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Vision Null: Warum wir langfristig kein CO2 mehr freisetzen dürfen

Headerbild Airial shot of a Coral-Reef in the Whitsunday Islands, Great Barrier Reef, Queensland, Australia. © GMC Photopress, Gerd Müller, gmc1@gmx.ch

El Nino wird diese Jahr wieder gravierende Auswirkungen auf die Südliche Hemisphäre und das Korallenriff Great Barrier Reef haben. © GMC Photopress, Gerd Müller

Jedes Klimaziel gewährt uns ein Budget an Emissionen. Um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen, braucht es eine vollständige Dekarbonisierung der Wirtschaft in den nächsten 50 Jahren. Dazu reicht es nicht aus, dass wir die existierenden Prozesse effizienter gestalten. Es braucht tiefgreifende Umwälzungen in fast allen Aspekten unserer Gesellschaft. Von: Prof. Nicolas Gruber, ETH Zürich

CO2-Absenkpfad
© Fotolia.com / stockWERK

Nächsten Mittwoch findet an der ETH Zürich die dritte «Klimarunde» statt. Sie dreht sich um das Thema «Vision Null» und fragt nach möglichen Wegen zu einer CO2-neutralen Gesellschaft. In diesem Beitrag möchte ich den wissenschaftlichen Hintergrund dieser Vision diskutieren.

Ein Etat an globalen CO2-Emissionen

Die Forschung der letzten zehn Jahre hat klar gezeigt, dass uns für jedes gewählte Klimaziel nur eine beschränkte Menge an CO2-Emissionen zur Verfügung steht. Wie viel das genau ist, bestimmen die so genannte Klimasensitivität und die Aufnahmekapazität von Wäldern und Ozeanen, also die Stärke von CO2-Senken. Die Klimasensitivität beschreibt, wie stark sich die Erde erwärmt, wenn die CO2-Konzentration in der Atmosphäre zunimmt. Und die Stärke der CO2-Senken bestimmt, wie stark CO2 in der Atmosphäre zunimmt bei einer gegebenen Menge an Emissionen.

Nehmen wir an, dass die Wälder und Ozeane wie bisher rund die Hälfte der CO2-Emissionen aufnehmen, und dass die Erde sich um ca. drei Grad Celsius erwärmt, wenn sich die CO2-Konzentration in der Atmosphäre im Vergleich zur vorindustriellen Zeit verdoppelt. Dann ergibt eine Abschätzung anhand einiger vereinfachender Annahmen (siehe Kasten am Ende des Beitrags), dass uns das Zwei-Grad-Ziel ein Budget von rund 800 Gigatonnen Kohlenstoff (Gt C) erlaubt. Das sind 800 Milliarden Tonnen C oder rund 3000 Milliarden Tonnen CO2. Simulationen mit den modernsten Klimamodellen, die auch Rückkopplungen zwischen dem Klima und dem Kohlenstoffkreislauf erlauben, ergeben eine sehr ähnliche Zahl. Die uns zustehenden Emissionen können wir uns als Kuchen vorstellen, den wir langsam aufessen dürfen. Der Kuchen scheint auf den ersten Blick lange zu reichen – schliesslich ist er ja dank den starken Senken im Meer und den Wäldern auch doppelt so gross, wie wenn diese uns nicht helfen würde, der Atmosphäre CO2 zu entziehen.

Schon mehr als die Hälfte weggegessen

Wenn wir aber nachrechnen, wie viel CO2 die Menschheit in den letzten 150 Jahren durch verbrannte fossile Energieträger und abgeholzte Wälder emittiert hat, dann bleibt leider nur noch weniger als die Hälfte des Kuchens übrig. Konkret haben wir von diesem Budget schon mehr als 500 Gt C verbraucht, so dass uns nur noch rund 300 Gt C bleiben [1]. Wenn wir von den heutigen Emissionen (ca. 10 Gt C pro Jahr) und deren Trends ausgehen, dann werden wir das Budget in weniger als drei Jahrzehnten aufgebraucht haben [2]. Danach darf netto kein weiteres CO2 in die Atmosphäre gelangen, ansonsten erhöhen wir die Wahrscheinlichkeit stark, dass wir übers Zwei-Grad-Ziel hinausschiessen.

Entwicklung der Emissionen und Illustration des CO2-Budgets für das Zwei-Grad-Ziel: Die schwarze Linie zeigt die Zunahme der Emissionen seit 1950. Die roten Flächen stellen die projizierten Emissionen in den IPCC Baseline Szenarien (ohne Klimaschutzmassnahmen) dar, während die grünen Flächen die Emissionen zeigen, die mit dem Zwei-Grad-Ziel vereinbar sind. Die verschiedenen Farben zeigen Unsicherheiten. (Figur aus Knutti und Rogelj (2015), modifiziert)

Das bedeutet, dass ab der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts die globalen CO2-Emissionen auf null gehen müssen. Demzufolge sollten wir uns nicht an einer CO2-armen, sondern an einer CO2-freien Zukunft orientieren.

Welche Reduktionsrate ist realistisch?

