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Hochwasserschutz für Winterthur: Regierungsrat gibt den Startschuss

Regierungsrat Markus Kägi, Baudirektor hat heute gemeinsam mit Vertretern der Stadt Winterthur und der Gemeinde Wiesendangen symbolisch den Startschuss für die Arbeiten am Hochwasserrückhalteraum Hegmatten gegeben. Bis im Frühling 2017 entsteht nun ein Bauwerk, das die Winterthurer Innenstadt besser vor extremen Hochwassern schützt. Dieses Jahr starten die Bauarbeiten für den Zuflusskanal zum Rückhalteraum und den Damm, und der Riedbach wird in ein neues, naturnahes Bett verlegt.

Ein extremes Hochwasser der Eulach kann im Stadtzentrum von Winterthur Schäden von über 400 Millionen Franken verursachen. Das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft AWEL realisiert darum bis 2017 einen Hochwasserrückhalt im Raum Hegmatten. Über einen neuen, unterirdischen Zuflusskanal wird bei starkem Regen ein Teil des Hochwassers aus der Eulach in den Rückhalteraum geleitet. Das zurückgehaltene Wasser wird nach dem Abklingen der Hochwasserspitze verzögert über den Riedbach in die Eulach zurückgeleitet. Dank dieser Massnahme verringert sich das Schadenpotenzial für Winterthur um rund 300 Millionen Franken. Zur weiteren Reduktion des Schadenpotenzials plant die Stadt Winterthur ergänzende Hochwasserrückhaltemassnahmen im Einzugsgebiet des Mattenbachs.

Visualisierung Luftaufnahme Hochwasser 
Luftaufnahme Hochwasser. Bild: z.V.g. © 2014 nightnurse images, Zürich

 

Grosser Gewinn für Bewohner und Gewerbe

Heute hat Regierungsrat Markus Kägi den Startschuss für die Bauarbeiten am Rückhalteraum gegeben. Gemeinsam mit dem Winterthurer Stadtrat Josef Lisibach und dem Wiesendanger Gemeindepräsident Kurt Roth enthüllte er eine Visualisierung des Rückhalteraums, wie er sich bei einem Hochwasser präsentieren würde, wie es statistisch gesehen etwa alle hundert Jahre zu erwarten ist. Gleichzeitig verschwand das Bild einer überfluteten Innenstadt. Damit veranschaulichten sie symbolisch die Wirkung des Projekts: Künftig sammeln sich die Wassermassen eines Extremhochwassers ausserhalb des Siedlungsgebiets, die Innenstadt mit ihrem hohen Schadenpotenzial wird von Hochwasser entlastet. «Dies ist eines der wichtigsten Hochwasserschutzprojekte im Kanton», so Regierungsrat Kägi. «Ich freue mich sehr, dass es jetzt losgeht und Winterthur ab 2017 wesentlich besser vor Überschwemmungen geschützt sein wird.» Stadtrat Lisibach betonte: «Es ist ein grosser Gewinn für Bewohner und Gewerbe, dass mit dem Rückhalteraum die Hochwasserrisiken für Winterthur bedeutend reduziert werden.»

2015: Zuflusskanal, Süddamm und Renaturierung Riedbach

Zu Jahresbeginn sind im Gebiet Hegmatten bereits vorbereitende Rodungsarbeiten erfolgt. Im Mai und Juni wird nun als erstes ein Schwemmholzrückhalt an der Eulach in Räterschen gebaut. Im Juni beginnen die Bauarbeiten für den Zuflusskanal zum Rückhalteraum, die bis Mitte 2016 dauern werden. Ab August bis Ende Jahr wird im Gebiet der Toggenburger Weiher der Süddamm des künftigen Rückhalteraums aufgeschüttet. Und im Herbst wird der heute kanalisierte Riedbach auf die andere Seite des Flugfeldes und in ein naturnah gestaltetes Bett verlegt.

Visualisierung Weiher
Visualisierung des Weihers.  Bild: z.V.g.  © 2014 nightnurse images

 

Der Hochwasserrückhalteraum Hegmatten

Der Hochwasserrückhalteraum Hegmatten umfasst das Segelflugfeld Hegmatten, die Sportplätze sowie angrenzendes Kulturland. Begrenzt wird er durch einen neuen, begrünten Damm im Bereich des heutigen Riedbachs im Westen und durch das bestehende, ansteigende Gelände im Osten. Dadurch fügt er sich gut in die Landschaft ein. Am Oberlauf der Eulach, in Elsau-Räterschen, entsteht ein Schwemmholzrückhalt. Er fängt allfälliges Treibgut rechtzeitig vor dem Eintritt des Wassers in den unterirdischen Zuflusskanal auf, wo es einen Rückstau verursachen könnte. Das gesamte Projekt kostet rund 33 Millionen Franken. 35 Prozent davon dürfte der Bund übernehmen, der Rest geht zulasten des Kantons Zürich.

Visualisierung Damm Fussballplatz
Visualisierung des Dammes beim Fussballplatz Bild: © 2014 nightnurse images

 

Visualisierungen machen Aufwertung deutlich

Der Rückhalteraum verbessert nicht nur den Hochwasserschutz für die Winterthurer Innenstadt. Er wertet das Gebiet selber auch für Menschen und Natur auf. So erhält der heute kanalisierte Riedbach ein neues, naturnah gestaltetes Bett. In der Nähe von Schloss Hegi werden neue Weiher angelegt, die natürlichen Lebensraum für Tiere und Pflanzen bieten. Auf dem begrünten Nord- und Süddamm wird ein Spazierweg verlaufen. Und im Bereich des Fussballplatzes werden Tribünenelemente in den Damm eingebaut, die den Zuschauern den Blick auf das Spielfeld öffnen.

 


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