Kuba, berühmt für edle Zigarren, feine Rumsorten und grandiose Musik, hat mehr als diese heilige Dreifallt zu bieten, die schon Hemingway in literarische Worte goss und genoss. Auf der Imbach- Wanderreise besuchten wir die Tabakbauern in VInales, gondelten im Schokoladen-Zug mit vielen Mojitos und Tanzmusik wie auf schaukelnden Wolken ins Escambray-Gebirge hoch. Im Altiplano Topes des Collantes stiessen wir auf tropische Pracht und auf der Insel Cayo Mach auf meditative Abgeschiedenheit. Als Zuckerguss gab‘s reichlich Rum, Rabauk und rassige Tanzshows.
Kubas Metamorphose vom sozialistischen Tuk-Tuk zum marktwirtschaftlich geölten Wirtschaftsmotor, die bis 2015 rund 1,8 Mio. Kubaner ins Unternehmertum katapultiert, sieht man schon an den vielen bunten Oldtimern, die flugs wieder flott gemacht wurden und nun als Touristen-Taxis in Havanna, Santiago und Trinidad herumfahren. Sie haben die knallgelben, eierförmigen kubanischen Tuk-Tuks in den Schatten gestellt. Nun kurven Touristen stilvoll in den schönsten Al Capone Autos in Havanna herum.
Rund 350‘000 Kubaner und Kubanerinnen haben bereits eine Lizenz für private Geschäfte erworben und legaliseren zumeist das, was sie zuvor schon illegal taten bzw. abgezweigt und unter der Hand weiterverkauft haben. Beauty-Salons, private Bäckereien, kleine Cafés und Restaurants, Schreinereien und Mechaniker-Werkstätten sowie Herbergen, casa particulares, schiessen wie Pilze aus vielen Hinterhoflöchern der verfallenen Kolonialstilbauten hervor.
178 Berufsgattungen, darunter viele Handwerksberufe, wurden dem kubanischen Unternehmertum freigegeben: Autowäscher, Mechaniker, Schreiner, Schuhputzer, Obstschäler können nun selbständig agieren. 1,2 Mio. Hektaren brachliegendes Land wurde den Bauern zur privatwirtschaftlichen Bewirtschaftung übergeben.
Der Rest der elf Millionen Bevölkerung, die sich von Hoffnung ernährt, teilt sich in zwei Heere auf, die sich seit Jahrzehnten schachmatt gegenüber stehen: Zehntausende von Castro-treuen Söldnern und Staatsdienern und ein Heer von über 10 Millionen Sozialhilfeempfängern“ nach sozialistischem Modell, lautet Ernestos munterer Tenor, solange uns noch kein anderer in seiner kleinen Verschwörer-Bar zuhört. Doch der aufgeblähte Staatsapparat werde „kaum je so entschlackt und restrukturiert“, fährt er fort, „um auf der tropischen Karibikinsel den Turbo zu zünden“. Dazu seien die Restriktionen zu gross. Die Handlungs- und Handelsfreit zu stark eingeschränkt. Die Hoffnung auf politische Reformen sei ebenso hoffnungslos. Die Kubaner betrachten die Castros als eine Art Naturgesetz, mit der man eben leben müsse. De facto regiert die Militärspitze das Land mit eiserner Hand und perfiden Methoden. Doch überlassen wir das politisieren den Einheimischen, widmen uns anderen Naturgesetzen und mischen uns 180 km östlich der tausend Kilometer langen Insel unter die Tabakbauern in der Region Pinar del Rio.
Kubas Tabakanbau wird wie vor 100 Jahren kultiviert
Die grösste Karibikinsel entpuppt sich auf der légèren Wanderreise als tropisch artenreiches und fruchtbares Biotop, das dank sozialistischer Planwirtschaft archaisch und unberührt von der Moderne wirkt. Kuba’s Osten gilt als landschaftliche Perle der Insel. Im hügeligen Naturreservat der Sierra del Rosario lohn sich ein Abstecher zum Höhenort Las Terazas mit dem hübsch gelegenen Hotel Moka. Im Biosphärenreservat Viñales ist die Karstlandschaft geprägt von Mojotes, Kalksteinhügel, zwischen denen die fruchtbaren, ockerfarbigen Böden der Mais-, Maniok, Reis-, Gemüse- und Tabakplantagen in der tropischen Landschaft liegen und wie vor 100 Jahren kultiviert werden.
Im Dreieck der Orte Pinar del Rio, San Juan y Martinez und San Luis liegt das Epizentrum der Tabakproduktion. Die Tabakbauern beackern ihre Felder noch mit uralten Pflügen und einem Ochsengespann. Sie pflücken die Blätter von Hand, durchstechen und fädeln sie mit Nadel und Faden jeweils eins links, eins rechts am Balken auf und hängen diesen dann im Trockenschuppen hin. Die Zigarrenproduktion ist Handarbeit von der A-Z: Ein Tabakblatt kann so durch bis zu 170 Hände gehen, bevor es als «Cohiba» oder «Partagás» etikettiert und verpackt zum Verkauf angeboten wird. Viele Bauern bauen auch Mais-, Reis- und Gemüse an.