Ein schneller Absenkpfad würde es erlauben, dass auch zukünftige Generationen noch CO2 emittieren könnten. Solch schnelle Absenkpfade sind aber nur sehr schwierig zu erreichen. Wir haben einen starken «Lock-In»-Effekt, der dadurch zustande kommt, dass wir in den vergangenen Jahrzehnten weltweit stark in die fossil getriebene Infrastruktur investiert haben und es immer noch tun. Bei durchschnittlichen Laufzeiten von fossilen Kraftwerken von mehreren Jahrzehnten haben es die neuen Energiequellen nicht einfach, diesen Markt zu knacken, auch wenn mittlerweile die Preise durchaus kompetitiv sind (siehe Blogbeitrag von Tony Patt nächste Woche). Zudem müssen die Windturbinen, Solarpanels, und die ganze zugehörige Infrastruktur zuerst gebaut und installiert werden. Und das bedingt den Bau von neuen Fabriken, die Ausbildung von neuen Spezialisten, und substantielle Investitionen. Das braucht Zeit. Anhand der Geschwindigkeit der Marktdiffusion von neuen Technologien in der Vergangenheit kann man abschätzen, dass es sehr schwierig wird, eine Absenkrate von mehr als sechs Prozent pro Jahr zu erreichen.

Vision Null

Selbst wenn wir diesem optimistischen Absenkpfad folgen, werden wir das globale Budget noch vor Ende des Jahrhunderts aufgebraucht haben. Bei der Aufteilung der Emissionsrechte auf die einzelnen Staaten müssen wir aber noch berücksichtigen, dass den entwickelten Ländern aufgrund ihrer vergangenen Emissionen wohl künftig proportional weniger Emissionen zur Verfügung stehen werden [3]. Und falls wir die Trendwende bei den CO2-Emissionen global verschlafen, dann kann das Zwei-Grad-Ziel nur noch mit «negativen Emissionen» erreicht werden, d.h. dass wir netto CO2 aus der Atmosphäre entfernen müssen. Das ist technologisch heute schon möglich [5], aber es ist sehr teuer, und es bleibt unklar, wo das CO2 dann gelagert werden soll.

Fazit

Für die Schweiz sehe ich die Notwendigkeit einer vollständigen Dekarbonisierung unserer Gesellschaft in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts [4]. Wir haben zwar fast 50 Jahre Zeit, diesen Prozess umzusetzen – aber es ist ein langer Weg, der nicht 2030 aufhört, sondern weiter führt bis die Emissionen auf null gesenkt sind.

Verdankung: Ich danke Prof. Reto Knutti für seinen wertvollen Beitrag zu diesem Text.

Weiterführende Informationen

[1] Aufgrund der grossen Unsicherheiten ist dieser Wert mit 500 Gt C bewusst vorsichtig gewählt. IPCC bezifferte die gesamten anthropogenen Emissionen auf 555 Gt C.

IPCC AR5, WG1, Summary for Policy Maker, schreibt: „From 1750 to 2011, CO2 emissions from fossil fuel combustion and cement production have released 375 [345 to 405] Gt C to the atmosphere, while deforestation and other land use change are estimated to have released 180 [100 to 260] GtC. This results in cumulative anthropogenic emissions of 555 [470 to 640] GtC.“

[2] CO2-Zähler: Link

[3] Beitrag zum CO2-Kuchen und dessen Aufteilung

[4] Beitrag zum Thema Vision Null

[5] Climeworks: CO2-Speicherung

(Quelle: ETH Zürich)

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Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung

Um zur globalen Entwicklung beizutragen, menschliches Wohlergehen zu fördern und die Umwelt zu schützen, verabschiedete die Staatengemeinschaft 2015 die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Kernbestandteil sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung («Sustainable Development Goals», SDGs) und deren 169 Unterziele.

© globalgoals.org

Die SDGs integrieren neben der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung auch ökologische Nachhaltigkeit. Zudem greifen die SDGs Aspekte wie Frieden und Sicherheit, Rechtstaatlichkeit und gute Regierungsführung auf, welche für Nachhaltige Entwicklung von fundamentaler Bedeutung sind.

Die SDGs haben universelle Gültigkeit. Dies bedeutet, dass alle Länder gemäss ihren Kapazitäten einen Beitrag zum Erreichen der Ziele leisten sollen. Auch die Schweiz wird aufgefordert sein, die Ziele national umzusetzen. Daneben sollen Anreize geschaffen werden, damit nichtstaatliche Akteure vermehrt einen aktiven Beitrag zur Nachhaltigen Entwicklung leisten.

Ziele für nachhaltige Entwicklung

Armut in jeder Form und überall beenden

Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern

Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern

Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern

Geschlechtergleichheit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreichen

Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten

Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sichern

Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern

Eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen

Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern

Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen

Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen

Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen*

Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen

Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen

Friedliche und inklusive Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen

Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nach-haltige Entwicklung wiederbeleben

* In Anerkennung dessen, dass das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen das zentrale internationale zwischenstaatliche Forum für Verhandlungen über die globale Antwort auf den Klimawandel ist.

Punktesystem Klimaschutz rät: Produzieren und weniger emittieren

Tunesiens Norden ist sehr fruchtbar und berühmt für sein Olivenanbaugebiet. Die Landwirtschaft erzeugt viele Produkte. The north of Tunesia is agrucultural landscape, where the farmers produce the famous olive oil and other fruits and vegetables

Agroscope und IP-Suisse wollen die Treibhausgasemmissionen aus der Landwirtschaft reduzieren. Bild: GMC 

Zürich, 03.09.2015 – Eine neue Studie von Agroscope zeigt das Potenzial von zwanzig Massnahmen auf, um Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft zu reduzieren. Die Wirkung der Massnahmen ist dabei oft abhängig von der Struktur eines Unternehmens. Für die Bewertung ist es wesentlich, die Auswirkungen auf die Produktion des Gesamtbetriebs zu berücksichtigen. Die zwanzig untersuchten Massnahmen bilden die Grundlage für das Punktesystem Klimaschutz, mit dem künftig IP-SUISSE-Landwirte ihren Treibhausgasausstoss senken sollen.

