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Sri Lanka 1992: Die Perle des Orients nach dem Bürgerkrieg

Auszug aus dem Buch des Zürcher Fotojournalisten Gerd M. Müller. Das ganze Manuskript ist als E-Book-Version auf www.self-publishing.com zu finden.

VORWORT

Das Buch des Zürcher Foto-Journalisten Gerd Michael Müller nimmt Sie ab den wilden 80er Jahren mit auf eine spannende Zeitreise durch 30 Länder und 40 Jahre Zeitgeschichte mit Fokus auf viele politische Vorgänge in Krisenregionen rund um den Globus. Er beleuchtet das Schicksal indigener Völker, zeigt die Zerstörung ihres Lebensraumes auf, rückt ökologische Aspekte und menschenrechtliche Schicksale in den Vordergrund und analysiert scharfsichtig und gut informiert die politischen Transformationsprozesse. Müller prangert den masslosen Konsum und die gnadenlose Ausbeutung der Ressourcen an, zeigt die Auswirkungen wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Prozesse in einigen Ländern auf und skizziert Ansätze zur Bewältigung des Klimawandels. Pointiert, hintergründig, spannend und erhellend. Eine gelungene Mischung aus globalen Polit-Thrillern, gehobener Reiseliteratur, gespickt mit sozialkritischen und abenteuerlichen Geschichten sowie persönlichen Essays – den Highlights und der Essenz seines abenteuerlich wilden Nomaden-Lebens für die Reportage-Fotografie eben. Es erwartet Sie eine Reise durch die epochale Vergangenheit und metamorphorische Phasen vieler exotischer Länder rund um den Globus. Nach der Lektüre dieses Buchs zählen Sie zu den kulturell, ökologisch sowie politisch versierten Globetrotter.

Die Perle des Orients nach dem Bürgerkrieg

Sri Lanka: The Tempel ruines of the ancient king city Polonnaruwa

Ceylon‘s Vergangenheit ist voll Zauber, Mythen und Gewalttaten. Sri Lanka’s Geschichte ist aber auch wie ein Märchen aus «1001 Nacht». Als die Griechen den Zenit überschritten hatten, war Sri Lanka bereits Lebensraum einer hochentwickelten Kultur und Metropole der damaligen fernöstlichen Welt. Noch heute hat die metamorphorische Bezeichnung Perle des Orients Gültigkeit, auch wenn Armut und die Folgen des Bürgerkrieges ein kontroverses Zeugnis ablegten. Doch schon die Araber schwärmten und nannten Sri Lanka «Serendib», die «Insel der Glücklichen» – meinten aber kaum die politischen Verhältnisse und Intrigen, unter denen die Völkergemeinschaft am Südzipfel Indiens oft litt, sondern den paradiesischen Zuständen hinsichtlich des Agrarreichtums, der später auch zur Ausbeutung durch die Kolonial-mächte führte. Die Liste derer, die sich um die Vorherrschaft der Gewürzinsel stritten ist lang. Erst griffen die Chinesen, dann die Malayen und auch die Inder das Königreich des anaradhapuristischen Herrscher an – deren Einfluss vom Tiber bis zum Gelben Meer reichte. Ab 1505 folgten die schlimmsten Eroberer –man kann es sich denken, die Europäer. Portugiesen und Holländer rissen die Insel mehrmals an sich, bevor die Engländer dem Hin- und Her ein Ende machten. Mit der Unabhängigkeit im Jahre 1848 zeigten sich bei der Machtverteilung erneut die alten ethnischen Spannungen: Singhalesische Nationalisten und der buddhistische Klerus wehrten sich die Vorherr-schaft der Tamilen (Hindis) in Verwaltung, Handel und den freien Berufen und wollten zur singhalesische Dominanz zurückkehren. In der Folge wurden die Rechte der Tamilen schrittweise abgebaut, wodurch sich dir jüngeren Leute radikalisierten und als «Befreiungstiger» den bewaffneten Kamp aufnahmen.

