Aktivisten Bruno Manser geworden, der sich vehement für die Ureinwohner des Regenwaldes, die einstigen Kopfjäger, eingesetzt hat und dann spurlos verschwand und möglicherweise von der „Holzmafia“ ermordet wurde, denen er ein Dorn im Auge war.

Der Appenzeller Bruno Manser lebte von 1984 bis 1990 auf Borneo, machte Aufzeichnungen über die Fauna und Flora des tropischen Regenwaldes und lernte die Sprache und Kultur der Penan, einer NomadenVolksgruppe auf Borneo kennen und lebte mit ihnen zusammen. 1990 musste er in die Schweiz fliehen, nachdem er von der malaysischen Regierung ausgewiesen und zur „unerwünschten Person“ erklärt wurde. Auch ein Kopfgeld von 50000 Dollar wurden auf ihn ausgesetzt. 1993 beteiligte sich Manser an einer Fastenaktion und. einem Hungerstreik vor dem Bundeshaus in Bern zum Protest gegen den Import von Tropenholz. Im Jahr 2000 reiste er trotz Einreiseverbot und ausgesetztem Kopfgeld vom indonesischen Teil Borneos (Kalimantan) über die grüne Grenze in das malaysische Sarawak zu den Penan und ward nie mehr gesehen. Seither gilt Bruno Manser als verschollen und wurde 2005 amtlich für tot erklärt.

Der Orang Utan, auf malaiisch der „Waldmensch“, ist seit Mitte der 60er Jahre vom Aussterben bedroht. Trotz internationaler Artenschutzabkommen, damals noch äusserst restriktiven Handelsabkommen und den beiden Auffang- und Rehabilitationsstationen auf Semengho in Sarawak und Sepilok in Sabah auf der malaiischen Insel Borneo sind die nahen Verwandten des Homo Sapiens akuter den je gefährtet. Die Gier nach Tropenholz und Palmöl zerstören ihren Lebensraum, den Primärwald. Durch die Vernichtung ihrer Refugien sind sie heute in kleinen Gruppen isoliert. Der Kahlschlag des Regenwaldes vernichtet nicht nur die materielle sondern auch die geistige Existenzgrundlage vieler Naturvölker, weil die Vorstellung der Orang Ulu, Melanau, Kenzah und Kajan-Stämme davon ausgehen, dass ihre Ahnen als Vögel, Insekten oder Tiere in der heimischen Umgebung weiterleben. Somit wird mit jedem Baumschlag das kulturelle Erbe entweiht und erbarmungslos vernichtet. Und der weitaus grösste Bevölkerungsteil in Sarawak, die Bidayuh-Reisbauern glauben an die Symbiose des menschlichen und pflanzlichen Lebenszyklus und glauben daran, dass die Menschen nach ihrem Tod als Wassertropfen auf die Erde zurückkehren, welche die Böden befruchten und Leben spenden.

The timber industry is very activ and destructiv in Borneo and works together with the palm oil industry. © GMC Photopress

Wie sieht die Situation heute aus? Der Lebensraum der Menschenaffen hat sich weiter drastisch reduziert und so ist auch ihr Bestand nicht gewachsen sondern wurde weiter dezimiert. Zwar haben Genomiker an Universität in Zürich kürzlich eine neue Art auf Sumatra entdeckt, den Tapanuli-Orang Utan, deren Refugium in den zerklüfteten Bergen der Region Batang Toru in Indonesien liegt. Ein erschossener Orang Utan in Raja wurde näher untersucht und von den Wissenschaftlern als neue Art eingestuft. Sie wird zugleich aber auch die Art sein, die am schnellsten wieder auf dem Primatenradar verschwinden wird.

Die geschätzten 800 Primaten sind, wie auf Borneo auch hier in Indonesien von Waldrodungen für Palmölplantagen, Zersiedlung und von einem Staudamm-Projekt betroffen. Und nicht nur sie sterben lautlos aus. Auch viele andere Spezies gehen unter. Eine Million Arten sind in den nächsten Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Dies ist das vernichtende Fazit des «Weltbiodiversitätsrates» (IPBES) von 2019. Reptilien und Vögel haben es schwer, aber auch immer mehr Säugetiere sterben aus. 540 Landwirbelarten wurden im 20 Jahrhundert ausgerottet. Die meisten im asiatischen Raum.

