SBB: Intransparenz zwecks Manipulation zu niedrigem Deckungsgrad

Am 14. Dezember erhöhen die SBB erneut mit unhaltbaren Argumenten ihre Tarife. Dabei ist der Kostendeckungsgrad der SBB viel höher als ausgewiesen. Denn die Staatsbahn erwirtschaftet jährlich mehrere Hunder Millionen Franken aus Nebeneinnahmen aus Immobilien und Werbung. Auch der Preisüberwacher moniert, dass die SBB in ihrer Bilanz nicht zwischen Fernverkehr und regionalem Personenverkehr differenzieren und die Kunden zwei Mal zur Kasse bitten.

Mitte Dezember schlagen die SBB-Einzelbillette um 2,9 Prozent auf, ein 2. Klasse-GA kostet 105 Franken mehr. Das ist die vierte Preiserhöhung in Serie. Damit kosten das GA 2 Klasse fast 18 Prozent mehr als vor fünf Jahren, die Einzelbillette haben um 8,5% aufgeschlagen.

Begründet wird die Preiserhöhung mit dem angeblich bei 57,7 Prozent liegenden Deckungsgrad im vergangenen Jahr. Doch die Konsumentenzeitschriftr „Saldo“ errechnete einen Deckungsgrad von ruhnd 77 Prozent, also fast 20% mehr. Denn im Geschäftsbericht der SBB werden längst nicht alle Einnahmen berücksichtigt.

Die SBB gibt denn auch zu, dass „nur Einnahmen, die der Regionalverkehr auf der Schiene verdient in der Bilanz auftauchen und bestätigt, dass auch die Mieterträge aus dem riesigen Immobilien-Portfolio“ nicht mit in die Berechnungen des Geschäftsberichtes einfliessen. Zudem würden auch nur ein“ kleiner Bruchteil der Werbeeinnahmen berücksichtigt“.

Die SBB erklären, dass sie den Deckungsgrad unter Berücksichtigung der gesetzlichen Bestimmungen jeweils dem Bundesamt für Verkehr zur Prüfung vorlege . Der von „Saldo“ errechnete Deckungsgrad sei zwar „formal korrekt“ doch er beziehe sich allein auf das Unternehmen SBB und nicht auf das gesamte Bahnsystem.

Da der Bund grössere Infrastrukturprojekte finanziere, würden diese Kosten nicht in die Erfolgsrechnung miteinfliessen. So ähnlich argumentiert auch das Bundesamt für Verkehr.

Nur: Die 24,4 Milliarden Franken für die Neat und bezahlen die Steuerzahler und nicht der Bund oder die SBB. Daher mutet es ziemlich abenteuerlich an, wenn man die Bahnkunden dann noch einmal schröpft. Denn erstens wurden die riesigen Investitionen nur wegen des alpinen Güterverkehrs beschlossen und haben daher wenig mit dem Kostendeckungsgrad des Personenverkehrs zu tun.

Dass die SBB mit ihrer fadenscheinigen Argumentation und intransparenten Milchbüechlirechnung Jahr für Jahr durchkommen, erstaunt schon sehr. Die Unverfrohrenheit hingegen, schon nicht mehr.

So sparen Sie bei Schweizer Bahnbilletten

Kaufen Sie vor dem 14. Dezember die Mehrfahrkarten. Sie sind bis zu drei Jahre gültig.

Achten Sie auf die Sparbillete im Internet www.sbb.ch/sparbillett. Am Schalter sind diese Tickets nicht erhältlich. Schauen Sie sich auch die häufig gestellten Fragen (FAQ) dazu an.

Die Gemeinden bieten jeweils eine Anzahl vergünstigter Tageskarten an, die zwischen 40 bis 50 Franken kosten.

 

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