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Die Atomare Bedrohung nimmt zu. Droht Tschernobyl 2.0?

Kernkraftwerke gehören der Vergangenheit an. Ukraine-Krieg hin oder her. © GMC
Greenpeace Schweiz ist tief besorgt über den Krieg in der Ukraine und fokussiert ihre Aufmerksamkeit auf die Gefahr, die die Kriegshandlungen für die Atomanlagen des Landes darstellen. Das grösste und leistungsstärkste Atomkraftwerk Europas wurde heute Nacht von einem Militärgeschoss getroffen. Bisher wurde vor Ort keine Freisetzung von Radioaktivität festgestellt. Greenpeace verfolgt die Situation aufmerksam und fordert die Einstellung aller Militäroperationen im Land.

Die Lage in der Ukraine ist sehr besorgniserregend. Das Land betreibt 15 Atomreaktoren, die etwa die Hälfte des Strombedarfs des Landes decken. In den letzten 24 Stunden tobten Kämpfe in der Nähe des Atomkraftwerks Zaporizhzhia im Südosten der Ukraine. Wie die IAEA soeben bestätigt hat, wurde das Kraftwerk von einem russischen Geschoss getroffen und in einem Nebengebäude, das sich etwa 350 Meter entfernt von den Reaktoren befindet, brach ein Feuer aus. Glücklicherweise scheinen die Sicherheitssysteme nicht beeinträchtigt worden zu sein und es wurde keine Radioaktivität freigesetzt. «Es ist absolut erschreckend, dass militärische Operationen in der Nähe von Atomanlagen durchgeführt werden, obwohl die Gefahren, die von radioaktiven Abfällen ausgehen, bekannt sind», sagt Florian Kasser, Atomexperte bei Greenpeace Schweiz.

Die Situation vor Ort scheint derzeit unter Kontrolle zu sein, was den nuklearisierten Teil des Geländes betrifft. «Die Risiken bleiben aufgrund der Kämpfe derzeit auf das Kraftwerk und seine Umgebung beschränkt. Unsere Gedanken sind bei den Angestellten des Kraftwerks und den Menschen in der Region, für die die Bedrohung real und besonders besorgniserregend ist», fügt Florian Kasser hinzu. «Greenpeace-Strahlenschutzexperten auf der ganzen Welt sind mobilisiert und verfolgen die Situation rund um die verschiedenen Atomanlagen sehr genau», fügt Florian Kasser hinzu.

Die einzige Möglichkeit, das Risiko einer Atomkatastrophe abzuwenden, ist ein sofortiger Waffenstillstand in Zaporizhzhia und der Rückzug aller russischen Streitkräfte, damit die Feuerwehrleute und die Sicherheitskräfte des Atomkraftwerks wieder eine Sicherheitszone einrichten können. Dies sollte das letzte Mal sein, dass das russische Militär in die Nähe der ukrainischen Atomkraftwerke kommt, und ist ein weiterer Grund unter vielen, warum Putin den Krieg sofort beenden muss.