Sri Lanka religious monuments like the tempel ruines of the ancient king city Polonnaruwa

Kriegerische Akte haben hier Tradition – das wird einem bewusst beim Besuch der antiken Tempelstätte in Sri Lanka. Immer wieder kam es in der Geschichte des Inselstaates zu dynastischen oder ethnischen Machtkämpfen. Schon die erste Königsstadt Anarudhapura (4. Jh. Vor Chr.) erlebten während 1400 Jahren des Bestehens 121 Könige. Die singhalesische Herrscherserie wurde vom Chola-König Elara (2. Jh. V. Chr.) unterbrochen. Dem Heldenkönig Dutugemenu gelang es, die Vorherrschaft zurückzuerobern. Auch um die imposanten Felsenpalast von Sigirya ranken sich gewaltige Legenden: Um an die Macht zu kommen, mauerte Kasyapaya seinen Vater, den König, bei lebendigem Leib ein. Und als Schutz vor dem entthronten Prinzen (und Halbbruder) Moggalana baute er im Jahre 473 n. Chr. Die Felsenburg Sigiriya. Diese Festung sollte ihn von seiinen ärgsten Befürch-tungen schützen und Platz schaffen für seine schönsten Träume, die er in Form und Figur von nackten voll-busigen Frauen in Wickelröcken als pittoreske Fresken erstellen liess.

Nicht minder beeindruckend sind die Paläste und Tempel der erhabenen Stadt, wie Polonnaruwa, wie die zweite Königsstadt nach Kandy genannt wird.  Die Monumente zeugen von der Pracht und dem Glanz  des einstigen Herrscherreiches. Mönche in leuchtend orange Talare gehüllt, pilgern aus allen Teilen des Landes heran. Sie beten am Fuss der Gal Vilhare, einer in den Fels gehauenen Skulpturengruppe, die drei Buddhastatuen in meditierender, also sitzender, liegender und ins Nirwna übertretender Haltung zeigt und die Quintessenz des buddhistischen Glaubens offenbart. Ein Rundgang durch die von Parakamabahu im 12. Jahrhundert angelegte Tempelstadt mit ausgeklügelten Bewässerungskanälen  ist eine Reise durch die epochale Vergangenheit.

Sri Lanka: The tempel ruines of the ancient king city Polonnaruwa a major tourist attraction

In Kandys engen Strassen brodelt es wie in einem Hexenkessel: Fröhliche Menschen in farbenprächtigen saris und Sarongs gehüllt, Elefanten, die Autos abschleppen oder in die Schranken weisen, Ochsenkarren, turmhoch mit Palmweinfässern beladen, schlängeln sich nebst hupenden Bussen, Autos und Mopeds durch die engen Gassen. Fleigende Händler verhökern ihre funkelnde Ware: scharlachrote Rubine, Aquamarine und Mondsteine. Von den Gewürzständen wehen herrliche Düfte herüber. Berge aus Zimt, Kardamon, Tee und Kaffee, Chilli und Pfefferschoten türmen sich auf den Strassenständen. Koriander, Kardamon und Kümmel, Gelbwurz, Gewürznelken, Paprika und feinstes Curry werden hier feilgeboten. Aber der imposanteste Ort ist die Wolkenstadt Nurwa Eliya, die man auf einer spektakulären Reise durch die mäandrierenden Teeanbaugebiete erlebt. Nach 100 Kilometern und rund 1000 Höhenmetern ist man am Ziel angelangt.

Sri Lanka: Tamil women are most often working in the tea plants of Nurya Elya.

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Swiss Deluxe Hotels mit mehr Umsatz 2014, aber verhaltenden Prognosen für 2015

Schweiz: Swiss Deluxe Hotels Pressekonferenz0787

Das Swiss Deluxe Hotels Podiumsgespräch im Hotel Widder reflektiert die Sorgen der Luxushotellerie. Im Bild v.l.n.r.: Antoine Hubert, VR Victoria-Jungfrau Collection, Dr. Christoph Juen, CEO Hotelleriesuisse, Peter Kämpfer, GM Hotel Park Weggis, Siro Barino, MD Swiss Deluxe Hotels (SDH) Bild: GMC/Gerd Müller

Zürich, 26. März 2015 – Der konsolidierte Umsatz über die ganze Gruppe der Swiss Deluxe Hotels – der 39 exklusivsten Luxushotels in der Schweiz – beträgt für das Jahr 2014 rund CHF 1,42 Milliarden, was einem leichten Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 1% entspricht. Die Anzahl Logiernächte ist ebenfalls auf rund 851‘000 angestiegen. Das Jahr 2014 zeichnete sich durch eine moderate, aber stete Zunahme des Geschäfts aus. In neun von zwölf Monaten hat die Anzahl der Logiernächte zugenommen. Die zweite Jahreshälfte hat dabei mehr zum Wachstum beigetragen.