„IP-SUISSE möchte die Treibhausgaseffizienz ihrer Produzenten erhöhen, ohne die landwirtschaftliche Produktion zu beeinträchtigen“ erklärt Fritz Rothen, Geschäftsführer von IP-SUISSE anlässlich der achten Ökobilanzplattform Landwirtschaft bei Agroscope am Standort Reckenholz in Zürich. Um entsprechende Massnahmen zu definieren, gingen IP-SUISSE und Agroscope eine Zusammenarbeit ein. Agroscope hat für zwanzig Massnahmen die Grösse der erzielbaren Treibhausgasreduktion ermittelt. Für neun Massnahmen wurde zudem deren Wirtschaftlichkeit untersucht. Das Resultat: Potenzial ist vorhanden, 17 der zwanzig analysierten Massnahmen führen zu einer Reduktion der emittierten Treibhausgase pro Einheit produzierter Nahrungsenergie. Im Schnitt reduzierte eine Massnahme den Treibhausgasausstoss eines Betriebs um ein Prozent.

Betriebsstruktur beachten

Die untersuchten Massnahmen betreffen alle landwirtschaftlichen Treibhausgase. Neben Massnahmen im Energiebereich, wie beispielsweise die Errichtung von Photovoltaikanlagen, wurde auch die Reduktion von mineralischen Stickstoffdüngern, die Erhöhung der Stickstoffeffizienz, der Erhalt bzw. Aufbau von Kohlenstoffspeichern in Boden und Biomasse sowie Methanemissionen in der Rinderhaltung betrachtet. Die Wirkung einer Massnahme kann stark von der Betriebsstruktur abhängig sein: Während die Reduktion von mineralischem Stickstoffdünger vor allem im Ackerbau wirksam ist, sind für Betriebe mit einem hohen Tierbesatz Massnahmen aus der Tierhaltung effektiver.

Der Ersatz von Heizöl durch erneuerbare Energieträger hat per se ein höheres Reduktionspotenzial als die Substitution von herkömmlich produziertem Strom durch Ökostrom. Dennoch kann je nach Zusammensetzung der betriebsspezifischen Energieträger der Einsatz von Ökostrom die bedeutendste Massnahme im Energiebereich sein. Für die Praxis bedeutet dies, dass die Umsetzung von Klimaschutzmassnahmen stets unter Berücksichtigung der Betriebsstruktur erfolgen sollte.

Gesamtbetriebliche Ökobilanz notwendig

Die Ökobilanzen zeigten auch Überraschendes auf: So führt die Massnahme „Abdeckung von Güllesilos“ zwar zu geringeren Ammoniakemissionen aus dem Güllesilo. Die nun höhere Stickstoffkonzentration in der Gülle erhöht aber die Lachgasemissionen während und nach der Ausbringung. Zur Aufdeckung solcher negativer Effekte ist es wichtig, die gesamten Stoffketten und alle relevanten Umweltwirkungen zu betrachten und allenfalls ergänzende Massnahmen zur Vermeidung zu identifizieren, im obigen Beispiel etwa die Ausbringungsmenge und -technik.

Ein weiteres Beispiel sind die Massnahmen zur Reduktion von mineralischen Stickstoffdüngern. Deren Wirksamkeit hängt stark von einer potenziellen Ertragsreduktion und von eventuellen zusätzlichen Feldemissionen aus alternativen Düngern wie Gründünger und Gärresten ab. Nur wenn die Ertragsreduktion in Grenzen gehalten und durch emissionsmindernde Ausbringungstechniken keine wesentlichen zusätzlichen Emissionen entstehen, erhöht der reduzierte Einsatz von Stickstoffdüngern die Treibhausgaseffizienz eines Betriebs. Diese Beispiele verdeutlichen, dass die Wirkungen von Klimaschutzmassnahmen nicht isoliert, sondern stets im gesamtbetrieblichen Kontext betrachtet werden müssen.

Ökonomische Vorteile bei Anpassungen von Produktionsverfahren

Die ökonomische Analyse umfasste vorwiegend verschiedene Investitionsvorhaben und die Anpassung von Produktionsverfahren. Wesentliches Kriterium der Beurteilung ist die Frage, was die Vermeidung von Treibhausgasen kostet, gemessen in Franken je vermiedenes Kilogramm CO2-Äquivalent. Insbesondere durch Anpassungen von Produktionsverfahren können Verringerungen des Treibhausgasausstosses zu geringen Kosten oder sogar kostenneutral erreicht werden. So sind zum Beispiel eine umbruchlose Grünlanderneuerung oder eine veränderte Milchviehfütterung kostenneutral und kurzfristig umsetzbar. Auch für die Ökonomie gilt, dass bei der Auswahl einer Massnahme die spezifische betriebliche Situation zu berücksichtigen ist.

