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Die Buschmänner, deren Leben im Einklang mit der Natur bald Geschichte ist

Auszug aus dem Buch des Zürcher Fotojournalisten Gerd Michael Müller

VORWORT

Dieses Buch des Zürcher Foto-Journalisten Gerd Michael Müller nimmt Sie ab den wilden 80er Jahren mit auf eine spannende Zeitreise durch 30 Länder und 40 Jahre Zeitgeschichte mit Fokus auf viele politische Hot-Spots und Krisenregionen. Er beleuchtet das Schicksal der indigenen Völker, zeigt die Zerstörung ihres Lebensraumes auf und rückt ökologische Aspekte und menschenrechtliche Schicksale in den Vordergrund. Er prangert den masslosen Konsum und die gnadenlose Ausbeutung der Resourcen an, zeigt die Schmetterlingseffekte der Hedge Funds und Auswirkungen wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Prozesse auf und skizziert Ansätze zur Bewältigung des Klimawandels. Sein Buch ist eine spannende Mischung aus gehobener Reiseliteratur und globalem Polit-Thriller, gespickt mit abenteuerlichen Geschichten – den Highlights seines abenteuerlich wilden Nomaden-Lebens für die Reportage-Fotografie eben.

Von den Tsodillo Hills im Nordwesten Botswana’s überfliegen wir den Garten Eden der Kalahari, das Okavango-Delta mit seinem opulenten Farbenspektakel samt abwechslungsreicher Fauna und Flora und sind zwei Stunden später mit der Propeller-Maschine mitten in der Zentral-Kalahari gelandet. Hier tauchen wir für ein paar Tage in das Bushmen-Leben der Ureinwohner ein. Nahe Ghanzi öffnet uns Neetljie (Njoki) Bower von der Grassland Safari Lodge das Tor zur Buschmänner-Welt. Ihre Familie ist seit 1890 hier in der Gegend sesshaft und die junge Mutter als auch ihre beiden blonden Töchter sprechen die Klicklaut-Sprache der Naro-San perfekt. Sie sind mit den Bushmen aufgewachsen.

In der Zentral-Kalahari leben damals rund 16‘000 Buschmänner. Und im gesamten südlichen Afrika schätzt man ihre Zahl auf rund 100‘000. Sie sind meisterhafte Spurenleser, berüchtigte Jäger, begnadete Bogenschützen – und wahre Ökologen. Sie leben nach dem Eros-Prinzip, das alles mit allem verbindet: «Alles gehört Mutter Natur und Mutter Erde. Keiner besitzt etwas. Alles wird geteilt», erklärt mir der junge San Suruka die Weltanschauung der San am Fusse der Tsodillo-Hills mit den uralten Felszeichnungen.

Neetljie bringt mich zu einer Naro-Bushmen-Sippe und erklärt mir an zwei Tagen, die Pflanzenwelt der San und ihre Verwendung als Nahrung oder für medizinische Zwecke. Die letzten der noch rund 16‘000 Ureinwohner Afrikas leben zurückgezogen in der Zentral-Kalahari im Süden des Okavango-Deltas oder bei den Tsodillo-Hills noch immer ihre eine Jahrtausende alte Jäger- und Nomadenkultur, die es in wenigen Jahren schon nicht mehr geben wird.

Alles gehört der Mutter Natur, das ist die Kultur der Buschmänner und Frauen. Die San sind meisterhafte Spurenleser, berüchtigte Jäger, begnadete Bogenschützen und wahre Ökologen. Nichts wird verschwendet. Alles gehört Mutter Natur und Erde. Keiner besitzt irgendetwas. Alles, was gebraucht oder erlegt wird, wird geteilt, erklärt und Neltjie, was die Bushmänner-Sippe uns erzählt. Für die San ist alles Geist und Materie – göttlich zugleich.

Das ist das Bushmen-Lebensprinzip. Auch Eros-Prinzip – das alles mit allem verbindet, genannt. „Da wir Buschmänner kein Privateigentum, weder Zäune noch Grenzen kennen, unser Leben von der Wanderung der Tiere und der Gezeiten abhängt und wir nach dem Prinzip leben, das die Natur allen Menschen gehört und sie sich nur das nehmen, was sie brauchen, hat man uns wie Freiwild gejagt, vertrieben und erschossen, erzählt uns Suruka auf der Fahrt über die Sümpfe.

Alles gehört der Mutter Natur, das ist die Kultur der Buschmänner und Frauen. Die San sind meisterhafte Spurenleser, berüchtigte Jäger, begnadete Bogenschützen und wahre Ökologen. Nichts wird verschwendet. Alles gehört Mutter Natur und Erde. Keiner besitzt irgendetwas. Alles, was gebraucht oder erlegt wird, wird geteilt, erklärt und Neltjie, was die Bushmänner-Sippe uns erzählt. Für die San ist alles Geist und Materie – göttlich zugleich.

Um dies zu verdeutlichen, erzählen uns die kleinwüchsigen, zähen Menschen mit den kurzen, pechschwarzen Locken und pfirsichfarbenen Hauttönen von der Jagd. Sie bestreichen den Schaft ihrer Pfeile mit einem Gift, das sie aus Raupen gewinnen. Die Dosis des Gifts wird je nach Tier, das erlegt wird, exakt gewählt. Nichts wird verschwendet – nicht einmal ein Tropfen Giftes. Die San haben gelernt, auch in den unwirtlichsten Gegenden des Kontinents zu überleben.

„Nicht die Pfeilspitze sondern der nur Schaft wird mit dem tödlichen Gift bestrichen, um die Verletzungsgefahr zu verringern“, erklärt uns ein anderer Naro-Bushmen und zeigt uns, dass die Pfeilspitzen sind so konstruiert, dass im Fell des Tiers stecken bleiben, der Schaft jedoch abfällt und wiederverwendet werden kann. Auch die Dosis wird je nach Tier exakt gewählt. Die Buschmänner verschwenden nichts, auch keinen Gift-Tropfen. Das vergiftete Fleischstück wird später herausgeschnitten und den Geiern überlassen. Tierisches Eiweiss ist eine wichtige Nahrungsquelle für die Buschmen.

Diese Anpassungsfähigkeit wurde aus der Not geboren, wie uns Suruka weiter erzählt: „Wir Buschmänner kennen kein Privateigentum, weder Zäune noch Grenzen. Unser Lebensrhythmus ist auf die Wanderung der Tiere und Gezeiten abgestimmt. Wir leben nach dem Prinzip, dass die Natur allen Menschen gehört und jeder sich nur das nehmen soll, was er braucht. Dies hatte zur Folge, dass man unser Volk während Jahrhunderten wie Freiwild gejagt, vertrieben und getötet hat.“ Täter waren sowohl andere afrikanische Stämme als auch die europäischen Kolonialherren unter ihnen die Deutschen im damaligen Südwest-Afrika und heutigen Namibia.

Ein weiteres mystisches Erlebnis hatte ich dann beim Aufstieg zu den über 6000 Jahre alten Felszeichnungen in den zerklüfteten Felsen. Suruka versuchte mir in seiner Klicklaut-Sprache irgendetwas zu sagen, so in der Art, dass wir auf Wächter stossen werden, vor denen ich mich aber nicht fürchten sollte. Die Wächter waren wohl die beiden Klapperschlangen, die vor unseren Augen quer von einem Felsvorsprung auf den anderen rüber glitten und zwar gleichzeitig von zwei Seiten. Wäre ich allein gewesen, wäre ich wohl nicht weitergegangen. Mit Suruka fühlte ich mich sicher und durfte mit ihm die magischen, uralten Felsmalereien bestaunen. Etwa 12 Jahre später sah ich dann einen Film auf «BBC» bei dem Suruka wieder auftauchte und die Filmcrew zu den Tsodillo-Hills führte.

In der Tat gab es früher sogar Lizenzen für das Töten von Buschmännern. Sie wurde gejagt wie wild. „Nach und nach wurden wir in die Wüste gedrängt und haben sich den unwirtlichen Bedingungen angepasst. „Wir haben mit Wasser gefüllte Straußeneier im Sand vergraben und Wasserdepots in der Wüste angelegt, an Orten, die über kein Grundwasser verfügen. So wurden wir zu Überlebenskünstler in der Wüste“, schließt Suruka seinen Diskurs über die letzten trüben 300 Jahre Bushmen-Geschichte. Doch kommen wir noch zu ein paar Köstlichkeiten aus der Bushmen-Küche.

Ein weiteres mystisches Erlebnis hatte ich dann beim Aufstieg zu den über 6000 Jahre alten Felszeichnungen in den zerklüfteten Felsen. Suruka versuchte mir in seiner Klicklaut-Sprache irgendetwas zu sagen, so in der Art, dass wir auf Wächter stossen werden, vor denen ich mich aber nicht fürchten sollte. Die Wächter waren wohl die beiden Klapperschlangen, die vor unseren Augen quer von einem Felsvorsprung auf den anderen rüber glitten und zwar gleichzeitig von zwei Seiten. Wäre ich allein gewesen, wäre ich wohl nicht weitergegangen. Mit Suruka fühlte ich mich sicher und durfte mit ihm die magischen, uralten Felsmalereien bestaunen. Etwa 12 Jahre später sah ich dann einen Film auf «BBC» bei dem Suruka wieder auftauchte und die Filmcrew zu den Tsodillo-Hills führte.

In der Tat gab es früher sogar Lizenzen für das Töten von Buschmännern. Sie wurde gejagt wie wild. „Nach und nach wurden wir in die Wüste gedrängt und haben sich den unwirtlichen Bedingungen angepasst. „Wir haben mit Wasser gefüllte Straußeneier im Sand vergraben und Wasserdepots in der Wüste angelegt, an Orten, die über kein Grundwasser verfügen. So wurden wir zu Überlebenskünstler in der Wüste“, schließt Suruka seinen Diskurs über die letzten trüben 300 Jahre Bushmen-Geschichte. Doch kommen wir noch zu ein paar Köstlichkeiten aus der Bushmen-Küche.

„Nicht die Pfeilspitze sondern der nur Schaft wird mit dem tödlichen Gift bestrichen, um die Verletzungsgefahr zu verringern“, erklärt uns ein anderer Naro-Bushmen und zeigt uns, dass die Pfeilspitzen sind so konstruiert, dass im Fell des Tiers stecken bleiben, der Schaft jedoch abfällt und wiederverwendet werden kann. Auch die Dosis wird je nach Tier exakt gewählt. Die Buschmänner verschwenden nichts, auch keinen Gift-Tropfen. Das vergiftete Fleischstück wird später herausgeschnitten und den Geiern überlassen. Tierisches Eiweiss ist eine wichtige Nahrungsquelle für die Buschmen.

Die erlegte junge Oryx-Antilope ist daher ein Glücksfall, für die sich sonst nur von Tsi-Bohne, Mongongo-Nüssen, Melonen, Wurzeln und Früchten im Bush ernähren. So spendet der Boscia albitruna Früchte, die mit Wasser vermischt einen Jus geben oder auch so verzehrt werden können. Geröstet schmecken sie dann wie Kaffebohnen. Auch der Traubenbusch (Grewia flava) gibt viel her: Die Früchte sind essbar oder für ein Bier-ähnliches Getränk geeignet. Sie spendet auch Zucker und die Stäbe, die zum ausgraben der Wurzeln und als Gehstock gebraucht werden.

Der Kalahari taaibos (Rhus tenuineruis) hat die richtigen Blätter, damit das Wasser frisch in den Strausseneiern bleibt, die in der Wüste als Wasserdepot vergraben wurden. Als Snack rösten die San die Bohnen der Tylosema esculentu oder eine Citerillus lanchus.

Mit dem Untergang der San geht auch ein hierzulande eher unbekanntes Stück Geschichte Afrika’s verloren. „Lange kann es nicht mehr dauern, bis wir von der Mutter Erde endgültig verschwunden sind, sinniert Suruka, ein junger San vor sich hin. „Das Schicksal unseres Volkes ist besiegelt. Der Sternenhimmel zeugt von Vergänglichem und Ewig währendem“, fährt Suruku gedankenverloren fort. Und wie vergänglich ein Stück Menschheitsgeschichte dazu ist – vielleicht bald einmal auch die unsrige Geschichte ist, fällt mir dazu spontan ein. Schliesslich sind fast alle Hochkulturen nach spätestens 2000 Jahren untergegangen. Nicht nur unser Resourcenverbrauch ist beängstigend, auch die sich häufenden Pandemien fallen auf. Da könnte noch mehr auf uns zukommen.