SDH-Präsident Jan E. Bruckner

Jan E. Bruckner, Präsident der Swiss Deluxe Hotels, fordert, dass die Politik den Hoteliers entgegenkommt, Bild: GMC/Gerd Müller

Mit Blick auf die verschiedenen Märkte setzt sich der Trend der letzten Jahre fort. Die inländische Nachfrage aus der Schweiz bleibt stabil und bekräftigt ihren Marktanteil von rund 35% mit einem leichten Wachstum von 0,9%. Während sich der klassische europäische Markt 2013 leicht erholte, verzeichnet 2014 in unseren Stammmärkten bereits wieder ein Minus von fast 2%. Dabei war es wiederum der deutsche Markt, der am stärksten verlor. Der Gesamtmarkt der Hotels in der Schweiz verzeichnet einen Rückgang von –3,9%. Die Nachfrage aus Deutschland ist nun seit sechs Jahren stets rückläufig, wenn auch in den letzten zwei Jahren nicht mehr so stark, sprich nicht mehr im zweistelligen Prozentbereich.

Weniger Deutsche und Russen, aber mehr Araber und Amerikaner kommen

Ein Markt, der erstmals seit 2009 wieder rückläufig ist, ist Russland. Dies erklärt sich zum einen mit der Entwertung des Rubels gegenüber dem Schweizer Franken, dem tiefen Erdölpreis und den politischen Unruhen im Land. Gerade in der Zeit der russischen Weihnachten und des russischen Neujahrs Anfang Januar wird dies spürbar für die Schweizer Hoteliers, gerade auch für die Swiss Deluxe Hotels, da russische Gäste eine doch beachtliche Fünf-Sterne-Affinität von rund 25% ausweisen.

Ein Lichtblick in dieser Marktübersicht ist der stabil wachsende US-amerikanische Markt mit einer Steigerung von knapp 4%. Die Überflieger sind dieses Jahr die Golfstaaten mit einem Wachstum von rund 24%. Auf Gesamtmarktebene weist die Region im Nahen Osten mit 148‘000 zusätzlichen Logiernächten gar das grösste absolute Wachstum aller Herkunftsländer aus. China legte mit 15% Wachstum ebenfalls wieder stark zu.

Starker Schweizer Frankens als grosse Bürde

Schweiz: Sino Barino Swiss Deluxe Hotels SDH 0684

Sino Barino, Managing Director der Swiss Deluxe Hotels präsentiert die Zahlen und Studienergebnisse. Bild: GMC

Diese gute Ausgangslage und der Optimismus wurden Mitte Januar durch die Ankündigung der Schweizerischen Nationalbank, den Kurs des Schweizer Frankens von der Entwicklung des Euros abzukoppeln, jäh gedämpft. Auf einen Schlag verteuerten sich die Hotelpreise für Gäste aus dem Euroraum – und zum Teil auch aus anderen Ländern – um 15–20%. Rund zwei Drittel der Umsätze in den Swiss Deluxe Hotels werden in Fremdwährungen erzielt, während diese ihre „Produktion“ und ihre Personalkosten nicht ins günstigere Ausland auslagern können.

„Die Hotellerie in der Schweiz wurde mit voller Wucht vom Entscheid der Nationalbank getroffen. Und dabei geht es nicht nur um Arbeitsplätze und mittelgrosse Unternehmen, sondern auch um ein gutes Stück Schweizer Kulturgeschichte,“ sagt Jan E. Brucker, Präsident der Swiss Deluxe Hotels.

165‘000 Angestellte arbeiten in der Hotellerie. Werden es bald weniger sein?

Schweiz: Swiss Deluxe Hotels Pressconference 0844

Wird der starke Schweizer Franken zu Entlassungen führen? Oder gibt es Alternativen? Das diskutierten die Podiumsteilnehmer im Hotel Widder. Bild: GMC

Die Hotel- und Tourismusindustrie ist zu rund 60% eine Exportindustrie. Wenn ausländische Gäste in der Schweiz Beherbergungsleistungen in Anspruch nehmen, hat dies denselben Effekt, wie wenn Waren ins Ausland exportiert werden. Total werden touristische Dienstleistungen für über CHF 38 Milliarden verkauft. Die Produktion und Bereitstellung der Dienstleistung findet jedoch in der Schweiz statt. Es werden Löhne nach dem schweizerischen Landes-Gesamtarbeitsvertrag (L-GAV) des Gastgewerbes und der Hotellerie bezahlt, und aufgrund verschiedenster Handelshemmnisse und Marktabschottungen müssen Produkte und Lebensmittel zu höheren Preisen im Inland bezogen werden. „165‘000 Vollzeitstellen umfasst die Branche und nicht wenige Arbeitsplätze sind nun ernsthaft in Gefahr,“ sagt Hotellerie Suisse CEO Dr. Christoph Juen.