Breite Umsetzung geplant

Die Ergebnisse des Projekts wurden anlässlich der achten Ökobilanzplattform Landwirtschaft der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie bilden die wissenschaftlichen Grundlagen, anhand derer IP-SUISSE ein Punktesystem Klimaschutz erarbeiten kann. Dieses soll den rund 10‘000 IP-SUISSE-Labelproduzenten ermöglichen, aus einer Liste von wirksamen Massnahmen die auf ihrem Betrieb umsetzbaren Möglichkeiten auszuwählen und umzusetzen. Analog dem Punktesystem Biodiversität müssen die Landwirte nach einer Einführungsfrist eine gewisse Mindestpunktzahl erreichen. So soll in Zukunft der Treibhausgasausstoss der IP-SUISSE-Landwirte signifikant gesenkt werden.

Das Projekt Punktesystem Klimaschutz

Im Auftrag von IP-SUISSE hat Agroscope mittels einer Ökobilanz zwanzig Massnahmen auf ihr Potenzial zur Reduktion der Treibhausgasemissionen von Schweizer Landwirtschaftsbetrieben sowie auf eventuelle Synergien oder Zielkonflikte mit anderen Umweltwirkungen hin untersucht. Für neun Massnahmen wurden zudem die wirtschaftlichen Konsequenzen bzw. der Investitionsbedarf analysiert. Um die Variabilität der verschiedenen Betriebstypen der Schweiz zu berücksichtigen, wurden die Massnahmen jeweils für vier verschiedene Betriebstypen analysiert. Dabei wurden die Treibhausgasemissionen auf die gesamtbetrieblich produzierte Menge an verdaulicher Energie bezogen. In den Resultaten der Analysen wird somit nicht nur die Veränderung der Treibhausgasemissionen durch die Umsetzung der Massnahmen, sondern auch eine allfällige Veränderung der Produktion eines Betriebs einbezogen und somit eine Treibhausgaseffizienz ausgedrückt.

Die Ökobilanzierung ist eine Methode der Umweltbewertung, welche für Entscheidungsträger entwickelt wurde. Sie wird auch als Lebenszyklusanalyse oder Life Cycle Assessment (LCA) bezeichnet. Dies deshalb, weil die Produktion eines Betriebs über ihren ganzen Lebensweg betrachtet wird, inklusive der Prozesse in den vorgelagerten Stufen. Dabei erfasst, quantifiziert und bewertet die Ökobilanz alle Ressourcen und Emissionen, die für die Umweltwirkungen des betrachteten Betriebs eine Rolle spielen, angefangen bei der Förderung der Rohstoffe über die Herstellung und Nutzung von Produktionsmitteln bis zur Entsorgung oder Wiederverwertung der Abfälle.

Die Ökobilanz beschreibt damit neben den direkten auch die indirekten Umweltwirkungen, die mit den betrachteten landwirtschaftlichen Aktivitäten verbunden sind. Neben der Produktion auf dem Betrieb werden auch die ausserbetrieblich entstehenden Umweltwirkungen durch den Import von Produktionsmitteln wie etwa Treibstoff oder Futtermittel berücksichtigt.

(Quelle: Agroscope)

Allmytraveltips März Newsbulletin

Namibia: Elefanten an der Tränke im Etosha-Nationalpark. Elephants at the Halali waterhole in Etosha Pan.

Namibia: Was für ein Vergnügen, den Elefanten an der Tränke im Etosha zuzusehen. Bild: GMC

Allmytraveltips Newsbulletin März 2015 (als pdf) herunterladen oder hier online weiterfahren.


IN EIGENER SACHE

Allmytraveltips Newsbulletin Februar 2015

GMC: 20 Jahre PR mit einem guten Schuss CSR

Media Promotion auf Allmynews


DOSSIERS & SPECIALS

Header Mönchshütte Panorama

GMC’s Themen-Specials sind horizonterweiternd und nachhaltig positioniert. Bild: Sonnenaufgang beim Jungfrau Joch

Healthtips | Datenschutz-Dossier | (A-)Soziales im Inland | Klima & Eco-Dossier | Foreign Affairs | Ayurveda-Spezial | NGO-Radar | Australien-Spezial | Südafrika-Spezial

 


FERNREISEN

1260 px Header Sunset Coron Island

Schiffsreisen vermögen viele Begeistern: Sunset bei Coron Island auf den Philippinen. Bild: GMC/Gerd Müller

Amazonas Cruise mit der MS-Bremen

Australien-Spezial

Brasilien: Tanzen bis zur Trance mit der Götterwelt

Botswana/Okavango Delta: Grandioses Wüsten-Biotop unter Wasser

Botswana: Afrikas Ureinwohner sterben aus

India: Die Seele während der Flussfahrt in Kerala baumeln lassen

Indien/Gujarat: Ghandi-Land drängt auf touristische Landkarte

Indien/Kerala: Ayurveda und spirituelle Rituale in «Gottes eigenem Land»

Kuba’s koloniale Pracht glänzt dank UNESCO-Geld wieder

Laos: Wiederentdecktes Indochina-Touristenparadies

Laos magische Mekong-Mäander

Mauritius-Spezial

Südafrika-Spezial

 


TOURISMUS

Headerbild Löwen Hotel Schruns Pool (8539)

Der 3200 m2 grosse Spa des Löwen Hotels in Schruns hat auch einen tollen Indoor-Pool. Bild: GMC Photopress

«Auf Gästelob ist kein Verlass». 1/3 der Bewertungen sind frisiert

SDH: Mehr Umsatz 2014, aber düstere Prognosen für 2015

Sommerflugplan 2015: Die Neuigkeiten im Streckennetz

Hotelplans neues Schweizer Kreuz am Himmel startklar

Beherbergungsstatistik im Dezember und im Jahresverlauf 2014

 


GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN      

Headerbild Gesundheitstourismus: Tai-Chi im Somaatheram Ayurveda Resort in Kerala Indien. Health tourism: A man practising Tai-CHi in the ayurvedic health resort Somaatheram in Kerala, India.