Auszug aus dem Buch «Nomadenleben für die Reportage-Fotografie» des Zürcher Fotojournalisten Gerd M. Müller

Zur Publikationsübersicht nach Ländern

Zu den Berichten über die Buschmänner und Frauen

Okavango Delta: Grandioses Wüsten-Biotop unter Wasser  

HIV-Kinder- und Oekoprojekte in 7 afrikanischen Ländern

Paradiesische Landschaft – gefährdetes Leben  (L&G)            

Afrikas Ureinwohner sterben aus  (Mittelland Zeitung)                              

Die Okavango-Sümpfe – bedrohtes Paradies in der Wüste (Basler Zeitung)  

Okavango-Delta, der Garten Eden der Kalahari  (Brückenbauer)                          

Botswana: Biotop in der Wüste  (AT/BT)        

Zu den Print Reportagen von Gerd Müller über Südafrika:

Aargauer Zeitung: Der neue Feind heisst Kriminalität

Tages Anzeiger: Südafrika steht ein Bombenjahr bevor

Tages-Anzeiger: Alle 40 Minuten wird ein Mensch getötet

Travel Inside: Vom ANC-Aktivist zum Tourismuspromotor

Relax & Style: Ökopioniere und sozial Engagierte

Südostschweiz: Beim Büffel auf den Baum  

Sonntags Blick: Tierparks so gross wie die Schweiz

Reiseplaner: Nächster Halt am Zebrastreifen

On Trip: African Healer (On Trip)

 

IN EIGENER SACHE: IHR BEITRAG AN HUMANITAERE UND OEKO-PROJEKTE

Geschätzte Leserin, werter Leser

Der Autor unterstützt noch immer zahlreiche Projekte. Infolge der COVID-19 Pandemie ist es aber für den Autor selbst für und zahlreiche Projekte schwieriger geworden. Die Situation hat sich verschärft. Für Ihre Spende, die einem der im Buch genannten Projekte zufliesst, bedanke ich mich. Falls Sie einen Beitrag spenden wollen, melden Sie sich bitte per Mail bei mir gmc1(at) gmx.ch.

Bei den Beduinen im Sinai stationiert und dank Opium wie ein Derwisch durch die Wüste geritten

Auszug aus dem noch unveröffentlichten Buch «DAS PENDEL SCHLÄGT ZURÜCKPOLITISCHE & ÖKOLOGISCHE METAMORPHOSEN» des Zürcher Fotojournalisten Gerd Michael Müller

VORWORT

Das Buch des Zürcher Foto-Journalisten Gerd Michael Müller nimmt Sie ab den wilden 80er Jahren mit auf eine spannende Zeitreise durch 30 Länder und 40 Jahre Zeitgeschichte mit Fokus auf viele politische Vorgänge in Krisenregionen rund um den Globus. Er beleuchtet das Schicksal indigener Völker, zeigt die Zerstörung ihres Lebensraumes auf, rückt ökologische Aspekte und menschenrechtliche Schicksale in den Vordergrund und analysiert scharfsichtig und gut informiert die politischen Transformations-prozesse. Müller prangert den masslosen Konsum und die gnadenlose Ausbeutung der Ressourcen an, zeigt die Auswirkungen wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Prozesse in einigen Ländern auf und skizziert Ansätze zur Bewältigung des Klimawandels. Pointiert, hintergründig, spannend und erhellend. Eine gelungene Mischung aus globalen Polit-Thrillern, geho-bener Reiseliteratur, gespickt mit sozialkritischen und abenteuerlichen Geschichten sowie persönlichen Essays – den Highlights und der Essenz seines abenteuerlich wilden Nomaden-Lebens für die Reportage-Fotografie eben. Es erwartet Sie eine Reise durch die epochale Vergangenheit und metamorphorische Phasen vieler exotischer Länder rund um den Globus. Nach der Lektüre dieses Buchs zählen Sie zu den kulturell, ökologisch sowie politisch versierten Globetrotter.

2005 im Sinai, genauer gesagt in Sharm el Sheikh angekommen, sah die Situation als Resident Manager für einen Schweizer Tour Operator wiederum ganz anders aus, als vorher in Brasilien. Hier hatte ich rund 700 Gäste pro Woche zu betreuen, die mit diversen Flügen an fast allen Tagen der Woche ankamen und zudem täglich Dutzende Ausflügen zu managen und das unter erschwerten Bedingungen. Dieser Einsatz war eine echte Herausforderung und in etwa so heftig wie damals in London 1987. Erstens war der lokale Tour Operator lausig und unfähig, worauf ich die Zusammenarbeit nach zwei Vorwarnungen mit dem Agenten vor Ort sistierte und mich neu organisierte. Das hatte ich schon in Brasilien getan und in beiden Fällen habe ich die richtige Entscheidung getroffen, die ich mir dann auch zu Nutze machte. Handkehrum hatte ich natürlich etliche Probleme mit den abgehalfterten Kooperationspartnern und dazu die erneute Aufregung in der Schweizer Reisezentrale.

Da ich aber mein Talent mit Umstrukturierungen in Brasilien bewiesen habe und der von mir eingesetzte Agent sich bewährte, vertrauten sie mir und wurden nie enttäuscht. Operationell war ich ein Ass und zudem ein Meister der Improvisation. Auch hatte ich mit meinem krisenerprobten Background, reichlich Erfahrung und ein gutes Gespür – das Wichtigste! Die vielen Reisen durch Konfliktregionen und Aufenthalte an den unwirtlichsten Orten dieser Welt in über 50 Ländern, haben meinen ausgeprägten Spürsinn und meine Adleraugen geschärft, das Feingefühl und die Intuition bis hin zur gelegentlicher Telepathie verfeinert. Dank meinen analytischen sowie taktisch-strategischen Fähigkeiten, gepaart mit Schlagfertigkeit, rhetorischer Dominanz, Sachverstand und einer guten Portion Frechheit aus den 80er Jahren und stets im vollen Vertrauen in meinen Schutzengel, habe ich immer wieder Aussergewöhnliches gewagt, so nach dem Motto. „Was ist ein Leben wert, dass man aus Angst vor dem Tod aufgibt, bevor es begonnen hat!“

Die ersten zwei Monate als Resident Manager im Sinai lebte ich im «Radisson»Hotel“ mit allen touristischen Annehmlichkeiten, guter Infrastruktur und nettem Ambiente. Dann wurde ich in einen spartanischen Betonblock für die lokalen Reiseleiter in einer tristen Umgebung verfrachtet, worauf ich mir beim Generalgouverneur für die militärischen Sperrbezirke im Sinai (aufgrund der UN-Friedensmission nach dem Sechs-Tage-Krieg) eine Sondergenehmigung besorgte, damit ich auch Nachts in die Sperrgebiete in der Wüste ausserhalb von Sharm-el-Sheikh fahren durfte. Denn gleich hinter demletzten Hotel ist der Checkpoint, der abends um 18.00 Uhr schliesst. Was wollte ich nachts dort? Nun, wie immer Zugang zum Lokalkolorit und zu den Einheimischen ausserhalb der Touristen-Hotspots. In diesem Fall Zugang zum Leben der Beduinen im Sinai und zu meinem Freund Faroud.

Bei Aussentemperaturen tagsüber bis über 50 Grad Celsius spielt sich das Leben in der Wüste nachts ab. Da ich Bekanntschaft mit Faroud gemacht hatte,der allein beim Schiffswrack «Maria Schroeder» im Nabq Nationalpark lebte, konnte ich ihn nun nach Feierabend in der Abgeschiedenheit der Wüste, dem touristischen Trubel entfliehend, treffen und ein paar spirituelle und poetische Stunden unter dem funkelnden Firmament mit meinem Beduinen-Freund verbringen.

Die Fahrt zu ihm war gar nicht so einfach, denn die 35 km durch die Wüste und Sanddünnen hatten es in sich. Ich legte die Strecke mit dem Dienstfahrzeug, also einem herkömmlichen PKW zurück. In stockdunkler Umgebung hiess es dann mit viel speed über die Dünen zu fahren, ohne ins Stocken zu geraten, denn ohne 4-Rad Antrieb gab es hier normalerweise kein Durchkommen. Aber ich fand eine ideale Strecke und bretterte zwei Mal pro Woche nachts in die Wüste rein, um mit dem jungen Beduinen zu parlieren, zu philosophieren und die funkelnden Sterne ohne Lichtverschmutzung zu geniessen.

Dort habe ich auch den Eintritt der letzten Raumfähre in die Erdatmosphäre in einem unvergesslich glühenden Spektakel am Firmament gesehen. Während etwa eineinhalb Minuten schwirrte der leuchtende Erdtrabanten-Komet und Lichtpunkt mit seinem riesigen Feuerschweif, der wohl mehrere hundert Kilometer lang gewesen sein musste, am Sternenhimmel über den ganzen Horizont und rund um den Erdball hinweg und entschwand am Horizont auf dem Weg zum Zielort. Das war ein erleuchtendes Wüsten-Spektakel. Zumal mir in diesem Augenblick nicht bewusst oder bekannt war, dass ein Raumschiff in die Erdatmosphäre eintreten würde und so habe ich mir erst einmal mit dem Beduinen die Augen gerieben, was für ein aussergewöhnlicher Meteorit das war, der sich über das ganze Firmament und 180 Grad Horizont hinzog, bis wir merkten, was da eigentlich vor sich geht.

Im Sinai lernte ich Opium kennen, dass die Beduinen essen, um so entspannt aber dennoch hellwach durch die Wüste zu kommen, denn das hilft enorm, die gleissende Hitze erträglich zu machen, wenn man auf dem Kamel den Sinai oder andere Wüsten durchquert. Ich habe es mit den Beduinen, die nahe dem Schiffswrack «Maria Schröder» leben auf meinem Kameltrip von Sharm-el-Sheikh über Dahab bis zum St. Katarinen-Kloster am Fusse des Berg Moses ausprobiert. Bei über 45 Grad im Schatten ging die schaukelnde Reise vier Tage auf dem Dromedar durch die zerklüfteten Täler des Sinai-Gebirges. Das war hart, doch dank der Opium-Ration bin ich wie ein Derwisch durch die Wüste geritten. Das muss wohl ähnlich «powerfull» gewirkt haben, wie das «Pervertin», das den Nazis den Durchmarsch in Frankreich erlaubte und auch an der Kriegsfront im Osten auf dem Schlachtfeld eingesetzt wurde. Oder die Speed-Pillen, die den japanischen Kamikazeflieger für ihre „heldenhaften“ Todesflüge verabreicht wurde.

Der Auflug zum Mount Moses war an sich schon spannend. Als wir dann aber beim St. Katharinenkloster angelangt waren und uns so gegen 02.00 Uhr in der Früh auf den Weg zum Gipfel des heiligen Berges machten, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen, wiviele Menschen an diesem Morgen das selbe taten und wieviele sich ziemlich weit hoch auf Kamelen hochtragen liessen. Wir stapften zu Fuss an den Kamelkarawanen vorbei zur Spitze hoch und verbrachten den Sonnenaufgang mit ungefähr 300 weiteren Pilgern dort oben. Das Panorma über den gebirgigen Sinai und die Bergspitzen war überwältigend.

Zu jener Zeit, in der ich im Sinai war, gab es zwei von insgesamt drei grösseren Terror-Anschlägen. Der erste war in Taba, der zweite in Sharm-el-Sheikh, der dritte in Dahab und zum Glück geschah keinem unserer Gäste etwas. Aber die Furcht war gross und die Sicherheitsmassnahmen vor jedem Hotel rigoros. Jeder Wagen wurde bei der Einfahrt sorgfältig gespiegelt und gefilzt, bevor er in die Hoteleinfahrt reinfahren konnte. Röntgengeräte scannten jeden eintretenden Hotelgast. Am Abend des 24. April 2006 wurde in Dahab ein Terroranschlag verübt, bei dem drei Splitterbomben gezündet wurden. Die erste detonierte an einer belebten Kreuzung vor dem Supermarkt «Ghazala» gegenüber der Polizeistation. Zwei weitere explodierten kurze Zeit darauf an der Strandpromenade. Bei dem Anschlag verloren um die 30 Menschen, fast alle Ägypter, ihr Leben. Viele weitere Personen wurden schwer verletzt.