Die Schweiz hat gerade eben mit Indonesien ein umstrittenes Wirtschaftsabkommen abgeschlossen und setzt dabei im Abkommen auf «RSPO»-Standards, die in Zusammenarbeit mit Unternehmen, Umweltorganisationen und Hilfswerken entstanden war. Gemäss dem Verordnungsentwurf würden Zertifizierungen nach vier Standards geprüft. Neben dem «Round table on sustainabel Palm Oil» (RSPO), dem «Standard ISCC Plus» (International Sustainability and Carbon Certification) und der sogenannten «POIG» (Palm Oil Innovation Group). Doch damit werden weder die Abholzung noch Staudamm-Projekte gestoppt und auch der Lebensraum der Orang Utan und vieler anderer Spezies ist weiterhin dem Untergang geweiht. Ein Abkommen mit Nachhaltigkeitszielen ist zwar ein kleiner Fortschritt, ändert aber leider nichts an der Tatsache, dass der Raubbau weiter geht und es zu wenig Schutzgebiete gibt, denn der Bedarf an Palmöl ist extrem gestiegen und steigt weiter.

Entsprechend wuchs auch die Anbaufläche, die durch die Rodung des Primärwaldes zustande kam. Seit 2008 ist die Fläche dafür jährlich um 0,7 Millionen Hektaren angestiegen, eine Fläche viermal so gross wie der Kanton Zürich. Und der Bedarf wird sich bis 2050 voraussichtlich nochmals mehr als verdoppeln. Auf der Insel Borneo gehen 50 Prozent der Rodungen auf den Palmölanbau zurück. Im viel grösseren Indonesien sind es auch schon 20 Prozent. Es gibt zwar auch positive Anzeichen der «RSPO»-Zertifizierung, doch das Gros der Betriebe handeln nach dem Prinzip der Ökonomie der Grösse (70 Prozent) und nur ein Drittel werden über Kleinbauern und Kooperativen angebaut, womit das weitere Zerstörungspotential eminent hoch bleibt.

Sechs Prozent aller Tierarten befinden sich auf der Insel Borneo. Seit über 4000 Jahren werden die Regenwälder Borneos von den Indigenen bevölkert. Im Laufe der letzten 50 Jahren wurde knapp die Hälfte des Regenwaldes in Kalimantan, dem indonesischen Teil Borneos abgeholzt. Es gibt Tausende von Landkonflikten von indigenen Gemeinden gegen grosse Holzunternehmen, doch der Staat und die Justiz machen es der Bevölkerung schwer, an ihre Rechte heranzukommen und ihr Land gegen den Raubbau zu verteidigen.

Zwar gibt es seit 30 Jahren eine Konvention zum Schutz der Regenwälder, doch die wurde nie vom indonesischen Parlament ratifiziert und umgesetzt. Ausserdem ist zu beobachten, dass fast alle Politiker entweder ehemalige oder noch amtierende Holzindustrielle in Jakarta sind, wie Norman Jiwan von der NGO «TuK» berichtet. Und von der Palmölindustrie profitieren nur weniger als 30 der reichsten indonesischen Familien. Da die Rechte der indigenen Völker und ihre seit Jahrhunderten ökologisch genutzter Grundbesitz nicht annerkannt sind, kann die Holzindustrie schalten und walten wie sie will, notabene mit den notwendigen Papieren der Regierung.