Gesundheitstourismus: Tai-Chi im Somaatheram Ayurveda Resort in Kerala Indien. BIld: GMC/Gerd Müller

Allmytraveltips Healthtips

Skandal: Hausärzte lassen sich für Überweisungen bezahlen

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Gesundheit2020: Berset hat Bundesrat den Fahrplan 2015 vorgelegt

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Bahnbrechend: Mit Proteinen die Medizin personalisieren

Ayurveda-Special

Badenweiler: Gutedeltrauben, Gaumenfreuden und Gelassenheit

 


NGO-RADAR, HUMANITÄRES & SOZIALES

Eine von zehn Rot-Kreuz-Holzwerkstätten für den Wiederaufbau der Bauernhütten von vertriebenen Flüchtlingen. One of 10 Kenya Red Cross timber sites for reconstruction Kenyan farmhouses.

Eine von zehn Rot-Kreuz-Holzwerkstätten für den Wiederaufbau der Bauernhütten von vertriebenen Flüchtlingen. Bild: GMC

GMC’S NGO-RadarDatenschutz-Dossier

Greenpeace-Aktion zum Schutz des indonesischen Regenwaldes

Schweizer Beitrag für das IKRK beträgt rund 80 Mio. Franken

Syrische Luftwaffe tötete über hundert Zivilisten in Al-Rakka


SCHUTZ DER PRIVATSPHÄRE / DATENSCHUTZ

1260px Header Whitsundays

Das Abhörnetz ist mittlerweile flächendeckend und fein verästelt. Diese Entwicklung bedrohen Freiheit und Demokratie

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Headerbild Empfangsraum Soziale Diensten von Zürich für Sozialhilfe-Empfänger, wirtschaftliche Unterstützung, GMC

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KLIMA- NATUR- UND UMWELTSCHUTZ

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Die Namib-Wüste ist die älteste Wüste der Welt und noch immer ein weitgehend unberührtes Naturspektakel. Bild. GMC

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NEWS AUS DEM BUNDESHAUS / VON DEN KANTONEN

Das Bundeshaus in Bern erstrahlt in neuem Glanz. Daneben befindet sich das Luxushotel Schweizerhof. Berns federal government-building has ben fresh renovated and in the forefront is the luxu

Das Bundeshaus in Bern erstrahlt in neuem Glanz. Daneben befindet sich das Luxushotel Schweizerhof. Bild: GMC

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INTERNATIONALES/FOREIGN AFFAIRS

1260px Header 50 Years MerdekaStaatsgäste14

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ENGLISH REPORTS

1260px Header Mauritius Morne Brabant

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Europäischer Umweltbericht: nicht überall gute Noten für die Schweiz

Die Fassades des Bundeshauses in Bern, Sitz der Schweizer Regierung. The Parliament house of the swiss government

Bern muss auch von der EU Kritik einstecken. Der Befund deckt sich allerdings mit eigenen Analysen.Bild: GMC

Bern, 03.03.2015 – Die Luft- und Wasserqualität und die Abfallbewirtschaftung in Europa haben sich verbessert, doch beim Umgang mit den natürlichen Ressourcen, der Erhaltung der Biodiversität und dem Klimaschutz bleibt noch viel zu tun. Dies geht aus dem Bericht «Die Umwelt in Europa 2015» hervor, der am 3. März 2015 in Brüssel veröffentlicht wurde. Der Bericht liefert einen weitgehend ähnlichen Befund wie der Schweizer Umweltbericht.

Die Europäische Umweltagentur (EUA) hat am 3. März 2015 den Bericht «Die Umwelt in Europa: Zustand und Ausblick 2015» veröffentlicht. Dieser beurteilt die Fortschritte und zeigt die Perspektiven bis 2050 auf. Die Schweiz als Mitglied der EUA hat zum zweiten Mal an dieser Publikation mitgearbeitet. Abgesehen von einigen mit Konsum und Produktion verbundenen Bereichen, die in mehreren EU-Staaten durch die Wirtschaftskrise beeinflusst wurden, lassen sich in Europa ähnliche Fortschritte und Defizite beobachten wie in der Schweiz (siehe Bericht «Umwelt Schweiz 2015» – Link unten).

In Europa wie in der Schweiz hat sich die Verschmutzung dank umweltpolitischer Massnahmen verringert und die Luft- und Wasserqualität deutlich verbessert. Auch die Abfallrecyclingquote ist gestiegen. Doch die biologische Vielfalt geht weiter zurück, und zahlreiche geschützte Arten und einige Lebensraumtypen sind bedroht. Die natürlichen Ressourcen werden effizienter, aber immer noch nicht nachhaltig genutzt. Der Klimawandel wirkt sich immer stärker auf die Umwelt aus (siehe Pressemitteilung der EUA vom 3.3.2015).