Im Juli 2005 fand der nächste und schlimmste Terroranschlag statt. in Sharm El-Sheikh gegeben. Bei mehreren Sprengsätzen wurden 88 Menschen getötet und über 100 verletzt. Damals herrschte Hochalarm im Sinai in die Militärkontrollen nahmen zu. Die «MFO»-Truppen waren in höchster Alarmbereitschaft. Wenn Mubarak jeweils in Sharm el Sheikh landete und mit seinem Konvoi vom Flughafen einige Meilen zum Hafen fuhr, stand jeweils alle 50 Meter ein bewaffneter, weissgekleideter Posten stundenlang rechts und links der Fahrbahn in der staubtrocken Wüste in der prallen Sonne spalier. Jedes Auto, das vor einem Hotel vorfuhr´, wurde von Soldaten am Eingang gespiegelt und untersucht. Also auch hier konnte ich mich über mangelnde action am Rande der Weltpolitik und bei meiner Reiseleiter-Tätigkeit nicht beklagen.

Umso verrückter war eine Reise mit zwei Fahrzeugen und sieben Schweizer Touristen, die unbedingt mit mir einen Trip nach Cairo im Auto machen wollten und zwar quer durch den ganzen Sinai hindurch, von der Südspitze Sharm-el-Sheikh in einem Tag nach Cairo inklusive Rückfahrt mit insgesamt über 1000 km Strecke und gut 30 Militär-Strassensperren auf einer Wegstrecke. Mein einheimischer Co-Fahrer und ich haben das Kunststück bewältigt und für die Ochsentour 27 Stunden gebraucht. Drei Stunden länger, als geplant und zwar weil ich die vorletzte Militärsperre in meiner Müdigkeit nach über 24 Stunden am Steuer übersehen habe und mit ca. 70 Stundenkilometern durch die in Schlangenlinie aufgebauten Barrieren hindurch gebraust war – notabene ohne eine einzige zu streifen.

Der Begleitfahrer hinter mir vollbracht die waghalsige Manöver ebenso gut und mit eUmso verrückter war eine Reise mit zwei Fahrzeugen und sieben Schweizer Touristen, die unbedingt mit mir einen Trip nach Cairo im Auto machen wollten und zwar quer durch den ganzen Sinai hindurch, von der Südspitze Sharm-el-Sheikh in einem Tag nach Cairo inklusive Rückfahrt mit insgesamt über 1000 km Strecke und gut 30 Militär-Strassensperren auf einer Wegstrecke. Mein einheimischer Co-Fahrer und ich haben das Kunststück bewältigt und für die Ochsentour 27 Stunden gebraucht. Drei Stunden länger, als geplant und zwar weil ich die vorletzte Militärsperre in meiner Müdigkeit nach über 24 Stunden am Steuer übersehen habe und mit ca. 70 Stundenkilometern durch die in Schlangenlinie aufgebauten Barrieren hindurch gebraust war – notabene ohne eine einzige zu streifen.

Auch hier hatten meine Schutzengel, von der ich eine ganze Fachtruppe habe, einen grossartigen Job gemacht. Ansonsten vermisse ich ausser den Sternstunden mit den Beduinen und dem Kameltrip nichts. Die Kultur der Ägypter ist mir fremd geblieben. Auch hier wohl in erster Linie ein Sprachproblem. Könnte ich arabisch, sähe das schon wieder ganz anders aus. Auch der legendäre «Pasha Club», in den es jede Woche Tausende von Ravern zog, konnte mir gestohlen bleiben.

Bei einem der Tauchgänge tauchte über mir als ich in etwa 26 Metern Tiefe war eine Wolke über mir auf. Erst war ich irritiert, denn es gab keine Wolken am Himmel und ein Boot konnte es auch nicht sein, da ich keine Motorengeräusche gehört hatte. Jetzt blickte ich nach oben und sah direkt über mir einen ausgewachsenen Walhei. Ich war so sprachlos beim Anblick dieses riesigen über 20 Meter langen Fisches, dass mir fast das Mundstück aus dem Mund fiehl. Es war das erste Mal in den sieben Jahren, die mein italiensischer Tauchlehrer hier arbeitet, dass er nun auch einen Walhai mit mir zusammen gesehen hatte.

IN EIGENER SACHE: IHR BEITRAG AN HUMANITAERE UND OEKO-PROJEKTE

Geschätzte Leserin, werter Leser

Der Autor unterstützt noch immer zahlreiche Projekte. Infolge der COVID-19 Pandemie ist es aber für den Autor selbst für und zahlreiche Projekte schwieriger geworden. Die Situation hat sich verschärft. Für Ihre Spende, die einem der im Buch genannten Projekte zufliesst, bedanke ich mich. Falls Sie einen Beitrag spenden wollen, melden Sie sich bitte per Mail bei mir gmc1(at) gmx.ch. Vielen Dank im Namen der Empfänger/innen.

Stets sozial und ökologisch engagiert und interveniert

Auszug aus dem noch unveröffentlichten Buch «DAS PENDEL SCHLÄGT ZURÜCKPOLITISCHE & ÖKOLOGISCHE METAMORPHOSEN» des Zürcher Fotojournalisten Gerd Michael Müller

VORWORT

Das Buch des Zürcher Foto-Journalisten Gerd Michael Müller nimmt Sie ab den wilden 80er Jahren mit auf eine spannende Zeitreise durch 30 Länder und 40 Jahre Zeitgeschichte mit Fokus auf mehrere politische und ökologische Vorgänge in Krisenregionen rund um den Globus. Er beleuchtet das Schicksal indigener Völker, zeigt die Zerstörung ihres Lebensraumes auf, rückt ökologische Aspekte und menschenliche Schicksale in den Vordergrund, analysiert scharfsichtig und gut informiert die politischen Transforma-tionsprozesse. Müller prangert den masslosen Konsum und die gnadenlose Ausbeutung der Ressourcen an, zeigt die Auswirkungen wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Prozesse auf und skizziert Ansätze zur Bewältigung des Klimawandels. Pointiert hintergründig, spannend und erhellend. Eine Mischung aus globalem Polit-Thrillern, gehobener Reiseliteratur, gespickt mit sozialkritischen und abenteuerlichen Geschichten sowie persönlicher Essays – den Highlights und der Essenz seines abenteuerlich wilden Nomaden-Lebens für die Reportage-Fotografie. Nach der Lektüre dieses Buchs zählen Sie zu den kulturell, ökologisch sowie politisch versierten Globetrotter.

93/94: IKRK-Einsätze im ANC-IFP Bürgerkrieg

Nach dem das Apartheid-Regime durch den UNO-Boykott und den südafrikanischen Widerstand zusammenbrach, kam es zu einem erbittertem Machtkampf zwischen dem «ANC» (African National Congress) und Buthelezi`s «IFP» (Inkhata Freedom Party). Der Bürgerkrieg forderte X-tausend Opfer und machte Zehntausende zu Flüchtlingen. Eine weitere Tragödie, denn zuvor hatte das weisse Regime im Zuge der Rassentrennung Hundertausende von schwarzen Menschen wie Vieh zwangsumgesiedelt. Nun gab es wieder eine Welle von Vertriebenen im Land und Grabenkämpfe unter den Schwarzen. Es war eine erklärte Strategie, der abtretenden beziehungsweise gefährdeten Machthabern, mit allen Mittel Zwietracht unter den Schwarzen zu säen und so hat das Botha-Regime Buthelzi als Gegenkandidat zu Mandela aufzustellen. Alle Mittel der Destabilisierung wurden angewandt und die Saat ging auf. Der darauf folgende Bürgerkrieg war fürchterlich.

Im Südafrika der Nach-Apartheid beschäftigten die Menschen vor allem eins: die ständig wachsende Gewalt-Kriminalität. Hatte die Polizei früher in erster Linie die Verfolgung politischer Gegner zum Ziel, fochten die Sicherheitskräfte und Politiker nun einen fast aussichtslosen Kampf gegen die Brutalität der Kriminalität aus. Der «Taxi-/Minibus-Krieg» in Durban forderte seit Jahren zahlreiche unschuldige Menschenleben. In Kapstadt tobte ein Bandenkrieg unter 80000 Jugendlichen, auch Johannesburg wurde Schauplatz zahlreicher Verbrechen. Als Tourist oder Geschäftsreisender spürte man die «Atmosphäre der Angst» intensiv. Die Polizeikräfte operierten wie paramilitärische Organisationen und hatten einen üblen Ruf, in den jeweiligen Städten.

Die Arbeitslosigkeit betrug fast 40 Prozent und liess so die weit verbreitete Armut und die Kriminalität in die Höhe schnellen, begünstigt durch die Ohnmacht und Korruption des mit sich selbst beschäftigten Justiz- und Polizeiapparates, der im Zuge des radikalen Umbaus gelähmt war. Täglich wurden in Südafrika über 60 Menschen, also jährlich insgesamt gegen 20‘000 Personen umgebracht. Südafrikas Gefängnisse platzten aus allen Nähten. Strafuntersuchungen bleiben jahrelang unbearbeitet liegen. Auch Jugendliche unter 14 Jahren sind vielfach lange Zeit inhaftiert.

1993begleitete ich einen Freund von mir, Daniel S., der als IKRK-/Rotkreuz Südafrika-Delegierter in Johannesburg stationiert war, auf seiner Reise in die Flüchtlingslager, um die dortige Lage zu sondieren, den Opfern zu helfen und die Friedensbemühungen zur Stabilisierung des Landes im Hinblick auf eine demokratische Verfassung und Regierung der «Regenbogen-Nation» zu unterstützen. Wir fuhren zu den damaligen Hotspots «Margate» und «Ladysmith», «Ezakhweni» und «Emphangeni», «Mfung» und «Obizo» sowie «Empendle» protokollierten die abgebrannen Häuser und die Toten. Führten Gespräche mit Hinterbliebenen und versuchten zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln. Eine schwierige, wenn nicht fast aussichtslose Aufgabe. Damals kam es alle 40 Minuten zu einem Mord, 20‘000 pro Jahr insgesamt.

1994 kam es zu einem weiteren interessanten Treffen, mit Miss South Africa Basetsana Kumalo und an ihrer Seite Kwezi Hani, die junge Tochter von Chris Hani, der gerade ermordet worden war. Chris Hani war Generalsekretär der South African Communist Party (SACP), ein hochrangiges Mitglied des «ANC» sowie Stabschef von dessen bewaffnetem Arm «Umkhonto we Sizwe» (MK).

Als sich in den frühen 1990er Jahren das Ende der Apartheid abzeichnete, war er im «ANC» nach Nelson Mandela eine der beliebtesten Führungsfiguren. Hani wurde im April 1993 von dem polnischen Einwanderer Janusz Waluś ermordet. Dahinter stand ein Komplott, dessen Drahtzieher der ehemalige Parlamentsabgeordnete Clive Derby-Lewis von der Konserwatiewe Party war. Ziel war es, den Verhandlungs-prozess, der zur Beendigung der Apartheid führen sollte, zu zerstören.

Ein teuflischer Plan, der aufging. Das Treffen mit Basetsane fand in einem Spielcasino statt und wurde offensichtlich beobachtet. Es war ja auch eine brandheisse Zeit und die Bespitzelung politischer Akteure und deren Familien und Umfeld eine wohlbekannte Tatsache. Und so wurde auch ich zur Observationszielscheibe.

Erst versuchte ein Schwarzer und später zwei Weisse Herren mich unauffällig diskret aber mit Nachdruck auszufragen. Und eine weitere illustre Person versuchte mich dann sogar in Gabarone, also in Botswana zu kontaktieren und in Südafrikas interne Machtkämpfe zu involvieren. Ich lehnte alle Annäherungsversuche ab und kam so ungeschoren aus den Wirren der politischen Machtkämpfe davon.