Doch die Tabakpflanze die den Bauern als auch dem Staat am meisten Profit einbringt. 90 Prozent der Tabakernte kauft der Staat auf, der das Zigarrenmonopol hat und die Ware gegen Devisen exportiert. „Die meisten Höfe sind Familienbetriebe, die in Kooperativen zusammengeschlossen sind“, erklärt uns Wilfredo, der lokale Führer. Auch in Vinales gibt es viele Paladares, private Restaurants und casa particulares. Auf dem Weg zurück ins Hotel Ermita, das etwas höher gelegen an wunderschöner Lage situiert ist, sprechen uns drei junge Musikanten auf ihr Restaurant am Wegrand an.
Im Schokoladen-Zug zum Nationalpark im Escambray Gebirge
Während der Zugfahrt durch Mantanzas mit der Bahn des Schokoladen-Herstellers Hershey, bei der die Gäste mit Rum abgefüllt, ausgelassen zu den Son-Klängen der Band tanzen, stösst die Reisegruppe in die Region der Sierra Escambray vor, wo die zweite Wanderung durch den Nationalpark Altiplano Topes des Collantes führt. Im 110 ha grossen Kurgebiet Kubas gedeihen auch alle Arten von Kaffeebohnen. Nach der Führung macht sich die Gruppe auf den Weg durchs dschungelgrüne Dickicht, wo Edelhölzer, Schlingpflanzen, riesigen Bambusstauden, hochaufragende Königspalmen und viele Orchideen den Pfad säumen.
Auf Kuba existieren 73 Naturreservate (14 Nationalparks und 4 Biosphärenreservate). Der berühmteste Nationalpark Kubas, der Parque Nacional Alejandro de Humboldt, liegt im Osten. Er schützt Mangroven und Regenwälder sowie Riffe und küstennahe Trockenwälder. Auch auf dem gemütlichen Bootsausflug von Trinidad zur Isla Cayo Macho hinaus, sieht man Mangroven am Ufer und unberührte Inseln, auf die die Kubaner nie gelangen., da ihnen dies vom Regime verwehrt wird. Auf der Macho-Insel begrüssen uns Dutzende von Leguanen, die sich hier frech auf die Picknick-Überreste der Touristen stürzen.
Trinidad’s Kolonialcharme verzaubert jeden
Der Unesco-geschützte Ort begeistert durch die malerischen Häuserzeilen in den Kopfsteinpflastergassen und die prächtig restaurierte Plaza Mayor. Auch die Strassenmärkte und die Kunstgalerien sind für Touristen eine Augenweide. Rundherum spielt sich das Nachtleben ab.
Auf der grossen Treppe bewegen sich traumhafte Tänzer in Tänzerinnen sich zu melancholischen Son-Tönen der Live-Bands und wiegen sich im Rhythmus dieser betörenden Musikstilrichtung. Von Trinidad geht es weiter nach Cienfuegos, einer lebhaften Kleinstadt mit viel Flair und einem prächtigen, von der UNESCO restaurierten Stadtkern-Kolonialstil-Ensemble rund um den Hauptplatz. Saftige Mangos und zuckersüsse Baby-Bananen werden uns angeboten. Und wie immer und überall stehen leckere Pina Coladas und süffige Mojitos rum. Verdurstet sind wir jedenfalls nicht in Kuba.
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- Auf der Insel derer, die sich von Hoffnung ernähren (Bund)
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Allmytraveltips empfiehlt die Kuba-Trekking-Spezialreise des Luzerner Reiseveranstalters. Das Imbach-Reiseprogramm sieht wie folgt aus:
1. Tag: Hinflug Zürich–Havanna
Flug mit AIR FRANCE via Paris nach Havanna. Transfer zum Hotel.
2. Tag: Koloniales Havanna:
Heute erkunden wir zu Fuss die Altstadt Havannas und lernen den Charme dieser Stadt kennen. Am Nachmittag geht es weiter zum berühmten Malecón und zur ehemaligen Prachtstrasse, dem Prado.
3. Tag: Havanna der 50er-Jahre
Wir machen eine Rundfahrt zur Plaza de la Revolución, zum Cementerio de Colón sowie zu den noblen Vierteln Vedado und Miramar.
4. Tag: Kubanischer Exportschlager Tabak
Auf dem Weg nach Viñales besuchen wir einen Tabakbauern, der uns Haus und Hof zeigt. In Viñales lassen wir uns auf einer Wanderung von der imposanten Karstlandschaft begeistern. Wanderzeit ca. 1½ Stunden.