Ressourceneffizienz, aber höchstes Abfallaufkommen in der Schweiz

Länderübergreifende Vergleiche im Bericht zeigen, wo die Schweiz im Verhältnis zu den anderen Staaten steht.

Die Schweiz zeichnet sich aus durch eine hohe Ressourcenproduktivität, das heisst einen geringen Verbrauch landeseigener Ressourcen im Verhältnis zu einem hohen Bruttoinlandprodukt. Ihr Treibhausgasausstoss pro Kopf ist europaweit einer der niedrigsten. Diese guten Ergebnisse sind teilweise auf Fortschritte im Inland zurückzuführen, aber auch auf die hohen Importe von Gütern und Produkten. Denn die Umweltbelastung der Schweiz entsteht heute zu mehr als der Hälfte im Ausland (siehe Umwelt Schweiz 2015).

Die Schweiz gehört zu den führenden Ländern, was die Recyclingquote für Hauskehricht, geringe Phosphorkonzentrationen in Gewässern und die Reduktion der Luftschadstoffe anbelangt. Beim Anteil an Biolandbauflächen belegt sie den vierten Platz, doch ist dieser Anteil im Gegensatz zu den meisten EU-Ländern von 2006 bis 2012 nur geringfügig gestiegen.

Das schlechteste Ergebnis erzielt die Schweiz bei der Biodiversität: Sie hat von allen europäischen Ländern den niedrigsten Anteil an Schutzgebieten im Verhältnis zur Landesfläche. Sie verzeichnet auch das höchste Abfallaufkommen pro Kopf, was mit dem Konsumwachstum in den letzten 20 Jahren zusammenhängt (siehe Umwelt Schweiz 2015). Die Schweiz gehört zu den Ländern, in denen die Mobilität von 2005 bis 2012 am stärksten gestiegen ist. Auch die Autofahrten haben im Unterschied zu den Nachbarländern zugenommen. Die Schweiz ist aber auch das europäische Land mit dem weitaus höchsten Anteil an Zugfahrten (17% in der Schweiz, 5% im europäischen Durchschnitt).

Veränderung der Produktions- und Konsumsysteme

In ihrem Bericht empfiehlt die EUA grundlegende Veränderungen in den Produktions- und Konsumsystemen, um die zunehmenden ökologischen Herausforderungen zu bewältigen. Der Bundesrat verfolgt einen ähnlichen Weg, indem er eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen und die Schaffung einer Grünen Wirtschaft unterstützt. Zudem will der Bundesrat zusammen mit den Kantonen dem Vollzug der geltenden Umweltgesetzgebung mehr Beachtung schenken und die Bevölkerung für den Wert der Umwelt sensibilisieren (siehe Umwelt Schweiz 2015).

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Hotelplan wirtschaftet nachhaltiger

Das Nachhaltigkeits-Engagement von Hotelplan Suisse wird neu in zwei Bereiche unterteilt: „Nachhaltiges Reisen“ und „Mensch & Umwelt“. Unter „Nachhaltiges Reisen“ verstehen sich Massnahmen, welche direkt mit dem Reisen zusammenhängen. Unter „Mensch & Umwelt“ fallen Projekte, welche indirekt mit dem Reisen in Verbindung stehen. Ausserdem wurden die zwei neuen Projekte „Friends of African Wildlife“ und „Swiss Aids Care International“ aufgenommen.

Bereits Oscar Wilde beschrieb einen der vielen schönen Aspekte des Reisens: „Reisen veredelt wunderbar den Geist und räumt mit all unseren Vorurteilen auf.“ Damit auch zukünftige Generationen in diesen Genuss kommen können, sind eine intakte Natur und Umwelt grundlegend. Hotelplan Suisse setzt sich mit einer Reihe von Aktivitäten für einen nachhaltigen Tourismus ein.

1. Nachhaltiges Reisen

Klimaschutz

Der Klimawandel zählt zu den zentralsten Herausforderungen der heutigen Zeit. Auch das Fliegen verursacht Emissionen, die bedeutend zur Klimaerwärmung beitragen. Hotelplan Suisse sensibilisiert die Kunden aktiv für den Klimaschutz und empfiehlt die Flugemissionen mit der Klimaschutzstiftung myclimate zu kompensieren. Seit 2006 werden die Emissionen aller Geschäftsflüge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kompensiert. Die Gelder fliessen in das Klimaschutzprojekt „Strom aus FSC-Holzschnitzeln in Itacoatiara“ in Brasilien. www.myclimate.org

Nachhaltige Unterkünfte

Was wären Ferien ohne eine intakte Landschaft, aufmerksame und zufriedene Hotelangestellte sowie eine wohlgesinnte Lokal-Bevölkerung? Für ein unvergessliches und faires Ferienerlebnis setzen sich verschiedene Zertifizierungs-Organisationen weltweit ein. So werden Standards im Umwelt- und Sozialbereich definiert und die Unterkünfte auf dessen Einhaltung hin geprüft. Hotelplan Suisse bietet mit den Reisemarken Hotelplan, Travelhouse und Globus Reisen eine breite Palette an nachhaltigen Unterkünften an. Hierbei ist Travelife der Hauptpartner. www.travelifecollection.com