Zulu Heiler und Bantu-Schriftsteller Credo Vusama Mutwa

Im Februar 1996 begann die von Mandela eingesetzte Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC) unter Leitung des Friedensnobelpreisträgers Desmond Tutu. mit der Aufarbeitung der Verbrechen zur Zeit der Apartheid. Die wurde vor allem zur Abrechnung und Demontage von Winnie Mandela genutzt, die in diesen Jahren nach Madibas Freilassung viel mehr gelitten hatte und härter kämpfen musste, als ihr Mann. Es war die damalige ANC-Spitze, die beschloss Winnie müsse sich von Nelson trennen um ihm die Wahl zum Präsidenten zu sichern.

Winnies Stern stand immer unter dem Nelsons, aber sie war die eigentliche Powerfrau, die während seiner Haftzeit Mandelas Augen und Ohren waren und sie war es, die die Massen mobilisierte. Einigen Gruppen gingen die in Mandelas Amtszeit erreichten sozialen Verbes-serungen auch in Bezug auf die AIDS-Krise, nicht weit genug. Kritiker bemängelten ebenso, dass die Verbrechen des Apartheid-Regimes nicht strafrechtlich genug gesühnt wurden.

Kinder unter sechs Jahren, schwangere und stillende Mütter erhielten zum ersten Mal eine kostenlose Gesundheitsfürsorge; 1996 wurde die Gesundheitsfürsorge für alle Südafrikaner kostenfrei. Mit dem «Land Restitution Act» (1994) und dem «Land Reform Act 3» (1996) wurden Schritte zu einer Landreform unternommen. Während seiner Amtszeit wurden zahlreiche Gesetze der Apartheid-Zeit widerrufen, Armee und Polizei wurden neu aufgestellt.

Im Rahmen meines humanitären Engagements in Südafrika konnte ich dank dem Zulu-Heiler Credo Vusama Mutwa 1997 auch das Poolsmoor-Gefängnis in Kapstadt (in dem Nelson Mandela die letzten Jahre seiner Haft verbrachte) mit einem kanadischen UN-Gesundheitsinspektorenteam besuchen. In dem für 3‘000 Häftlinge konzipierten Gefängnis waren rund 7‘000 Häftlinge inhaftiert. Fast 30% der Insassen waren damals HIV-positiv und viele Häftlinge wurden jahrelang ohne Anklage festgehalten. Etliche verstarben.

Es waren schockierende Zustände, die wir da antrafen. Ein Esslöffel Kostprobe in der Gefängnisküche reichte aus, dass ich hernach Staphylokokken/Streptokokken hatte. Pädagogisch befremdend war auch, dass es im Kinderspielzimmer einzig eine Plastik-Schusswaffe als Spielzeug gab. So züchtet man von Kindesbeinen an eine neue nachwachsende Generation von Armut getriebener Krimineller heran.

Wegbegleiter wegweisender Wildlife & Ökoprojekte

Den Zulu-Sangoma, Bantu-Schriftsteller & Historiker Credo Vusama Mutwa lernte ich im «Shamwari Game Reserve» kennen zusammen mit Dr. Jan Player, dem Rhinozeros-Retter und «Wilderness-Leadership-School»-Gründer. Die ganze Nacht über erzählte mir der gebildete Mensch die spirituellen Geheimnisse und ethnischen Zusammenhänge sowie kulturellen Eigenschaften und Besonderheiten der Bantu-Völker von Nord- bis Südafrika. Auch war er der erste, der den Klimawandel erkannte und mir erklärte, was es für die Völker und Regionen bedeutet, wenn der eine oder andere Käfer, diverse Insekten, die Schildkröten oder andere Wildtierarten und Meeressäuger aussterben und das zu Dürren und Plagen führe. In prophetischer Weitsicht hat Credo die Konflikte erkannt die daraus entstehen würden sowie es auch bei Staudamm-Projekten immer wieder zu Konflikten kommt, weil das ja die Lebensgrundlage vieler Menschen in mehreren Ländern verändert. Auch die Plagen wie wir sie in den letzten 20 Jahren erleben, hat er voraus gesagt. Und das gute 10 Jahre vor dem erste «IPPC» Klimabericht.

Nur war ich gerade mit meiner Tochter und ihrer Mutter unterwegs und hatte noch Termine und Treffen bezüglich Wildlife- und Ökoprojekte und konnte nicht hier bleiben, um Credo beim «Kaya Lendaba» zu helfen. Ich war hin und her gerissen. Der Zulu-Heiler wollte die Wunden der Regenbogennation heilen und beim «Shamwari Game Reserve» ein multikulturelles Dorf bauen, in dem alle südafrikanischen Ethnien vertreten sein würden. Es sollte als Leuchtpfahl für die Wiedervereinigung Südafrikas dienen und helfen, die Konflikte zu beenden. Gerne hätte ich die Ausbildung zu einem «Sangoma», also einem Heiler gemacht, da Credo mir die Qualifikationen und die geistig spirituelle Weltsicht zutraute.

Dies erfüllte mich mit Stolz und wäre wohl eine wegweisende Weiche in meinem Leben gewesen, denn ursprünglich wollte ich auch mal als Game Ranger in einem dieser neu entstehenden Wildlife-Reservate arbeiten. Ich konnte mir nichts Schöneres vor stellen, als Wildlife-Manager in einem intakten und geschützten oder schützenswerten Umfeld zu arbeiten. Daher reiste ich immer wieder nach Botswana, Südafrika und Namibia, um mir einen Teil dieses Traums zu erfüllen und es war immer ein grossartiges Gefühl im Busch und in der Wildnis unterwegs zu sein.

Kommen wir nun zur aktuellen Lage am Kap der guten Hoffnung, die keineswegs rosiger geworden ist. Nach den Freveln des Apartheidregimes kam eine neue schwarze Elite, die sich an Südafrika ebenso schamlos bereicherten, wie ihre weissen Vorgänger. Hier zwei Beispiele:

Neben dem Long Lee Manor House hat das Shamwari Game Reserve fünf weitere exklusive Lodges geschaffen, zu dem neben dem Eagles Crag und der Bushmen River Lodge auch noch die Lobengula Spa Lodge gehörte. Im November 2005 erhielt Adrian Gardiner zum sechsten Mal die internationale Auszeichnung am «Word Travel Market» in London (WTM) als «weltbester privater Tierpark mit den höchsten ökologischen Anforderungen». Zudem wurde das «Shamwari Game Reserve» auch als «zweitwichtigstes Projekt der südlichen Hemisphäre» eingestuft und mit dem «British Airways for tomorrow-Award» ausgezeichnet.

Nicht nur dieses, auch andere wegweisende Öko- und Wildlife-Projekte in Südafrika und Botswana begleitete oder vertrat ich fast ein Jahrzehnt lang und berichtete immer wieder über die Fortschritte und Hindernisse, weil ich ja jedes Jahr in Südafrika war und dort auch immer die südafrikanische Tourismusfachmesse «INDABA» in Durban besuchte. Beim Londolozi Game Reserve der Varty Brothers, die spektakuläre Tierfilme drehten, war ich von Anbeginn dabei und hatte auch hier den richtigen Riecher, wie an den verschiedensten Orten in der ganzen Welt.

Auch in Australien bewiese ich mit der Daintree Forest Lodge und in Botswana mit der «Wilderness Leadership School» ein feines Gespür und lag ich bei den absoluten Top Performers der damaligen Zeit. Hinzu kamen das «Mara Mara», «Sabi Sabi» und «Phinda Game Reserve» und schliesslich noch das «The Pezula in Knysna, wo das Schweizer Tennis-Ass Roger Federer seine Villa hat. Im noblen Mount Nelson Hotel in Kapstadt, sass plötzlich Margret Thatcher neben mir im Coiffeur-Salon, was das Gespräch mit der ehemaligen britischen Permierministerin sehr einfach machte. Nur die alte Dame der britischen Politikmachte machte einen dementen Eindruck

Aufgrund meiner vielen Kontakte in Südafrika, erhielt ich vom südafrikanischen Fremdenverkehrsamt (SATOUR) über den Botschaftskontakt den Auftrag Südafrika in der Schweiz mit PR-Kampagnen zu vertreten, wodurch ich auch noch an das «South African Airways»-Mandat heran kam und in der Folge meiner vielen Südafrika-Besuche zwei Reiseführer über Südafrika schrieb. Ob es sich nun um «Ökotourismus – und seine soziale Bedeutung» (Bund), um den aufrüttelnden Bericht und die erfolgreiche Spendenaktion für die bedrohten «Orang Utan im Regenwald von Borneo» («Brückenbauer»), um die «Rettung der Wale» (in der «SonntagsZeitung») oder die «Klimakatastrophe in den Alpen» («Südostschweiz») geht, stets hatte ich meine markante Nase im (Gegen-)wind und war meiner Zeit oft weit voraus.

So auch bei der «Swissair», deren Untergang ich schon 1997 im «Der Bund» mit dem Bericht «Wird die Swissair überleben?» und bei zwei anderen Zeitungen vorwegnahm. Der Klimawandel, der heute fast 30 Jahre später immer noch ein brandaktuelles Thema und das grösste Problem auf dem Planeten Erde ist, beschäftigte mich schon sehr früh und ich zog daraus  Konsequenzen und verzichtete weitgehend auf Flugreisen.

Ob es sich nun um «Ökotourismus – und seine soziale Bedeutung» (Bund), um einen aufrüttelnden Bericht und erfolgreiche Spendenaktion für die «Orang Utan im Regenwald von Borneo bedroht» (im «Brückenbauer»), um die «Rettung der Wale» (in der «SonntagsZeitung») oder die «Klimakatastrophe in den Alpen» (in der «Südostschweiz») geht, stets hatte ich meine markante Nase im (Gegen-)wind und war meiner Zeit oft weit voraus. So auch bei der «Swissair» deren Untergang, deren Ende ich schon 1997 im «Bund» mit dem Bericht «Wird die Swissair überleben?» vorwegnahm.

Der Klimawandel wurde zum Thema

Auch beim Klimawandel, der heute immer noch ein ungelöstes brandaktuelles Thema und das grösste Problem auf unserem Planeten ist, könnte ich heulen über all die irrelevanten Labels, CO2-Kompensationen, politischen Bekenntnisse, leeren Versprechen und Todsünden wie die Billig-Airlines und die «SUVs» die in den letzten 20 Jahren – wohlwissend um den schlechten Zustand des Planeten-, getätigt wurden. Die Billig-Airlines verurteilte ich damals aufs schärfste. Die Generation «Easy Jet» war mir zu wieder.

In Europa habe ich nie ein Flugzeug genommen. Da war die Bahn angesagt. Natürlich kann man mir zu Recht vorwerfen, dass ich als Reisejournalist mit meinen Reisereportagen den globalen Flugverkehr angekurbelt habe. Das kann ich nicht bestreiten. Doch habe ich mir immer die Mühe genommen, ökologisch nachhaltige Projekte und umweltverträgliches Reisen zu fördern. Und als Konsequenz auf den IPPC-Bericht habe ich das «Tourismus und Umwelt Forum Schweiz gegründet».

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IN EIGENER SACHE: IHR BEITRAG AN HUMANITAERE UND OEKO-PROJEKTE

Geschätzte Leserin, werter Leser

Der Autor unterstützt noch immer zahlreiche Projekte. Infolge der COVID-19 Pandemie ist es aber für den Autor selbst für und zahlreiche Projekte schwieriger geworden. Die Situation hat sich verschärft. Für Ihre Spende, die einem der im Buch genannten Projekte zufliesst, bedanke ich mich. Falls Sie einen Beitrag spenden wollen, melden Sie sich bitte per Mail bei mir gmc1(at) gmx.ch. Vielen Dank im Namen der Empfänger/innen.

Botswana: Besuch bei den Bushmänner in der Kalahari

Auszug aus dem Buch des Zürcher Fotojournalisten Gerd Michael Müller

Hier sehen wir die San beim Feuer machen. Es sind die Hüter der heiligen Felsen Tsodillo Hills mit den Felsmalerein.