Was können die Hoteliers tun? Mehr Zusammenhalt, stärkere Kooperation nötig!

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Antoine Hubert, VR Victoria-Jungfrau Collection, ist der Ansicht, die Touristiker müssten ihre Kräfte mehr bündeln und zusammenarbeiten. Bild: GMC

Natürlich kann und muss jedes einzelne Hotel weiterhin die Qualität seines Produkts und seiner Dienstleistung verbessern. Auch auf Kostenseite werden die bisherigen Bemühungen nach mehr Effizienz weitergeführt. Aber da ist nach der Entwicklung seit 2011 auch nicht mehr viel Spielraum drin. Was auch der Verband Hotelleriesuisse von seinen Mitgliedern fordert, nämlich die vermehrte Bildung von Kooperationen, Einkaufsgemeinschaften, Förderung des Informationsaustauschs und gemeinsame Marketing- und Kommunikationsmassnahmen, beherzigen die Swiss Deluxe Hotels schon seit über 80 Jahren. Das waren unter anderem die Ziele bei der Gründung unseres Labels 1934, und diese Ziele und Anliegen sind heute aktueller denn je, wie wir sehen.

Die Forderungen des Branchenverbandes Hotellier Suisse und der SDH

Die Swiss Deluxe Hotels fordern zusammen mit dem Branchenverband Hotelleriesuisse unter anderem folgende Massnahmen vom Parlament:

  • Die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Der Zugang zu qualifiziertem Personal muss einfach und unbürokratisch sein. Weiterbildungen sollen gefördert werden, und Teile des Arbeitsgesetzes müssen an die Eigenheiten des Gastgewerbes angepasst werden, zum Beispiel die Regelung zur Kompensation von Überzeit.

 

  • Die flächendeckende Öffnung der Handelshemmnisse in der Agrarwirtschaft. Dazu zählen die Senkung der Ausserkontingentszollsätze beim Fleischimport wie auch, dass Lebensmittel nicht vom Cassis-de-Dijon-Prinzip ausgenommen werden sollen.

 

  • Die definitive Festsetzung des MWST-Sondersatzes von 3,8% im Gesetz nach 20 Jahren Provisorium. Übrigens: 24 von 27 EU-Ländern wenden für ihre lokale Hotellerie gesetzlich verankerte Sondersätze an.

 

  • Ein genereller Abbau von Regulierungen, zum Beispiel der Verzicht auf den systematischen Swiss Finish in der Rechnungslegung

 

  • Die Weiterführung und Aufstockung der Mittel der Standortförderung gemäss Impulsprogramm 2016–2019

„Die Unterstützung der Politik ist für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen der Hotellerie und der Luxushotellerie im Speziellen von grosser Wichtigkeit. Dies im Sinne eines Produktes, auf das die Schweiz weiterhin stolz sein kann, und im Sinne der 165‘000 Mitarbeitenden im Schweizer Tourismus und aller davon abhängigen Betriebe. Dabei geht es nicht nur um Arbeitsplätze und Standortförderung, sondern um ein Kulturgut mit jahrhundertealter Tradition und internationaler Ausstrahlungskraft“, betont Swiss Deluxe Hotels Geschäftsführer Siro Barino.

Studie zu den Auswirkungen des starken Frankens im Vergleich mit Deutschen Luxushotels

Eine Studie im Auftrag der Swiss Deluxe Hotels (Studienbeauftragter: Hanser & Partner AG, Zürich) hat die unterschiedlichen Rahmenbedingungen, unter denen ein schweizerisches Hotel und ein Hotel in Deutschland arbeiten müssen, herausgearbeitet. Die wichtigsten Erkenntnisse sehen Sie hier

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Die Schweizer Hotellerie verzeichnete eine leichte Zunahme der Logiernächte hauptsächlich aus dem asiatischen Raum.

