Schlagwort-Archive: Verfassungsgericht

Allmytraveltips Natur-, Tier- Umweltschutz & Klima-Dossier

Gletschersee auf dem Bernina Hospitz im Engadin. Glacier lake in the swiss alps mountains on Bernina in the Engadina

Lago Bianco Gletschersee auf dem Bernina Hospitz im Engadin. Bild: GMC/Gerd Müller

Hier fasst Allmytraveltips für wissbegierige und ökologisch interessierte LeserInnen die Klima-, Natur-, Umwelt- und Tierschutzberichte übersichtlich zusammen.

EU

Europäischer Umweltbericht: nicht überall gute Noten für die Schweiz

Germany

Berlin subventioniert Klimakiller mit über 50 Mia. Euro jährlich

Rekordjahr für Deutschlands Ökostromindustrie

Die Stromrevoluzzer vom Titisee klagen vor dem Verfassungsgericht

In Deutschland werden täglich 100 Fussballfelder verbaut

SKR Reisen gründet Hilfsorganisation

Switzerland

Schenken Sie Klimaschutz!

myclimate Projekte erhalten an der COP21 den Ritterschlag

Vision Null: Warum wir langfristig kein CO2 mehr freisetzen dürfen

Bundesrat-Botschaft zum Klima- und Energielenkungssystem

Kohlenstoffrisiken: Erste Studie für den Schweizer Finanzplatz

ETH Zürich: Wie moderne Klimamodelle funktionieren

Alle Naturgefahren auf einen Blick in einer App des Bundes

Weltweiter Klima-Aktionstag am Samstag 28. November 14 Uhr

Migros und Bühler finanzieren Forschung gegen Food Waste

Klimawandel bedroht Weinanbaugebiete mit Goldgelber Vergilbung

Verordnungen zu Tierseuchen und Tierschutz sollen angepasst werden

Europäischer Umweltbericht: nicht überall gute Noten für die Schweiz

Analysen zur Bodennutzung in der Schweiz (1985-2009)

Methanfresser leben vom Sauerstoff der Nachbarn

Innovation: EMPA testet den Treibstoff der Zukunft

Bundesrat Burkhalter an UNO-Weltkonferenz in Sendai

Schweiz will Treibhausgasemissionen bis 2030 um 50 Prozent senken

Schweiz schlägt Thomas Stocker als Präsidenten des Weltklimarats vor

Bundesrat konsultiert Kantone zur Biodiversitätsstrategie Schweiz

Jahresberichte Entsorgungsfonds für Kernkraftwerke 2013

Bundesrat eröffnet Vernehmlassung zur Strategie Stromnetze

Quecksilberkonvention: BR überweist Parlament Ratifikationsvorschlag

«Zürcher UmweltPraxis» Nr. 79: Unser Verhalten prägt die Umwelt

Hotelplan Suisse wird nachhaltiger

Hans-Eggenberger-Preis 2014 für innovative Solartechnologie

Schweiz leistet Beitrag an den Green Climate Fund

Schweiz leistet Beitrag an den Green Climate Fund

Mehr Energieeffizienz für Bundesverwaltung, Post, Swisscom und ETH

Klimakonferenz: Bundesrat genehmigt Mandat der Schweizer Delegation

Bundesrat lehnt Volksinitiative «Für eine faire Verkehrsfinanzierung» ab

IPCC-Bericht soll globale Klimapolitik zum Handeln anregen

 

International

Nutzung genetischer Ressourcen: Nagoya-Verordnung verabschiedet

Sendai: BR Burkhalter betont Wichtigkeit der Katastrophenvorsorge

Disaster resilience: «Better safe than sorry!

«Shifting from managing disasters to managing disasters risks!»

HIV-Kinder- und Tierschutz-Projekte in 7 afrikanischen Ländern

HIV-children and wildlife-conservation programs

DEZA in Peru: Die Schweiz hilft, den Gletscherrückgang zu studieren

Fracking fears Australian Tourist Attraction The Pinnacles

Die Stromrevoluzzer vom Titisee klagen vor dem Verfassungsgericht

Titisee-Neustadt ist laut Eigenwerbung eines der bekanntesten Ausflugsziele Europa’s. Das 12’000 Seelen-Touristen-Dorf fordert nun die Bundesregierung, das oberste Bundesgericht und die grossen Stromkonzerne heraus. Die Schwarzwaldgemeinde streitet für ihr Recht auf Selbstbestimmung bei der Stromversorgung. Sind die Titisee-Neustädter? Dürfen die das fragte unlängst „Die Zeit“.