1986 nach dem ersten Aufenthalt in Südafrika mit drei Schweizer Reiseleiter aus London, brach ich zu einer Expedition ins Okavango Delta im Nachbarstaat Botswana auf. Mittlerweile hatten wir unsere Expedition ins Okavango Delta im Nachbarstaat Botswana aufgegleist und waren bereit, mit zwei Landrovern los zu fahren. Als drei weitere KollegInnen aus London eintrafen, ging es los auf eine aussergewöhnlich abenteuerliche Reise. Erst fuhren wir von Johannesburg nördlich zum Grenzfluss, der schon eine echte Herausforderung zu Überquerung darstellte und nur dank zwei Fahrzeugen und Seilwinden zu bewerkstelligen war. Dann ging es durch die Madikgadikdadi Salt Panels nach Maun und von dort über Kasane weiter zur «3rd Bridge», dann zum Savuti Channel im Moremi Game Reserve und schliesslich gelangten wir bei den Victoria-Fällen an. Das hört sich jetzt ganz einfach an, war aber ein höllisch heisser Trip mit vielen Lehrstücken beim Überleben in der afrikanischen Wildnis.

Zum Glück war Johann, ein erfahrener und verlässlicher südafrikanischer Safari-Guide, der uns in die Gefahren und Bush-Erlebnisse einführte. Es war beängstigend in einem kleinen Zelt zu schlafen und ein paar Elefanten vor bzw. über einem stehen zu haben und die Aeste herunter prasselten, als sie über uns in den Kronen frassen. Erst wollten wir nicht im, auf oder unter den Landrovern schlafen und umstellten unser Zelt mit den Camping Stühlen zur dilettantischen Abwehr und als ein Art akustisches Alarmsignal vor dem Gefressen werden. Zum Glück hatte der Guide ein gutes Ohr und den sechsten Spürsinn eingeschaltet und warnte uns eines Nachts mit den Worten. „Die Löwen kommen, kommt schnell her und klettert aufs Dach rauf.“ Also hüpften wir wie die Gazellen mit Riesenschritten zu den Fahrzeugen und sprangen geschmeidig hoch. Dann kam das Löwengebrüll auch schon näher und ein beachtliches Rudel strich um unsere Fahrzeuge rum. Da wäre es im Zelt schon sehr ungemütlich geworden.

Es gibt nicht viel zu tun für ältere San Frauen. Erst wenn die Jäger zurück kommen sind sie beschäftigt

In einer anderen Nacht wachte ich auf und musste das viele Bier ausspülen, dass wir jeden Abend soffen. Also suchte ich mit der Taschenlampe aus dem Zeltschlitz heraus die Umgebung nach Augen ab, die im Schein der Taschenlampe aufblitzen würden. Noch etwas benommen vom Alkohol und der nächtlichen Hitze über 40 Grad sah ich nichts und wollte schon raus. Da lief das Flusspferd, das direkt vor dem Eingang stand, ein paar Schritte weiter und nun sah ich mehr von der nächtlichen Umgebung, blieb aber infolge des tierischen Nachbars vorsichtshalber geräuschlos im Zelt, denn Flusspferde sind die Todesursache Nummer eins in Botswana.

Und als wir nach einer Woche staubtrockener Tour bei über 40 Grad halb verdurstet endlich bei «3rd Bridge», ankamen, gab es kein Halten mehr, als wir Wasser sahen. Alle stürzten sich in den Hippo- und Krokodil-Pool rein, als gäbe es keine Gefahr. Wir waren ziemlich „lucky“. Ein anderes Mal musste ich beim Durchstreifen des Bush einen herannahenden Löwen mit Steinwürfen, Staub aufwirbeln und wütendem Fauchen in die Flucht schlagen. Was den Ausschlag für seinen majestätischen Rückzug gab, erfuhr ich nie.

Ja und dann stiessen wir auf Willy Zingg, einen ehemaligen Schweizer Militärpiloten, der hier in Botswana hängen blieb und zu einer Legende heran wuchs. Nicht nur seine furchtlosen Alligator-Beutezeuge auch seine tollkühne Flugakrobatik war weit herum bekannt. Er war ein Haudegen wie er im Bilderbuch steht. Wir lernten ihn unter dramatischen Umständen kennen. Wir fuhren gerade auf einen der selten zu sehenden Safari-Trupps zu und sahen, dass ein mächtiger Elefant den Landrover in die Mangel genommen hatte und kräftig durchrüttelte.

Später erfuhren wir, dass es ihm dabei um die Orangen gegangen war. Als nächstes sahen wir einen Mann zum anderen Fahrzeug spurten, der dann durchstartete und von hinten in den Elefanten rein fuhr. Das wirkte. Der Elefant bog mit lautem Trompengeheul links ab, trampelte dabei aber versehentlich über ein Zelt, in dem eine Frau lag und die dann an der Hüfte verletzt wurde. Ja, solche oder ähnlich heisse Situationen gab es einige auf diesem Trip. Wir blieben gottseidank alle verschont. Der Wahnsinn.

Dieser junge San sieht bei der Schmuckherstellung mit Knochenteilen zu. Gerd M. Müller/GMC

Eine weitere abenteuerliche Situation ergab sich, als Willy Zingg seine Landepiste bei den Tsodillo-Hills, den heiligen Bergen der San, der auch als Bushmänner bekannten Uhreinwohner der Kalahari, fertiggestellt hatte und mit dem San-Oberhaupt einen Rundflug machen wollte. Da bei der Landung das Fahrwerk nicht raus klappen wollte, musste der erfahrene Kampfpilot einen Looping drehen und das Flugzeug überrollen, um dank der Fliehkraft das verklemmte Fahrwerk wieder auszufahren. Das gelang und der erste San, der in den Himmel abhob, war zwar etwas „trümmlig“ aber hell begeistert.

Botswana: Die Wächterinnen der heiligen Tsodillo Hills

In der Zentral-Kalahari leben damals rund 16‘000 Buschmänner und im gesamten südlichen Afrika schätzt man ihre Zahl auf rund 100‘000. Sie sind meisterhafte Spurenleser, berüchtigte Jäger, begnadete Bogenschützen – und wahre Ökologen. Sie leben nach dem Eros-Prinzip, das alles mit allem verbindet: «Alles gehört Mutter Natur und Mutter Erde. Keiner be-sitzt etwas. Alles wird geteilt», erklärt mir der junge San Suruka die Welt-anschauung der San am Fusse der Tsodillo-Hills mit den uralten Fels-zeichnungen. Um dies zu verdeutlichen, erzählen uns die kleinwüchsigen, zähen Menschen mit den kurzen, pechschwarzen Locken und pfirsich-farbenen Hauttönen von der Jagd. Sie bestreichen den Schaft ihrer Pfeile mit einem Gift, das sie aus Raupen gewinnen. Die Dosis des Gifts wird je nach Tier, das erlegt wird, exakt gewählt. Nichts wird verschwendet – nicht einmal ein Tropfen Giftes. Die San haben gelernt, auch in den unwirtlichsten Gegen-den des Kontinents zu überleben. Diese Anpassungsfähigkeit wurde aus der Not geboren, wie uns Suruka weiter erzählt: „Wir Buschmänner kennen kein Privat-eigentum, weder Zäune noch Grenzen. Unser Lebensrhythmus ist auf die Wanderung der Tiere und Gezeiten abgestimmt. Wir leben nach dem Prinzip, dass die Natur allen Menschen gehört und jeder sich nur das nehmen soll, was er braucht. Dies hatte zur Folge, dass man unser Volk während Jahrhunderten wie Freiwild gejagt, vertrieben und getötet hat.“ Täter waren sowohl andere afrikanische Stämme als auch die europäischen Kolonialherren unter ihnen die Deutschen. Ein weiteres mystisches Erlebnis hatte ich dann beim Aufstieg zu den über 6000 Jahre alten Felszeichnungen in den zerklüfteten Felsen. Suruka versuchte mir in seiner Klicklaut-Sprache irgendetwas zu sagen, so in der Art, dass wir auf Wächter stossen werden, vor denen ich mich aber nicht fürchten sollte. Die Wächter waren wohl die beiden Klapper-schlangen, die vor unseren Augen quer von einem Felsvorsprung auf den anderen rüber glitten und zwar gleichzeitig von zwei Seiten. Wäre ich allein gewesen, wäre ich wohl nicht weitergegangen. Mit Suruka fühlte ich mich sicher und durfte mit ihm die magischen, uralten Felsmalereien bestaunen. Gut 12 Jahre später sah ich dann einen Film auf dem britischen TV-Sender «BBC» bei dem Suruka wieder auftauchte und die Filmcrew eben zu den Tsodillo-Hills führte, wie mich damals.

Das Okavango-Delta ist ein einzigartig schillerndes ja geradezu überirdisches Naturparadies und ein Tierreich, solange der Mensch aussen vorbleibt. Dies ist der Regierung in Botswana, einem der reichsten afrikani-schen Ländern, dank den reichhaltigen Diamentenvorkommen gut gelungen. Sie hat die Vorteile des nachhaltigen Safari-Tourismus früh erkannt und gefördert und viele grosse Gebiete unter Schutz gestellt. Ich bin im Laufe der 90er Jahre mehrfach ins Okavango-Delta gereist, dann aber schon eher auf luxuriöse Art und Weise mit Besuchen in den teuersten Luxus-Lodges von «Wilderness Safari». Nun, da man die Elefanten immer noch nicht ausreichend vor Wilderern schützen kann, kommt eine neue Seuche infolge des Klimawandels auf die Elefanten zu.  

Allein 2020 waren in Botswana im Okavango Delta beim Moremi Game Reserve 330 tote Tiere gezählt worden und das rätselhafte Massensterben setzt sich auch 2021 fort. Damals hatten die Behörden Cyanobakterien, auch Blaualgen als mögliche Todesursache ausgemacht. Der Internationale Tiersachutz Fonds (IFAW) kommt zum Schluss, dass das Massensterben mit einem beschränkten Zugang zu Frischwasser haben und deren Lebensräume u.a. durch die Viehwirtschaft immer mehr eingeengt werden. Zudem ist das Ansteigen der Cyanobakterien auf den Klimawandel zurückzuführen.

Der unsäglichen Wilderung könnte wohl nur Einhalt geboten werden, wenn China den Import stoppen und die Einfuhrbeschränkungen drastisch kontrollieren und durchsetzen würde. Warum also sollte die internationale Staatengemeinschaft und die Länder Afrikas nicht den Hauptverursacher für das Schlachten zur Verantwortung ziehen und China dazu zwingen, gegen den Elefenbeinhandel rigoros vorzugehen. China wäre mit all ihren Überwachungsmassnahmen in der Lage einen signifikaten Beitrag zur Lösung des Problems beizutragen.

Auszug aus dem unveröffentlichten Buch Highlights of a wildlife

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Beim Kampf gegen die Apartheid im südafrikanischen Untergrund

Auszug aus dem Buch des Zürcher Fotojournalisten Gerd Michael Müller

VORWORT

Das Buch des Zürcher Foto-Journalisten Gerd Michael Müller nimmt Sie ab den wilden 80er Jahren mit auf eine spannende Zeitreise durch 30 Länder und 40 Jahre Zeitgeschichte mit Fokus auf mehrere politische und ökologische Vorgänge in Krisenregionen rund um den Globus. Er beleuchtet das Schicksal indigener Völker, zeigt die Zerstörung ihres Lebensraumes auf, rückt ökologische Aspekte und menschenliche Schicksale in den Vordergrund, analysiert scharfsichtig und gut informiert die politischen Transformationsprozesse. Müller prangert den masslosen Konsum und die gnadenlose Ausbeutung der Ressourcen an, zeigt die Auswirkungen wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Prozesse auf und skizziert Ansätze zur Bewältigung des Klimawandels. Pointiert hintergründig, spannend und erhellend. Eine Mischung aus globalem Polit-Thrillern, gehobener Reiseliteratur, gespickt mit sozialkritischen und abenteuerlichen Geschichten sowie persönlicher Essays – den Highlights und der Essenz seines abenteuerlich wilden Nomaden-Lebens für die Reportage-Fotografie. Nach der Lektüre dieses Buchs zählen Sie zu den kulturell, ökologisch sowie politisch versierten Globetrotter.

Durch die Jugendunruhen der frühen 80er Jahre politisch sensibilisiert, als AKW-Gegner, Pazifist, und Dienstverweigerer auf der politisch linken Seite angelangt sowie durch die berufliche Tätigkeit während der Lehre bei der «Oerlikon Bührle Waffenschmiede für das Geschehen auch in humanitärer Hinsicht auf Südafrika fokussiert, beschloss ich also durch die in London geknüpften Kontakte zu ANC-Exilanten und die durch die «Anti Apartheid-Bewegung» (AAB) in der Schweiz zusätzlich geknüpften Kontakte Ende 1986 nach Johannesburg zu fliegen mit dem Ziel, die angespannte Situation und die menschenunwürdigen Zustände selbst vor Ort kennenzulernen. Und da der Bruder eines der Reiseleiter-Kollegen in London in Südafrika lebte, hatte und wir 1987 eine Expedition ins Okavango Delta im benachbarten Botswana planten, hatte ich ein ambitiöses und abenteuerliches Programm vor mir.