Die Abnehmer der Holzfirmen sind auch die Eigentümer der Palmölindustrie-Betriebe, die so durch den Raubbau gleich doppelt verdienen, denn nur fünf Jahre nach dem Abholzen des Regenwaldes können schon erste Gewinne aus dem Palmölgeschäft vernbucht werden. Die Kleptokratie in Indonesien kennt keine Grenzen. Die Rechte der Indigenen Völker werden gnadenlos unterminiert, ihr Grundbesitz kaum oder ohne Entschädigung  enteignet. Ist der Urwald einmal gerodet kann die Regierung ihn problemlos als minderwertigen Wald bzw. landwirtschftliche Nutzfläche deklarieren und durch Lizenzen an die Palmölgesellschaften verpachten womit die lokalen Gemeinschaften so für immer ihre Rechte an eigenen Land verlieren. Die internationalen Profiteure nebst den indonesischen Firmen sind global Players wie «Nestle», «Cargill», «Unilever», «Procter & Gamble» usw..

Die Hafenstadt Samarinda an der Mündung des Flusses Mahakam, ideal gelegen um das Die Hafenstadt Samarinda an der Mündung des Flusses Mahakam, ist ideal gelegen um das „Grüne Gold“ nach Übersee zu verschiffen. Das lokale Sägewerk in Samarinda und die Holzfällerfirma sind «FSC»-zertifiziert. Viele streben die «FSC»-Zertifizierungen an und erhalten sie auch, obschon sie ihr Geschäft mit Landraub auf indigenen Gebieten rücksichtslos ausdehnen. Daher kann man den wenigsten Zertifizierungen Glauben schenken. Es ist reine Augenwischerei, darauf vertrauen zu wollen. Denn die Kontrolleure sogenannter Zertifizierungslabels sind private Firmen, die sich die nächsten Aufträge dadurch sichern wollen, dass sie möglichst viel und bedenkenlos zertifizieren, vermeldet die österreichische «Greenpeace-Sprecherin» Ursula Bittner. „Eines der grössten Probleme bei den Kontrollen sind die Akteure im Geschäft. Je lascher die Kontrollen sind, desto mehr Aufträge fliessen den Kontrolleuren zu“. Das führe zu wenigen und ungenügenden Kontrollen, zu Intransparenz, die kaum eine echte Ursprungs-Rückverfolgbarkeit zulassen, moniert «Greenpeace». Die Entscheidungen orientieren sich an der Industrie und der korrupten Politik. Auch Lukas Straumann vom «Bruno Manser Fond» in Basel bestätigt, dass die Korruption in Malaysia und in Indonesien weitverbreitet ist.

Tropisches Regenwald-Sperrholz gelangte so auch zu den Olympischen Spielen in Tokyo und wurden dort über die «Firma Sumitomo Forestry», die der wischtigste Holzlieferant für die Olympischen Spiele in den Stadien dafür gebraucht wurden, die Betonfundamente auszuformen, so .Hanna Heineken, Finanzexpertin von «Rainforest Action Network». Die japanische Regierung musste in der Folge zugeben, dass in allen Olympischen Stadien tropisches Regenwaldholz verbaut wurde, das aus zwielichtigen Quellen und von Firmen kam, die in Landkonflikte, Menschenrechtsverletzungen, Steuerbetrug, Lizenz-Betrug und viele andere Wirtschaftsdelikte involviert waren. Tja und wo ist der Sitz der Olympischen Gemeinde? In der Schweiz, in Lausanne. Und wie weit reicht die Verantwortung des Olympischen Kommitees. Nirgendwo hin. Die scheren sich offensichtlich keinen Deut um nachhaltige Spiele und sollten fortan in die Pflicht genommen werden.

Nun zur Fotostrecke:

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IN EIGENER SACHE: IHR BEITRAG AN HUMANITAERE UND OEKO-PROJEKTE

Geschätzte Leserin, werter Leser

Der Autor unterstützt noch immer zahlreiche Projekte. Infolge der COVID-19 Pandemie ist es aber für den Autor selbst für und zahlreiche Projekte schwieriger geworden. Die Situation hat sich verschärft. Für Ihre Spende, die einem der im Buch genannten Projekte zufliesst, bedanke ich mich. Falls Sie einen Beitrag spenden wollen, melden Sie sich bitte per Mail bei mir gmc1(at) gmx.ch. Vielen Dank im Namen der Empfänger/innen.