Neuchâtel, 23.02.2015 (BFS) – Gemäss den definitiven Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (BFS) registrierte die Hotellerie in der Schweiz im Jahr 2014 insgesamt 35,9 Millionen Logiernächte. Dies entspricht gegenüber dem Jahr 2013 einer Zunahme um 0,9 Prozent (+310’000 Logiernächte). Die Nachfrage der einheimischen Gäste erreichte erstmals seit Anfang der 1990er-Jahre die Schwelle von 16,0 Millionen Logiernächten (+137’000 Einheiten / +0,9%). Die Besucherinnen und Besucher aus dem Ausland verzeichneten 19,9 Millionen Logiernächte und damit eine Zunahme um 0,9 Prozent (+173’000 Einheiten). Im Dezember 2014 wurde ein Logiernächteanstieg von 4,5 Prozent (+111’000 Einheiten) verbucht.

 

Stabile Logiernächtezahl im 1. Halbjahr 2014, Anstieg im 2. Halbjahr
Im Jahr 2014 nahmen die Logiernächte in neun von zwölf Monaten zu. Im 1. Halbjahr belief sich die Logiernächtezahl auf 17,1 Millionen und blieb damit im Vergleich zur selben Vorjahresperiode stabil (+1800 Einheiten / keine relative Veränderung). Mit Ausnahme der Monate Februar (-119’000 Einheiten / -3,9%) und Juni (-76’000 / -2,3%) wurde in allen Monaten des 1. Halbjahres ein Logiernächteplus registriert. Im 2. Halbjahr legte die Logiernächtezahl zu (+308’000 Einheiten / +1,7%). Abgesehen vom Monat Juli stieg die Logiernächtezahl in allen Monaten an. Im Oktober (+149’000 Logiernächte / +5,7%) und im Dezember (+111’000 / +4,5%) wurden die stärksten Zunahmen verzeichnet. Trotz der ungünstigen Wetterverhältnisse verbuchte auch der August ein positives Ergebnis (+94’000 Logiernächte / +2,3%).

Starke Zunahme asiatischer Gäste, Abnahme der europäischen Nachfrage

Im Jahr 2014 generierten die inländischen Gäste ein Plus von 137’000 Einheiten (+0,9%) gegenüber dem Vorjahr. Bei den ausländischen Gästen legte die Nachfrage aus dem asiatischen Kontinent gegenüber dem Vorjahr stark zu, und zwar um 361’000 Logiernächte (+9,9%). Dieses Ergebnis stellt für die Besucherinnen und Besucher aus Asien einen neuen Rekordwert dar. Die Golfstaaten verbuchten 148’000 zusätzliche Logiernächte (+23,7%) und wiesen damit das stärkste absolute Wachstum aller Herkunftsländer auf. Auch China (ohne Hongkong) verzeichnete einen Anstieg um 140’000 Logiernächte (+15,6%) und überschritt damit erstmals die Schwelle von einer Million Logiernächten. Es folgt die Republik Korea mit einer Zunahme von 75’000 Logiernächten (+40,0%). Demgegenüber verbuchte Japan einen Rückgang um 52’000 Einheiten (-10,5%). Die Nachfrage aus dem amerikanischen Kontinent erhöhte sich um 72’000 Logiernächte (+3,2%). Bei den Ländern dieses Kontinents verbuchten die Vereinigten Staaten 59’000 zusätzliche Logiernächte (+3,7%).

Nach einem Wiederanstieg der Logiernächte im Jahr 2013 wurde bei den Gästen aus dem europäischen Kontinent (ohne Schweiz) im Jahr 2014 erneut eine Abnahme verzeichnet (-254’000 Einheiten / -1,9%). Deutschland generierte den stärksten absoluten Rückgang aller Herkunftsländer (-179’000 Logiernächte / -3,9%). In den letzten sechs Jahren war die Nachfrage der deutschen Gäste stets rückläufig. Zwischen 2008 und 2014 ist die gesamte Logiernächtezahl von 6,3 auf 4,4 Millionen gesunken (-30,4%). Im Jahr 2014 ging die Nachfrage von Besucherinnen und Besuchern aus Russland erstmals seit 2009 wieder zurück (-46’000 Einheiten / -7,9%). Dieser Rückgang lässt sich teilweise mit der Entwertung des Rubels gegenüber dem Schweizer Franken erklären. Es folgen die Niederlande (-28’000 Logiernächte / -4,0%), Belgien (-18’000 / -2,8%) und Frankreich (-12’000 / -0,9%). Zugelegt haben hingegen Italien (+33’000 Logiernächte / +3,4%) und das Vereinigte Königreich (+27’000 / +1,7%). Der afrikanische Kontinent verzeichnete 12’000 Logiernächte weniger (-4,2%), während Ozeanien um 6300 Einheiten zulegte (+2,1%).