Erst lebten mein ehemaliger Vorgesetzter in London und ich einige Wochen im Nobelquartier der Weissen in Hillbrow. Gewöhnungsbedürftig war zunächst einmal die schwarze Haushälterin, die im Mietpreis inbegriffen war! Dann natürlich die Beschränkungen für die schwarze Bevölkerung in allen Bereichen des öffentlichen Lebens, jene menschenverachtende Rassentrennung und –diskriminierung, mit den entsprechenden Passgesetzen für die jeweiligen Ethnien.

Es gab auch eine indische Community in Durban und die malayischen Mischlinge in Kapstadt, was ganz schön kompliziert war, vor allem die Umsiedlungspläne, die auch in die Tat umgesetzt wurden. So wurde gemäss Angaben des Innenministeriums und der NGO «Black Sash», über eine halbe Million Schwarze Menschen in die Homelands zwangsumgesiedelt und enteignet. Damit kamen die weissen Farmer zu ihren grossen Farmen in ertragsreichen Regionen.

Behutsam machte ich mich mit den lokalen Verhältnissen vertraut, besuchte das «Khotso House» in dem einige Widerstandsorganisationen wie die «Black Sash» aber auch die «UDF» Gewerkschaft ihre Büro’s hatte. Das Haus wurde rund um die Uhr bespitzelt und öfters von der Polizei durchsucht und viele engagierte Leute wurden verhaftet, gefoltert oder ohne Anklage eingesperrt. Eines der prominentesten Opfer des Apartheid-Regimes, neben Nelson Mandela war Stephen Biko.

Stephen Biko beteiligte sich 1972 an der Gründung der Graswurzelbewegung Black Community Programmes (BCP), die von der Regierung mit einem Bann belegt wurde. Auch war er an der Gründung des Zimele Trust Fund, einem Fond für die Opfer des Apartheid-Regimes beteiligt. Im August 1977 wurde er von der Sicherheitspolizei verhaftet, weil er gegen Auflagen verstossen hatte. Sie verhörten und folterten Biko und schleppten ihn bewusstlos 1000 Kilometer nach Pretoria, wo er am 13. September 1977 verstarb.  Die gewaltsame Tötung Bikos führte zu einem internationalen Eklat. Biko wurde zu einem Symbol der Widerstandsbewegung gegen das Apartheid-Regime.

Ich kam just zu dem Zeitpunkt in Südafrika an, als die «New Nation», eines der letzten liberalen, kritischen Blätter der katholischen Bischofskonferenz unter Desmond Tutu verboten und geschlossen wurde und führte mit dem soeben entlassenen Chefredaktor Gabu Tugwana ein letztes Interview, das damals in der «WOZ» (Wochenzeitung) erschien und war der erste ausländische Journalist, der das Dekret des verhassten Innenministers sah und fotografierte. Das Apartheid-Regimes zensurierte oder verbot viele Zeitungen, bis alle möglichen kritischen Stimmen verstummt waren. Die Ausgaben für die Innere Sicherheit, das heisst für die Aufrechterhaltung des rassistischen Apartheidsystems verschlang über 20 Prozent des Bruttoinlandproduktes.

Dann getraute ich mich, mit dem Vororts-Zug von Down town Johannesburg nach Soweto, also in die schwarzen Townships zu fahren, damals eine äusserst gefährliche Sache. In Soweto angekommen, war man als Weisser zu dieser Zeit ziemlich allein und auffällig unterwegs. Zum Glück hatte ich lange Haare und sah weder wie ein Bure noch wie ein Engländer aus, was wohl viele davon abhielt, mich nicht gleich umzulegen. Da wuchs dann doch die Neugier in ihnen, was ich denn hier zu suchen hatte und so konnte ich sie dann dank meinen in London und Zürich geknüpften «ANC»-Kontakte beruhigen, sodass sie mir vertrauten und mich in die Town Ships einführten.

Vor den SADF-Panzerfahrzeugen in Soweto aufgelaufen

Mandelas Freilassung bedeutete das Ende der Apartheid

Aus dieser ersten Reise entstand eine tiefe Verbindung mit dem Land, dass ich über 20 Mal besuchte und dabei Nelson Mandela zwei Mal traf. Das erste Mal kurz nach seiner Freilassung hier in Soweto, das zweite Mal, als Präsident von Südafrika und frisch gekürter Nobelpreisträger im Zürcher «Dolder Hotel» vor der «class politique» und wirtschaftlichen Elite (Nationalbankpräsident und Bankenvertreter) über seine Vision eines neuen Südafrikas sprach. Auch ich war zu diesem historischen Treffen eingeladen und machte ein paar Bilder von Mandela. Allerdings war ich nicht darauf vorbereitet, dass er infolge seines durch die lange Haft eingebüssten Augenlichts durch Blitzlicht geblendet würde und hatte ohne Blitzlicht die falsche Filmempfindlichkeit im Kasten.

Als Mandela sich nach seiner Ansprache beim Apéro unter die Menge mischte, hielt ich mich diskret im Hintergrund auf. Doch offensichtlich hatte Mandela ein gutes Gedächtnis und sehr aufmerksame Augen, vielleicht erinnerte er sich sogar, wo und wann in Soweto ich in der Menge der Schwarzen kurz nach seiner Freilassung als einziger Weisser stand.

Auf jeden Fall veranlasste ihn das, auf mich zuzutreten und mich darauf anzusprechen, ob wir uns schon mal getroffen hätten. Da war ich erstaunt! Als ich ihm antwortete, „ja in Soweto“, reichte er mir verblüffenderweise beide Hände. Das war sehr berührend! Dieses Gefühl, vielleicht doch etwas bewirkt zu haben und dafür einen prominenten Dank samt unglaublicher Wertschätzung zu erfahren. Daraufhin starrten mich alle anwesenden Banker und Politiker im Raum an und fragten sich, wer wohl der langhaarige Freak hier sei. Das blieb zum Glück ein Geheimnis von mir, Mandela und der südafrikanischen Botschafterin in Bern, Frau Dr. Konji Sebati, bei der ich einst zu Gast in der Botschaft in Bern bei einem hochrangig besetzten Anlass war.

Durch diesen Kontakt kam ich als Reisejournalist und PR-Berater zu dieser Zeit tätig zu einem PR-Mandat für das südafrikanische Fremdenverkehrsamt «SATOUR» und erhielt dazu das PR-Mandat der südafrikanischen Fluggesellschaft («SAA») über Jahre hinweg. Das hatte ich dem diplomatischen Spagat zwischen den Untergrund-Kontakten (von denen nur wenige wussten) und den Kontakten zur weissen Elite, die ebenfalls sehr diskret abliefen, zu verdanken und auch dem traurigen Umstand, dass die Schweizer in Südafrika eine zentrale Rolle beim Goldhandel spielten, bei den «AKW’s», bei der militärischer Unterstützung des Apartheid-Regimes mit Kampfjets und Pilotentraining und letztlich sowohl bei der Umschuldung als auch beim Transformationsprozess eine wesentliche Rolle spielten und so auch den Goldhandel übernahmen. Bis heute ist die Schweiz die Goldhandelsgrossmacht geblieben und wickelt fast 80 Prozent des Edelmetallhandels ab.

Blenden wir kurz zurück, zum 5. August 1962 als Mandela zusammen mit Cecil Williams während einer Autofahrt nahe Howick in Natal unter dem Vorwurf festgenommen wurde, er führe den verbotenen «ANC» im Untergrund an. Die Verhaftung erfolgte, nachdem er knapp eineinhalb Jahre in Freiheit und im politischen Untergrund gearbeitet hatte, unterbrochen von öffentlichen Auftritten für den ANC im Ausland. Der Prozessauftakt wurde auf den 15. Oktober 1962 festgesetzt.

Die Folge war Mandelas Verurteilung am 7. November 1962 zu fünf Jahren Gefängnis wegen Aufruf zur öffentlichen Unruhe (drei Jahre Haft) und Auslandsreisen ohne Reisepass (zwei Jahre). Er übernahm in dieser Gerichtsverhandlung seine Verteidigung selbst. Nach Verkündigung des Urteils wurde er Ende Mai 1963 auf die Gefängnisinsel Robben Island geschafft, aber schon bald wieder nach Pretoria geholt, nachdem am 11. Juli die übrige «ANC» Führungsspitze festgenommen worden war.

Ab dem 7. Oktober 1963 stand Mandela in Pretoria im «Rivonia»-Prozess mit zehn Mitangeklagten wegen «Sabotage und Planung bewaffneten Kampfes» vor Gericht. Am 20. April 1964, dem letzten Prozesstag vor der Urteilsverkündung, begründete Mandela in seiner vierstündigen, vorbereiteten Rede ausführlich die Notwendigkeit des bewaffneten Kampfes, weil die Regierung weder auf Appelle noch auf den gewaltlosen Widerstand der nicht-weißen Bevölkerung in ihrem Bestreben nach Gleichbehandlung eingegangen sei und stattdessen immer repressivere Gesetze erlassen habe.

Am 11. Februar 1990 wurde Mandela nach 26 Jahren aus der Haft entlassen. Staatspräsident Frederik de Klerk hatte dies veranlasst und Tage zuvor das Verbot des «African National Congress» (ANC) aufgehoben. Mandela und de Klerk erhielten 1993 den Friedensnobelpreis für ihre Verdienste. Am Tage seiner Freilassung hielt Mandela eine Rede vom Balkon des Rathauses in Kapstadt aus, Tage später richtete er einen weiteren Appell an die gut 120‘000 Zuhörerinnen und Zuhörer im Fussballstadion in Johannesburg. Dort stellte er seine Politik der Versöhnung («reconciliation») vor, indem er «alle Menschen, die die Apartheid aufgegeben haben», zur Mitarbeit an einem «nichtrassistischen, geeinten und demokratischen Südafrika mit allgemeinen, freien Wahlen und Stimmrecht für alle» einlud.

Im Juli 1992 wurde Mandela einstimmig zum Präsidenten des «ANC» gewählt. So konnte er die Verhandlungen mit der Regierung über die Beseitigung der Apartheid und Schaffung eines neuen Südafrikas an die Hand nehmen. 1994 erschien seine Autobiographie «Der lange Weg zur Freiheit» und schrieb dort:«Während dieser langen, einsamen Jahre der Haft wurde aus meinem Hunger nach Freiheit für mein eigenes Volk der Hunger nach Freiheit aller Völker, ob weiß oder schwarz».

Hier ein paar Dokumente aus dieser Zeit zur Umsiedlungspolitik des Regimes:

Red Cross South Africa Civil War Ntunzini94
Red Cross South Africa Civil War Ntunzini94

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Links zu einige Printpublikationen über Südafrika:

Ökopioniere und sozial Engagierte   (Relax & Style)

Sanfter Tourismus ist von grosser sozialer Bedeutung  (Der Bund)

Der neue Feind heisst Kriminalität (Aargauer Zeitung)

Beim Büffel auf den Baum   (Südostschweiz:          

Tierparks so gross wie die Schweiz  (Sonntags Blick)

Nächster Halt am Zebrastreifen  (Reiseplaner)                          

African Healer (On Trip)        

Bushmen-Medizin am schönsten Ende der Welt (Wellness live)

Südafrika steht ein Bombenjahr bevor (Tages Anzeiger)

Alle 40 Minuten wird ein Mensch getötet (Tages-Anzeiger)

Vom ANC-Aktivist zum Tourismuspromotor (Travel Inside)

Demokratie in den Untergrund       (WoZ)                                              

Guerrissseurs Africaines  (OnTrip)                            

                                                                        

Ein Plakat in Soweto zur Zeit der Apartheid. Bild: Gerd M. Müller /GMC Photopress

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Publikationsübersicht nach Ländern

Hier finden Sie einige Publikationen des Fotojournalisten Gerd M. Müller. Einige Reportagen sind allerdings (noch) nicht verlinkt. Wir bitten Sie, dies zu entschuldigen.