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung

Um zur globalen Entwicklung beizutragen, menschliches Wohlergehen zu fördern und die Umwelt zu schützen, verabschiedete die Staatengemeinschaft 2015 die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Kernbestandteil sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung («Sustainable Development Goals», SDGs) und deren 169 Unterziele.

© globalgoals.org

Die SDGs integrieren neben der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung auch ökologische Nachhaltigkeit. Zudem greifen die SDGs Aspekte wie Frieden und Sicherheit, Rechtstaatlichkeit und gute Regierungsführung auf, welche für Nachhaltige Entwicklung von fundamentaler Bedeutung sind.

Die SDGs haben universelle Gültigkeit. Dies bedeutet, dass alle Länder gemäss ihren Kapazitäten einen Beitrag zum Erreichen der Ziele leisten sollen. Auch die Schweiz wird aufgefordert sein, die Ziele national umzusetzen. Daneben sollen Anreize geschaffen werden, damit nichtstaatliche Akteure vermehrt einen aktiven Beitrag zur Nachhaltigen Entwicklung leisten.

Ziele für nachhaltige Entwicklung

Armut in jeder Form und überall beenden

Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern

Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern

Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern

Geschlechtergleichheit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreichen

Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten

Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sichern

Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern

Eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen

Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern

Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen

Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen

Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen*

Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen

Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen

Friedliche und inklusive Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen

Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nach-haltige Entwicklung wiederbeleben

* In Anerkennung dessen, dass das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen das zentrale internationale zwischenstaatliche Forum für Verhandlungen über die globale Antwort auf den Klimawandel ist.

Juli-News

1260 px Header Sunset Coron Island

Ferienzeit und Urlaubsspass auf einer Cruise durch die Philippinischen Inseln nahe Coron Island. Bild: GMC

Geschätzte/r Leser/in

Hier finden Sie alle im Juli publizierten Berichte übersichtlich geordnet vor.

Aviation

Kaum PC-21-Flugbetrieb während touristischer Sommersaison

Datenschutz – Schutz der Privatsphäre

Tappen Sie nicht in die digitale Schnäppchenfalle!

EDÖB: 22. Tätigkeitsbericht des Datenschutzbeauftragten

E-Banking bei Postfinance: Datenanalyse wird freiwillig sein

Amnesty und P.I. fordern ein Stopp der Massenüberwachung

Flohmarkt

On Sale: Bücher, CD’s, LP’s, Haushalt-/ Gartenmöbel/-geräte

Schallplatten & Raritäten günstig zu verkaufen

CD’s für Klassikliebhaber

Kinder-/Bastelbücher à discretion

Kulinarikfreunde im 7. Himmel

Gartenfreunde aufgepasst: Tolle Bücher zu Spotpreisen

Kunst für Katzenfreunde

Lesestoff/Literatur für wenig Geld ergattern

Gesundheit

Lebensmittelsicherheit-Warnung vor Grillkäseprodukten

In eigener Sache

GMC verlost täglich Bücher, CD’s und LP’s

Flohmarkt: Günstiger Nachlassverkauf

Zu vermieten: 1-Zi-Ferienwohnung in Zürich-Seefeld

Zu vermieten: Landhaus mit grossem Garten nahe Baden

Natur, Umwelt, Nachhaltigkeit

Aktualisierte Gefahrenkarten auf Internet verfügbar

Für die Finanzierung einer nachhaltigen Entwicklung

Reduktionziel nicht erreicht: CO2-Abgabe auf Brennstoff wird erhöht

Beschwerden von Umweltorganisationen gingen zurück

Hat die Klimaerwärmung nur scheinbar pausiert?