Logiernächtewachstum in den meisten Tourismusregionen im Jahr 2014

Acht der dreizehn Tourismusregionen wiesen 2014 gegenüber 2013 eine Logiernächtezunahme auf. Das grösste absolute Logiernächtewachstum ging auf das Konto der Region Zürich mit 130’000 zusätzlichen Logiernächten (+2,4%). Es folgen die Region Luzern / Vierwaldstättersee und die Region Basel mit einem Plus von 119’000 (+3,5%) bzw. 78’000 Logiernächten (+5,2%). Genf verbuchte 56’000 zusätzliche Logiernächte (+1,9%). Das Wallis blieb stabil (-370 Einheiten / keine relative Veränderung). Demgegenüber musste Graubünden mit einem Minus von 109’000 Logiernächten (-2,1%) den deutlichsten absoluten Rückgang hinnehmen. Es folgt das Tessin mit einem Rückgang von 92’000 Logiernächten (-3,8%).

Aufenthaltsdauer im Jahr 2014

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag 2014 wie bereits im Jahr 2013 bei 2,1 Logiernächten. Bei den inländischen Gästen betrug sie 2,0 Nächte (gleich wie 2013), bei den ausländischen 2,2 Nächte (keine Veränderung gegenüber 2013). Unter den Tourismusregionen erreichte Graubünden mit 2,9 Nächten den höchsten Wert, während die Region Fribourg die kürzesten Aufenthalte verzeichnete (1,6 Nächte).

Die Nettozimmerauslastung belief sich im Jahr 2014 auf 52,0 Prozent (51,6% im Jahr 2013).
Unter den Tourismusregionen wies Genf mit 65,1 Prozent die stärkste Auslastung auf. Es folgt die Region Zürich mit einer Auslastung von 62,7 Prozent. Die geringste Auslastung verbuchte die Ostschweiz mit 38,9 Prozent.

Starke Logiernächtezunahme im Dezember 2014

Im Dezember 2014 verzeichnete die Schweizer Hotellerie 2,6 Millionen Logiernächte, was gegenüber Dezember 2013 einer Zunahme von 4,5 Prozent (+111’000 Einheiten) entspricht. Die inländischen Gäste generierten 1,2 Millionen Logiernächte. Dies bedeutet ein Plus von 5,6 Prozent (+62’000 Logiernächte). Die Besucherinnen und Besucher aus dem Ausland verbuchten 1,4 Millionen Logiernächte und damit eine Zunahme um 3,5 Prozent (+49’000 Einheiten). In Bezug auf die ausländischen Herkunftsländer war bei den Gästen aus Italien mit 15’000 zusätzlichen Logiernächten (+16,7%) die stärkste absolute Zunahme gegenüber Dezember 2013 zu verzeichnen. Es folgen die Gäste aus China (ohne Hongkong) mit einer Steigerung um 9700 Logiernächte (+22,9%) und jene aus dem Vereinigten Königreich mit einer Zunahme um 9400 Einheiten (+7,1%). Demgegenüber verzeichneten die Besucherinnen und Besucher aus Russland mit einem Logiernächterückgang von 8000 Einheiten (-16,1%) die stärkste absolute Abnahme. Es folgen die Gäste aus Deutschland mit einem Rückgang von 4500 Logiernächten (-1,4%).

Elf der dreizehn Tourismusregionen registrierten im Dezember 2014 gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode einen Logiernächteanstieg. Die Region Zürich verzeichnete mit einem Plus von 28’000 Einheiten (+7,2%) das stärkste absolute Logiernächtewachstum. Es folgen die Region Basel und die Region Luzern / Vierwaldstättersee mit einer Zunahme von 20’000 (+19,2%) bzw. 17’000 Logiernächten (+8,1%). Die Regionen Wallis (+15’000 Einheiten / +4,3%) und Graubünden (+12’000 / +2,5%) registrierten ebenfalls ein Logiernächteplus. Die einzigen Tourismusregionen, die ein Logiernächteminus verzeichneten, sind die Ostschweiz (-9100 Einheiten / -7,4%) und die Region Jura & Drei-Seen-Land (-2700 / -6,1%).

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