Angeführt vom christdemokratischen Bürgermeister Armin Hinterseh probt die Gemeinde den Aufstand « gegen das Stromdiktat von oben»  und kämpfen für mehr Gemeindeautonomie bei der Stromversorgung.  Da die Titisee-Neustädter beim Bundesverfassungsgericht vorstellig geworden sind, geht es nicht mehr alleine um die lokale Stromversorgung der Schwarzwälder Gemeinde, sondern um die Macht- und Reichtumverteilung bei der Energiewende im ganzen Land.

Derzeit wird in der Machtfrage geklärt, ob inskünftig weiterhin der Markt und die Stromgiganten das Sagen haben oder ob das den Gemeinden per Verfassung garantierte Grundrecht auf kommunale Selbstverwaltung höher gewichtet. Eine interessante Frage, die Deutschland’s Stromkonzernen grosse Sorge bereitet.

E.on Chef  Johannes Theyssen hat kürzlich die Aufspaltung des Konzerns bekannt gegeben und spricht seither mantraartig von «Dezentralisierung» und «mehr Kundennähe». Das lässt aufhorchen. Umso mehr wenn man weiss, dass seit 2005 nach Angaben des Verbandes kommunaler Unternehmen 120 Stadtwerke neu gegründet worden, mit dem Ziel, die Energiekontrolle zu übernehmen oder mehr und mehr Einfluss zu gewinnen. Denn in mehr als 20 0 Fällen wurden in diesem Zeitraum die Strom- oder Gasnetze übernommen. Auch in Zukunft stehen Tausende von neuen Vergaben bevor.

Es zeichnet sich ein Trend zu Rekommunalisierung ab

Auch Titisee-Neustadt hat einen eigene Energieversorgungsfirma die Titisee-Neustadt GmbH (EvTN) gegründet und sich mit dem „Stromrebellen“ Michael Sladek.

Der Mitgründer der EWS beziehungsweise seine Geschäftsführerin erhielt den Preis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Europas höchstdotierte Ehrung für die Pionierrolle bei der Energiewende und der Vision, dass « die Bürger mitentscheiden und verdienen können bei der eigenen Stromproduktion».  Das erst schaffe Interesse an der Energiewende und diene zugleich der Identifikation.

Die nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl aus der Anti-AKW-Bewegung hervorgegangene EWS bietet in ganz Deutschland Okostrom an. Und sie betreibt auch schon das örtliche Stromnetz von Schönau, rund 35 Kilometer von Tittisee-Neustadt.

Nach der Vergabe der Stromproduktion an die Stadteigene Gesellschaft, reichte der frühere Netzbetreiber Klage beim Bundeskartellamt ein und beschwerte sich bei der Konzessionstelle, dass die Stadt ihrer Gesellschft klar Vorteile beim Auswahlverfahren verschafft habe.

Insbesondere bei den Kriterien bei der Kandidatenauswahl sei die Sache schon vorgespurt gewesen. Bei zwei Punkten: Einflussnahme der Gemeinde auf die Netzgesellschat und die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung an der NEtzgesellschaft. Falls beim Bürgermeister der Stadt eine Missbrauchsverfügung eingeht, wäre der Vertrag mit der Stadteigenen Gesellschaft nichtig und müsste neu ausgeschrieben werden.

Der Streit, den das Bundesverfassungsgericht zu klären hat, läuft darauf hinaus, was jetzt stärker zu gewichten sei; dass die Gemeinden laut Grundgesetz das Recht hätten, ihre Stromversorgung selbst zu regeln oder dass dem Leifaden der Bundesnetzagentur, der das Bundeskartellamt übernommen habe, der Grundsatz gilt, dass die Monopolstellung der Gemeinde nicht dazu führen dürfe, private Anbieter auszuboten oder zu benachteiligen.

Gewiss hoffen nicht nur die Titisee-Neustätter auf einen weisen Entscheid des Bundesverfassungsgericht, der die Gemeindeautnomie stärkt. In der 139 seitigen Verfassungsbeschwerde heisst die zentrale Forderung, « das wettbewerbliche Prinzip darf nicht anstelle des demokratischen Prinzips treten». Werden die Rotkappen die grossen Stromkonzerne vor den Kopf stossen und der Energiewende sanft ein wenig nachhelfen?

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