Humanitäres Inland

NKVF-Bericht zur zwangsweisen Rückführungen auf dem Luftweg

Soforthilfe für Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen

Schweiz: 300‘000 geografische Namen kostenlos online

Internationales

UNO-Menschenrechtsrat für die Rechte der Frauen und Mädchen

Bundesrat schliesst ein Abkommen über Privilegien und Immunitäten

Zusammenarbeit Schweiz-Südafrika entwickelt sich weiter

Tourismus/Hotellerie

Beherbergungsstatistik im Mai 2015

Beherbergungsstatistik Wintersaison 2014/2015

English Reports

Welcome to Zürich/Switzerland

Media-Background Zürich-City & Switzerland Tours

Looking for a nice location in Zürich-Seefeld?

Looking for a lovely country house near Baden (AG)

«The Arms Trade Treaty: A Strong Symbol for Collective Action to Advance Peace and Security» (en)

 

 

Gradonna: Ausgezeichneter Urlaub mit Nachhaltigkeits-Effekt

The Gradonna Mountain Resort Hotel and chalets is Schulz Group latest eco-prestige-project

Schulz-Group latest eco- and prestige hotel and chalets project: Gradonna Mountain Resort in Kals. BIld: z.V.g.

Das Gradonna****S Mountain Resort Châlets & Hotel zählt laut Geo Saison zu den „100 schönsten Hotels Europas“ – und es setzt sein Hauptaugenmerk auf nachhaltigen Urlaubsgenuss und Umweltschutz. Geo Saison zählt zu den wichtigsten Reisemagazinen im deutschsprachigen Raum.

2013 setzte die Redaktion das Gradonna****S Mountain Resort Châlets & Hotel in Kals am Großglockner (Osttirol) auf die Liste der Top-Ten-Berghotels und damit auf die der „100 schönsten Hotels Europas“.

Innenansicht Gradonna Mountain Resort
Innenansicht Gradonna Mountain Resort. Bild: z.V.g.

Das autofreie Resort mit Hotel und 41 Châlets beeindruckt mit einer visionären Architektur fernab von alpinen Klischees und einem kompromisslosen Interieur, in dem Natur die Hauptrolle spielt: Zirbe, Fichte, Leinen, Loden sowie Kalser Marmor sind die Materialien, die für ein heimelig-natürliches Ambiente sorgen.

Die großen Fensterfronten der Châlets holen die Landschaft in den Raum. Als Luxushotel mit besonderem Augenmerk auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit erhielt das Gradonna****S Mountain Resort den Green Luxury Award 2014. Das durch eine Tiefgarage autofreie Resort wird von einer Trinkwasserquelle aus den Hohen Tauern versorgt, Biowärme kommt vom eigenen Hackschnitzelwerk.

Gradonna Hotel oder Chalèts: Die Gäste haben die Wahl. Bild: GMC
Hotel oder Chalèts: Die Gäste haben die Wahl. Bild: z.V.g.

An der Stromladestation können E-Autos und E-Bikes gratis aufgeladen werden. Gäste, die CO2-schonend mit der Bahn an reisen, werden kostenlos vom Bahnhof Lienz mit einem Hybridauto abgeholt. Die Natur spielt in dem Lifestyleresort auch beim Aktiv- und Relax-Angebot die Hauptrolle.

Es gibt ein 3.000 m2 großes Gradonna****s Mountain Spa mit Innen- und Außenpools, Saunarium und Ruhezonen (Relax Guide 2 Lilien/15 Punkte). Der Natur Kinderclub betreut Kinder ab drei Jahren täglich bis zu zwölf Stunden. Das Restaurant kredenzt Michael Karls zeitgemäße Küche aus vorwiegend regionalen Produkten.

Direkt im Resort gibt es ein kostenloses Anfängerskigelände, eine Langlauflaufloipe, einen Skiverleih, einen Sport Shop und einen Feinkostladen. Von Tripadvisor gab es für das Angebot das Zertifikat für Exzellenz 2014. Und auch auf www.a-list.at mit den außergewöhnlichsten Adressen und Unternehmen der Alpenrepublik ist das Gradonna an prominenter Stelle gelistet. www.gradonna.at

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Interview mit dem Buchautor, Kardiologen und TCM-Spezialist Prof. Dr. Peter Lechleitner