 

2. Mensch & Umwelt

Kinderschutz

2003 hat Hotelplan Suisse als erster Schweizer Reiseveranstalter den Verhaltenskodex „The Code“ zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung im Tourismus unterzeichnet. Damit verpflichtet sich Hotelplan Suisse zur Einhaltung der sechs Kriterien des Verhaltenskodex, welche insbesondere die Sensibilisierung und Aufklärung sowohl der Reisenden als auch der Mitarbeitenden und Geschäftspartner beinhaltet. Via Online-Meldeformular können Reisende einen Verdacht melden  www.stopchildsextourism.ch  www.thecode.org

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„Friends of African Wildlife“ ist ein gemeinnütziger Schweizer Verein, der sich für Menschen in Afrika durch Förderung von Aus- und Weiterbildung im Wildlife Management engagiert. Seit 2014 unterstützt Hotelplan Suisse die Stiftung „Friends of African Wildlife“ und fördert das Projekt „Adopt-a-Student“, durch welches Studenten in Südafrika die Aus- oder Weiterbildung zu Wildhütern ermöglicht wird. www.friends-of-african-wildlife.ch

Swiss Aids Care International

Die Schweizer Stiftung „Swiss Aids Care International“ setzt sich für Aids-Kranke in Simbabwe ein. Mit der Newlands Clinic bietet sie nicht nur mehr als 5‘000 Menschen eine Behandlung, sondern leistet auch nachhaltige Hilfe. So bildet Prof. Ruedi Lüthy und sein Team laufend einheimische Ärzte und Krankenpfleger aus, die anschliessend dazu befähigt sind, HIV-Patienten im ganzen Land kompetent zu behandeln, beraten und psychosozial zu begleiten. Hotelplan Suisse unterstützt „Swiss Aids Care International“ seit 2014. www.swissaidscare.ch

Des Weiteren bilden die Kooperation mit dem „Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung (akte)“ und die Zusammenarbeit mit der Organisation „OceanCare“ weitere Aktivitäten im Rahmen des Nachhaltigkeits-Engagements von Hotelplan Suisse. Zusätzliche Informationen zum Thema Nachhaltigkeit bei Hotelplan Suisse finden sich unter www.hotelplan-suisse.ch/nachhaltigkeit.

Klimaschutz-Technologiefonds des Bundes startbreit

Bern, 31.10.2014 – Ab 1. November 2014 ist der Technologiefonds, ein klimapolitisches Instrument des Bundes, operativ. Innovative Unternehmen können beim Fonds eine Bürgschaft beantragen. So will der Bund Innovationen fördern, die Treibhausgase oder den Ressourcenverbrauch senken oder den Einsatz erneuerbarer Energien begünstigen.

Der Technologiefonds ist im CO2-Gesetz verankert. Bis 2020 sind jährlich maximal 25 Millionen CHF aus den Einnahmen der CO2-Abgabe für den Technologiefonds zweckgebunden. Ab 2015 können Unternehmen durch Darlehensbürgschaften aus dem Fonds unterstützt werden, wenn sie neuartige klimafreundliche oder ressourcenschonende Produkte und Verfahren entwickeln und vermarkten.

Dies können beispielsweise innovative Technologien in der Gebäudetechnik und in der Mobilität sowie für umweltschonende Heizung, Kühlung, Energieerzeugung, -speicherung und -management sein oder auch solche zur Reduktion von Emissionen in industriellen Produktionsprozessen oder in der Land- und Forstwirtschaft. Verbürgt werden bis zu drei Millionen CHF für eine Laufzeit von maximal 10 Jahren. Bei positiver Beurteilung erhalten die Unternehmen eine Zusicherung. Die Bürgschaft wird Banken oder anderen geeigneten Darlehensgebern gewährt.

Finanzierungslücke überbrücken

Der Technologiefonds unterstützt marktfähige Innovationen, die ohne die Bürgschaft nicht realisiert würden. Er überbrückt die Finanzierungslücke im Innovationszyklus während der Vermarktungsphase. Der Fonds hilft insbesondere Schweizer KMU, zu guten Bedingungen an Fremdkapital zu gelangen. Er wirkt komplementär zu den bestehenden Förderinstrumenten des Bundes wie zum Beispiel der Förderung von Umwelttechnologie und Energieforschung oder den Unterstützungsangeboten der Kommission für Technologie und Innovation KTI.

Einreichen der Bürgschaftsgesuche ab 1. November 2014

Für die Prüfung der Gesuche und die Begleitung der Bürgschaften wurde im Rahmen eines WTO-Verfahrens Emerald Technology Ventures zusammen mit South Pole Carbon zur externen Geschäftsstelle bestimmt (vgl. Kasten). Die Geschäftsstelle prüft die Bürgschaftsgesuche und unterbreitet sie einem Bürgschaftskomitee, das sich aus Vertretern des Bundes und der Privatwirtschaft zusammensetzt. Das BAFU entscheidet über die Gesuche per Verfügung.