5. Tag: Karstlandschaft von Viñales
Auf einer Wanderung im Tal von Viñales lernen wir die Lebensweise der Bauern in der Region kennen und sehen Plantagen und Gemüsekulturen aus nächster Nähe. Am Abend besuchen wir ein Lokal mit kubanischen Rhythmen. Wanderzeit ca. 4 Stunden.
6. Tag: Nostalgische Zugfahrt
Mit dem Zug fahren wir zu einer ehemaligen Zuckerfabrik. Wir erleben die Bedeutung des Zuckers für Kubas Wirtschaft und kosten Zuckerrohrsaft, der magische Kräfte haben soll.
7. Tag: Bade- und Erholungstag in Varadero
In Varadero geniessen wir den Sandstrand und das türkisblaue Meer
8. Tag: Santa Clara
Über die alte Hauptstrasse gelangen wir nach Santa Clara, wo die sterblichen Überreste des legendären «Che» Guevara liegen. Wir erkun den die Stadt zu Fuss.
9. Tag: Escambray-Gebirge
Wir fahren ins nahe Escambray-Gebirge. Im Nationalpark Topes de Collantes unternehmen wir eine Wanderung durch den subtropischen Regenwald. Auf unserem Weg besuchen wir eine Kaffeeplantage und typische Bauernhäuser. Wanderzeit ca. 3–4 Stunden.
10. Tag: Kolonialer Charme in Trinidad
Trinidad gilt als die schönste Stadt Kubas. Wir entdecken die historischen Plätze und Gässchen. Am Abend geniessen wir die Stimmung in der bekannten Casa de la Trova, wo zu Salsa-Klängen zum Tanz aufgespielt wird.
11. Tag: Insel Cayo Macho
Mit einem Katamaran unternehmen wir einen Ausflug auf die Insel Cayo Macho. Die unberührte Natur und das glasklare Wasser laden zum Baden und Schnorcheln ein.
12. Tag: Vergangenheit Trinidads
Die ehemalige Hacienda eines Zuckerbarons zeugt von der Geschichte der Sklaverei. Wanderzeit 2 Stunden.
13. Tag: Hafenstadt Cienfuegos
Wir machen einen Abstecher nach Cienfuegos. Die Handschrift der französischen Grün derväter ist bis heute deutlich erkennbar.
14. Tag: Abschied von Havanna
Wir entdecken die Tanzschule Escuela Nacional de Ballet und das Bacardí-Gebäude, dessen Terrasse einen spektakulären Blick über die Stadt bietet. Am Abend Flug mit AIR FRANCE via Paris nach Zürich.
15. Tag: Ankunft in Zürich
Ankunft in Zürich am frühen Nachmittag
IMBACH-Leistungen
■ Flug inkl. Taxen und Gebühren
■ Begleitbus während der ganzen Reise
■ Unterkunft in guten 3 bis 4-Sterne-Hotels, Halbpension, zusätzlich 12 Mahlzeiten
■ Alle aufgeführten Wanderungen, Ausflüge, Eintritte und Besichtigungen, Trinkgelder in Hotels & Restaurants
■ Visagebühren und Visabesorgung
■ Lokale Reiseleitung und Wanderführung
■ IMBACH-Reiseleitung
■ Zuschläge: Einzelzimmerzuschlag 420.–
■ Annullierungskosten- und Assistance Jahresversicherung 105.–
■ Zuschlag unter 10 Personen 350.–
Wanderungen: Die Wanderungen sind dem örtlichen Klima angepasst. Sie führen über gute Naturwege. Kurze Auf- und Abstiege.
Einreisebestimmungen
Für diese Reise benötigen Schweizer Bürger einen 6 Monate über das Rückreisedatum hinaus gültigen Reisepass sowie eine Touristenkarte. Die Karte wird durch Imbach Reisen eingeholt.
IMBACH-Reiseleitung:
Hubert Casellas wurde 1971 in Santa Clara auf Kuba geboren. Nach einem Lizentiat in Englischer Sprache und Literatur war er in seinem Heimatland über 10 Jahre als Reiseleiter tätig. Heute lebt er mit seiner Familie in der Schweiz. Als Kubaner liegt es ihm am Herzen, seinen Gästen besondere Einblicke in das Leben, die Natur und das wirtschaftliche System seines Landes zu vermitteln.
Unterkunft:
Wir wohnen in landestypischen Hotels in Havanna, Viñales, Varadero, Santa Clara, Topes de Collantes und Trinidad (off. Kategorie 3–4 Sterne). Die Zimmer sind immer mit Bad oder Dusche/WC ausgestattet. Einige Hotels verfügen über einen Swimmingpool.
Imbach Reisen AG
Zürichstrasse 11
CH-6000 Luzern 6
Hotline +41 (0)41 418 00 00
E-Mail: info@imbach.ch