ALGERIEN

Wüstenabenteuer: Im Land der versteinerten Träume (Vita Bella)                                    

AMAZONAS CRUISE VON PERU VIA GUYANA NACH CUBA

Brazil: Amazonas-cruiseship at sunset near the delta. © GMC

AmazonasCruise mit der MS-Bremen (Relax & Style) 

Amazonas: Der Fluss, der zum Meer wird und Millionen Menschen ernährt

Highlights in Brasilien und Amazonas Cruise-Expedition

Klimawandel: Die Chronologie des Versagens

 

ARGENTINIEN/PATAGONIEN

Argentina: The Glacier Perito Moreno at Lago Argentino in Patagonia is one of the very few around the world which is not melting so far. © GMC

Fast bis ans Ende der Welt  (St. Galler Tagblatt)

Argentinien: Das unberührte Ende (Basler Zeitung)

Pampa, Packeis und paarende Wale (Neue Luzerner Zeitung)

AUSTRALIEN

Australien: Kukulanji Aborigines zeigen im Tjapukai Cultural Village nahe Cairns Touristen wie man Feuer macht . A Kukulaji-Aborigines men in the Tjapukai Village near Cairns. © GMC

Australiens Top Spa’s und Gourmet-Lokale (Relax & Style) 

Die Opalschürfer von Coober-Pedy (Neue Luzerner Zeitung)

Die Hoffnung lebt im Untergrund (Solothurner Zeitung)                                   

Weltnaturerbe Fraser Island (Vita Bella)

Downunder kannst du was erleben (Vita Bella)

Australien-Spezial                                                                           

Australiens Lockruf zieht Schwärme nach Downunder                

Melbourne zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt

Abenteuerliches Australien und Evolutionsperlen

 

BRASILIEN

Gigantischen Sanddünden bei Jericoacoara im Nordosten / Giant sanddunes in Jericoacoara. © GMC
Abenteuer von den Anden bis zum Amazonas (Der Bund) BRA_AbenAmazon_Bund
Körperkult und Keuschheit

Highlights in Brasilien und Amazonas Cruise-Expedition

Amazonas: Der Fluss, der zum Meer wird und Millionen Menschen ernährt

Abenteuer Amazonas (Seereisen-Magzin)
Zwischen Strandleben und Götterwelt

 

BOTSWANA

Das Okavango-Delta – der Welt grösstes Binnendelta in der Kalahri. The Garden Eden in the Kalahari Desert.

Paradiesische Landschaft – gefährdetes Leben (Leben & Glauben)

Afrikas Ureinwohner sterben aus (Mittelland Zeitung)

Die Okavango-Sümpfe – bedrohtes Paradies in der Wüste (Basler Zeitung)

Okavango-Delta, der Garten Eden der Kalahari (Brückenbauer) 

Botswana: Biotop in der Wüste (AT/BT) 

Die Buschmänner sterben aus (Der Bund)   

Okavango Delta: Grandioses Wüsten-Biotop unter Wasser (..)

HIV-Kinder- und Oekoprojekte in 7 afrikanischen Ländern (..)

Besuch bei den Buschmännern im Okavango Delta (..)

 

BORNEO/MALAYSIA

Malaysia/Borneo: A Iban Headhunter village in the rain forest near Lake Batang Ai in Sarawak

Die Kopfjäger lassen grüssen (Südostschweiz)                                 

Können die Touristen die Orang Utan retten? (Brückenbauer)                    

Malaysia: Bei den versehrten Orang Utans in Borneo  (..)

Deutschland/Germany

Dresden’s Skyline with the augustus bridge, the cathedral and other historic buildings seen from Elbe-River

Gutedeltraubenkur in Badenweiler (Relax & Style)                                               

Hotel Bareiss in Beiersbronn  (Relax & Style)              

Süddeutschland’s schönste Golfplätze (Relax & Style)

Bayern’s schönste Golfplätze    (Relax & Style)

Die 3 fantastischen B’s in Baden-Baden

Dominikanische Republik

Dominikanische Republik, Luftaufnahme Küste von Punta Cana, Airshot form the coast of Punta Cana
Das Mallorca der Karibik ist eine Perle (Der Bund)                                              

Santo Domingo will Mittelpunkt der Welt werden    (Sonntags Zeitung)

FRANKREICH/FRENCH GUYANE

French Guyane: The former political prison on devils island near Cayenne and Kourou in the french Departement d’outre mer

Reisetipps Cevennen  (On Trip)             

Guayana: Wo Europa im Amazonas ausufert (Mittelland Ztg.) 

Ein Land zum Abheben (Blick)          

Bei den Fremdenlegionären im Survival Camp (Sonntags Blick)

Langedoc-Roussillon (Die Südostschweiz)

Langedoc-Roussillon: Ausflippen im Land der Wölfe    (…)        

Heideland statt Heidi-Land (..)

Süsee/Frz. Polynesien: Tahiti & Bora Bora

French Polynesia: Helicopter flight and airshot from Bora Bora Island

Südsee: An der Pforte zum Paradies (Brückenbauer) 

Polynesien: Himmel auf Erde (Der Bund) 

Südsee: Eintauchen ins Paradies   (Aargauer Zeitung)

Südsee der Himmel auf Erden (Vita Bella) 

Grossbritannien/UK

Ein buddhistischer Ayurveda-Mönch, Ernährungs- und Krebsspezialist zeigt die uralten Sanskrit Inschriften Buddhist monk and ayurvedic doctor showing old sanskrit letters

Karneval in Trinidad: Lebenslust und Protest (Brückenbauer)      

Protest und Lebenslust zu Calypso in London, Trinidad und Zürich (..)

Indien/India

Ayurveda: Am Puls des Lebens   (Wellness live) 

Im Reich der liebenden Hände (Wellness Magazin)

Ayurveda: Im Reich der Liebenden Hände (World of Wellness) 

Am Puls einer faszinierenden Medizin (World of Wellness)    

Sri Lanka’s schönste Ayurveda-Resorts (World of Wellness)

Sri Lanka’s beste Ayurveda-Resorts (World of Wellness)

Ayurveda: Auf dem Weg zum Gleichgewicht (Südostschweiz)

Wellness in der Ayurveda Heimat (Wellness live)                            

Hyppokrates war auch ein Ayurveda-Apostel (Wellness live)    

Wellness in der Ayurveda Heimat Indiens   (Wellness live)              

Wellness in der Ayurveda-Heimat (Wellness live)     

Indien: Kurz vor Moodis Wahl in Gujarat

 

INDONESIEN/LOMBOK

Kratersee des dritthöchsten indonesischen Vulkans auf der Insel Lombok. crater-lake at the 3rd biggest mountain in Indonesia on the Island Lombok next to Bali

Das Sasak-Reich tritt aus dem Schatten der Götterinsel (Der Bund)

Trekking auf den Mount Rinjani auf Lombok (Tages Anzeiger)

Lombok – die Alternative zu Balis Komerz (Basler Zeitung)      

Das Sasak-Reich tritt aus dem Schatten der Götterinsel (Aargauer Zeitung)   

KENIA

Kenyas beautifull Masai-Women parade at the VIP welcome-ceremony at Diani Reef Hotel

Kenya: Nach ethnischen Konflikten in der IKRK-Mission in Eldoret

KOLUMBIEN

Tempi passati am Amazonas (Airport Magazin)

Abenteuerlich von den Anden bis zum Amazonas (Der Bund)

 Kolumbien 97: Höllentrip im Dienste der Swissair (…)

KOMOREN

Comorian farmers are destillating Ylang Ylang plants to a perfume-essence. Komorische Bauern destillieren die Ylang Ylang Blüten zu einer Parfumessenz.

Komoren: Die Parfüminseln tauchen aus der Versenkung empor (…)

KUBA

Kubaner geniessen gerne ihre Freizeit am Malecon in Havanna; Cuban people enjoying leisure time at the Malecon in Havanna City.

Die Insel der Idealisten, die sich von Hoffnung (AT/BT)                                     

Zu wenig zum Leben, zuviel zum Sterben (Der Bund)                                              

Kuba-Krise im Touristenparadies (Sonntags Zeitung)      

Die Gesetze der Strasse (Globo)                    

Kuba’s Koloniale Pracht (Relax & Style)                          

Auf nach Varadero – es eilt! (St. Galler Tagblatt)

Ana Fidelia Quirot: Der Sport heilt alle Wunden (Blick)                                     

Lebensfreude in der Karibik (Unterwegs)

Zuckerinsel im sozialistischen Dollarrausch (Bund)        

LIBANON

Bild von Rafik Hariri, Libanons ermordeter Ministerpräsident an seiner Gedenkstätte im Zentrum Beiruts. Lebanons murderd minister president Rafik Hariri at his monument in the center of Beirut City.

Libanon: Im Beiruter Flüchtlingscamp «Schatila»  (Südostschweiz)

MAURITIUS

Im Botanischen GArten von Pamplemousse wachsen Riesen-Seerosten im Teich. In the botanical garden of Pamplemousse giant water-flowers are growing

Zuckerinsel im Tropenmeer (Wellness live)  

Weisse Strände, tiefblaues Meer  (Wellness live)  

Villenparadies am Palmenstrand  (World of Wellness)  

Aphrodite und Adonis im Spa Paradies (…) 

MALEDIVEN

Due to the uprising sea level the people have to fill up the beach with sand like here on Ihuru Island

Ein Requiem aufs Korallenriff (Solo)           

Die Ökozeitbombe tickt und tickt (AT/BT)   

Malediven 93: Die ersten Anzeichen des Klimawandels (…)

Vom Anfang bis zum Ende in nur 100 Jahren (St. Galler Tagblatt)             

 

MALAYSIA

Malaysia: A handicaped young Orang Utan lying on the rainforest wood bridge at the reha center in Sarawak on Borneo Island

Malaysia: Bei den versehrten Orang Utans in Borneo

Ritz Carlton, Kuala Lumpur (Excellence International)

MEXICO

Mexico: Mixteken-Indio-Osterprozessionen
Mexico: Mixteken-Indio-Osterprozessionen

Osterprozessionen der Mixteken und Indio-Aufstände

Kreuzweg im Kreuzfeuer der Religionen

Kreuzweg im Kreuzfeuer der Religionen (AT/BT)

Kreuzweg durch die Bergwelt Oaxacas (Der Bund)

Von Göttern inspiriertes, von Gott beselltes Indio-Reich (AT/BT)

Zukunftsprojekt ohne die Sünden der Vergangenheit (SoZ)

Mexicos wilder Süden (BB)

L’Etat rebelle du Chiapas (Contruire)

Kreuzweg der Religionen (NLZ)                     

Lockruf eines geschmähten Kontinents (SoZ)

Kreuzweg der Religionen (SHN)

PHILIPPINES

Philippines 95: Auf den Spuren der Geistheiler

Paradiese kurz vor dem Auftakt zum Massentourismus  (AT/BT)

Inselparadies für Abenteurer  (Südostschweiz)

Paradiese kurz vor dem Massentourismus (Der Bund)  

Inselparadies für Abenteurer (NLZ)

Inselwelt vom Feinsten (Südostschweiz)

SCHWEIZ

Frauenchor präsentiert Schweizer Folklore am Nationlfeiertag auf dem Bürkliplatz. Female chorus ans swiss folklore group at the national day in Zürich-city
Frost erhitzt die Gemüter. Kuoni Kos Debakel (Sonntags Zeitung)               
Für die Höchsten das Grösste (Sonntags Zeitung) 
Auch Mann liebt es auf die sanfte Tour (Sonntags Blick)  
Keiner kommt ungeschoren davon (Suedostschweiz) 
Swissair: Personelle Probleme schon vor dem Start  (Facts) 
Von der Marktgasse an den Malecon (Der Landbote)  
Das Blaue vom Himmel geschworen (Neue Luzerner Zeitung)
Wie vermeidet man Ferienfrust?  (Der Bund)
Ani Roth Pianistin  (Suedostschweiz) 
Entwickungszusammenarbeit: Helfen ist nichts für Abenteurer (Südostschweiz)
Konzentration im Reisebusiness  (Südostschweiz)  
Zur Abschreckung drei Nächte draussen (Weltwoche) 
Aufbruch zu neuen Horozonten  (Der Bund ? ) 
Schweiz: Bahn macht gegen Billigflieger mobi l (Pressetext)
Trügerische Wachstumseuphorie
Cresta Palalce in (Relax & Style)
Singapore Airlines: Im Himmelbett um die Welt reisen    (Relax & Style)
Waldhaus Flims: Ein grosser Entwurf Lichtjahre weg  (Relax & Style)  
Tourismus & Umwelt Forum: Begegnungen auf Reisen   (Eviva)
Online-Reisen: Schweiz strebt eine Mrd. Umsatz an (Pressetext)  
50 Jahre Jubiläum Zürich Airport
Wird die Swissair überleben?  (Der Bund)                     
Machtprobe im Reisemarkt (Aargauer Zeitung)  
Flugreisen: was gilt beim Gepäck  (Tages Anzeiger)

SRI LANKA

Der Half-Moon Zeremonie wohnen auch immer Elefanten bei.