Bürgschaftsgesuche können bei der Geschäftsstelle bereits ab 1. November 2014 eingereicht werden.
Die Geschäftsstelle des neuen Technologiefonds 

Emerald Technology Ventures

Emerald Technology Ventures ist ein global führender Investor in den Bereichen Energie, Wasser, neue Materialien und industrielle IT Lösungen. Im Jahre 2000 gegründet, hat Emerald bis heute in mehr als fünfzig Jungunternehmen aus drei Wagniskapitalfonds investiert und ist ein Open Innovation Partner für zahlreiche multinationale industrielle Konzerne. Emerald unterhält Büros in Zürich (Schweiz) und Toronto (Kanada) und verwaltete seit der Gründung Vermögenswerte von über 660 Millionen USD.

South Pole Carbon

South Pole Carbon bietet Lösungen und Dienstleistungen im Nachhaltigkeitsbereich an. Das Unternehmen ist darauf spezialisiert, Marktmechanismen zu entwickeln, die den Kampf gegen den Klimawandel voranbringen. Das Unternehmen, mit Hauptsitz in Zürich, betreibt 17 Niederlassungen weltweit. South Pole Carbon wurde 2014 zum vierten Mal in Folge zum Best Project Developer Environmental Finance gewählt.

ETH entwickelt Flugzeugtreibstoff aus Sonnenenergie

28.04.2014 Zürich | Im Rahmen des EU-Projekts Solarjet haben Wissenschaftler zum ersten Mal die gesamte Produktionskette von flüssigem Treibstoff aus Wasser und CO2 mit Hilfe von Sonnenenergie experimentell nachgewiesen. Kernstück des Projekts ist ein an der ETH Zürich entwickelter Solarreaktor.

Ein europäisches Konsortium unter Beteiligung der ETH Zürich hat den experimentellen Machbarkeitsnachweis erbracht für die Herstellung von flüssigem Treibstoff in einem thermochemischen Prozess mit Hilfe von konzentrierter Sonnenenergie. Am von der EU geförderten Projekt Solarjet waren neben der ETH Zürich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, das Treibstoffunternehmen Shell, der Think Tank Bauhaus Luftfahrt und die Consultingfirma Arttic beteiligt. Das berichtet heute die ETH in Ihren Medien-News.

Demnach ist das Kernstück des Herstellungsprozesses von nachhaltigem «solarem Kerosin» ein Hochtemperatur-Solarreaktor, der in der Gruppe von Aldo Steinfeld, Professor für Erneuerbare Energieträger an der ETH Zürich und Leiter des Labors für Solartechnik am Paul Scherrer Institut, entwickelt wurde. Der Reaktor beinhaltet einen porösen, keramischen Solarabsorber aus dem Metalloxid Cerdioxid. Damit wird in einem zyklischen, zweistufigen sogenannten Redox-Prozess Wasser und CO2 gespalten.

Synthesegas für die Kerosinherstellung

Die erste, energieintensive Stufe läuft bei 1500 Grad Celsius ab, wobei die benötigte Energie aus konzentrierter Solarstrahlung stammt. Das Metalloxid gibt in diesem ersten Schritt Sauerstoff ab und liegt anschliessend in sogenannt reduzierter Form vor. Im zweiten Schritt reagiert das reduzierte Metalloxid bei 700 Grad Celsius mit Wasserdampf und CO2, die dem Metalloxid Sauerstoff-Atome übertragen. Das Metalloxid hat damit wieder seine Ausgangsform erreicht, und der Kreisprozess kann erneut gestartet werden. Entstanden sind ein Gasgemisch aus Wasserstoff (H2)und Kohlenmonoxid (CO), das als Synthesegas – oder Syngas – bezeichnet wird. Es kann anschliessend zur Synthese von flüssigem Treibstoff verwendet werden.

«Es gelang uns, mit dem Reaktor 240 Zyklen zu durchlaufen», sagt Daniel Marxer, Doktorand in der Gruppe von Steinfeld. So gewannen die ETH-Forscher 750 Liter Syngas, welches sie in einem Druckbehälter nach Amsterdam schickten. Dort wurde daraus in einem Forschungszentrum von Shell mit einer etablierten Methode (Fischer-Tropsch-Verfahren) Kerosin hergestellt.

«Solar-Kerosin»-Produktion schwebt noch in der Luft

In einer nächsten Phase des Projekts möchten die beteiligten Partner die Solarreaktor-Technologie weiter optimieren. «Dazu gehört es auch, die Effizienz der Energieumwandlung von Sonnenenergie in Treibstoff zu maximieren», sagt Steinfeld. «Was den Solarreaktor angeht, ist dafür eine bestmögliche Wärmeübertragung und die Reaktionsgeschwindigkeit zentral.» Auch möchten die Projektpartner das Potential der Technik für eine industrielle Anwendung ausloten, beispielsweise in einer Solarturmanlage, wie es sie bereits zur Stromerzeugung gibt.

Denkbar wäre ausserdem, das für den Prozess notwendige CO2 über Abscheidungstechnologien beispielsweise aus der Atmosphäre oder aus Abgasen zu gewinnen. So würde der ganze Prozess CO2-neutral werden. Die Wissenschaftler sind sich allerdings bewusst: Um dereinst ganze Flugzeuge mit so hergestelltem Treibstoff zu versorgen, wären sehr grosse Flächen nötig. «Das Ziel ist, mit unserem solarbetriebenen, zyklischen Prozess langfristig einen Wirkungsgrad von 15 Prozent zu erreichen», sagt Steinfeld. Damit könne eine Solaranlage von einem Quadratkilometer Fläche pro Tag 20‘000 Liter Kerosin produzieren. (Quelle: ETH Zürich)