Sri Lanka 1992: Die Perle des Orients nach dem Bürgerkrieg

Die Ayurveda-Insel (Relax & Style)             

Die Perle des Orients nach dem Bürgerkrieg (Südostschweiz) 

Ayurveda-Resort Vergleich (World of Wellness) 

Hinter dem Checkpoint liegt das Paradies (Tagi)                                                     

SUEDAFRIKA

Gordons Bay at a beautifull sunset with view to the Cape Peninsula. Südafrika: Fantastisches Abendlicht/stimmung über Gordons BAy Harbour mit Blick auf die Kaphalbinsel. Wolken, Ocean, Meer, Hafen, Abendlicht, Sonnenuntergang

Südafrika: Im Kampf gegen die Apartheid im Untergrund (…)

Apartheid: Das rabenschwarze Kapitel der Schweiz (…)

Makabere Waffengeschäfte und Atomdeals gedeckt vom Schweizer Politfilz (…)

Aufarbeitung eines düsteren Kapitels der Schweiz in Südafrika (…)

Die Schweiz als Apartheid-Gehilfe der Buren (…)

Mandelas Besuch in der Schweiz  (…)

(…)

Tierparks so gross wie die Schweiz (SoBli) 

Der Kleine Kosmos am Kap (Sonntags Zeitung) 

Bushmen-Medizin am schönsten Ende der Welt (Wellness live) 

Demokratie in den Untergrund   (Wochenzeitung)  

Ökopioniere und sozial Engagierte  (Relax & Style)

Sanfter Tourismus ist von grosser sozialer Bedeutung   (Der Bund)

Der neue Feind heisst Kriminalität  (AZ) 

Beim Büffel auf den Baum  (Südostschweiz)

Guerrissseurs Africaines  (OnTrip)

Nächster Halt am Zebrastreifen (Reiseplaner)

African Healer (On Trip)   (On Trip)  

Südafrika steht ein Bombenjahr bevor (Tages Anzeiger)

Alle 40 Minuten wird ein Mensch getötet (Tages-Anzeiger)

Vom ANC-Aktivist zum Tourismuspromotor (Travel Inside)

Das Shamwari Game Reserve braucht Platz (Travel Inside)  ZA_Shamwari

Wein, Wildlife & Welness (World of Wellness) 

Bien-êtra, dégustation de grand cru et vie sauvage (View)

Das schöne Ende des Kontinents (Neue Luzerner Zeitung)

Auch die Wüste wird erobert (Landbote)

TUERKEI

Unesco Weltkulturerbe: Felsformationen im Göreme Nationalpark, Kappadokien, Zentralanatolien. Stone formations in Göreme Nationalpark, Central-Anatolia.

Planet Kappadokien (Tourbillon)              

VIETNAM

Vietnames high school girs and boy’s at final celebration in Hanoi

Asiens Tigerstaat auf dem Sprung   (Relax & Style)

Die starken Frauen von Lang Bien  (Modeblatt)

Vietnam entwickelt sich schneller als ein Polaroid  (View)

Vietnam zwischen Coca Coola und Ho Chi Min  (Neue Luzerner Zeitung)

Ein letzter Spaziergang vor dem Vergessen   (Basler Zeitung)

Vom Fieber des song voi ergriffen (…)                           

Honda ist wichtiger als Ho Chi Minh (Der Bund)

Background Zürich-City & Switzerland Tours

Patrioten-Sonnenbrille an der 1. August Feier

GMC Photopress offers TV/Media Crews a background tour to Zürich’s/Switzerlands Hot Spots. Bild: Gerd Müller

Join our for TV/Media and photographers specialised Zürich City-Tours and/or individually guided excursions around Switzerland by car, rail, bike or helicopter. We will provide you first hand background information, organize your press-trip perfectly and show you the best way around and the hot spots in Switzerland.

These additional services (are soon) available too

Please contact us for further information either via E-Mail to gmc1@gmx.ch or by phone +41 077 423 66 47. Thanks for your kind interest.

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Headerbild Panorama Stadt Zürich und Sicht auf den See und die Berge. panoramic view of Zürich-City, the lake and the mountains

Dear Traveller, welcome to Zürich/Switzerland

Are you looking for a location in Zürich-City or Baden? Or interested in a individually designed and journalist-guided swiss tour? Probably with Helicopter sightseeing-flights? GMC can help you.

Hello, dear traveller

My name is Gerd Michael Müller, I’am the head of a photo and press agency and a Swiss Travel Writer & Photojournalist since 1986. And I have travelled all over the world to more than 90 countries. That’s why I also love to welcome foreigners and support them with passion and profound experience as a former tour guide – as a photo-journalist and Zürich/Switzerland born resident. Wheater you are here as tourists or for business, you are in good hands.

Beyond travelling  I have also worked as a tour guide and resident manager in many countries. There is a good chance that I have some knowledge about your cultural background too. And you can be shure, that you are in professional, highly service orientated hands.

What can you expect and how can we assist you?

Headerbild Panorama Zürich City. © GMC Photopress, Gerd Müller, gmc1@gmx.ch

We love to show you the best places in Zürich or Switzerland and give you an extraordinary time. © GMC/Gerd Müller

GMC offers a highly personalised & special services – not standardised packages. Just let us know, what you are looking for – business- or holiday wise. I will check with my team and find an excellent solution for all your wishes on your trip or stop over. I‘ am looking forward to here soon from you. Thank you for your attention.

First I will present to you the business location in Zürich and the country resort near Baden and then I will present to you some of our services, like city-tours, excursions in Switzerland as well as language- and cultural education-courses or even legal affairs and laywer-services for expats. It is your choice.

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We hope that we will hear soon from you to offer our fine services to you. Thank you for your kind interest. Please do not hesitate to contact me any time via E-Mail to gmc1@gmx.ch or Call me +41 077 423 66 47. Thanks for your kind interest.

GMC Photopress Owner

Gerd Michael Müller

 

Nein zum neuen Nachrichtendienstgesetz

Wie jedes Jahr gehen auch am heutigen 1. Mai Gewerkschaften und linke Parteien für die Anliegen der Arbeitnehmer auf die Strasse. Angeprangert werden besonders die sich immer weiter öffnende Lohnschere sowie die Absicht der bürgerlichen Parteien, die Renten zu kürzen. «Mehr Schutz, mehr Lohn, mehr Rente» – das Motto des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes

Wir alle werden laufend und bald lückenlos überwacht. Von Kameras, Mobile-App’s, Nachrichtendiensten. Bild: GMC

Der Nationalrat wird am 16. März über das Nachrichtendienstgesetz und damit auch über die Kabelaufklärung verhandeln. Das bedeutet, dass der Nachrichtendienst alle Datenströme anzapfen kann, die von der Schweiz ins Ausland fliessen. Er hätte somit nicht nur auf Metadaten Zugriff, sondern auf sämtliche Inhalte der elektronischen Kommunikation wie Mails, Suchanfragen oder Internet-Telefonie. Das geht eindeutig zu weit und untergräbt die demokratische Freiheit.

Gemeinsam mit der Digitalen Gesellschaft und der Stiftung für Konsumentenschutz ruft Amnesty International den Nationalrat deshalb auf, sich gegen die Kabelaufklärung auszusprechen und bei allen Überwachungsmassnahmen die Verhältnismässigkeit zu wahren. Auch die Presse- und Bildagentur GMC Photopress, Herausgeberin der Newsblogs allmynews.eu und allmytraveltips.ch, fordert den Nationalrat auf, auf die präventive Massenüberwachung zu verzichten und auf adäquatere und zielgerichtete Massnahmen einzuschwenken.


Offener Brief zum neuen Nachrichtendienstgesetz

Schützen wir Freiheit und Privatsphäre vor der Massenüberwachung

In der Frühjahrssession wird der Nationalrat über das neue Nachrichtendienstgesetz befinden (14.022). Die Digitale Gesellschaft, Amnesty International und die Stiftung für Konsumentenschutz SKS kritisieren die Kabelaufklärung und die verdachtsunabhängige Massenüberwachung als unverhältnismässige Eingriffe in die Grundrechte.

Mit dem neuen Nachrichtendienstgesetz soll eine Reihe neuer Massnahmen für die Überwachung eingeführt werden. Ein besonders heikler Punkt ist die Kabelaufklärung, die bisher kaum öffentlich diskutiert wurde. Die Kabelaufklärung würde dem Nachrichtendienst des Bundes ermöglichen, «grenzüberschreitende Signale aus leitungsgebundenen Netzen zu erfassen». Das heisst, der Nachrichtendienst könnte alle Datenströme anzapfen, die von der Schweiz ins Ausland fliessen. Da der Grossteil der Internetaktivitäten in der Schweiz über das Ausland stattfindet, wären alle von dieser Überwachung betroffen. Der Nachrichtendienst hätte nicht «„bloss» auf Metadaten Zugriff, sondern auf sämtliche Inhalte der elektronischen Kommunikation wie Mails, Suchanfragen oder Internet-Telefonie.

Die Kabelaufklärung stellt eine Form der verdachtsunabhängigen Überwachung dar. Mit Suchbegriffen wird der gesamte Datenstrom abgescannt, über sämtliche Daten wird eine Rasterfahndung vollzogen und so nach der Nadel im Heuhaufen gesucht. Dies führt unweigerlich zu sehr vielen Falschtreffern und unschuldig verdächtigten Personen. Eine verdachtsunabhängige Massenüberwachung ist unrechtmässig und mit einem demokratischen Rechtsstaat nicht zu vereinbaren.

Die verdachtsunabhängige Massenüberwachung kollidiert mit mehreren Grundrechten aus der Bundesverfassung und der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK). Neben dem Recht auf Schutz der Privatsphäre und dem Fernmeldegeheimnis sind auch die freie Meinungsäusserung und die Unschuldsvermutung betroffen. Im Umgang mit Ärzten, Rechtsanwältinnen, Pfarrern und Journalistinnen sind ausserdem die Verschwiegenheitspflichten sowie der Quellenschutz gefährdet.

Die geplante Kabelaufklärung in der Schweiz erinnert an das Programm Tempora des britischen Geheimdienstes GCHQ, dessen Ausmass vom Whistleblower Edward Snowden enthüllt wurde. Tempora hat die Kapazität, den gesamten Internetverkehr für dreissig Tage zu speichern. Technisch sind der Überwachung und Datensammlung heute kaum mehr Grenzen gesetzt. Umso mehr braucht es politische Entscheide zum Schutz der Grundrechte.

Die im Nachrichtendienstgesetz vorgesehenen Einschränkungen und Kontrollen der Kabelaufklärung begrenzen zwar die Verwendung der gewonnenen Informationen. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass die Datenströme angezapft und abgescannt werden.

Die Digitale Gesellschaft, Amnesty International und die Stiftung für Konsumentenschutz SKS rufen den Nationalrat auf, sich gegen die Kabelaufklärung auszusprechen und bei allen Überwachungsmassnahmen darauf zu achten, dass die Verhältnismässigkeit gewahrt wird, die sich zwingend aus der Bundesverfassung und der Europäischen Menschenrechtskonvention ergibt.

Unsere Grundrechte dürfen nicht der Überwachung geopfert werden. Die Kabelaufklärung ist ein Mittel, auf das ein freies und demokratisches Land verzichten muss.

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Links zu weiteren Specials und Dossiers

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